Arbeitslosigkeit im Osten doppelt so hoch wie im Westen
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durito schrieb:
Die ganze Umstellung war einfach n'Riesending, man kann ned einfach erwarten, dass die Wirtschaft von heute auf morgen mal rasch umgekrempelt werden kann.
Es hat wahrscheinlich recht wenig mit dem Zeitbedarf zu tun, es sind jetzt immerhin fast 20 Jahre. Von 1950 bis 1970 wurde deutlich mehr aufgebaut als von 1990 bis 2010. Die Vorgehensweise war einfach falsch.
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Die Vorgehensweise war einfach falsch.
Oder die Mentalität stimmt nicht. Arbeitslosigkeit, niedrige Geburtenrate, Links-Partei, ... Irgendwie läuft da etwas gewaltig schief.

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scrub schrieb:
durito schrieb:
Die ganze Umstellung war einfach n'Riesending, man kann ned einfach erwarten, dass die Wirtschaft von heute auf morgen mal rasch umgekrempelt werden kann.
Es hat wahrscheinlich recht wenig mit dem Zeitbedarf zu tun, es sind jetzt immerhin fast 20 Jahre. Von 1950 bis 1970 wurde deutlich mehr aufgebaut als von 1990 bis 2010.
Wo?
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Erhard Henkes schrieb:
Die Vorgehensweise war einfach falsch.
Oder die Mentalität stimmt nicht. Arbeitslosigkeit, niedrige Geburtenrate, Links-Partei, ... Irgendwie läuft da etwas gewaltig schief.

Jop, insbesondere haben ja 2 und 3 praktisch nichts mit 1 zu tun. Mentalität ist ein schönes Thema, man nimmt einer Generation 30+ das gewohnte wirtschaftliche Umfeld, in dem sie ausgebildet und anerkannt waren, und schmeißt sie ins kalte marktwirtschaftliche Wasser, in dem die wenigstens - da unerfahren - profitieren konnten. Optimistisch zu sein fällt da schwer, wenn man sonst (fast) nur traurige Beispiele in der Umgebung kennt.
Ferndiagnosen vom Typus Henkes dagegen werden das nicht erkennen können, da weit weg von den Menschen und Lebensgefühlen.
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Wo?
Das ist eine gute Frage. Im Westen ging es vor allem in den 60er Jahren gewaltig ab (Ludwig Erhard), während im Osten sicher nach der Wende mehr gebaut wurde, allerdings mit dem guten Geld aus dem Westen, woran allerdings die kommunistische Diktatur im Osten Schuld trug. Nun sollte das politisch aber ausgeglichen sein.
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Ferndiagnosen ... werden das nicht erkennen können, da weit weg von den Menschen und Lebensgefühlen.
Das kann ich nachvollziehen, was Du sagst, aber das Spiel kostet viel Steuergeld, fördert den Pessimismus und die Linken in diesem Land.
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Erhard Henkes schrieb:
Ferndiagnosen ... werden das nicht erkennen können, da weit weg von den Menschen und Lebensgefühlen.
Das kann ich nachvollziehen, was Du sagst, aber das Spiel kostet viel Steuergeld, fördert den Pessimismus und die Linken in diesem Land.
du implizierst in deinen aussagen das die linken geradezu die ausgeburt der hölle wären. nicht das ich etwas von dieser politischen einstellung abgewinnen könnte, aber dennoch wäre eine untermauerung dieser meinung deinerseits hilfreich politische flamewars zu vermeiden

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Erhard Henkes schrieb:
Die Vorgehensweise war einfach falsch.
Oder die Mentalität stimmt nicht. Arbeitslosigkeit, niedrige Geburtenrate, Links-Partei, ... Irgendwie läuft da etwas gewaltig schief.

