Google Wave Invites zu verschenken



  • Sovok schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Hat schon jemand von euch Wave für eine sinnvolle Tätigkeit genutzt?

    is ja noch ziemlich buggy und würds im moment noch nicht sinnvoll benutzen
    aus angst die daten zu verlieren... ich freu mich aber schon drauf wenn man damit
    live zusammen an uml diagrammen und spezifikationen arbeiten kann ohne den kram
    dauernd hin und her zu schicken

    Naja, warum trifft man sich nicht real und arbeitet daran zusammen?

    Dieses "ferne" zusammen arbeiten ist ja eher die Ausnahme, wenn man wirklich Kilometer weit von einander weg sitzt. Und das bedeutet wieder rum, das das Einsatzgebiet von Wave sehr speziell ist und somit kein Massenprodukt ist.

    Fazit für mich: es wird die E-Mail nicht ersetzen... da können die Google Leute noch so viel feuchte Träume haben.



  • Artchi schrieb:

    Naja, warum trifft man sich nicht real und arbeitet daran zusammen?

    z.B. weil der eine Programmierer in Neuseeland, der andere in Australien sitzt und ich grad in England bin 🙂
    Da is nich viel mit treffen



  • Heutzutage ist es doch so: Man benutzt hauptsächlich etwas, weil es möglich, neu, cool, knorke, porno usw. ist. Die Frage nach dem realen Nutzen stellt sich nicht jeder. Zumal man dafür nichts bezahlt. Für die weltweiten UML-Geschichten haben die Unternehmen bestimmt was Internes, dafür werden kaum eMails benutzt.

    Kurz gesagt: Ich habe mich auch nach der Einladung angemeldet. 🤡 Praktiziert habe ich damit noch nichts.

    Gruß



  • byto schrieb:

    Und die Vorteile ggü. Email liegen doch auf der Hand: Du kannst bei Email keine vernünftigen Konversationen mit mehreren Teilnehmern gleichzeitig führen, weil man im Grunde nur Texte mit Quotes von A nach B schickt.

    Man kann eine Mailinglist einrichten. Ist bestimmt einfacher als Google's Wave.

    byto schrieb:

    In Google Wave kann jeder Teilnehmer zu jederzeit genau erkennen, wer wann was geschrieben hat, selbst wenn ein Teilnehmer erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukommt (denn man kann Waves per Replay "abspielen").

    Sobald Dich jemand bei Email nachträglich in den CC nimmt, kannst Du zwar Bruchstücke des bisherigen Email-Verkehrs anhand der Quotes versuchen nachzuvollen. Es ist aber grade bei längeren Konversationen kaum möglich, den bisherigen Verlauf vernünftig zu reproduzieren, zumal Quotes ja eh nur Texte sind, die manipulierbar sind oder halt gelöscht werden können.

    Jede Mailinglist hat ein Archiv.

    byto schrieb:

    Bei einer Email Konversation hat man also n Dokumente (Emails) verteilt auf m Teilnehmer. Bei Google Wave hingegen gibts genau 1 Dokument, das alle Teilnehmer bearbeiten.

    Das kann man mit einem Wiki-System auch erreichen. Z.B. Tikwiki, Dokuwiki oder Mediawiki. Tikiwiki eignet sich z.B. sehr gut um als Gruppe an einem Projekt zu arbeiten.

    Ist aber trotzdem gut, wenn man das alles als ein ganzes Paket bekommt, anstatt das man nur Teile hat, die man selbst zusammenfügen muss. Trotzdem, bitte vorsichtig mit dem Begriff "E-Mail Killer" und so. Auf E-Mail will ich auch in 30 Jahren nicht verzichten und es sehen bestimmt sehr viele es genauso.



  • Artchi schrieb:

    Dieses "ferne" zusammen arbeiten ist ja eher die Ausnahme, wenn man wirklich Kilometer weit von einander weg sitzt. Und das bedeutet wieder rum, das das Einsatzgebiet von Wave sehr speziell ist und somit kein Massenprodukt ist.

