Angeborenes Talent



  • Erhard Henkes schrieb:

    Selbstverständlich gab und gibt es angeborenes Talent in vielen Bereichen (Musik, Zeichnen, Mathematik, Körperbeherrschung, ...). Wie kann man so etwas überhaupt bezweifeln?

    ich kann mir das nicht vorstellen. ich kann mir durchaus vorstellen dass die gene einem vorgeben können ein gutes gehör zu haben, aber ich bezweifel dass jeder der ein gutes gehör hat deswegen auch ein gleich gitarre spielen kann und ein guter musikant ist. ich spreche hier ja nicht von genetischen eigenschaften, sondern von der fähigkeit einer tat selbst (wie z.b. musik zu machen). die fähigkeiten dafür muss sich eine person erst anlernen.

    genauso denke ich beim malen eher dass ein kind sich im laufe seiner erziehung aufgrudn irgendwelcher zufälliger hintergrundfaktoren eher auf die ausbildung seiner räumlichen vorstellungskraft und die verarbeitung visueller eindrücke konzentriert (natürlich nicht bewusst, sondern unterbewusst).

    ich kann einfach keine erklärung dafür finden dass einer "zeichnen" oder "musizieren" angeboren bekommt.



  • natürlich kriegt man keine fähigkeiten angeboren sondern eben die voraussetzungen dafür.



  • TravisG schrieb:

    ich kann einfach keine erklärung dafür finden dass einer "zeichnen" oder "musizieren" angeboren bekommt.

    Es ist auch nicht die perfektionierte Fähigkeit "Gitarre spielen", die angeboren ist, sondern gewisse Faktoren wie zB ein überdurchschnittlich gutes Empfinden für wohlklingende Harmonien. Ich habe schon Leute erlebt, die versuchten einen Dur-Akkord erklingen zu lassen und fragen mussten, ob es denn richtig sei, um herauszufinden, dass das zu Hörende nichts mit auch nur irgendeiner Art von Harmonie zu tun hat -> kein Talent dazu. Will jemand etwas lernen, für etwas er schlicht unbegabt (im Wahrsten sinne des wortes) ist, wird er villeicht nicht scheitern, aber es unmenschlich schwer haben.

    cheers, Swordfish



  • ich kann einfach keine erklärung dafür finden, dass einer "zeichnen" oder "musizieren" angeboren bekommt.

    Das liegt sicher daran, dass Du gewisse Möglichkeiten ausschließt. 😉



  • Mozart (*1756): Erste Konzertreisen Wolfgangs und seiner Schwester Nannerl mit den Eltern wurden Anfang 1762 nach München und Herbst 1762 nach Wien arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren.

    da Vinci: Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph und Erfinder ... (Universalgenie)

    ...



  • Erhard Henkes schrieb:

    Mozart (*1756): Erste Konzertreisen Wolfgangs und seiner Schwester Nannerl mit den Eltern wurden Anfang 1762 nach München und Herbst 1762 nach Wien arrangiert, um dem Adel die talentierten Kinder zu präsentieren.

    da Vinci: Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Anatom, Mechaniker, Ingenieur, Naturphilosoph und Erfinder ... (Universalgenie)

    ...

    und was sagt das jetzt genau aus? in den usa gabs auch son kind das seit dem 6. lebensjahr body building gemacht aht und am ende aussah wie ne plastik-kenny figur. imo sagt sowas noch nichts über das talent aus. wenn eltern nur wollen, können die das kind auch zum übertriebenem lernen "zwingen" .

    Im übrigen könnte es auch ein definitionsmissverständnis geben. ich sehe es z.b. nicht als "talent" an, wenn jemand durch seine gene 2,2 meter groß wird und dadurch gut fürs basketball-spielen geeignet ist.

    edit: gott was is heut los, 10.000 schreibfehler



  • Es gibt so viele Eltern, die ihr Kind zu irgendwas zwingen wollen. Warum klappt's bei den meisten nicht? -- Genau, weil das Talent fehlt.

