Jaja, der Kaffee mit Nazigeschmack...
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Hi,
gerade habe ich diesen Artikel gelesen:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/tchiboesso100.htmlFinde nur ich das übertrieben, oder muss man tatsächlich jeden Spruch der von den Nazis für ihre Zwecke missbraucht wurde kennen, und darf auch keinen mehr, sei es auch in abgewandelter Form, verwenden? Ist das wieder dieses "die-Deutschen-können-nicht-mit-ihrer-Vergangenheit-umgehen" Phänomen?
Dies sei eine "nicht zu überbietende Geschmacklosigkeit" oder ein Beispiel "totaler Geschichtsunkenntnis". Natürlich. Was auch sonst.
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Ich finde das nicht nur übertrieben sondern eine Frechheit sich darüber aufzuregen.
Das ganze ist 60 Jahre her. Da würde ich dann auch sagen. Heil igenschein gehört nicht erlaubt. Da ist das Wort HEIL enthalten.
Es gibt heutzutage wichtigere Dinge als sich über Redewendungen zu mokieren.
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Ach herrje, jetzt geht das wieder wider los.
War ja klar, dass der Zentralrat der Juden da auch gleich wieder munter seine völlig deplatzierte Meinung zu hinausposaunt.Tjaja, die Deutschen und ihre Geschichte.
Eine Frage: Was schert es Tschibo und Co., was irgend ein Haufen antachronistischer, sich selbst beweihräuchernder Spinner über ihren Werbetext denkt? Wenn man denen immer wieder Recht gibt und eloquent-demütig in den Allerwertesten kriecht, bestätigt man sie doch jedes Mal auf's Neue und der Schwachsinn nimmt niemals ein Ende ...
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Unix-Tom schrieb:
Ich finde das nicht nur übertrieben sondern eine Frechheit sich darüber aufzuregen.
Das ganze ist 60 Jahre her. Da würde ich dann auch sagen. Heil igenschein gehört nicht erlaubt. Da ist das Wort HEIL enthalten.
Es gibt heutzutage wichtigere Dinge als sich über Redewendungen zu mokieren.Sehe ich absolut genauso. Und natürlich macht der Zentralrat der Juden gleich wieder einen Zwergenaufstand und geizt nicht mit lächerlichen Superlativen a la "nicht zu überbietende Geschmacklosigkeit".
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Hi,
"lustig" finde auch diese Aussage:Salomon Korn schrieb:
...liege zu einem "erheblichen Anteil" am unzureichenden Geschichtsunterricht an Schulen.
Wenn ich ein Thema bis zum Erbrechen in der Schule durchkauen musste, war es das dritte Reich. Ist aber auch verständlich, wenn man bedenkt, dass die Deutsche Geschichte erst 1933 angefangen hat.
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CarstenJ schrieb:
...
Wenn ich ein Thema bis zum Erbrechen in der Schule durchkauen musste, war es das dritte Reich. Ist aber auch verständlich, wenn man bedenkt, dass die Deutsche Geschichte erst 1933 angefangen hat.Ja, aber ich hab mal gehört, es soll sogar einen 1. Weltkrieg gegeben haben!
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Das "Jedem das Seine" in Konzentrationslagern gebraucht wurde, sollte man aber schon wissen. Das ist eben ein sensibles Thema und ich kann verstehen, dass ehemalige Insassen von Konzentrationslagern auf diesen Spruch sehr sensibel reagieren. Ich verstehe auch nicht die Aufregung hier, dass Tchibo die Kampange gestoppt hat. Die wurden dazu ja nicht gezwungen, sondern sind selbst zu dem Entschluss gekommen, dass es vielleicht etwas unsensibel oder geschmacklos wirkt. (Wobei geschmacklos vielleicht sogar die richtige Message wäre, wenn man für den Kaffee der genannten Firma wirbt! ;))
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Es spielt keine Rolle ob ihr das übertrieben findet oder nicht. Es ist publik geworden und das Unternehmen muss nun handeln um nicht ungewollt in eine Ecke getrieben zu werden.
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Vielleicht war das auch ein kalkulierter Tabubruch der Werbeagentur, so ist die Kampagne durch die Berichterstattung wenigstens jedem bekannt.
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Hi,
rüdiger schrieb:
Das "Jedem das Seine" in Konzentrationslagern gebraucht wurde, sollte man aber schon wissen.
ich bin mit durchschnittlichem Geschichtswissen gesegent, oute mich hier aber als unwissend. Ich benutze diesen Spruch sogar gerne mal ab und an.
Es ist publik geworden und das Unternehmen muss nun handeln um nicht ungewollt in eine Ecke getrieben zu werden.