    Sehe ich anders. Räumliche Distanz ist in der Arbeitswelt ständig gegeben. Es müssen nicht gleich tausende Kilometer sein, es reicht schon, wenn der andere im Nebengebäude sitzt. Es kostet einfach Zeit, wegen jeder Kleinigkeit immer zu jemandem rüber zu laufen.
    Ausserdem bringt die Kommunikation über Wave noch einen Vorteil: sie ist bei Bedarf asynchron! Wenn jemand zu mir kommt, muss ich zwangsläufig meine Arbeit abbrechen und mich dem Gegenüber widmen. An einer Wave kann man zeitgleich arbeiten, muss es aber nicht. Man kann genauso gut erstmal eine Aufgabe erledigen und dann reingucken, wenn man Zeit dafür hat.

    Natürlich möchte ich damit NICHT sagen, dass Google Wave normale Termine obsolet machen könnte. Aber grade für kontinuierliche Kollaboration und Ideenaustausch ist das imo sehr gut geeignet.
    Ich muss aber auch zugeben, dass ich bisher noch nicht richtig damnit gearbeitet habe. Das ist halt derzeit noch aus zwei Gründen schwierig: (i) ist es eine Alpha Version, die noch viele Fehler hat und (ii) haben noch zu wenig meiner Leute Zugang zu Google Wave. Email wäre auch sinnlos, wenn nur eine handvoll Menschen eine Email Adresse hätten. Genauso verhält es sich hier ja auch. 😉



  • DEvent schrieb:

    byto schrieb:

    Und die Vorteile ggü. Email liegen doch auf der Hand: Du kannst bei Email keine vernünftigen Konversationen mit mehreren Teilnehmern gleichzeitig führen, weil man im Grunde nur Texte mit Quotes von A nach B schickt.

    Man kann eine Mailinglist einrichten. Ist bestimmt einfacher als Google's Wave.

    byto schrieb:

    In Google Wave kann jeder Teilnehmer zu jederzeit genau erkennen, wer wann was geschrieben hat, selbst wenn ein Teilnehmer erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukommt (denn man kann Waves per Replay "abspielen").

    Sobald Dich jemand bei Email nachträglich in den CC nimmt, kannst Du zwar Bruchstücke des bisherigen Email-Verkehrs anhand der Quotes versuchen nachzuvollen. Es ist aber grade bei längeren Konversationen kaum möglich, den bisherigen Verlauf vernünftig zu reproduzieren, zumal Quotes ja eh nur Texte sind, die manipulierbar sind oder halt gelöscht werden können.

    Jede Mailinglist hat ein Archiv.

    Auch bei MailingListen hsat Du das Problem, dass Du nicht pro Konversation 1 Dokument hast sondern viele. Ausserdem haste keine synchrone Kommunikation, wodurch bei größeren MailingListen gerne mal 20 Leute das gleiche schreiben, wenn jemand eine Frage stellt. Du kannst auch nicht Inhalte nachträglich editieren, wodurch MailingListen schnell unübersichtlich werden. Ausserdem lassen sich nicht vernünftig dynamische Inhalte integrieren. Für Wave kannst Du z.B. Robots schreiben, die bestimmte Aufgaben in der Wave übernehmen, z.B. automatisch Content integrieren (vergleichbar mit IRC Bots). Ausserdem kannst Du Gadgets integrieren, die wie kleine Minianwendungen innerhalb der Wave funktionieren. Und es gibt noch massig mehr Features, z.B. bei Bedarf automatische Übersetzung zwischen verschiedenen Sprachen.

    byto schrieb:

    Bei einer Email Konversation hat man also n Dokumente (Emails) verteilt auf m Teilnehmer. Bei Google Wave hingegen gibts genau 1 Dokument, das alle Teilnehmer bearbeiten.

    Das kann man mit einem Wiki-System auch erreichen. Z.B. Tikwiki, Dokuwiki oder Mediawiki. Tikiwiki eignet sich z.B. sehr gut um als Gruppe an einem Projekt zu arbeiten.

    Ist aber trotzdem gut, wenn man das alles als ein ganzes Paket bekommt, anstatt das man nur Teile hat, die man selbst zusammenfügen muss. Trotzdem, bitte vorsichtig mit dem Begriff "E-Mail Killer" und so. Auf E-Mail will ich auch in 30 Jahren nicht verzichten und es sehen bestimmt sehr viele es genauso.

    Ob es Email 2.0 wird, das bleibt natürlich abzuwarten. Aber was ist so schlimm daran, einen Versuch zu unternehmen, ein mittlerweile etabliertes aber veraltetes System zu optimieren? Email gibts seit über 20 Jahren und es hat imo deutliche Schwächen, was schon daran zu erkennen ist, dass 90% aller Emails heute Spam sind.
    Wenn es ein neues System gibt, das besser als Email ist, dann sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht, das zu nutzen.



