Vegetarischer hype im Anmarsch?
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Dann frage ich mich, warum sich Vegetarier nicht selbst als Pflanzenfresser bezeichnen...
'Fressen' hat nun mal einen hohen negativen Index, das Wort wird also von solchen Vegetariern sicherlich nicht zufällig verwendet.
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Hi Joe_M,
Joe_M. schrieb:
Dann frage ich mich, warum sich Vegetarier nicht selbst als Pflanzenfresser bezeichnen...
'Fressen' hat nun mal einen hohen negativen Index, das Wort wird also von solchen Vegetariern sicherlich nicht zufällig verwendet.darum bezeichne ich mich ja auch als als Gemischtköstler und überlasse den Terminus Fressen all jenen, die meinem Essen das Futter wegfressen.
Im übrigen, warum muss sich die größere Grundgesamtheit (wenn man nicht getrennt kochen will oder kann) nach einigen wenigen mit Sonderwünschen richten.
Ich würde es durchaus ablehnen, eine ganze Gruppe fleischlos zu bekochen, nur weil eine (oder einer) dabei ist die/der kein Fleisch mag.
Wenn ich jemanden speziell einlade von dem ich weis dass er Vegetarier ist, dann ist das was anderes. Dann gibts nen Extranapf oder gleich für alle Auswahl.
Wenn ich für a, b und c bruzzle und b brigt d mit die Vegetarier ist, dann ist das fremdes Elend und die zur Verfügung stehende Gesamtmenge ist das was auf dem Tisch steht. Wenn grad noch was passendes im Kühlschrank ist, kann man auch für d eine Ausnahme machen, ich würde aber nie auf den Gedanken kommen zu sagen a, b und c bekommen kein Dessert weil daraus für d ein Mittagessen gemacht werden muss.
Sonderwünsche sind nun mal eines jeden Privarvetgnügen für das jeder selbst zuständig ist, und da tierische Ernährung letztlich erst das war, was den Menschen überhaupt zum Menschen gemacht hat, kann man auch nicht sagen das das irgendwie schädlich ist (im Gegensatz zum Rauchen). Ausnahmen natürlich wieder persöhnliche körperliche Unverträglichkeiten.Gruß Mümmel
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Joe_M. schrieb:
CSL schrieb:
Du hast da aber ein kleinen Denkfehler, der Fleischfresser isst auch alles was der Vegetarier zubreitet, umgekehrt aber nicht.
Auf mich bezogen kann ich das definitiv nicht bestätigen. Es gibt eine Menge Sachen, die Vegetarier essen, um die ich einen großen Bogen mache. Gekochtes Gemüse zum Beispiel. Egal in welcher Art und Weise zubereitet, es ekelt mich, wenn ich es essen muß. Zugeben esse ich gerne und viel Rohkost und Obst. Aber ich esse definitiv nicht alles, was ein Vegetarier essen würde.
Du hast es nicht verstanden worum es geht.
Es geht darum das wenn man Leute zum essen ein lädt, das man dann auch etwas zubereitet was alle essen können.Joe_M. schrieb:
Dann frage ich mich, warum sich Vegetarier nicht selbst als Pflanzenfresser bezeichnen...
Wenn ich zu jemanden Fleischfresser sage kann er problemlos Pflanzenfresser zu mir sagen, habe keine Probleme damit, stimmt doch auch, warum hängst du dich daran so auf?
//Dazu
auch bei den Veganern ist _beides_ gebräuchlich:
http://vegan.de/foren/read.php?80,382875
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Uh, oh, da klinkt man sich nach einigen nicht so ganz ernst gemeinten Posts aus und findet Tage später einen solchen Thread.
Mehr oder weniger passend zum Thema gibt es heute im Spon wieder einen Artikel zum Thema: "Manchmal fühlt es sich schrecklich an, Vegetarier zu sein".
