Warum ist Griechenland ein Problem für den Euro?
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Marc++us schrieb:
Mehrwertsteuer auf 22% wird das schon richten.
Danach dann "oh, der Binnenkonsum ist weiter gefallen, gottseidank exportieren wir ja weiter wie die Weltmeister".
Mehrwertsteuer rauf auf 22% - nein, das reicht nicht für alles! In meiner Wahlheimat Ungarn wurde am 1. Januar 2010 die Mehrwertsteuer von 20% auf 25% herauf gesetzt - ein Befreiungsschlag war das auch nicht.
Jetzt sind wir aber weg von Griechenland und bemerken, es geht um uns selbst. Die in Berlin, Brüssel, und anderswo haben das auch begriffen. Nur die sagen uns nicht alles. Warum auch? Sie wollen von uns gewählt werden.
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Marc++us schrieb:
Mehrwertsteuer auf 22% wird das schon richten.
Danach dann "oh, der Binnenkonsum ist weiter gefallen, gottseidank exportieren wir ja weiter wie die Weltmeister".
Nicht mehr, sind nur noch Vize:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,671071,00.htmlBTW:
http://www.manager-magazin.de/fotostrecke/0,2828,PB64-SUQ9NDEwMjQmbnI9MTc_3,00.html
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Hi,
was passiert eigentlich, wenn die mit ihrer Klage irgendwo Recht bekommen?
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-18248/verfassungsklage-die-zeit-fuer-eine-buerger-revolte-ist-gekommen_aid_507550.html
Kann die BRD-Regierung eigentlich von ihren bereits zugesagten Milliarden überhaupt noch zurück treten?Gruß Mümmel
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Hi,
Hurra es will noch einer
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-05/estland-euro-beitritt
als ob der Euro nicht schon genug Probleme hätte.
Gruß Mümmel
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eMpTy schrieb:
Dem ganzen würde aber (meines wissens nach) Japan wiedersprechen. Die sind jetzt schon 10-20 Jahre "pleite". Die Schulden werden immer mehr und mehr. Ein wirklicher Aufschwung in der Wirtschaft ist nicht zu erkennen. Allerdings bleibt die zu erwartende Hyperinflation auch aus. Also kurz gesagt, es läuft obwohl es garnicht laufen dürfte.
Japan ist glaube ich zu über 93% bei seinen eigenen Bürgern verschuldet. Es wird so lange weitergehen wie die Menschen den Staaten Geld leihen und an Papiergeld glauben. Stell dir mal vor wie reich die Japaner jetzt wären hätte der Staat nicht so stark interventioniert.
Die Schulden werden immer mehr aufgrund unseres (aufgezwungenen) Geldsystems.
Hier ist ein Video(auf deutsch, 5teilig) das sehr gut gemacht ist: http://www.youtube.com/watch?v=Y780J3HFiqI. Es wird sehr schön erklärt wo Geld herkommt. Warum so viele Schulden existieren. Warum die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter wächst. Wie die Menschen sich durch Banken und Regierung ausbeuten lassen.
Das passiert halt wenn man keine Freie Marktwirtschaft hat. Die jetzige Krise ist durch unser Geldsystem verursacht.
Für alle die es interessiert:
http://www.goldseiten.de/content/goldstandard/index.php (über den Goldstandard)
http://de.wikipedia.org/wiki/Free_Banking (über Bankfreiheit)Edit: Im oben genannten Video sind die Lösungsvorschläge meiner Meinung nach nicht gut(Zinsen=schlecht, Goldstandard=schlecht usw...). Die ersten 3 Teile erklären unser jetziges System aber gut.
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NrSr schrieb:
Das passiert halt wenn man keine Freie Marktwirtschaft hat. Die jetzige Krise ist durch unser Geldsystem verursacht.
