Ist Deutschland religionsfeindlich?



  • Leprechaun schrieb:

    Religiösität ist ein Makel, eine Krankheit, von der jeder geheilt werden kann. Es ändert nichts an meine[m] Respekt vor jedem Einzelnen.

    Eigentlich stehen diese beiden Sätze ja für sich, oder? Hättest du Respekt, würdest du die Einstellung jedes Einzelnen respektieren.

    Menschen, die vor ein paar hundert Jahren so gedacht haben, wie du, haben dafür gesorgt, dass Andersdenkende verbrannt wurden. Dort war das dann im Namen der Religion. Solche Geschichten ziehen sich durch die ganze Geschichte. Immer wieder mal wurden Andersdenkende verfolgt.

    Lerne mal was über Respekt gegenüber anderen Menschen. Dann würdest du entweder nicht mehr behaupten, du hättest Respekt, oder nicht mehr solch einen Blödsinn erzählen.



  • @Leprechaun:
    Ich kann das oben Gesagte nur unterstreichen. Bei Dir handelt es sich - wörtlich genommen - fast schon um eine missionarische "Gottesaustreibung" mit dem Ziel des absoluten Heidentums. Du solltest hier etwas lockerer werden und Deine eigene Position ebenfalls in Zweifel ziehen. Die Wissenschaft liefert Dir hier keinen Anhaltspunkt für oder gegen "Gott". Beides ist möglich.



  • Erhard Henkes schrieb:

    fast schon um eine missionarische "Gottesaustreibung" mit dem Ziel des absoluten Heidentums.

    Heiden haben doch auch Götter.



  • Man könnte es auch ganz pragmatisch sehen.
    Wenn es keinen Gott gibt, hat es auch nix geschadet zu Lebzeiten an ihn zu glauben.
    Gibt es jedoch einen und man hat sein ganzes Leben so verbissen gegen ihn gekämpft und gewettert wie Leprechaun, wird man ewig in der Hölle schmoren.

    🤡



  • this->that schrieb:

    So ziemlich jede mir bekannte Religion ist im Kern eigentlich positiv und will einen friedlichen Umgang mit anderen.

    Nein, das sind nur vorgeschobene Lügen, mit denen Religionen Bauernfänferei betreiben. Im Grunde wollen sie Macht, Unterdrückung und Systeme, die mit der menschlichen Natur unvereinbar sind.

    Fye schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    Religiösität ist ein Makel, eine Krankheit, von der jeder geheilt werden kann.

    Religiosität ist keine Krankheit. Religiosität bedeutet nur, dass man nach einem bestimmten System von Moral- und Wertvorstellungen lebt und an nicht-existente Dinge glaubt*. Ähnlich, wie Kinder an den Weihnachtsmann glauben. Sind jetzt alle Kinder krank, weil sie an den Weihnachtsmann glauben?

    Kinder haben kein Problem damit, falsche Vorstellungen jederzeit zu revidieren. Religiös verpesteten Erwachsenen dürfte dies ungleich schwerer fallen.



  • Wenn es keinen Gott gibt, hat es auch nix geschadet zu Lebzeiten an ihn zu glauben. Gibt es jedoch einen und man hat sein ganzes Leben so verbissen gegen ihn gekämpft und gewettert wie Leprechaun, wird man ewig in der Hölle schmoren.

    Du meinst so eine Art "Mitläufertum" ohne wirkliche innere Überzeugung? Im Neuen Testament werden "Pharisäer" als Heuchler kritisiert. 😉



  • Leprechaun schrieb:

    this->that schrieb:

    So ziemlich jede mir bekannte Religion ist im Kern eigentlich positiv und will einen friedlichen Umgang mit anderen.

    Nein, das sind nur die vorgeschobene Lügen, mit denen Religionen Bauernfänferei betreiben. Im Grunde wollen sie Macht, Unterdrückung und Systeme, die mit der menschlichen Natur unvereinbar sind.

    Du verwechselst schon wieder die Religion selber mit Leuten, die Religion missbrauchen. Steht in der Bibel irgendwas von Machtergreifung als oberstes Ziel? Oder in den buddhistischen Schriften? Oder bei den Hindus?



  • Im Grunde wollen sie Macht, Unterdrückung und Systeme, die mit der menschlichen Natur unvereinbar sind.

    Ich denke nicht, dass dies der Grundansatz war und ist, aber die Institutionen, die den Glauben verkörpern, können in der Tat dazu führen. Dies ist allerdings ein weltliches Problem und gilt auch für jeden Politiker und andere "Machthaber" z.B. in der Industrie, im Handel oder Dienstleistungsbereich.

    Die zentrale Botschaft des Christentums und auch anderer Religionen und Lehren ist die Überwindung des Bösen durch die uneigennützige Liebe zum Nächsten. Das ist mit der menschlichen Natur vereinbar. Gegenspieler sind Macht und Geld und Gier und ... (siehe "Todsünden" oder besser Hauptlaster, die zu Sünden führen).