    Die wenigen und seltenen Genies, die's auf dieser Welt gibt und gabt vereinen zwei besondere Eigenschaften: Sie haben sowohl das nötige Talent und auch den Biß ihr Ziel zu verfolgen. Nur Talent ohne Biß bringt oder nur Biß aber ohne Talent bringt einen einfach nicht weit genug.

    edit: 2,2m groß sein ist ja schön und gut, aber kaum die qualifikation für einen basketballer. Stichwort "Ballgefühl". 🙂



  • Ich glaube, es gibt angeborene Interessen. Nehmen wir als Beispiel diese ganzen Gitarrenvirtuosen. Die haben halt in jungem Alter täglich 10 Stunden Gitarre gespielt bis ihnen die Finger geblutet sind, sind mit der Gitarre eingeschlafen, und haben beim aufwachen weitergespielt. Kein Wunder, dass man dann phänomenal gut wird. Aber dieses Durchhaltevermögen und so eine Hartnäckigkeit haben halt nur Leute, die mit Leib und Seele bei der Sache sind.
    Das kann man auf alle Musiker, Maler, Mathematiker, Sportler, und viele andere die herausragend sind in ihrer Disziplin, verallgemeinern.

    Wie heißt das alte Sprichwort so schön? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.



  • Seltsam ist auch, daß sich Talent ohne Biß nicht mal nachweisen läßt. Umgekehrt geht das aber.



  • Mr.Fister schrieb:

    Ich glaube, es gibt angeborene Interessen. Nehmen wir als Beispiel diese ganzen Gitarrenvirtuosen. Die haben halt in jungem Alter täglich 10 Stunden Gitarre gespielt bis ihnen die Finger geblutet sind, sind mit der Gitarre eingeschlafen, und haben beim aufwachen weitergespielt. Kein Wunder, dass man dann phänomenal gut wird. Aber dieses Durchhaltevermögen und so eine Hartnäckigkeit haben halt nur Leute, die mit Leib und Seele bei der Sache sind.
    Das kann man auf alle Musiker, Maler, Mathematiker, Sportler, und viele andere die herausragend sind in ihrer Disziplin, verallgemeinern.

    Wie heißt das alte Sprichwort so schön? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Quatsch. Man kann mit Fleiß sich in einem gewissen Rahmen verbessern, aber das wars dann auch schon. Echte Talente hingegen beginnen bereits auf einem Level, dass ein untalentierter NIEMALS erreichen wird. Bei vielen Genies erkennt man deren enormes Talent bereits in ganz frühen Jahren. Gutes Beispiel sind da die ganzen Spitzensportler wie Federer, Ronaldo oder Ronaldinho. Bei C. Ronaldo wurde z.B. früh das enorme TALENT bemerkt und darauf hin wurde er gefördert etc. Aber bis zu dem Zeitpunkt hat der auch nicht mehr gespielt als alle anderen.
    Selbst ich kenne ja schon so ein Beispiel. In der 1. oder 2. Klasse gab es einen Typen, der konnte unglaublich gut Zeichnen (mit Bleistift). Der hatte mit seinen 6 oder 7 Jahren bereits ein Niveau und Gefühl für Formen,Schattierungen,Proportionen etc., wie es die meisten ihr Leben lang nicht erreichen. Ich war ziemlich neidisch auf ihn (kann mich sogar noch erinnern, dass ich wegen dem Typen mal Comiczeichner werden wollte^^) und hab ihn mal gefragt, wie er so übt, woran er sich orientiert etc.. Er meinte nur, dass er garnicht übt. Am besten trifft es wohl: Er konnte es einfach.

    Wer ernsthaft meint die ganzen Sport-Koryphäen haben einfach mehr trainierten und waren fleißiger, hat glaube ich noch nie in einem Verein gespielt. Da sieht man doch bereits oft die riesigen Unterschiede, obwohl alle immer das gleiche Training absolvieren. Aber manche haben einfach Talent und sind immer besser, lernen schneller usw. Die große Masse bleibt immer in der 7. Liga beim FC Hinterwiesenau und die ganz, ganz, ganz, wenigen Talente kommen dann in die FC Bayern Jugend.

    Und das trifft auch so ziemlich alle echten Genies zu.



  • merker schrieb:

    Seltsam ist auch, daß sich Talent ohne Biß nicht mal nachweisen läßt. Umgekehrt geht das aber.