Klar, Links-Partei ist natürlich viel schlimmer als die NPD-Erfolge dort

*würg*
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Minimee schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Die Vorgehensweise war einfach falsch.
Oder die Mentalität stimmt nicht. Arbeitslosigkeit, niedrige Geburtenrate, Links-Partei, ... Irgendwie läuft da etwas gewaltig schief.

Klar, Links-Partei ist natürlich viel schlimmer als die NPD-Erfolge dort

Gegenüber der NPD geht von der Linken eine reale Gefahr aus. Die NPD ist machtlos. Die Linke nicht.
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martram schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Die Vorgehensweise war einfach falsch.
Oder die Mentalität stimmt nicht. Arbeitslosigkeit, niedrige Geburtenrate, Links-Partei, ... Irgendwie läuft da etwas gewaltig schief.

Jop, insbesondere haben ja 2 und 3 praktisch nichts mit 1 zu tun. Mentalität ist ein schönes Thema, man nimmt einer Generation 30+ das gewohnte wirtschaftliche Umfeld, in dem sie ausgebildet und anerkannt waren, und schmeißt sie ins kalte marktwirtschaftliche Wasser, in dem die wenigstens - da unerfahren - profitieren konnten. Optimistisch zu sein fällt da schwer, wenn man sonst (fast) nur traurige Beispiele in der Umgebung kennt.
Und das war in Slowenien oder Tschechien anders? Ich glaubs ja eher nicht. Und die stehen heute auch auf eigenen Beinen und an die sind ein Bruchteil an Geldern geflossen verglichen mit Ostdeutschland. Was war da anders? Ich würde mal als Denkanregung überlegen, warum Betriebe irgendwo investieren, insbesondere unter den Aspekten Kosten (insbesondere auch Nebenkosten/Steuern) und Produktivität (insb. Infrastruktur und Kapital). Die Kombination hohe Kosten+niedrige Produktivität ist offenbar recht ungünstig.
Erhard Henkes schrieb:
Die Grundidee (Karl Marx) ist nicht verkehrt, führt aber in der Umsetzung zu wirtschaftlichem Niedergang.
Nun, was ist an der "Grundidee" von Karl Marx denn richtig? Daß man sich klassenkampfmäßig die Birne einhauen soll?
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An den Kosten wird es sicher liegen, denn die Löhne sind in Ostdeutschland natürlich genauso hoch wie in Westdeutschland, und regional begrenzte Subventionen gibts ja in Ostdeutschland auch nicht. Nicht zu vergessen: Die Steuern sind natürlich in Ostdeutschland viel höher!
Ganz klar, es müssen die Kosten sein

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Und das war in Slowenien oder Tschechien anders?
Ja, da war 'ne ganze Menge vollkommen anders. Hattest du keinen Geschichtsunterricht?

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sothis_ schrieb:
durito schrieb:
Zum Thema: Mein Motorrad kommt aus dem Osten (MZ).
da bin ich geboren worden. MZ ftw

Jau, MZ rockt! Du bist mir sehr sympathisch *g*
Henkes, das Problem auf die Mentalität, Links-Partei, etc. abzuschieben ist billig (aber wohl typisch für Dich). Ich würde gerne sehen, wie Du damit klarkommst, wenn Deine Umgebung mal umgepflügt wird und richtig=falsch wird.
z.B. MZ: Es kamen sehr innovative Produkte aus Sachsen, die Mitarbeiter hab ich als sehr motiviert kennengelernt. Aber alte Maschinen in der Fabrik, zudem wäre etwas Arbeit nötig gewesen, die Produktion effizienter zu gestalten. Das Management verplant sich aber völlig mit markenfremden Produkten und schliesst daraufhin die gesammte Entwicklungsabteilung. Die malaysischen Entwickler pumpen darauf noch die brauchbare Techologie raus und lassen MZ absterben.
3000 Leute (ok, funktioniert hätts wohl ned mit mehr als 1000) auf der Strasse. Und nein, Erhard, die waren weder faul noch linksradikal.
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scrub schrieb:
An den Kosten wird es sicher liegen, denn die Löhne sind in Ostdeutschland natürlich genauso hoch wie in Westdeutschland, und regional begrenzte Subventionen gibts ja in Ostdeutschland auch nicht. Nicht zu vergessen: Die Steuern sind natürlich in Ostdeutschland viel höher!
Ganz klar, es müssen die Kosten sein

