Vegetarischer hype im Anmarsch?



  • Moralvorstellungen ja, aber Verdauungsorgane brauchen ein wenig länger. Ich komme ja auch nicht auf die Idee plötzlich Kohlendioxid zu atmen weil das vielleicht gegen den Klimawandel hilft. