Atomkraft, ja bitte!
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Marc++us schrieb:
Diese ganzen dezentralen Kleineinspeisungen..
Neben Biogas-, Solar-, Windkraft- und anderen Anlagen zur Energiegewinnung mit Einspeisung ins Netz
wird neu dazukommen:VW-Motoren als Kraftwerk für Zuhause
Leider laufen die mit fossilem Brennstoff, es sei, man baut beizeiten seine eigene Biogasanlage.
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scrub schrieb:
"geht nicht" gibt es zwar nicht, aber "geht" muß man erstmal herausfinden. Wie willst du denn die Frequenz "stabil" halten? Die darf ja ruhig ein bißchen schwanken, ist ja auch nicht zu vermeiden, aber ich fürchte, bis dahin dauert es noch ein wenig. Die Generatoren großer Kraftwerke sind eben im Moment eine bequeme Referenz.
Letztlich kann ich als Kleinleiferer mit meinem Hometrainer bei Direkteinspeisung nicht garantieren, die Frequenz nicht zu verziehen, weil ich so unkonstant trete. Aber wenn die wenn man eine kleine Kondesatorbatterie und eine Funkuhr nimmt, müßte es doch möglich sein, dafür zu sorgen, daß ich immer Phasengleich einspeise, wenn auch meine Spannung ein wenig schwankt.
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Das funktioniert bei einem Wechselstomgenerator auch relativ gut, aber bei einem Wechselrichter, der sich aus Gleichspannung versorgt, wird das kniffliger. Schon deswegen, weil es keinen guten Sinus auf der Sekundäreseite gibt.
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Marc++us schrieb:
Das funktioniert bei einem Wechselstomgenerator auch relativ gut, aber bei einem Wechselrichter, der sich aus Gleichspannung versorgt, wird das kniffliger. Schon deswegen, weil es keinen guten Sinus auf der Sekundäreseite gibt.
verstehe ich nicht. aber ich bin auch kein e-technicker. bin aber neugierig.
ich stelle mir eine kiste vor, die meine spannung volle pulle aufs netz läßt, solange ich phasengleich bin. dabei messe ich nicht die phase am netz, weil das geht ja ungenau, sondern an der atomuhr oder deren sender in braunschweig. wenn ich schiefgehe, muß ich meinen schiefstrom zurückhalten und auf die kondensatoren pumpen, die wiederum, wenn ich wieder darf, mithelfen.ich rechne mal damit, daß das rumgepumpe und zurückbehalte saftig an der ausbeute zehrt, aber egal, große anlagen stecken halt viel denk hinein, direkt in phase produzieren zu können, kleine radler und gartenwindrädler rechnen mit 20% verlust, um die frequenz nicht zu stören.
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Marc++us schrieb:
Das funktioniert bei einem Wechselstomgenerator auch relativ gut...
stimmt, du musst nur genau im nulldurchgang anfangen zu strampeln und bei den 50 umdrehungen/s, die du halten musst, bleibste auch ziemlich fit.
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Besser wäre, gar nicht in ein großes Netz einzuspeisen, sondern einen lokalen Speicher zu laden (habe da neulich z.B. an einen großen Wassertank im Haus gedacht, sozusagen ein lokales Pumpspeicherkraftwerk
) und damit die Verbraucher lokal zu versorgen, die sowieso Gleichstrom brauchen.
Ob es das sogar schon gibt, weiß ich nicht. Aber es würde die Wechselrichterorgien vermeiden.
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scrub schrieb:
Besser wäre, gar nicht in ein großes Netz einzuspeisen, sondern einen lokalen Speicher zu laden (habe da neulich z.B. an einen großen Wassertank im Haus gedacht, sozusagen ein lokales Pumpspeicherkraftwerk
) und damit die Verbraucher lokal zu versorgen, die sowieso Gleichstrom brauchen.
Ob es das sogar schon gibt, weiß ich nicht. Aber es würde die Wechselrichterorgien vermeiden.Ja, Gleichstrom wäre eine coole Sache. Aber die Leitung ins Haus ist erstmal Wechselstom. Wenn man eine weitere Leitung legen kann, ists vielleicht gut.
Kann man das nicht, hat man so unglaubliche Verhältnisse wie in der Telekommunikation, wo ich mit dem Handy ohne Grundgebühr 0.08€/Minute in alle Netze zahle, für Kabeltelefon aber bereits fixe Kosten von mindestens 17.95€ habe.
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scrub schrieb:
...und damit die Verbraucher lokal zu versorgen, die sowieso Gleichstrom brauchen.
Ob es das sogar schon gibt, weiß ich nicht. Aber es würde die Wechselrichterorgien vermeiden.und es würde energie sparen, weil keine netzteile mehr nötig sind.