Mensch Kinder, lest doch mal die Beiträge, auf die ihr antwortet.
Nochmal, es gibt mindestens zwei wesentliche Faktoren: (1) Kosten, (2) Produktivität ... sonstige Faktoren wie Rechtssicherheit, Zukunftsaussichten, Nähe zum Markt mal als ähnlich vorausgesetzt.
Wenn Du nur die Kosten ansiehst, dann solltest Du vielleicht auch Länder/Regionen mit ähnlicher Produktivität vergleichen, also vielleicht eher nicht Ostdeutschland mit Westdeutschland.
Wenn Du Westdeutschland mit Ostdeutschland vergleichen willst, insbesondere kurz nach der Wiedervereinigung, dann mußt Du auch "Produktivität" sagen, sonst ist das einfach volkswirtschaftlicher Analphabetismus. Ich will gar nicht bestreiten, daß es kostenmäßig Unterschiede gab und gibt, aber es gibt eben auch Produktivitätsunterschiede (wie man am Gehaltszettel ablesen kann).
Und ob es dann für einen Unternehmer in dem ganzen Anreiznetz aus Kosten, Produktivität und unternehmerischen Zukunftsaussichten sich für Ostdeutschland, Westdeutschland oder Slowenien entscheidet, ist äquivalent zu der Frage, wie sehr Produktivitätsmängel durch Minderkosten ausgeglichen werden können.
dust: Was die Motivation der Leute angeht? Vielleicht war ich da gerade auf dem Klo als das durchgenommen wurde. Aber darum ging es in dem Beitrag auf den ich geantwortet hab und ich halte das für keinen entscheidenden Faktor. Die entscheidenden Faktoren sind in der schlechten Wirtschaftspolitik für den Osten der Regierung Kohl begründet.
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Daniel E. schrieb:
Mensch Kinder, lest doch mal die Beiträge, auf die ihr antwortet.
Völlig klar, wer widerspricht, muß die einzig wahre Wahrheit überlesen haben