Eigentlich sinds die Zinsen die uns in den Ruin treiben, da dadurch die Wirtschaft ein exponentielles Wachstum braucht um stabil zu bleiben. Und wir wissen das ja, wie das ist mit den begrenzten Rohstoffen und exponentiellem wachsen...
Aber wenn du dich damit besser fühlst, dann schiebs auf die nicht existierenden freie Marktwirtschaft :). Jeder braucht sein Steckenpferd um sich in der Welt besser zu fühlen
Wie möchtest du eigentlich beim Freebanking mit dem Problem umgehen, dass direkter Warenaustausch tausendmal sicherer ist als Geldnoten die nur einen Block weit gelten?
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Also das die EZB Rettung gut für den Euro war, den Beweis bleibt man uns noch schuldig:
http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=securities&hist=1d&sSym=DUSDEUR.TGT
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Germany - Sheriff of Europe -
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http://www.handelsblatt.com/politik/international/schuldenkrise-trichet-zaehlt-auf-deutschland-als-euro-polizei;2580522
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Kann mir einer erklären warum alle (=Online Medien + Kommentare) auf einmal so fatalistisch eingestellt sind seit dem der Euro fällt? Der war früher mal bei 0,83$ und jetzt ist 1,25$ auf einmal dramatisch. Ich verstehe das nicht. Bei 0,5$ sollte man sich langsam mal Sorgen machen, aber alles drüber kurbelt eine Exportwirtschaft doch nur an.
Generell halte ich eine Abwertung des Dollars und des Euros gegenüber der restlichen Welt (hauptsächlich China und Indien) sinnvoll. Dann ist endlich mal Schluss damit jeden niedrig qualifizierten Arbeitsplatz nach China oder Indien zu outsourcen.
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Es geht eher um den Grund, warum er fällt, nämlich den dahinter stehenden Vertrauensverlust. Ackermann nahm im gestrigen Einzel-Interview den Begriff "Kernschmelze" in den Mund (könnte man auch GAU nennen) und bezweifelte, ob Griechenland es überhaupt schaffen kann. Prof. Sinn vom IFO-Institut nannte Griechenland "insolvent". Das sind die wirklichen Sargnägel für den Euro. Merkel verknüpft den Euro gleich mit der europäischen Idee und fordert eisernen Zusammenhalt. Im Endeffekt ein Wirtschaftskrieg, der hier gerade tobt. Die Opfer sind die braven Bürger.
Übrigens: die Milliarden, die evtl. nach Griechenland fließen sollen, könnten unsere Kommunen gut brauchen, denen fehlen auch 15 Mrd.
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Hoffentlich war das jetzt nicht schon dabei, hab leider keine Zeit, den ganzen Thread zu lesen:
Warum wir in Europa wirtschaftliche Probleme haben? Weil wir nicht an Gott glauben! Sagt zumindest ein Fox News.
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Erhard Henkes schrieb:
Es geht eher um den Grund, warum er fällt, nämlich den dahinter stehenden Vertrauensverlust.
Er war vorher überbewertet und nun ist die Blase geplatzt. Er wird kurz bis knapp unter Wert fallen und sich dann schnell beim "richtigen" Wert wieder einpendeln und dann geht das Spekulieren von vorne los.
Erhard Henkes schrieb:
Ackermann nahm im gestrigen Einzel-Interview den Begriff "Kernschmelze" in den Mund (könnte man auch GAU nennen) und bezweifelte, ob Griechenland es überhaupt schaffen kann.
Wo durfte der Reden? Es würde mich sehr stark wundern, wenn der Herr Ackermann nicht gerade Haufen Dollar eingelagert hat. Der Begriff der "Kernschmelze" spült dem also ein paar Milliarden aufs Konto. Aus diesem Grund sind seine Aussage mit sehr viel Vorsicht zu genießen, genauso wie die jedes anderen Topbankers auch.
Erhard Henkes schrieb:
Das sind die wirklichen Sargnägel für den Euro.