  • byto schrieb:

    DEvent schrieb:

    byto schrieb:

    Und die Vorteile ggü. Email liegen doch auf der Hand: Du kannst bei Email keine vernünftigen Konversationen mit mehreren Teilnehmern gleichzeitig führen, weil man im Grunde nur Texte mit Quotes von A nach B schickt.

    Man kann eine Mailinglist einrichten. Ist bestimmt einfacher als Google's Wave.

    byto schrieb:

    In Google Wave kann jeder Teilnehmer zu jederzeit genau erkennen, wer wann was geschrieben hat, selbst wenn ein Teilnehmer erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukommt (denn man kann Waves per Replay "abspielen").

    Sobald Dich jemand bei Email nachträglich in den CC nimmt, kannst Du zwar Bruchstücke des bisherigen Email-Verkehrs anhand der Quotes versuchen nachzuvollen. Es ist aber grade bei längeren Konversationen kaum möglich, den bisherigen Verlauf vernünftig zu reproduzieren, zumal Quotes ja eh nur Texte sind, die manipulierbar sind oder halt gelöscht werden können.

    Jede Mailinglist hat ein Archiv.

    Auch bei MailingListen hsat Du das Problem, dass Du nicht pro Konversation 1 Dokument hast sondern viele. Ausserdem haste keine synchrone Kommunikation, wodurch bei größeren MailingListen gerne mal 20 Leute das gleiche schreiben, wenn jemand eine Frage stellt. Du kannst auch nicht Inhalte nachträglich editieren, wodurch MailingListen schnell unübersichtlich werden. Ausserdem lassen sich nicht vernünftig dynamische Inhalte integrieren. Für Wave kannst Du z.B. Robots schreiben, die bestimmte Aufgaben in der Wave übernehmen, z.B. automatisch Content integrieren (vergleichbar mit IRC Bots). Ausserdem kannst Du Gadgets integrieren, die wie kleine Minianwendungen innerhalb der Wave funktionieren. Und es gibt noch massig mehr Features, z.B. bei Bedarf automatische Übersetzung zwischen verschiedenen Sprachen.

    Dann nimmst du halt eben IRC fuer synchrone Kommunikation. Ausserdem bezweifle ich, dass man fuer E-Mail Archiv keine Bots schreiben kann. Was soll man aber den da grosartig machen?

    byto schrieb:

    byto schrieb:

    Bei einer Email Konversation hat man also n Dokumente (Emails) verteilt auf m Teilnehmer. Bei Google Wave hingegen gibts genau 1 Dokument, das alle Teilnehmer bearbeiten.

    Das kann man mit einem Wiki-System auch erreichen. Z.B. Tikwiki, Dokuwiki oder Mediawiki. Tikiwiki eignet sich z.B. sehr gut um als Gruppe an einem Projekt zu arbeiten.

    Ist aber trotzdem gut, wenn man das alles als ein ganzes Paket bekommt, anstatt das man nur Teile hat, die man selbst zusammenfügen muss. Trotzdem, bitte vorsichtig mit dem Begriff "E-Mail Killer" und so. Auf E-Mail will ich auch in 30 Jahren nicht verzichten und es sehen bestimmt sehr viele es genauso.

    Ob es Email 2.0 wird, das bleibt natürlich abzuwarten. Aber was ist so schlimm daran, einen Versuch zu unternehmen, ein mittlerweile etabliertes aber veraltetes System zu optimieren? Email gibts seit über 20 Jahren und es hat imo deutliche Schwächen, was schon daran zu erkennen ist, dass 90% aller Emails heute Spam sind.
    Wenn es ein neues System gibt, das besser als Email ist, dann sehe ich keinen Grund, der dagegen spricht, das zu nutzen.

    Das es zu 90% für Spam verwendet wird, zeigt doch wie effektiv und etabliert E-Mail ist.

    IMHO, diese ganzen Versuche werden alle scheitern, aus einem einfachen Grund: Du musst den Browser benutzen. Der Browser ist z.Z. sehr gut für das Darstellen von HTML, aber extrem schlecht für Inhalte erstellen. Die ganzen Krücken, die man benutzen muss, um mal Text zu schreiben, angefangen von BB-Tags, bis auf diese Furchtbaren WYSIWYG-Editors im Browser.

