Europawahl 2009: Wen wählt ihr?



  • phlox81 schrieb:

    Interessant das fast 60% eine ihnen fast völlig unbekannte und politisch nagelneue Partei wählen.

    Daß die lächerlichsten Parteien aller Zeiten, die Grünen und die FDP, relativ oft angeklickt wurden, finde ich auch bedenklich.



  • Jester schrieb:

    [Arrow-Paradox]

    Das heißt, es gibt bestimmte Grundsätze, die man schonmal fallen lassen muß, da stellt sich als erstes die Frage, welche das sein sollen.

    Eigentlich kann man im großen und ganzen alle fallen lassen, besonders zwingend scheint mir davon keiner zu sein (am ehesten noch die Abwesenheit von Diktaturen), und teilweise haben wir sie jetzt auch nicht (heute fließen weder alle Präferenzen ein, noch ist Unabhängigkeit von nichtrelevanten Alternativen gegeben [Wählerzuwachsparadoxon]: das scheint bisher kein Weltuntergang zu sein).

    Es ist schon klar, daß man bei jeder Art kollektiver Handlungsprobleme in Unmengen von Probleme reinläuft, aber das läßt sich kaum vermeiden, wenn man die kollektiv lösen möchte. (Ich bin übrigens nicht überzeugt, daß das immer die beste Strategie ist. Wenn *ich* ein neues Wahlsystem einführen müßte, dann wäre das ja auch nichts, womit ich anfangen würde. Ich würde alst erstes mal schauen, daß *weniger* Leute wählen gehen. Aber das ist ein anderes Thema.)

    Ein weiteres Problem ist, dass das Wahlergebnis für die meisten dieser Kompromissdefinitionen dann immer noch NP-schwer zu berechnen ist, das heißt es ist recht aufwendig das Wahlergebnis überhaupt zu bestimmen -- selbst dann wenn man die Präferenzlisten schon alle im Computer vorliegen hat.

    Das ist in der Tat ein Problem.



  • Leprechaun schrieb:

    Daß die lächerlichsten Parteien aller Zeiten, die Grünen und die FDP, relativ oft angeklickt wurden, finde ich auch bedenklich.

    Was ist an denen so lächerlich? Oder anders, was ist an denen lächerlicher als an an den anderen?



  • wikipedia schrieb:

    Leprechaun (ir. leipreachán) ist ein Wesen aus der irischen Mythologie.
    Es handelt sich um ein kleines trollartiges Wesen [...]



  • ahahahahaha



  • Daniel E. schrieb:

    MrN: Ja, das ist schon ein Punkt. Aber nehmen wir mal an, Du lebst in einer recht gut organisierten Ein-Parteien-Demokratie, so wie in Singapur. Würdest Du da genau so argumentieren, wenn jemand dir die Wahl einer zweiten Partei vorschlägt? (Ernst gemeinte Frage, ich habe keine gute Antwort.)

    Da kann man durch die Stimme für die bessere Partei ja nur gewinnen: Entweder die Partei schaffts, oder die alte Partei, mit der man teilweise Übereinstimmungen hat, bleibt. Hier sehe ich keinen Nutzen darin, die herrschende Partei zu wählen, wenn man sie nicht wirklich besser findet.



  • Geht eigendlich Briefwahl, wenn man in DE abgemeldet ist?
    Nicht das meine Stimme etwas aendern wuerde, aber den Spass mit dem ungueltigen Wahlzettel wuerde ich mir gerne machen.



  • Ivo schrieb:

    Geht eigendlich Briefwahl, wenn man in DE abgemeldet ist?
    Nicht das meine Stimme etwas aendern wuerde, aber den Spass mit dem ungueltigen Wahlzettel wuerde ich mir gerne machen.

    logisch geht briefwahl. einfach bei der gemeinde bescheidsagen. als grund einen derer angeben, wo man unmöglich widersprechen kann:
    - am wahltag bin in holland drogen kaufen und kann unmöglich ins heimat-wahllokal kommen.
    - am wahltag muß ich durchschlafen, weil ich am tag davor fürchterlich saufen werde.
    - ich muß briefwahl machen, damit meine frau kontrollieren kann, was ich ankreuze.

    aber ich bin nicht sicher, daß die das noch rechtzeitig schaffen. ich denke, die frist zum bescheidsagen ist rum.