    Wie wahr 🙂

    Anderes Beispiel fuer Talent/non-Talent: Wenn 2 Personen z.b. die gleiche Aktivitaet (Sport/Musik/Kunst/...) gleich lang ueben, dann wird der eine es besser koennen wie der andere. Weil er halt mehr Talent hat wie der andere... Ist dir sowas noch nie aufgefallen? Das geht auch bei Sachen die beiden komplett neu sind, und da faellts besonders auf...



  • merker schrieb:

    Seltsam ist auch, daß sich Talent ohne Biß nicht mal nachweisen läßt. Umgekehrt geht das aber.

    naja, was heißt schon nachweisen... beobachten kann man das schon. oft genug gibt's doch leute, die mit einem baren Minimum an Aufwand durch irgendwas durchkommen (etwa durch Schule/Prüfung oder Studium). Ich zumindest frag mich manchmal schon, was da rauskommen würde, wenn einer von denen mal wollen würde. 🙂



  • Ich glaube, in den Meinungen zu diesem Thema steckt oft auch eine gewisse gesellschaftliche Ideologie. Mich würde scrub's Meinung hier mal interessieren. 😋



  • ich hab hier immernoch nix gelesen was mir diese sache mit dem "angeboren" erklärt. imo haben diese kleinen genies von denen ihr da sprech in ihrer frühen entwicklung (bis 3 jahre vll? ka) irgendwie den fokus auf ein gebiet ihrer fähigkeiten gelegt bekommen. seis ob sie den ganzen tag mit lego steinchen gespielt haben umd ihre strukturierte logik oder die räumliche vorstellung zu verbessern oder sonst irgendwas.

    kann keiner nen artikel linken der mir erklärt wieso sowas angeboren sein sollte? ich bin immernoch der meinung dass sich solche tendenzen in der frühen entwicklugn des kindes herausbilden (vll weil die eltern zufällig eine bsetimmte art der erziehung anwednet und dem kind regeln gibt dass die tätigkeiten und den konzentrationsfokus des kindes auf bestimmte bereiche limitiert), zumindest bis mir das mal einer ausführlich erklärt.



  • Gregor schrieb:

    Ich glaube, in den Meinungen zu diesem Thema steckt oft auch eine gewisse gesellschaftliche Ideologie.

    ...die Deiner Meinung nach wie aussieht?



  • Swordfish schrieb:

    Gregor schrieb:

    Ich glaube, in den Meinungen zu diesem Thema steckt oft auch eine gewisse gesellschaftliche Ideologie.

    ...die Deiner Meinung nach wie aussieht?

    Die Ideologie? Da gibt es verschiedene, die zu verschiedenen Meinungen führen. Man könnte zum Beispiel der Meinung sein, dass zu Geburt möglichst Chancengleichheit herrschen sollte. Gesellschaftlich ist das schon utopisch, aber wenn die Gene diesbezüglich eine entscheidende Rolle spielen, kriegt das Ganze eine neue Dimension.



  • TravisG schrieb:

    ich hab hier immernoch nix gelesen was mir diese sache mit dem "angeboren" erklärt. imo haben diese kleinen genies von denen ihr da sprech in ihrer frühen entwicklung (bis 3 jahre vll? ka) irgendwie den fokus auf ein gebiet ihrer fähigkeiten gelegt bekommen. seis ob sie den ganzen tag mit lego steinchen gespielt haben umd ihre strukturierte logik oder die räumliche vorstellung zu verbessern oder sonst irgendwas.

    Ne is klar. Die Eltern vom Ronaldo haben gleich nach der Geburt angefangen mit ihm Fußball zu spielen. Bereits im Kreissaal haben sie erste Kopfbälle trainiert. Und Einsteins Eltern haben ihrem Sohn zum Einschlafen immer aus Physikbüchern vorgelesen. Und DaVincis Eltern haben mit ihrem Sohnemann ganz viel gemalt. Und Gauss hat täglich stundenlang gerechnet. Nur deshalb wurden/waren Sie zu außergewöhnlichen Leistungen fähig.

    Wenn es so einfach wäre, dann würde man einfach alle Kinder drillen und es würden automatisch nur noch kleine Genies rumlaufen.