    Wieso kann man nicht eine Nachricht für eine Wave in seinem lieblings-Texteditor erstellen? Wieso kann E-Mail 2.0 nicht auch mein E-Mail-Klient benutzen? Dort habe ich alle meine Kontakte, griffbereit in 0.1 Sekunde, ich kann 10.000 E-Mails in 0.5 Sekunden durchsuchen, usw.



  • DEvent schrieb:

    IMHO, diese ganzen Versuche werden alle scheitern, aus einem einfachen Grund: Du musst den Browser benutzen. Der Browser ist z.Z. sehr gut für das Darstellen von HTML, aber extrem schlecht für Inhalte erstellen. Die ganzen Krücken, die man benutzen muss, um mal Text zu schreiben, angefangen von BB-Tags, bis auf diese Furchtbaren WYSIWYG-Editors im Browser.

    Falsch. Es ist möglich, für Wave andere Clients zu schreiben.



  • DEvent schrieb:

    IMHO, diese ganzen Versuche werden alle scheitern, aus einem einfachen Grund: Du musst den Browser benutzen. Der Browser ist z.Z. sehr gut für das Darstellen von HTML, aber extrem schlecht für Inhalte erstellen. Die ganzen Krücken, die man benutzen muss, um mal Text zu schreiben, angefangen von BB-Tags, bis auf diese Furchtbaren WYSIWYG-Editors im Browser.

    Das ist einfach falsch! Genauso wie SMTP, POP, IMAP ist das Google Wave Protokoll offen und frei. Du kannst später beliebige Clients für Wave schreiben, genauso wie das bei Email auch der Fall ist. Du musst auch nicht die Google Server für Wave nutzen. Jeder kann eigene Wave Server aufmachen, genauso wie heute jeder eigene Email Server machen.

    Davon abgesehen gibt es auch geniale Webclients für Email, wie z.B. der GMail Client. Der öffnet schneller als Outlook oder Thunderbird und ist von der Bedienung imo genauso komfortabel, teilweise sogar besser.



  • Mr. N schrieb:

    DEvent schrieb:

    IMHO, diese ganzen Versuche werden alle scheitern, aus einem einfachen Grund: Du musst den Browser benutzen. Der Browser ist z.Z. sehr gut für das Darstellen von HTML, aber extrem schlecht für Inhalte erstellen. Die ganzen Krücken, die man benutzen muss, um mal Text zu schreiben, angefangen von BB-Tags, bis auf diese Furchtbaren WYSIWYG-Editors im Browser.

    Falsch. Es ist möglich, für Wave andere Clients zu schreiben.

    Es geht nicht um irgendwelche Clients. Es geht um meinen Client.

    Mein Client ist ein Texteditor, ein anderer benutzt MSOffice, ein anderer OpenOffice, usw. usf. Mit E-Mail kann man alle Clients benutzen.

    Vielleicht druecke ich mich nicht so gut aus. Es geht nicht darum, dass Wave ein offenes Protokol ist und das jeder Addons oder neue Client schreiben kann. Es geht darum, dass es sie z.Z. nicht gibt. Damit bleibt der einzige Client, der Browser und ein Browser ist ein furchtbarer Client um Inhalte zu erstellen.

    Vielleicht wird sich ja das Wave Protokol in 20 Jahren etablieren, wer weis.

    PS: Ich wette hier nicht gegen Google Wave, ich finde Google Wave auch ganz toll. Aber ich bin sehr kritisch, wenn es darum geht ein so gut etabliertes Protol wie E-Mail zu ersetzen.



  • DEvent schrieb:

    Vielleicht wird sich ja das Wave Protokol in 20 Jahren etablieren, wer weis.

    In 20 Jahren? So lange dauert es nun nicht, Thunderbird, oder welchen Client du auch verwendest, zu erweitern. E-Mail-Gateways sind bei Wave aber tatsächlich eher schwer, denke ich. Aber vielleicht kriegts jemand hin.



  • Ich verwende Wave auch und bin nach den ganzen enttäuschten "Wave ist nicht die beste Erfindung seit geschnittenem Brot"-Berichten eigentlich positiv überrascht. Das Ding hat eindeutig Potential und ich verwende es auch schon versuchsweise als Ersatz für Wiki + Mailingliste.