Warum? Ich sehe das höchstens als Vertrauensverlust in den Wert von Schuldscheinen an. Solange nicht jemand massiv Papiergeld druckt behält das seinen Wert. Mich würde mal interessieren ob die Schuldensumme inzwischen die Summe des gedruckten Gelds übersteigt.
Erhard Henkes schrieb:
Im Endeffekt ein Wirtschaftskrieg, der hier gerade tobt.
Mich würde mal interessieren was für Parteien diesen anzetteln.
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Bis vor kurzem habe ich geglaubt das 1$ == 1Eur. So war ja der ursprüngliche Umrechnungskurs. Eine Zeitlang war der Euro viel weniger Wert als der Dollar und in den letzten Jahren war es dann wieder umgekehrt. In den Zeitungen steht dann aber auch immer das nach Kaufkraftparität (=wieviel muß man für gleichwertige Waren in Dollar bzw Euro ausgeben) der Euro um 1/3 überbewertet sei. Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig. Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.
Machen wir die Abwertung mit, dann sind die Leute gearscht die zB Deutsche Staatsanleihen zu 3% gekauft haben. Während Leute die Staatsanleichen aus G Punkt haben am grinsen sind wenn am Ende doch unsere überfortderte Physikerin als Bürge einspringt.
Bleibt zu hoffen das das Insolvenzrecht für Staaten durchkommt. Dann werden die Kreditgeber schon vorher der Insolvenz die Bremse ziehen. Geld gibt es dann nur wenn zukunftssicherer Haushalt aufgestellt ist. Und die Griechen bekommen nur so lange Geld wie sie Ihren Reformkurs weiter beschreiten, so dass wir zumindest einen Teil des Geldes zurück bekommen.
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peterfarge schrieb:
Bis vor kurzem habe ich geglaubt das 1$ == 1Eur. So war ja der ursprüngliche Umrechnungskurs. Eine Zeitlang war der Euro viel weniger Wert als der Dollar und in den letzten Jahren war es dann wieder umgekehrt. In den Zeitungen steht dann aber auch immer das nach Kaufkraftparität (=wieviel muß man für gleichwertige Waren in Dollar bzw Euro ausgeben) der Euro um 1/3 überbewertet sei. Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig. Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.
Machen wir die Abwertung mit, dann sind die Leute gearscht die zB Deutsche Staatsanleihen zu 3% gekauft haben. Während Leute die Staatsanleichen aus G Punkt haben am grinsen sind wenn am Ende doch unsere überfortderte Physikerin als Bürge einspringt.
Bleibt zu hoffen das das Insolvenzrecht für Staaten durchkommt. Dann werden die Kreditgeber schon vorher der Insolvenz die Bremse ziehen. Geld gibt es dann nur wenn zukunftssicherer Haushalt aufgestellt ist. Und die Griechen bekommen nur so lange Geld wie sie Ihren Reformkurs weiter beschreiten, so dass wir zumindest einen Teil des Geldes zurück bekommen.
So einfach ist das nicht. Kurzfristig ist der schwache US$ sehr gewollt, denn das kurbelt die Exporte an. Für die Schweiz ist es gerade eine Katastrophe, dass ihre Währung so viel über den anderen Währungen steht.
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peterfarge schrieb:
Wenn der Eurokurs bei 1,30$ lag, so wäre die 1 zu 1 Parität weiter gültig.
Der war mal bei 1,60$. Warum die Exporte und die Produktion vor einem Jahr zum erliegen kamen ist klar.
Die USA manipulieren ihre Währung nach unten. Die Chinesen tuen es noch viel mehr. Wie es bei den Japanern und Indern aussieht weiß ich nicht aber ich glaube nicht, dass die ihre Währung nach oben treiben. Im Klartext: Ein Großteil der Weltwirtschaft treibt seine Währung nach unten. Es war nur eine Frage der Zeit ab wann die EU das Spiel mitspielen muss.
peterfarge schrieb:
Auf der anderen Seite hat der Dollar die letzten Jahre immer gewaltig gegenüber abgewertet. Gut möglich das durch US Schuldenausweitung das 1:1 Verhältnis nicht mehr gilt.