Jonathan Safran Foer schrieb:
Selbst wenn einige wenige Landwirte nach guten Kriterien arbeiten: Ich möchte das System der Fleischproduktion nicht unterstützen, so wie ich das System der Kinderarbeit nicht unterstützen will. Ich habe auch nicht die Zeit und die Energie, um bei jedem Bissen herauszufinden, woher er wirklich kommt.
Jonathan Safran Foer schrieb:
Die jungen Menschen sind willig, ihr Verhalten zu ändern. Und es geht vielen längst nicht mehr um eine Wahl des Lebensstils. Es geht ihnen darum, dass Fleischverzicht besser ist für die Welt.
Jonathan Safran Foer schrieb:
Aber es ist für Kinder eigentlich logischer, kein Fleisch zu essen. Man liest ihnen Bilderbücher vor, in denen Tiere eine Rolle spielen; sie haben Haustiere, mit denen sie liebevoll umgehen sollen. Die Idee, dass man Tiere tötet, um sie zu essen, ist für Kinder seltsam. Es ist schwer zu verstehen, warum man einen Hund nicht schlagen, das Lamm aber essen soll.
Und nun, nach ein Paar Scheiben aus dem Interview, etwas, was gerade zu den vorangegangenen Posts past:
Jonathan Safran Foer schrieb:
Manchmal fühlt es sich schrecklich an, ein Vegetarier zu sein. Wenn jemand kocht, den man liebt - und dann isst man es nicht. Der Verzicht bereitet zwar auch ein Vergnügen, aber es ist eine ganz andere Art von Vergnügen.
Ich kann es mir gerade vorstellen. Da kommt dein Date und du kochst den ganzen Nachmittag an deiner Meisterkreation herum und am Abend merkst du, dass sie Vegetarierin ist. The game. You lost it!
Wie auch immer: Als Allesfresser versuche ich jeweils ohne Sonderzüge zu essen, was mir aufgetischt wird. Wenn ich also in China bei einer Familie zu Gast wäre, dann würde ich irgendwelche abstruse Sachen essen, weil ich es irgendwie erwarte. Und wenn ich bei der extremen Veganer-Fraktion zugegen bin, erwarte ich halt kein Hirschragout. Wenn ich etwas wirklich nicht essen mag, dann lass ich es einfach sein, aber ich werde sicherlich keine Sonderzüge verlangen. Dazu habe ich meiner unbedeutenden Meinung nach auch kein Recht.
Im Übrigen werden die Leute, denen man etwas bedeutet, schon wissen, was man gerne hat und auch entsprechend darauf eingehen. In diesem Fall ist es natürlich wieder eine andere Situation und man darf wünschen. Im Gegensatz dazu fasse ich mir an den Kopf, wenn ich im Militär ankreuzen muss, ob ich nun vegetarischer Jude bin oder nicht - und dann für knapp 100 Mann drei (
) verschiedene Küchen geführt werden müssen. Zumindest geht hier die angepriesene Weltrettung flöten.
~Disclaimer: Post ist eventuell bewusst provozierend formuliert.~
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CSL schrieb:
Du hast da aber ein kleinen Denkfehler, der Fleischfresser isst auch alles was der Vegetarier zubreitet, umgekehrt aber nicht.
Das ist einfach nicht wahr. Vielleicht bin ich da ein Extremfall, aber ich denke, viele essen Vieles nicht. Zum Beispiel habe ich mich früher gegen jeden Anschein von Gemüse gewehrt, mit sehr wenigen Ausnahmen (weil ich das meiste einfach ekelhaft fand). Aber das meiste Gemüse habe ich einfach abgelehnt, habe es nicht gegessen. Der einzige Unterschied zwischen mir damals und einen Vegetarier sind die Gründe dafür, aber letztendlich lief es darauf hinaus, daß man bestimmte Sachen nicht essen will. Mir hat man da auch kein großes Verständnis entgegengebracht, im Zweifel hatte ich halt Pech.