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Die Wechselstromsache stammt aus Teslas Zeiten, weil sie den Hochspannungstransport über simple Umspannwerke ermöglichte. Wäre es nach Edison gegangen, hätten wir Gleichspannungsnetze, für die damalige Zeit wäre das eine Fehlentscheidung gewesen.
Die Machbarkeit sprach eindeutig für Teslas Wechselspannung, aus heutiger Sicht ist man nicht mehr ganz so glücklich drüber wegen der doch recht hohen Verluste durch Leitungsbeläge und der überwiegend induktiven Abnehmer.Aber die 50 Hz zu halten sind sicher das letzte Problem, über das man sich Gedanken machen müßte.
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pointercrash() schrieb:
Die Wechselstromsache stammt aus Teslas Zeiten, weil sie den Hochspannungstransport über simple Umspannwerke ermöglichte. Wäre es nach Edison gegangen, hätten wir Gleichspannungsnetze, für die damalige Zeit wäre das eine Fehlentscheidung gewesen.
Die Machbarkeit sprach eindeutig für Teslas Wechselspannung, aus heutiger Sicht ist man nicht mehr ganz so glücklich drüber wegen der doch recht hohen Verluste durch Leitungsbeläge und der überwiegend induktiven Abnehmer.Aber die 50 Hz zu halten sind sicher das letzte Problem, über das man sich Gedanken machen müßte.
Inwiefern wäre Gleichstrom denn heute günstiger? Ich sehe nicht, inwiefern die Gründe für den Wechselstrom von damals, heute nicht mehr gelten würden.
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SeppJ schrieb:
Inwiefern wäre Gleichstrom denn heute günstiger? Ich sehe nicht, inwiefern die Gründe für den Wechselstrom von damals, heute nicht mehr gelten würden.
Hey, in meinem Beitrag stecken alle Buzzwords, um nachzugoogeln, Du Faulpelz!
Leitungsbeläge (parasitäre Kapazitäten und Induktivitäten) der Transportstrecke verursachen Verluste. Auch die zumeist induktiven Verbraucher verursachen Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung, was eine sog. Scheinleistung erzeugt. Der Witz ist, daß die Gesamtleistung, also Wirk- und Scheinleistung erzeugt werden müssen, um die Wirkleistung beim Verbraucher abzuliefern (zweites Semester Elektrotechnik).
Hausaufgabe: Finde heraus, wieviel Leitungsverlust zwischen Itaipu und seinem ersten Großabnehmer auftreten!Diese Verluste existieren beim Gleichstromnetz nicht, da nahezu ausschließlich ohmsche Verluste auftreten.
Bleibt das Problem der Umspannung, um auf sinnvolle Voltzahlen zum Transport zu kommen und an passende Technik war zu Edisons Zeiten nicht zu denken.
HV- taugliche Halbleiter, die man dafür benötigt, kann man noch nicht allzulange herstellen.
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Man kann auch mechanisch umformen
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Marc++us schrieb:
Man braucht aber immer Großkraftwerke zur Erhöhung der Netzqualität (Frequenzstabilität und Reinheit von Oberwellen). Diese ganzen dezentralen Kleineinspeisungen funktionieren nur, weil es ein großes stabiles Hauptnetz gibt.
Ja, aber Kohlekraftwerke und KKWs sind für Netzregelung nicht wirklich gut geeignet. Die Leistung eines Kohlekraftwerks hochzufahren, dauert zu lange und mit einem KKW will man auch aus Sicherheitsgründen so etwas nicht machen. KKWs fahren über das Jahr in der Regel eine feste Last (=> führt sogar zu negativen Strompreisen!). Für die Netzregelung nutzt man afaik vor allem Gaskraftwerke oder sogar noch besser Pumpspeicherkraftwerke (oder Wasserkraft), weil man die sehr schnell anfahren kann. Und gerade Pumpspeicherkraftwerke haben ja den Vorteil, dass sie sehr gut mit alternativen Energien zusammen passen (und natürlich mit KKWs, wenn die wieder mal den Strompreis negativ machen :)), da alternative Energien sich ja so gut wie gar nicht regeln lassen. Pumpspeicherkraftwerke haben aber natürlich das Problem, dass man geeignete Gegenden dazu braucht (=> Alpen :)). (Pumpspeicherkraftwerke haben auch den Vorteil, dass man die mit billiger (oder gar bezahlter) KKW Energie füllen kann und die dann im Markt wieder als ökologische Wasserkraft verkaufen kann :))
KKWs und Kohlekraftwerke sind eher für die Grundlast zuständig und höchstens für tertiäre Regelung.