    Die sieben schlechten Charaktereigenschaften:

    * Superbia: Hochmut (Übermut, Eitelkeit, Ruhmsucht)
    * Avaritia: Geiz (Habgier, Habsucht)
    * Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)
    * Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)
    * Luxuria: Wollust (Unkeuschheit)
    * Gula: Völlerei (Gefräßigkeit, Unmäßigkeit, Maßlosigkeit, Selbstsucht)
    * Acedia: Trägheit des Herzens/des Geistes (Faulheit, Feigheit, Ignoranz)



  • Leprechaun schrieb:

    Nein, das sind nur vorgeschobene Lügen, mit denen Religionen Bauernfänferei betreiben. Im Grunde wollen sie Macht, Unterdrückung und Systeme, die mit der menschlichen Natur unvereinbar sind.

    Wenn Religionen so schlimm wären, warum meinst du dann, dass sie den Leuten ausgetrieben werden muss? Wenn sie so schlimm sind, wie du sagst, würde das ja jeder selber bestätigen.

    Bisweilen zeigst du nur ein großes maß an Intoleranz und wo Intoleranz hinführt, kannst du ganz einfach an ein bisschen Geschichte ablesen.



  • Find ich irgendwie schon bemerkenswert, dass der größte Eiferer hier ein Unreligiöser ist.



  • this->that schrieb:

    Du verwechselst schon wieder die Religion selber mit Leuten, die Religion missbrauchen.

    Religion ist exakt das, was ihre Anhänger daraus machen.

    this->that schrieb:

    Steht in der Bibel irgendwas von Machtergreifung als oberstes Ziel?

    Genesis 1.28:

    Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.



  • Leprechaun schrieb:

    Religion ist exakt das, was ihre Anhänger daraus machen.

    Wenn sie sich an die Lehre der jeweiligen Religion halten, sind es wohl eher gute Menschen. Ich kenne jetzt nicht so viele Relgionen die sagen "du sollst töten" oder "hasse deine Mitmenschen" etc.

    Leprechaun schrieb:

    this->that schrieb:

    Steht in der Bibel irgendwas von Machtergreifung als oberstes Ziel?

    Genesis 1.28:

    Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

    Leider steht in der Passage nicht mal ansatzweise irgendwas davon, dass die Relgion Macht will. Im Grunde steht da nur, dass der Mensch die höchste Form der Schöpfung ist, sich frei entfalten soll und über die Tiere verfügen darf.



  • Philosophische Lehren oder Religion will den Menschen von den "Lastern" zu den "Tugenden", vor allem zu Gerechtigkeit und Weisheit führen. Eine Gesellschaft wendet sich - etwas vereinfacht gesehen - im Gesamten eher den Lastern oder den Tugenden zu.



  • this->that schrieb:

    Ich kenne jetzt nicht so viele Relgionen die sagen "du sollst töten" oder "hasse deine Mitmenschen" etc.

    Wenn du dich mit Religionen eingehend beschäftigst, ihre Schriften liest usw. dann wirst du solche Aufforderungen unweigerlich finden. Man muß schon fast blind sein, um sie nicht zu erkennen.

    this->that schrieb:

    Im Grunde steht da nur, dass der Mensch die höchste Form der Schöpfung ist, sich frei entfalten soll und über die Tiere verfügen darf.

    Nicht nur über Tiere, sondern über die gesamte Erde. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

    Erhard Henkes schrieb:

    Philosophische Lehren oder Religion will den Menschen von den "Lastern" zu den "Tugenden", vor allem zu Gerechtigkeit und Weisheit führen.

    Philosophie ist eine Wissenschaft, für die freies Denken essentiell ist, die davon lebt, daran wächst und durch neue Erkenntnisse fortschreitet. Im Gegensatz dazu bestehen Religionen aus starren (und meistens falschen) Ansichten und Aussagen, die per Definition weder anfechtbar sind, noch sonst eine Möglichkeit der Berichtigung haben.



  • Leprechaun schrieb:

    Wenn du dich mit Religionen eingehend beschäftigst, ihre Schriften liest usw. dann wirst du solche Aufforderungen unweigerlich finden. Man muß schon fast blind sein, um sie nicht zu erkennen.

    Kannst mir ja gerne mal ein paar Religionen zeigen, die primär die schlechten Tugenden des Menschen fördern und allgemein einen Anhänger zu einem "schlechten" Menschen erziehen wollen.

    Leprechaun schrieb:

    Nicht nur über Tiere, sondern über die gesamte Erde. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

    Sicher, schließlich ist nach dem christlichen Weltbild der Mensch ein Abbild Gottes auf Erden. Dennoch ist da vom Menschen die Rede und nicht von Anhängern des Christentums.