Irgendwo ist mit Konsequenz natürlich Schluß, denn irgendein Schlaubi wird dann argumentieren, daß Anbauflächen für Getreide Tieren den Lebensraum nehmen (und Wildschweine werden ja z.B. auch bejagt, weil sie Felder kaputtwühlen). Aber Veganismus als schwierig zu praktizieren zu bezeichnen, weil es so schwer sei, an veganen Brotaufstrich fürs Frühstück zu kommen... naja. Klingt halt für mich nach Ausrede. Zumindest eine vegetarische, also "nur" fleischlose Ernährungsweise war vor wenigen Jahrzehnten nicht unüblich, sofern man es als heutiger Vegetarier hinbekommt, den berühmten Sonntagsbraten wegzulassen.
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Aber es ist nun mal so das die Vegetarischen Speisen eine untermenge dessen sind was Fleischfresser auch mögen. (Tofu etc bleibt außen vor, das ist wieder keine untermenge, wenn ich weiß das auch nicht Vegetarier kommen bereite ich nichts zu was nicht unbedingt schmeckt)
Wir reden auch sehr allgemein, da ist eine einzelne Person die etwas bestimmtes nicht mag wider ein "Sonderfall", genau wie Allergiker.
Darum sagte ich ja auch
"Es geht darum das wenn man Leute zum essen ein lädt, das man dann auch etwas zubereitet was alle essen können."Und wenn du von Leuten eingeladen geladen wirst die Pflanzenfresser sind, dann solltest du deine deine Spezielle Essgewohnheit vorher anmelden. Es geht um respektvolles miteinander in beide Richtungen.
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CSL schrieb:
Aber es ist nun mal so das die Vegetarischen Speisen eine untermenge dessen sind was Fleischfresser auch mögen.
Biologisch gesehen, fallen wir in die Gruppe der Allesfresser und sind somit weder Pflanzen- noch Fleischfresser...
CSL schrieb:
"Es geht darum das wenn man Leute zum essen ein lädt, das man dann auch etwas zubereitet was alle essen können."
Auch Vegetarier können bedenkenlos Fleisch essen. Das bringt sie nicht um, genau so wenig, wie es mich umbringt Gemüse zu essen. Heißt aber noch lange nicht, dass ich es gerne esse, oder gar, das es mir schmeckt...
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Am Wochenende bin ich in Hamburg auf einem Straßenfest zufällig in den Genuss eines veganen Steakbrötchens gekommen. Bei einem anderen Straßenfest, bei dem wir zuvor waren, gab es auch vegetarische und vegane Angebote. Fand ich irgendwie beeindruckend, dass selbst bei solchen Bier-und-Grill-Festen an die Veggies gedacht wurde. Hungern musste da keiner, unabhängig der Ausrichtung. Das habe ich bislang in dem Maße noch nicht gesehen (meine Stadt ist aber auch etwas kleiner als Hamburg
). Das "Steak"-Brötchen schmeckte übrigens richtig gut. Aber wer behauptet, es hätte geschmacklich irgendwas mit echtem Fleisch zu tun, hat sie nicht mehr alle...
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/rant/ schrieb:
Jonathan Safran Foer schrieb:
Ich möchte das System der Fleischproduktion nicht unterstützen [...] Wenn jemand kocht, den man liebt - und dann isst man es nicht.
Irgendwie kommt mir das zu einseitig vor. Das gekochte Steak ist nunmal tot, egal ob er das nun isst oder wegschmeißen lässt. Warum führt hier lezteres weniger zu einer Unterstützung für das "System der Fleischproduktion"?
Dass man mit so einer Einstellung kein Fleisch im Laden kauft, verstehe ich. Das Fleisch kann dann jemand anderes kaufen, für den sonst ein neues Tier geschlachtet werdne müsste.
Aber der Gastgeber wird das verschmähte Steak sicher nicht in den Supermarkt oder zur Obdachlosenspeisung schaffen, sondern geradewegs in den Müll (oder er isst es selbst und überfrisst sich damit).