Ich habe darauf hingewiesen, daß die Kostensituation in Ostdeutschland, meiner Meinung nach jedenfalls, deutlich besser ist als in Westdeutschland. Du hast aber von einer Kombination aus "hohen Kosten" und geringer Produktivität geredet (lies Deinen eigenen Beitrag, wenn Du mir nicht glaubst).
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Ich arbeite zur Zeit im Westen Deutschlands (BW) werde aber bald wieder in den Osten (Dresden, Glashütte) gehen, da für meinen Beruf (Uhrmacher) die Verdienstmöglichkeiten dort um einiges höher sind. Gibt es das eigentlich auch noch in anderen Branchen?
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Mr. N schrieb:
Wo?
Timbuktu und Westdeutschland.
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Hi,
wenn man über nacht eine Geldaufwertung von weit über 100 % vornimmt (mit der Einführung der D-Mark zum Kurs von 1 zu 1), dann übersteht das keine Volkswirtschaft, weder der Osten noch würde es der Westen oder die USA oder sonst ein Land stemmen.
Nicht vergessen, daß ein großer Teil der vielen Milliarden hier nach dem Osten rüber sind, hier nur kurz gewendet haben und gleich wieder zurück sind. Wenn ich will, daß der Osten auf die Beine kommt, muß ich von denen auch was kaufen und kann dort nicht nur Betriebe platt machen. Eine sehrt schlimme Rolle haben dabei übrigens auch die Gewerkschaften gespielt. Verständlich, hochbezahlte Westarbeiter bezahlen schließlich höhere Beiträge als Niedriglöhner im Osten.
Aber wenn alle blos Dr.Oetker, Persil und AEG statt Kathi, Spee und Foron kaufen, dann kanns nichts werden. Statt was als Initialzündung zu bewirken haben die vielen Steuermilliarden nur die Taschen westlicher und ausländischer Unternehmer gefüllt oder sind als reine Konsumgeschenke verpufft. Wenn ich Arbeitslose in sinnlosen aber teuren Beschäftigungsgesellschaften und am Markt vorbei gehenden Qualigfizierungen ruhigstelle oder ihnen statt der geringeren Sozialhilfe jetzt höhere Hartz IV-Bezüge gebe, dann streichelt das den einzelnen, aber ist in den Wind geschmissenes Geld. Und die Fördergelder für ostdeutsche Werften, mit denen letztlich in marode westdeutsche Werften investiert wurden haben hier auch nicht zum Wohlstand beführt.
Die komplette Zusammenlegung war ein absoluter Fehler, hier hätte man erst mal für ein paar Jahre oder Jahrzehnte eine Sonderwirtschaftszone mit angepasstem Steuersystem einrichten können. Eventuell wäre das auch eine Chance gewesen, hier ein vereinfachtes Steuersystem zu implementieren, daß dann anschließend nach der Angleichung auf den Westen ausgedehnt wird. Aber die Chance ist leider verspielt worden.
Oder wie hier viele sagen: Keinem solls schlechter gehen, aber vielen ist schlecht geworden.Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Hi,
wenn man über nacht eine Geldaufwertung von weit über 100 % vornimmt (mit der Einführung der D-Mark zum Kurs von 1 zu 1), dann übersteht das keine Volkswirtschaft, weder der Osten noch würde es der Westen oder die USA oder sonst ein Land stemmen.
Nicht vergessen, daß ein großer Teil der vielen Milliarden hier nach dem Osten rüber sind, hier nur kurz gewendet haben und gleich wieder zurück sind. Wenn ich will, daß der Osten auf die Beine kommt, muß ich von denen auch was kaufen und kann dort nicht nur Betriebe platt machen. Eine sehrt schlimme Rolle haben dabei übrigens auch die Gewerkschaften gespielt. Verständlich, hochbezahlte Westarbeiter bezahlen schließlich höhere Beiträge als Niedriglöhner im Osten.
Aber wenn alle blos Dr.Oetker, Persil und AEG statt Kathi, Spee und Foron kaufen, dann kanns nichts werden. Statt was als Initialzündung zu bewirken haben die vielen Steuermilliarden nur die Taschen westlicher und ausländischer Unternehmer gefüllt oder sind als reine Konsumgeschenke verpufft. Wenn ich Arbeitslose in sinnlosen aber teuren Beschäftigungsgesellschaften und am Markt vorbei gehenden Qualigfizierungen ruhigstelle oder ihnen statt der geringeren Sozialhilfe jetzt höhere Hartz IV-Bezüge gebe, dann streichelt das den einzelnen, aber ist in den Wind geschmissenes Geld. Und die Fördergelder für ostdeutsche Werften, mit denen letztlich in marode westdeutsche Werften investiert wurden haben hier auch nicht zum Wohlstand beführt.
Die komplette Zusammenlegung war ein absoluter Fehler, hier hätte man erst mal für ein paar Jahre oder Jahrzehnte eine Sonderwirtschaftszone mit angepasstem Steuersystem einrichten können. Eventuell wäre das auch eine Chance gewesen, hier ein vereinfachtes Steuersystem zu implementieren, daß dann anschließend nach der Angleichung auf den Westen ausgedehnt wird. Aber die Chance ist leider verspielt worden.
Oder wie hier viele sagen: Keinem solls schlechter gehen, aber vielen ist schlecht geworden.Gruß Mümmel
