Die Googlefalle



  • Dravere schrieb:

    Wer ein sehr gutes Bild von Google hat und denkt das sei die beste und freundlichste Firma der Welt, sollte sich mal durch die Artikel lesen.

    Ich sehe da ehrlich gesagt kein herausstellendes Bösartigkeitsmerkmal. Bei solchen Panik-Artikeln wunder ich mich viel mehr, was für absurde Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden. Nie wird auf ein einfaches "löscht eure Cookies hin und wieder" hingewiesen. Stattdessen müssen da Indizes und Rankings getrennt werden, der Index sogar offen ins Netz gestellt werden, und Gesetze und Vorschriften geändert werden. Zum Glück sind wir ja selbstständige, mündige Bürger.
    Wenn mir bei diesen beiden Artikeln etwas verwerfliches auffallen soll, dann sind es höchstens die Personen der Artikel. Denn was der Einzelne tun kann, um sich der "Überwachung" zu entziehen, ist kein Thema. Stattdessen werden absurde, unrealistische Gegenmaßnahmen postuliert. Warum scheint auf der Hand zu liegen. Gibt man den Leuten Maßnahmen an die Hand, selbstständig zu agieren, hat man sich in Kürze der eigenen Marketing- und Geschäftsgrundlage für den Verkauf der Bücher beraubt ... Google hat zuviel Macht. Keine Frage. Aber das macht aus solchen Panikmachern noch keine Helden ...


  • Administrator

    @Minhen,
    a) Ich würde diese Leute nicht als Panikmacher bezeichnen, schliesslich zeigen sie nur die Fakten auf.
    b) Helden sind die Leute auch nicht. Der eine ist ein Professor an der Uni (der ist sogar sehr in Ordnung), der andere ein Autor (kenne ich allerdings nicht).
    c) Cookies löschen, ich kann meiner Mutter ja fast nicht erklären wie man einen Rechtsklick benutzt. Wie soll die bitte Cookies löschen? Oder auch sonstige Möglichkeiten um sich zu schützen? Der Computer ist für viele Menschen immer noch zu komplex und viele Menschen sind auch einfach dumm. Aber die Gesetze sollen die Menschen ja schützen. Sonst können wir ja gleich alle Gesetze abschafen und einfach sagen, jeder soll sich selber Verteidigen. Viel Spass!

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    a) Ich würde diese Leute nicht als Panikmacher bezeichnen, schliesslich zeigen sie nur die Fakten auf.

    Auf der zweiten Seite, in der Rezension, steht doch sogar explizit:
    "Bisweilen kommt die süffige Kampfschrift etwas effekthascherisch daher."
    Nüchternes Aufzeigen von Fakten sieht, zumindest meinem Verständnis nach, anders aus.

    c) Cookies löschen, ich kann meiner Mutter ja fast nicht erklären wie man einen Rechtsklick benutzt. Wie soll die bitte Cookies löschen?

    Wenn du schon am Rechtsklick erklären bist, kannst du dich auch darum kümmern. Es ist ja nicht so, als ob man das immer händisch machen müsste. Bei meinem Browser sind es z. B. exakt vier Mausklicks, um den Browser so zu konfigurieren, dass Cookies beim Beenden des Browsers automatisch gelöscht werden. Ganz ohne Gesetzesänderungen oder Anarchie.
    Würde den Leuten wirklich etwas am Schutz des Einzelnen liegen, würden jetzige Möglichkeiten auch erwähnt werden.



  • Wie genau will denn bitte google Daten zu MIR speichern? Meine IP ändert sich ständig und ich bin nirgends bei google registriert.



  • @Dravere
    Es gibt beim FF zumindest die Option, dass die persönlichen Daten beim beenden des Browsers gelöscht werden sollen. Man kann da sogar sehr genau einstellen was. Wird aber sicher auch tolle Cookie-Verwaltungsplugins geben, die einem (gewisse) Cookies alle X Stunden löschen.

    Und gerade bei Google gibt es doch die Google-Extensions, mit denen man die Google Cookies zB blockieren kann.



  • Dravere schrieb:

    Das einzige was wir jetzt bräuchten, wäre eine gute alternative Suchmaschine 🙂

    Die Wikimedia-Leute bauen ja so etwas. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass die mit Google konkurrieren können.