Da bei diesem Menschen geschmackliche Hintergründe keine Rolle zu spielen scheinen, ergründet sich mir hier wirklich nich, warum er das Steak nicht annimmt.Könnt ihr mich aufklären?
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ipsec schrieb:
/rant/ schrieb:
Jonathan Safran Foer schrieb:
Ich möchte das System der Fleischproduktion nicht unterstützen [...] Wenn jemand kocht, den man liebt - und dann isst man es nicht.
Irgendwie kommt mir das zu einseitig vor. Das gekochte Steak ist nunmal tot, egal ob er das nun isst oder wegschmeißen lässt. Warum führt hier lezteres weniger zu einer Unterstützung für das "System der Fleischproduktion"?
Dass man mit so einer Einstellung kein Fleisch im Laden kauft, verstehe ich. Das Fleisch kann dann jemand anderes kaufen, für den sonst ein neues Tier geschlachtet werdne müsste.
Aber der Gastgeber wird das verschmähte Steak sicher nicht in den Supermarkt oder zur Obdachlosenspeisung schaffen, sondern geradewegs in den Müll (oder er isst es selbst und überfrisst sich damit).
Da bei diesem Menschen geschmackliche Hintergründe keine Rolle zu spielen scheinen, ergründet sich mir hier wirklich nich, warum er das Steak nicht annimmt.Könnt ihr mich aufklären?
Wenn der Vegetarier das Steak isst, wird beim nächsten Besuch wahrscheinlich auch wieder eins für ihn gekauft.
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_matze schrieb:
Wenn der Vegetarier das Steak isst, wird beim nächsten Besuch wahrscheinlich auch wieder eins für ihn gekauft.
Man kann ja dazu sagen "Ich esse normalerweise kein Fleisch, weil ich nicht will, dass für mich Tiere sterben (leider vergaß ich, dir das zu sagen). In dem Fall ist es schon gestorben, aber das nächste Mal wäre es schön, wenn du mich fleichlos bekochen könntest". Oder sowas in der Art.
Das ist kein Grund, das Essen komplett zu verschmähen.
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Hi,
Ich finde einen Großteil der Vegetarier verlogen. Sie lehnen Fleisch ab weil dafür Tiere getötet werden müssen. Und sie versuchen auch noch alle anderen zu missionieren.
Aber sie tragen Schuhe mit Ledersohlen. (ich selbst kenne noch kein Tofu-Leder).
Und vor allem sie essen dafür jede menge Milchprodukte und Eier. Als ob sie damit nicht dazu beitragen, daß Tiere getötet werden müssen.
Eier fallen nicht aus irgend einem Automaten sondern aus dem Huhn. Das muss legen bis der Hintern brummt, und nach einem halben Jahr ist das Huhn abgewrackt und muss geschlachtet werden.
Ebenso ist es mit Milch, Butter, Käse (bei Vegetariern meist sehr gern gemocht)...
Damit Milch anfällt, muss die Kuh trächtig sein und ein Kalb kriegen. Erst danach gibt sie für rund ein dreiviertel Jahr Milch. Danach muß sie erneut ein Kalb kriegen und erst dann geht es mit der Milch weiter. Im Hochleisutngsbereich wird ne Kuh heute meist schon nach 2 Laktationsperioden geschlachtet. Außerdem fallen jeweils die Kälber an. Soll man die nun alle auf den Müll werfen, oder sollen die "Allesfresser" die essend entsorgen, damit die Vegetarier ihre Milch und ihren Käse kriegen und sich dabei noch toll finden können?
Gruß Mümmel
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ipsec schrieb:
_matze schrieb:
Wenn der Vegetarier das Steak isst, wird beim nächsten Besuch wahrscheinlich auch wieder eins für ihn gekauft.