Stimmt. Ich fand es auch nicht übertrieben, dass sie die Werbung zurückgezogen haben, sondern dass bezüglich dieses Spruches mal wieder so viel Aufhebens gemacht wurde.
EDIT:
Fincki schrieb:
Vielleicht war das auch ein kalkulierter Tabubruch der Werbeagentur, so ist die Kampagne durch die Berichterstattung wenigstens jedem bekannt.
Ich glaube mal, dass es schon jedem bewusst ist, dass bei einer Verbindung zum Nazitum, in welcher Form auch immer, die negativen Aspekte überwiegen.
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Das "Jedem das Seine" in Konzentrationslagern gebraucht wurde, sollte man aber schon wissen. Das ist eben ein sensibles Thema und ich kann verstehen, dass ehemalige Insassen von Konzentrationslagern auf diesen Spruch sehr sensibel reagieren.
Ohne Zweifel. In Österreich gibt's auch noch "Arbeit macht frei", das einen ähnlich schrecklichen Beigeschmack hat.
Das ganze ist 60 Jahre her.
Das denke ich mir auch regelmäßig (die Zahl wächst und wächst).
Darf ich eigentlich sagen: suum cuique?
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Die sollen mal alle vor ihrer eigenen Tür fegen, ich habe langsam die Schnauze voll von der ewigen Opferrolle Israels.
Immerhin ist es nicht Israel, sondern es war mal das Land Palestina.
Ich Frage mich wer da mehr Rechte hat und wer eigentlich Einwanderer bzw. derBesatzer ist.Ich will damit natrürlich nicht beschönigen, was für ein Verbrechen an den Juden vollzogen qwurde, nicht das ich da falsch verstanden werde.
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bgdnoy schrieb:
Das denke ich mir auch regelmäßig (die Zahl wächst und wächst).
Darf ich eigentlich sagen: suum cuique?Du darfst auch "Jedem das Seine" oder "Arbeit macht frei" sagen. Es ist nicht verboten! Die Entscheidung von Tchibo basiert nicht auf rechtlichen Aspekten!
@Vitamin-C
Das Thema hat absolut gar nichts mit Israel zu tun. Nichts, 0, nihil.
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bgdnoy schrieb:
In Österreich gibt's auch noch "Arbeit macht frei", das einen ähnlich schrecklichen Beigeschmack hat.
Der ist auch in Deutschland bekannt
http://www.youtube.com/watch?v=JPoRSefI9qk
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Wenn der Zentralrat der Juden die Zeit hat um sich ueber so etwas zu ereifern, dann hat das mit der Vergangenheitsbewaeltigung ja ueberraschend gut hingehauen.
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Walli schrieb:
Wenn der Zentralrat der Juden die Zeit hat um sich ueber so etwas zu ereifern, dann hat das mit der Vergangenheitsbewaeltigung ja ueberraschend gut hingehauen.
Wie kommst du denn auf sowas? Hier geht es darum, dass man solche Ausdrücke erst gar nicht zulassen will, damit die Gesellschaft sich nicht für das Verwenden ohne Nachdenken solcher Redewendungen mit negativer Konnotation sensibilisiert.
Wenn meine Großeltern unter einem "Slogan" ermordet worden wären, der jetzt als Werbung für Kaffee verwendet wird, so bin ich mir sicher, wäre ich auch nicht sonderlich erfreut.
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Gibt es irgendwo ein Verzeichnis von Sprüchen, die die Nazis besudelt haben? Ich wußte z.B. nicht, dass "Jedem das Seine" negativ belegt ist.
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Gibt es irgendwo ein Verzeichnis von Sprüchen, die die Nazis besudelt haben?
Würde mich auch mal interessieren.
Ich hab nach kurzer Suche nur das hier gefunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/LTI_–_Notizbuch_eines_Philologen
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Total lächerlich/übertrieben, die Slogans sind nicht mal identisch. Und wer soll das wissen außer der Zentralrat der Juden? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in der Schule (Geschichtsunterricht) eine Liste mit Nazisprüchen bekommen hätten, und nach der Schule beschäftigen sich die allerwenigsten noch mit Geschichte/oder speziell diesem Thema.
//Edit: Btw. "Jedem das Seine" höre ich sehr oft (Sprachgebrauch).
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Bashar schrieb:
Gibt es irgendwo ein Verzeichnis von Sprüchen, die die Nazis besudelt haben? Ich wußte z.B. nicht, dass "Jedem das Seine" negativ belegt ist.
Warum? Damit du sie dir selbst aufgrund politischer Korrektheit verbieten kannst?
Vorhin hatte ich noch einen längeren Post hier getippt, aber dann war das Forum ein paar Minuten down und er ist jetzt verloren.