  • Daß die lächerlichsten Parteien aller Zeiten, die Grünen und die FDP, relativ oft angeklickt wurden, finde ich auch bedenklich.

    Von Aussen (der Schweiz) betrachtet finde ich eigentlich nur die FDP wirklich wählbar. 🕶



  • Rookie86 schrieb:

    Von Aussen (der Schweiz) betrachtet finde ich eigentlich nur die FDP wirklich wählbar.

    stimmt. die sind so herrlich farblos. da kann man nie was falsch machen.



  • Leprechaun schrieb:

    phlox81 schrieb:

    Interessant das fast 60% eine ihnen fast völlig unbekannte und politisch nagelneue Partei wählen.

    Daß die lächerlichsten Parteien aller Zeiten, die Grünen und die FDP, relativ oft angeklickt wurden, finde ich auch bedenklich.

    warum? weil es nicht deiner persönlichen politischen meinung entspricht??



  • xroads42 schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    phlox81 schrieb:

    Interessant das fast 60% eine ihnen fast völlig unbekannte und politisch nagelneue Partei wählen.

    Daß die lächerlichsten Parteien aller Zeiten, die Grünen und die FDP, relativ oft angeklickt wurden, finde ich auch bedenklich.

    warum? weil es nicht deiner persönlichen politischen meinung entspricht??

    Nein, mit meinen politischen Ansichten hat das nichts zu tun. Beide Parteien zeichnen sich durch auffällige Charakterlosigkeit aus. Die FDP sind die ewigen Mitläufer. Sie würden selbst einen Pakt mit dem Teufel eingehen, um irgendwo mitregieren zu können. Die Grünen sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nichts mehr als ein biederer und verlogener Haufen.



  • stimmt. die sind so herrlich farblos. da kann man nie was falsch machen.

    Ich sags mal so, meiner Meinung nach sie sind mit Abstand das kleinste Übel...





  • Es geht mir mehr um die politische Arbeit als um solche Dinge. Ich glaube bei jeder Partei könnte man solche Fälle aufdecken und jede Partei wollte schon den einen oder anderen Skandal vertuschen. Sollen bspw. die Engländer keine Partei mehr wählen weil es einige Abgeordente gab die ihren Luxus mit Hilfe des Staates finanzierten? Wen sollten sie denn wählen? Die Kommunisten? Die Rechtsextremen?

    Da ja in diesem Jahr noch eine (ziemlich wichtige 😉 ) Wahl ansteht wird sich die FDP kaum dazu entschliessen Frau Koch-Mehrin noch einmal nach Brüssel zu schicken. Das Risiko einer Abstrafung wäre viel zu gross. Das solche Querelen politisch ernsthafte Folgen haben könnte haben ja schon die hessische SPD oder die CSU in Bayern deutlich gezeigt. Die FDP tut gut daran zu diesem Fehler zu stehen und diese Geschichte aus der Welt zu schaffen.



  • rüdiger schrieb:

    Zur FDP: http://www.stern.de/wahl-2009/europawahl/:FDP-Europawahlkampf-Koch-Mehrin/702641.html

    rofl 😃 👍

    Sie ( = Rechtsanwälte von Koch-Mehrin) sagen, das EU-Parlament habe falsch gerechnet und fordern die EU auf, die Anwesenheiten zugunsten der EU-Politikerin weiter nach oben zu korrigieren.

    🤡

    Erinnert mich an:
    *
    Liebes Finanzamt, ich bin mir ganz doll sicher, dass du falsch gerechnet hast. Bitte korrigiere doch die Zahlen so, dass ich ungeschoren davonkomme.

    MfG, dein Steuerhinterzieher*

    Direkt nach Ende der Aufzeichnung begann dann der Streit. Der Rechtsanwalt von Koch-Mehrin versuchte die Ausstrahlung der kritischen Fragen zu verhindern. Als das nicht half, schrieb schließlich FDP-Generalsekretär Dirk Niebel persönlich einen Brief an den Intendanten des SWR, Peter Boudgoust.