Man kann ja dazu sagen "Ich esse normalerweise kein Fleisch, weil ich nicht will, dass für mich Tiere sterben (leider vergaß ich, dir das zu sagen). In dem Fall ist es schon gestorben, aber das nächste Mal wäre es schön, wenn du mich fleichlos bekochen könntest". Oder sowas in der Art.
Das ist kein Grund, das Essen komplett zu verschmähen.Na ja, ich denke mal, dass sich mit dem bewussten Ablehnen von Fleisch auch ein gewisser Ekel einstellt. Wenn ich ein Steak auf dem Grill sehe, denke ich nicht gleich daran, dass das Tier wohl auf grausame Art und Weise gehalten und getötet wurde. Der Vegetarier vielleicht schon. Und da ihn diese Art der Fleischproduktion so extrem stört, wird er einfach an dem Stück Fleisch keinen Spaß haben oder sogar Ekel empfinden.
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Hi _matze,
_matze schrieb:
Na ja, ich denke mal, dass sich mit dem bewussten Ablehnen von Fleisch auch ein gewisser Ekel einstellt.
Aber wenn jemand wie in dem oben beschriebenen spon-Beitrag zugibt dass er gerne Fleisch ist, aber dann aus lauter ideologischer Verbohrtheit etwas nicht isst, was ein anderer für ihn gekocht hat, solche Gäste können bei mir gerne wegbleiben oder wieder gehen. Bei mir sollen Gäste zu besuch kommen und keine Oberlehrer.
Im übrigen, wenn etwas bereits gekochtes weggeworfen wird, nur weil einer aus ideologischer Verbohrtheit nicht essen will, dann bewirkt er damit nichts anderes, daß das gekochte Tier somit unnötig und nur für den Müll gestorben ist.
Es ist übrigens nicht schwer zu verstehen, warum man einen Hund nicht schlagen soll, das Lamm aber Essen. Die chinesen machen es vor, sie essen auch den Hund.
Letztlich sind auch Pflanzen Lebewesen. Können wir wirklich ausschleißen, daß sie etwas empfinden? Nur weil wir es uns nicht vorstellen können, heist das nicht, daß sie nichts dabei empfinden wenn sie geerntet werden. Auch wenn es aus unserer Sicht derzeit unwahrscheinlich ist.
Übrigens mal ein ganz interessanter Roman unter dem Gesichtspunkt das Pflanzen bewust empfinden könnten...
Hans prüfer: Planet der Träume
http://www.amazon.de/Planet-Träume-Hans-Prüfer/dp/B002BZD48W/ref=sr_1_4?ie=UTF8&s=books&qid=1281959719&sr=8-4Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Ich finde einen Großteil der Vegetarier verlogen. Sie lehnen Fleisch ab weil dafür Tiere getötet werden müssen. Und sie versuchen auch noch alle anderen zu missionieren.
Aber sie tragen Schuhe mit Ledersohlen. (ich selbst kenne noch kein Tofu-Leder).
Ich weiß nicht, ob es noch so ist, aber die Milchkühe und das Schlachtvieh sind die glücklichen Gewinner, im Vergleich zu den Tieren, die für Kosmetikatests zu Tode gequält werden. Zumindest vor 10, 15 Jahren war das noch so. Ich weiß, das gilt auch für Medikamententest, aber da kann ich zumindest noch einen Sinn drin erkennen.
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Hi Joe_M,
leider ist es so, daß Unmengen Tiere sinnlos leiden müssen, damit sich die Frauen was buntes in die Fresse schmieren können.
Aber bei Kosmetik sind seltsamerweise fast alle Vegetarierinnen auf einmal wieder ganz vernarrt in diese Ergebnisse von Tierquälereien. Da gibt es auf einmal keine tierethischen Bedenken mehr.