    Das Problem mit den wenigen Benutzern wird sich sehr bald erübrigen. Vor drei Wochen kannte ich niemanden, der Wave benutzt und jetzt habe ich zwanzig Leute auf meiner Contact List, von denen mittlerweile praktisch jeder Invites zu vergeben hat.

    DEvent schrieb:

    Es geht nicht um irgendwelche Clients. Es geht um meinen Client.

    Dann ist das ein Problem Deines Clients. In der Emacs-Community zB. planen und basteln schon einige Leute an Wave-Clients herum, das ist eine Sache von höchstens einem Jahr bis es da was benutzbares gibt.

    Damit bleibt der einzige Client, der Browser und ein Browser ist ein furchtbarer Client um Inhalte zu erstellen.

    Der Konsolenclient für Wave war eine der ersten Beispielanwendungen, die von Google als FOSS veröffentlicht wurden.

    Vielleicht wird sich ja das Wave Protokol in 20 Jahren etablieren, wer weis.

    Um sich zu etablieren braucht es ja nicht E-Mail zu ersetzen. Foren haben sich auch etabliert und dabei nicht das Usenet ersetzt.

    Ich sehe das Problem einfach nicht: E-Mail ist ein eigenes Medium, genauso wie Telefon und Wave. Bei Wave wird sich erst zeigen, welche Anwendungsbereiche sich dafür herauskristallisieren.

    Genausogut könnte man dem Wiki die Daseinsberechtigung absprechen, weil es ja Versionskontrollsysteme gibt und damit jeder bequem seinen eigenen Client benutzen kann.

    Aber ich bin sehr kritisch, wenn es darum geht ein so gut etabliertes Protol wie E-Mail zu ersetzen.

    Dieser Schwachsinn von wegen "E-Mail-Killer" wurde doch nicht von Google lanciert, das haben sich schon irgendwelche Medien-Heinis oder Blogger einfallen lassen, die sich von mehreren Werkzeugen für mehrere Anwendungszwecke überfordert fühlen und einen einzigen Universalhammer haben wollen.

    Wave wird E-Mail nicht ablösen, genauso wie Twitter nicht RSS ablösen wird, auch wenn ich das schon in zig Blogs und Artikeln gelesen habe.

    Wave wird (Instant Messenger + Mailingliste + kollaborativen Editor/öffentliches Wiki) in Kombination ablösen und massentauglich machen (Für technisch weniger versierte Menschen sind Wiki+Mailingliste+IRC-Channel einfach außer Reichweite.), es wird drittklassige Groupware-Lösungen ersetzen. Und vermutlich noch viele neue Einsatzmöglichkeiten darüber hinaus finden.

    Imposant, wie technologiefeindlich und konservativ ein Forum voller technikaffiner Menschen sein kann. Keine Angst, niemand nimmt Euch Euer Web 1.0 und Eure PhpBBs weg. Ich schreibe meine Mails auch immer noch in mutt. Trotzdem sind Wave und ähnliche Technologien eine gute Sache(tm).



  • Grohool schrieb:

    Hat jemand ne Ahnung wieviel speicherplatz man da frei hat? Das kann man eventuell benutzen um wichtige daten zu sichern.

    Nein, dafür verwendet man rsync.net oder irgendeinen ähnlichen Dienst. Notfalls dropbox oder was weiß denn ich. Wave ist dafür weder gedacht, noch gut geeignet.



  • Ich habe moment ebenfalls kaum Verwendung dafür, sehe aber auch Potential, gerade für berufstätige Menschen, der in der Wissenschaft, Forschung, IT-Branche. Oft werden heutzutage Paper von 3 verschiedenen Leuten geschrieben die sich auf 4 verschiedenen Kontinenten aufhalten. Da wäre sowas durchaus praktisch.

    Solange es aber keinen nativen Linux-Client gibt und das ganze bei Google gehostet wird, bleibt es mir aber zu unheimlich.





  • Mr.Fister schrieb:

    Ich habe moment ebenfalls kaum Verwendung dafür, sehe aber auch Potential, gerade für berufstätige Menschen, der in der Wissenschaft, Forschung, IT-Branche. Oft werden heutzutage Paper von 3 verschiedenen Leuten geschrieben die sich auf 4 verschiedenen Kontinenten aufhalten. Da wäre sowas durchaus praktisch.