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pointercrash() schrieb:
die Gesamtleistung, also Wirk- und Scheinleistung
die Scheinleistung, also geometrische Summe aus Wirk- und Blindleistung...
rüdiger: Es ging Marc++us nicht um die Leistungsregelung, sondern darum, eine möglichst saubere Sinuskurve für die Spannung zu erhalten. In diesem Punkt hat er durchaus recht.
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Michael E. schrieb:
pointercrash() schrieb:
die Gesamtleistung, also Wirk- und Scheinleistung
die Scheinleistung, also geometrische Summe aus Wirk- und Blindleistung...
Ohja, danke für die Richtigstellung. Ich sehe die Zeigerdiagramme seit zwanzig Jahren schon nicht mehr, da kann man mal was durcheinanderwürfeln, sorry.
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Falls es noch niemand gepostet hat:
http://www.pcaction.de/content/contentgfx//2009-09/wahlplakat_cdu_simpsons.jpg
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sorry wenn ich diesen "alten" thread nochmal pushe, aber ich bin auf der suche nach echten fakten und zahlen bzw pro und contra zur atomkraft
ich habe mal ein wenig gesucht um mir ein ungefähres bild davon zu machen was den nun sache ist und ehrlich gesagt komm ich letztendlich nur zu dem schluss das scheinbar beide seiten die "fakten" so zurechtrücken das sie gut dastehen (wie das eben meistens so ist)
ein argument ist zb das die uranvorräte der erde sowieso nur noch ~30 jahre reichen und wir uns dann (ähnlich wie beim öl) sowieso nach alternativen umschauen müssen und da doch dann am besten gleich was nehmen das nicht begrenzt ist, eben wind, sonne, wasser etc pp
die atomlobby behauptet aber nun das es minderst noch für 100 jahre reicht
ein weiteres argument ist, dass wir zur deckung unseres energiebedarfs die atomkraft brauchen, allerdings haben wir letztes jahr 21 mrd. kWh ins ausland verkauft (netto). um die zahl nicht so im raum stehen zu lassen mal zum vergleich, 17 akws haben im jahr 2008 141 Mrd. kWh erzeugt, wir hätten uns also ~2.5 akws sparen könnengibt es irgendwo möglichst neutrale zahlen, daten, fakten? eventuell sogar irgendwo etwas das pro und contra vergleicht und dann eine schätzung abgibt was wirklich realistisch ist. ich finde die abweichungen der "fakten" teilweise doch für sehr extrem .. eventuell interpretiere ich aber auch nur zu viel als fakt was lediglich behauptungen sind
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Ist doch eh alles Zahlenschieberei.
Ein tolles Argument gegen Atomkraft wäre z.B.: Die AKW-Betreiber brauchen keine Haftpflicht für ihre Reaktoren. Das ist eine indirekte staatliche Subvention. Wenn du dieses Argument für glaubhaft hälst, dann lohnt sich Atomkraft wohl eher wenig. Welcher Betreiber kann schon eine Versicherung über mehrere Milliarden(?) Euro finanzieren?
Wie wird Solarenergie subventioniert? Da gibt es sehr detaillierte Infos von der KFW zu. Im Endeffekt bekommst du für deine Solaranlage für die nächsten 20 Jahre ca. 30cent / Kwh garantiert gezahlt + günstige Kredite + Sonderabschreibungen. Heißt: Die durchschnittliche Solaranlage kostet den Staat ~ 35 cent / Kwh. Das ist ganz grob ca. 15 cent mehr, als wie ich bei den Stadtwerken hier zahlen muss für den "normalen" Strom.
Nicht eingerechnet sind hier die Herstellungs- und Wartungskosten der Anlagen (Energiebilanz).Zu dem Thema: Wie wollen die Süd-ost-asiatischen Länder (viel Sonne) ihren Strom ab 2015 gewinnen - http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Kernenergie-Atomkraft%3Bart123,2346983
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Headhunter schrieb:
Zu dem Thema: Wie wollen die Süd-ost-asiatischen Länder (viel Sonne) ihren Strom ab 2015 gewinnen - http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Kernenergie-Atomkraft%3Bart123,2346983
http://www.heise.de/tr/Aufwind-in-Fernost--/artikel/145281
Alles eine Frage der richtigen Propaganda
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Headhunter schrieb:
Ein tolles Argument gegen Atomkraft wäre z.B.: Die AKW-Betreiber brauchen keine Haftpflicht für ihre Reaktoren.
Das stimmt so nicht, nur ist die Versicherungssumme deutlich geringer als im Extremfall nötig wäre (Die Summe ist gedeckelt). Davon abgesehen finde ich ohnehin sehr fraglich, mit Energieformen zu hantieren, womit man im Extremfall ganze Landstriche unbewohnbar macht und viele Verluste in der Bevölkerung auch über Generationen hinweg hat.