Edit: Grad in der Zeit einen sehr schönen Artikel zum Thema Vegetarier gefunden:
http://community.zeit.de/user/ilangnerberlin/beitrag/2010/08/15/vegetarier-sind-auch-nur-menschenGruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Aber wenn jemand wie in dem oben beschriebenen spon-Beitrag zugibt dass er gerne Fleisch ist, aber dann aus lauter ideologischer Verbohrtheit etwas nicht isst, was ein anderer für ihn gekocht hat, solche Gäste können bei mir gerne wegbleiben oder wieder gehen. Bei mir sollen Gäste zu besuch kommen und keine Oberlehrer.
Im übrigen, wenn etwas bereits gekochtes weggeworfen wird, nur weil einer aus ideologischer Verbohrtheit nicht essen will, dann bewirkt er damit nichts anderes, daß das gekochte Tier somit unnötig und nur für den Müll gestorben ist.
Hier will der Vegetarier, wie schon angemerkt, vermutlich durch seine Konsequenz verhindern, dass du noch mal auf die Idee kommst, ihm totes Tier zuzubereiten.
muemmel schrieb:
Letztlich sind auch Pflanzen Lebewesen. Können wir wirklich ausschleißen, daß sie etwas empfinden? Nur weil wir es uns nicht vorstellen können, heist das nicht, daß sie nichts dabei empfinden wenn sie geerntet werden. Auch wenn es aus unserer Sicht derzeit unwahrscheinlich ist.
Das ist ein interessanter Punkt, über den ich auch schon nachgedacht habe. Überhaupt wecken ja eigentlich nur Tiere in uns den Beschützerinstinkt, die auch eine gewisse Nähe oder Ähnlichkeit zu uns aufweisen. Ich will gar nicht wissen, wieviele Menschen auf Tierprodukte verzichten, um der Massentierquälung und -tötung vorzubeugen, dann aber zuhause ständig lästige Mücken oder Spinnen erschlagen. Die sind halt so klein und zeigen kein schmerzverzerrtes Gesicht, da kann man auch mal zuschlagen.
Ähnlich verhält es sich mit Pflanzen. Selbst, falls morgen in der Zeitung stünde, dass Pflanzen nun erwiesenermaßen Schmerz empfinden, gäbe es wohl kaum Leute, denen es irgendwie leid täte, sie zu vertilgen. Nun gut, die Veganer hätten wohl auch ein dickes Ernährungsproblem, wenn sie sämtliche Pflanzen auch noch in ihre No-Go-Liste aufnehmen müssten.
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_matze schrieb:
Die sind halt so klein und zeigen kein schmerzverzerrtes Gesicht, da kann man auch mal zuschlagen.
Ich muss ehrlich sagen, ich hab auch noch nie eine Kuh mit schmerzverzerrtem Gesicht gesehen.
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ipsec schrieb:
_matze schrieb:
Die sind halt so klein und zeigen kein schmerzverzerrtes Gesicht, da kann man auch mal zuschlagen.
Ich muss ehrlich sagen, ich hab auch noch nie eine Kuh mit schmerzverzerrtem Gesicht gesehen.
Witzbold.
Na ja, du weißt schon, wie ich das meine...
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Ich glaube die Biologen sind sich ziemlich sicher, dass Pflanzen nicht so etwas haben, dass dem Schmerzempfinden von Wirbeltieren entspricht (man nehme zur Kenntnis, wie ich hier bewusst nicht einmal sämtliche Tiere mit einschließe). Aber das hat ja wohl auch niemand ernsthaft zur Debatte gestellt.
Die Frage die ich aber nun hätte: Würde ein ideologischer Vegetarier Fleisch von einer glücklichen Kuh essen, die schmerzlos geschlachtet wurde? Ich kannte mal einen ideologischen Vegetarier der mit einem ähnlichen Argument Fisch gegessen hat. Es würde mich interessieren, was die anderen davon denken.
edit: Und was ist mit Tieren, die ähnlich wie Pflanzen nur ein geringes Schmerzempfinden haben: Insekten? Schnecken? Wo wäre die Grenze? Seeanemonen? Schwämme (hier kommen wir definitiv in Bereiche die weniger empfinden als Pflanzen)? Einzellerkulturen?