Das Schulden machen bis der Arzt kommt haben wir inzwischen auch gut drauf.
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... und ich bekomme meinen Kramm nicht schnell genug fertig. Was für eine Ironie ...
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Prof84 schrieb:
Warum gibt der EZB-Präsident den staatlichen Finanzaufsichten einen Apfel?
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"Noch 5 micronen bis zum Aufschlag":
http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=securities&hist=1d&sSym=DUSDEUR.TGT
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otze schrieb:
Warum gibt der EZB-Präsident den staatlichen Finanzaufsichten einen Apfel?
Nennt sich doppelte Buchführung:
Man vergleicht Sollkosten (e.g. Projektplan), der eigentlichen Buchführung (Kostenstellen, Aktiva, Passiva etc) und mit der eigentlichen Kontoführung (Ist-Finanzen).Wenn man solche konsequente funktionalen Beschreibungen des Finanzflusses durch die förderalen Organizationen führt ermöglicht dies die Erfüllung von vier Zielen:
a) man kann systemkritische Finanzkomponeten sofort high-lighten
b) man entsprechendes Risikomanagement zu den sog. Critical Items sofort entsprechend hervorheben
c) man kann Black-Boxes sofort ausmachen (e.g. griechische Gemeinden und Kommunen kennen keine solide Buchführung)
d) man kann leichter einen Status über den finanziellen Zustand in Echtzeit erhalten (bzw. monatlich)Als GmbH, OHG, KG oder AG muss ich laut Gesetz in der Bilanzierung (doppelte Buchführung) in Monatstakt meine Finanzen auf einen aktuellen Stand bringen. Stelle ich ein Defizit in der Gesamtbilanz <0 € fest, muss ich laut Gesetz innerhalb von 4 Wochen einen Insolvenzantrag stellen, wenn ich dieses Defizit in diesen Zeitraum nicht beseitigen kann. Anderfalls mache ich mich wegen Konkursbetrug strafbar, obwohl dies nachweislich nur eine kurzfristige Phase ist.
Das Gute bei dieser Art von Insolvenz ist, dass der wirtschaftliche Schaden für die Gläubiger und der Gesamtwirtschft dann minimal bleibt, insbesondere wenn der Down Swing nur eine seichte Steigung hat und daher ein Neuanfang oder eine Sanierung leicht möglich ist. Allerdings schießen Banken bei einer Verschuldung von 5 Mrd gerne 1 Mrd nach, in der Hoffung die 6 Mrd wiederzubekommen und verschlimmern nur die Sache, während als KMU bei denen es um 10.000de geht, man dich bei der Bank mehr im Regen stehen lässt.
Das diese Bilanz auch akkurat nach doppelter Buchführung ist, dafür gibt es staatliche geprüfte Buchprüfer, die entweder von FA oder von Witschaftsprüfungsbüros gestellt werden.
Trichet erhofft sich jetzt, dass die Finanzaufsichten einer Regierung nun die Buchprüfung einer anderen Regierung übernehmen soll, damit die EZB gesicherte Grundlagen über den Ist-Zustand der Regierungen in möglichst kurzen Zeitraum hat (wie es EUROSTAT schon seit Langem fordert).
Das hätte auch den Vorteil, dass die Kursschwankungen stark abflachen werden, weil es in der Eurozone mehr Transparenz gibt. Aber gerade die Finanzlobby will das nicht: Wie soll man denn Pokern, wenn die Karten offen auf dem Tisch liegen. Die Finanzlobby will starke Kursschankungen, um daran gut zu verdienen.
Auch viele Staaten wollen es nicht, weil sie nämlich schon überall die Leichen im Keller haben. Sie wollen Kalk drauf streuen und keine Obduktion. Also werden es noch viele Leichen mit der selben Todesursache geben.