    Und welche Alternativen gibt es sonst? Die anderen Firmen (zB Yahoo) werden ja genauso Daten sammeln.



  • schirrmie schrieb:

    Mit Adblock werden diese auch nicht angezeigt ...

    btw Adblock ist das beste Browser Plugin 👍

    schirrmie

    ups #gg
    ich hab das voellig vergessen - surve nie ohne #gg



  • Google ist allerdings nicht zu unterschätzen. So fürsorgerisch und grosszügig wie das Unternehmen sich anstellt, ist es bei weitem nicht, auch wenn Bilder aus Google-Freizeitarbeitsplätzen diesen Eindruck erwecken. Datenschutz ist hierbei nicht einmal das einzige Problem. Man denke beispielsweise daran, dass Google mit der chinesischen Regierung zusammenarbeitet, um der Bevölkerung von China Menschenrechtsseiten wie Amnesty International zu verwehren. Oder um regierungsfeindliche Personen über über das Internet ausfindig zu machen und zu verraten.

    Auf die andere Sicht ist es natürlich fraglich, ob es um Yahoo etc. wirklich besser steht. In der heutigen Zeit gibt es wohl kaum einen 100% uneigennützigen und objektiven Internet-Dienst, der sich auch in der Praxis durchsetzen kann.



  • regierungsfeindliche Personen über das Internet ausfindig machen und verraten.

    Kannst Du dies bitte genauer ausführen? Interessanter Punkt.



  • In der der in Google Analytics integrierten Technologie “Javascript”

    Plonk.



  • Erhard Henkes schrieb:

    regierungsfeindliche Personen über das Internet ausfindig machen und verraten.

    Kannst Du dies bitte genauer ausführen? Interessanter Punkt.

    Darüber hab ich einmal was im Fernsehen gesehen, war glaube ich Joachim Bublath.
    Ich fand diese Quelle nicht gerade, hier gibts aber weitere Informationen (dieser Artikel bezieht sich allerdings nicht nur auf Google, sondern eher allgemein auf Internetkonzerne - darunter Microsoft): http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/1/0,3672,2321985,00.html#

    bislang wurden mindestens 54 Personen inhaftiert, weil sie als subversiv betrachtete Inhalte im Internet verbreitet haben.



  • ..



  • In meinen Augen ist das World Wide Web der Baustein einer globalen Gemeinschaft, der am längsten besteht und immmer die Spitze der Grobalisierungsentwicklung darstellte. Leider liegen wir mit unserer "realen" Entwicklung um einiges hinter der Internetkultur zurück, sodass sich für uns obskur darstellende Diskrepanzen, wie zB. einer Zensur von YouTube in der Türkei, oder einer "Zusammenarbeit" des führenden Suchtechnologieanbieters mit Regierungen, die unseren westlichen "Standards" nicht wirklich entsprechen. Daraus google mit Menschenrechtsverletzungen oder deren Billigung in Verbindung zu bringen ist nicht gerechtfertigt. Google sammelt Daten. Verständlich. Google muss Anlegererwartungen erfüllen: Geld verdienen. Es liegt in der Verantwortung des Benutzers zu kontrollieren, welche Daten er "verliert".

    cheers, Swordfish



  • Ich stimme dir zu, der Westen hat generell die Tendenz, vorschnell über Begriffe wie "Demokratie" und "Menschenrechte" zu urteilen - mit der Ansicht, selber darüber erhaben zu sein.

    Allerdings vertrete ich dennoch die Meinung, dass Menschenrechtsverletzungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Dass diese mit dem Geldverdienen von Google gerechtfertigt werden, kann ich nicht unterstützen.

    Und was die Verantwortung der Benutzer betrifft: Ich würde einmal behaupten, der grösste Teil der Leute mit Internetzugang ist sich dem Datenschutzproblem nicht bewusst. Von Chinesen, die noch nie von Menschenrechten gehört haben, kann meines Erachtens nicht erwartet werden, dass sie für ihre Handlungen im Internet voll selber verantwortlich sind. Zumal sie oft gar keine Möglichkeit haben, sich genügend Informationen zu verschaffen und die Lage genau abzuschätzen.



  • WIE sammelt denn nun google Daten von den Leuten die suchen?