    Du siehst das viel zu verkrampft. Viele Religionen sind in Zeiten entstanden, in denen die Menschen einfach Halt gebraucht haben. Zeiten in denen du wegen nem Schnupfen einfach so sterben konntest, man sich vieles nicht erklären konnte und dadurch vieles unheimlich wirkte. Das Leben war kurz und man wollte eben an etwas Glauben, dass das Leid auf der Erde erträglicher machte und die Angst vor dem allgegenwärtigen Tod milderte. Auch hat man Richtlinien aufgestellt, an denen sich die Menschen orientieren konnten und die einen gesitteten Umgang förderten.
    Natürlich wurden Religionen immer wieder missbraucht und benutzt um die Macht bestimmter Gruppen zu stärken/erhalten. Aber deshalb sind Religionen und Religiösität an sich noch lange nichts schlechtes. Intoleranz hingegen schon.



  • Im Gegensatz dazu bestehen Religionen aus starren ... Ansichten und Aussagen, die per Definition weder anfechtbar sind, noch sonst eine Möglichkeit der Berichtigung haben.

    Ich denke, dies ist für Leprechaun der entscheidende Punkt. Dabei muss man bedenken, dass das "Wort Gottes" zentrale Bedeutung hat. Man darf diese Überlieferung nicht beliebig dem Zeitgeist anpassen, sondern muss sie unverfälscht an seine Nachfahren weiter geben. Geringe Bedeutung haben die von der Kirche erlassenen Regeln. Diese sind Menschenwerk und können von den kirchlichen "Machthabern" geändert werden.

    Ich finde, man sollte die von der Religion überlieferten Werte (Lehre von Gut und Böse, Tugenden und Laster) einfach als historisch überlieferten "göttlichen" Leitfaden akzeptieren und sein eigenes Gefühl für Seele und Gott damit vereinen.
    Daneben stehen die Wissenschaften der Natur und des Geistes, vor allem die Philosophie, die ebenfalls mit komplizierten Wortgespinsten und Gleichnissen zu tieferen Einsichten und zur Weisheit führen kann. Die letzten Dinge (siehe z.B. Qualia, Seele, Liebe, ...) kann die Wissenschaft jedenfalls nicht erklären.



  • this->that schrieb:

    Kannst mir ja gerne mal ein paar Religionen zeigen, die primär die schlechten Tugenden des Menschen fördern und allgemein einen Anhänger zu einem "schlechten" Menschen erziehen wollen.

    Nun, um mal beim Christentum zu bleiben, welches zugegebenermaßen nicht die blutrünstigste aller Buchreligionen ist, so sagt es zur Sodomie, im Speziellen zu Frauen, die sich dieser Verfehlung hingeben:

    Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten und das Tier auch. Des Todes sollen sie sterben; ihre Blutschuld komme über sie.

    (Levitikus 20.16)
    Ich empfinde diesen Text nicht gerade als Ausdruck christlicher Nächstenliebe oder Fähigkeit zur Vergebung, so wie es uns das verlogene Christenpack allzeit weismachen will.

    this->that schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    Nicht nur über Tiere, sondern über die gesamte Erde. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

    Sicher, schließlich ist nach dem christlichen Weltbild der Mensch ein Abbild Gottes auf Erden. Dennoch ist da vom Menschen die Rede und nicht von Anhängern des Christentums.

    Du übersiehst, daß Menschen und Anhänger einer Religion in solchen Texten gleichgestellt werden. Der Mensch in der Bibel ist so, wie die Bibel ihn beschreibt und im Kontext des Koran ist der Mensch so, wie der Koran ihn sieht. Den Menschen, so wie er wirklich ist, sieht keine Religion.



  • Ich dachte es hat sich mittlerweile rumgesprochen: Trolle sollte man nicht füttern.



  • Würde sagen eher feindlich, öffentlich zuzugeben an Gott zu glauben stößt irgendwie immer auf die "du armer Irrer, das ist doch so uncool und veraltet" Blicke.

    Wohingegen die Kirche, auch wenn das jetzt nach Sektenführer klingt, ihren Fokus darauf legen zu scheint, ihre Mitgliederzahl hoch zu halten.

    Leute die hauptsächlich aus Angst vor der nicht-Erlösung im Tode eintreten oder weil alle im Dorf Kirchenmitglieder sind betrachte ich eher als ... kritisch und eine Institution, die den Eindruck macht, größtenteils aus solchen Leuten zu bestehen als nicht beitretenswert.



  • Ich denke das Relegion viel zu viel Beachtung findet. Die Frage nach der Relegion stellt sich IMHO genauso wenig wie die Frage nach Homosexualitaet.

    Leider werden ganze Kriege um dieses doch so unwichtige Thema gefuehrt. In meinen Augen sind alle Relegionen eh gleich, so das ich den ganzen Wirbel darum ueberhaupt nicht verstehe.


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