    So sieht also freie Presse aus. So viel zum Thema "liberal" und "frei". 🙄



  • Rookie86 schrieb:

    Die FDP tut gut daran zu diesem Fehler zu stehen und diese Geschichte aus der Welt zu schaffen.

    Aus der Welt schaffen = freie Berichterstattung beeinflussen?

    Funktionieren würde es schon, nur ...



  • stimmt. die sind so herrlich farblos. da kann man nie was falsch machen.

    aber nehmen wir doch einmal das Beispiel SPD und CDU. Haben die wirklich noch eine bestimmte Richtung. Ist die CDU wirklich Christlich, ist die SPD wirklich Sozial? Es ist bei den beiden Parteien meistens so, dass eine Partei irgendeine Wahlidee hat (z.B. Internetzensur ) die andere überlegt sich dann, ob sie Stimmen gewinnen kann, indem sie die Nachteile der Bevölkerung vorlegen kann, damit sie als Partei mehr Stimmen bekommen...

    Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum man nicht Parteien je nach Richtung wählen kann? Eine für die Wirtschaft (CDU) eine für die Umwelt (z.B. Grüne) und eine für das Innere (Piratenpartei)...

    das würde endlich mal die "Meinung" der Bevölkerung vertreten. Es kann einfach nicht sein, dass ich wenn ich die Außenpolitik der CDU gut finde gleichzeitig eine von der Leyen unterstütze, weil sie ja zur gleichen Partei gehört. Wir haben viel zu wenig macht über die Politik.

    Ob wir jetzt SPD wählen oder CDU. Beide setzen sich dafür ein, dass es weniger Arbeitslosigkeit gibt, und die Wirtschaft wieder in schwung kommt. Nur: welche Partei tut das nicht?

    es gibt nur eine Lösung: am Sonntag PiratenPartei wählen 😉



  • Techniker schrieb:

    Ich frage mich schon die ganze Zeit, warum man nicht Parteien je nach Richtung wählen kann? Eine für die Wirtschaft (CDU) eine für die Umwelt (z.B. Grüne) und eine für das Innere (Piratenpartei)...

    Was ähnliches wäre in der Tat eine gute Idee. Jeder bekommt 100 Punkte, die er auf eine beliebige Anzahl von Parteien verteilen kann.

    Techniker schrieb:

    es gibt nur eine Lösung: am Sonntag PiratenPartei wählen

    Als stiller Protest oder aus Politikverdrossenheit? Dann kannst Du gleich die wählen: Click



  • Leprechaun schrieb:

    Techniker schrieb:

    es gibt nur eine Lösung: am Sonntag PiratenPartei wählen

    Als stiller Protest oder aus Politikverdrossenheit? Dann kannst Du gleich die wählen: Click

    Nee, die sind anders.
    Die Anarchistische Pogo Partei Deutschlands hat von ihren Partieprogrammpunkten keinen, den ich verstehe oder den ich im Ansatz für moralisch halte. Die APPD zeigt ihr vollständiges Programm offen und klar. Im folgenden von der Seite einfach reinkopiert und nichts ausgelassen:

    Die ultimative Rückverdummung der Menschheit!
    Deutschland in den Grenzen von 1237!
    Die Balkanisierung Deutschlands in 3 Zonen!

    Die Piratenpartei hat kein so klares Programm. Aber viel viel klarer als die normalen Parteien. Im folgenden von jedem ihrer Punkte eine Zeile reinkopiert:

    Das Recht des Einzelnen, die Nutzung seiner persönlichen Daten zu kontrollieren, muss gestärkt werden
    Wir lehnen Patente auf Lebewesen und Gene, auf Geschäftsideen und auch auf Software einhellig ab,
    tritt die Piratenpartei für eine Legalisierung der Privatkopie ein, auch weil es technisch gar nicht möglich ist, Privatkopien zu unterbinden.
    Die Abkehr vom "Prinzip der Geheimhaltung", der Verwaltungs- und Politikvorstellung
    Aus dem Staatshaushalt wird eine Vielzahl schöpferischer Tätigkeiten finanziert, die als Produkt urheberrechtlich geschützte Werke hervorbringen. Da diese Werke von der All­gemeinheit finanziert werden, sollten sie auch der Allgemeinheit kostenlos zur Verfü­gung stehen.


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