    WAS genau nun Talent auf wissenschaftlicher Ebene bedeutet, weiß ich auch nicht. Aber ich könnte ja noch nicht mal erklären, WIESO manche Menschen so schlau sind und manche dumm wie Stroh und völlig lernresistent. Vielleicht weil sich die Verknüpfungsdichte der Synpasen unterschiedlich stark entwickelt abhängig von den Genen. Letztlich haben wohl alle Voraussetzungen/Startfähigkeiten immer was mit Genen zu tun.

    Im Wiki-Artikel steht übrigens folgendes:

    Von Begabung oder Talent wird gesprochen, wenn eine Person über eine besondere Leistungsvoraussetzung verfügt.

    In dem Wiki-Artikel zu Talent ist unten eine Liste mit Büchern zu dem Thema. Kannst dich da ja mal schlau lesen, wenn dich das so interessiert;)



  • TravisG schrieb:

    ich hab hier immernoch nix gelesen was mir diese sache mit dem "angeboren" erklärt. imo haben diese kleinen genies von denen ihr da sprech in ihrer frühen entwicklung (bis 3 jahre vll? ka) irgendwie den fokus auf ein gebiet ihrer fähigkeiten gelegt bekommen. seis ob sie den ganzen tag mit lego steinchen gespielt haben umd ihre strukturierte logik oder die räumliche vorstellung zu verbessern oder sonst irgendwas.

    wieso schließt das eine das andere aus?

    Außerdem ist es falsch, von Talent zu reden, da Talent auch durch Fleiß gezeigt werden kann... Außerdem ist der Begriff meiner Meinung nach zu ungenau definiert.

    zwei Dinge gibt es, die du unterscheiden musst. Einerseits "Fertigkeiten", die man erlernt und sich aneignet. Andererseits "Fähigkeiten", die sehrwohl angeboren sind.
    Warum können denn Frauen schlechter Einparken? Männer und Frauen erlernen doch beide die selben Fertigkeiten, wenn sie ihren Führerschein machen. Und trotzdem zeigt sich eine Tendenz, dass Frauen dabei öfter "anecken" als Männer.
    Nach deiner These dürfte sich eine derartige Tendenz nicht zeigen.
    Die Antwort ist, dass bei Frauen die Fähigkeit, räumlich zu sehen, nicht ganz so ausgeprägt ist wie bei Männern. Und das hat durchweg genetische Ursachen.
    (nein, dass sollte kein Angriff auf das heimlich starke Geschlecht sein, aber das Beispiel war grad am anschaulichsten ^^)

    Darüber hinaus gibt es einige Fälle von eineiigen Zwilligen, die, obwohl getrennt voneinander aufgewachsen, die selben Interessen zeigen. Siehe dazu http://www.d-e-zimmer.de/PDF/zwillinge1989.pdf, das einige nette Fälle aufzeigt



  • zwutz schrieb:

    Warum können denn Frauen schlechter Einparken? Männer und Frauen erlernen doch beide die selben Fertigkeiten, wenn sie ihren Führerschein machen. Und trotzdem zeigt sich eine Tendenz, dass Frauen dabei öfter "anecken" als Männer.
    Nach deiner These dürfte sich eine derartige Tendenz nicht zeigen.
    Die Antwort ist, dass bei Frauen die Fähigkeit, räumlich zu sehen, nicht ganz so ausgeprägt ist wie bei Männern. Und das hat durchweg genetische Ursachen.
    (nein, dass sollte kein Angriff auf das heimlich starke Geschlecht sein, aber das Beispiel war grad am anschaulichsten ^^)

    unter der voraussetzung, dass empirisch nachgewiesen ist, dass frauen schlechter einparken, lässt sich im umkehrschluss nicht sagen, dass frauen eine schlechtere raum-wahrnehmungsfähigkeit haben.
    es lässt sich außerdem auch bei bestimmten krankheiten sagen, dass gewisse sternzeichen diese häufiger haben.



  • queer_boy schrieb:

    unter der voraussetzung, dass empirisch nachgewiesen ist, dass frauen schlechter einparken, lässt sich im umkehrschluss nicht sagen, dass frauen eine schlechtere raum-wahrnehmungsfähigkeit haben.

    Wieso? Ich finde das eine absolut plausible Begründung. Und selbst wenn es noch andere Faktoren gibt, ist das niedrigere räumliche Wahrnehmungsvermögen mit Sicherheit ein Grund für die schlechteren Einparkfähigkeiten.


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