    Ja. Allerdings setzen viele Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure auf LaTeX und daher empfiehlt sich eher SVN, git o.ä. Mit Wave stelle ich mir das Ganze relativ schwierig vor.



  • Walli schrieb:

    Ja. Allerdings setzen viele Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure auf LaTeX und daher empfiehlt sich eher SVN, git o.ä. Mit Wave stelle ich mir das Ganze relativ schwierig vor.

    Warum nicht ein LaTeX Plugin für Wave benutzen um zusammen an dem Dokument zu arbeiten?
    Das witzige an Wave ist doch imho die Kombination verschiedener Technologien
    wie z.B. die Erstellung und Diskussion eines Dokuments live an einer Position.

    SVN und git sind halt eher träge im Vergleich und vorallem geeignet wenn man zwar zusammenarbeitet aber in getrennten Bereichen.



  • Mailingliste und Wiki ist ja schön und gut. Der Vorteil von Wave ist halt, dass man das ganze auch für normale User einfach zugänglich zur Verfügung stellt. Ob es sich durchsetzt: kA.

    Aber mal ganz ehrlich: Mailinglisten sind furchtbar! Zum Glück gibt es so was wie gmane.

    Walli schrieb:

    Ja. Allerdings setzen viele Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure auf LaTeX und daher empfiehlt sich eher SVN, git o.ä. Mit Wave stelle ich mir das Ganze relativ schwierig vor.

    Gibt einen LaTeX-Modus in Wave. War das einzige was ich bisher ausprobiert habe :).

    Aber ob das wirklich so praktisch für das schreiben von Papern ist, weiß ich nicht. Zumindest die derzeitige GUI dafür sicher nicht optimal.



  • Naja jetzt seit halt mal etwas offen. Vor dem Schreiben des Papers kommt ja immer erstmal das eigentliche Forschen. Jeder produziert ein paar Plots, Tabellen, es werden Zahlenkolonnen und Quelltext ausgetauscht, usw. Da lässt sich das bestimmt komfortabel mit Google Wave diskutieren...



  • Walli schrieb:

    Ja. Allerdings setzen viele Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure auf LaTeX und daher empfiehlt sich eher SVN, git o.ä. Mit Wave stelle ich mir das Ganze relativ schwierig vor.

    Wissenschaft und Forschung sind aber nicht nur Techniker. Das sind auch Geisteswissenschafter, Sozialwissenschafter und zahlreiche häufig technikferne Naturwissenschafter wie Biologen. Da verwenden nur vergleichsweise wenige LaTeX. Und Versionskontrolle verwendet da überhaupt niemand. Für die ist Wave eine sehr feine Sache.

    Und ich persönlich warte ohnehin nur auf einen LaTeX-Exporter für Wave, der simples Wiki-Markup zu hübschem LaTeX konvertiert. Sowas wird bestimmt kommen, das ist bei Org-mode schon extrem praktisch. (Eine Freundin, die gerade ihre Philosophie-Diplomarbeit schreibt, verwendet jetzt Emacs, weil sie mit Org-mode kein LaTeX lernen muss, sondern einfach drauflos schreiben kann. Wenn auch die Hürde, Emacs zu lernen, entfällt, dann wird das für sehr viele Leute extrem interessant, die ohne Hilfe von irgendwelche Geeks keinerlei realistische Chance haben, LaTeX und Versionskontrolle kennenzulernen.)

    rüdiger schrieb:

    Aber ob das wirklich so praktisch für das schreiben von Papern ist, weiß ich nicht. Zumindest die derzeitige GUI dafür sicher nicht optimal.

    Wave ist für mich eher das Gegenstück zu SMTP, als das Gegenstück zu einem bestimmten MUA. Das Potential für gute brauchbare Editoren, die nur auf Org-Mode-artiges arbeiten (und LaTeX-Export) ausgelegt sind, ist gewaltig.

    Mit Wave werden für Geeks "nur" Technologien wie Wiki, IM und Mailinglisten zusammengeschmolzen. Für Normalsterbliche hingegen ist es plötzlich möglich und in ein paar Jahren auch normal, eigene wiki-artige Klickibunti-Infrastruktur zu besitzen. Mit Wave können plötzlich auch meine Schwestern und meine Eltern mit Freunden und Bekannten Wiki-artig arbeiten, ohne dafür IT-Kundige von außen zu brauchen. Das ist eine enorme Verbesserung.


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