  • Administrator

    @minhen & rüdiger,
    Meine Mutter war ein Beispiel. Klar ich kann ihr das einrichten. Aber meine Nachbaren haben genausowenig Ahnung. Denen kann ich das auch noch einrichten. Die Nachbaren meiner Nachbaren haben auch genausowenig Ahnung. Hey, ich kann nicht für mein ganzes Dorf das einrichten! Und genau das ist der Witz am ganzen. 99% der Computer-User haben keine Ahnung von so Sachen, da hilft das eine Prozent überhaupt nichts.

    Und wieso sollen sich alle selber schützen? Wenn sich sowieso alle selber schützen sollen, wäre es doch langsam an der Zeit ein Gesetz zu erschaffen, welches dies übernimmt.
    Es ist einfach abwegig zu denken, dass die Leute dazu selber in der Lage wären. Und die Unternehmen, wie zum Beispiel Google, nutzen das gnadenlos aus!

    Grüssli


  • Mod

    Ja!

    Mehr Gesetze, das brauchen wir. Denn wenn es ein Gesetz gibt, dann geschieht es nicht mehr. Und man muß sich auch nicht mehr kümmern.

    Gesetze sind wirklich gut.

    Ich habe kürzlich was gesehen, da stand ein Schild auf der Straße - da stand eine Zahl "80" drauf. Und weißt Du, da sind alle nur noch 80km/h gefahren!!!



  • Marc++us schrieb:

    Mehr Gesetze, das brauchen wir. Denn wenn es ein Gesetz gibt, dann geschieht es nicht mehr. Und man muß sich auch nicht mehr kümmern.

    Das ist schön, dann brauchen wir diese ganzen überbezahlten Richter auch nicht mehr.



  • das ganze in einem nerd forum zu diskutieren verfälscht das ergebnis doch
    ich kann das sehr gut nachvollziehen, wenn gesagt wird ein großteil der nutzer hat überhaupt keine vorstellung von dem was möglich ist und was nicht, ja - so auch meine mutter oder z.B. meine schwester die sich einfach nicht dafür interessiert
    viele gesetze machen vieles auch komplizierter, auch ich bin davon überzeugt das man sich in erster linie selber kümmern muss
    doch wenn der großteil der bevölkerung nicht die kompetenz dafür hat, weil es sich nicht um eine triviale und sofort sichtbare oder überhaupt bemerkbare maßnahme handelt, dann halte ich es für durchaus gerechtfertigt wenn hier ein gesetz formuliert wird, welches die speicherung und verwendung/vermarktung (glauben wir daran, dass es nicht so ist) eingeschränkt wird



  • Nexus schrieb:

    Google ist allerdings nicht zu unterschätzen. So fürsorgerisch und grosszügig wie das Unternehmen sich anstellt, ist es bei weitem nicht, auch wenn Bilder aus Google-Freizeitarbeitsplätzen diesen Eindruck erwecken. Datenschutz ist hierbei nicht einmal das einzige Problem. Man denke beispielsweise daran, dass Google mit der chinesischen Regierung zusammenarbeitet, um der Bevölkerung von China Menschenrechtsseiten wie Amnesty International zu verwehren. Oder um regierungsfeindliche Personen über über das Internet ausfindig zu machen und zu verraten.

    Auf die andere Sicht ist es natürlich fraglich, ob es um Yahoo etc. wirklich besser steht. In der heutigen Zeit gibt es wohl kaum einen 100% uneigennützigen und objektiven Internet-Dienst, der sich auch in der Praxis durchsetzen kann.

    War das nicht Yahoo, die Leute an die chinesische Regierung verraten haben? Dachte Google zensiert nur.

    @Dravere
    Es gibt doch Gesetze zum Datenschutz. Ich finde die Aufregung auch etwas künstlich. Ich kann mich gegen Google wehren, in dem ich keine Google Dienste nutze etc.

    Viel schlimmer finde ich eher den Umgang mit Daten, wo ich mich nicht wehren kann und da meine ich vor allem unsere Regierung.

    @this->that
    Naja, es gibt unterschiedliche Methoden. Einmal über Cookies und einmal weil die meisten Leute wegen irgend einem scheiß bei Google eingeloggt sind. Sei es nun weil sie GMail benutzen oder Code.Google oder ihren Blog bei Blogger betreiben oder Videos bei YouTube hochladen/kommentieren.

    (Ja, wenn du das alles nicht benutzt, dann wird Google dich vielleicht nicht überwachen... 🙄 🙄)


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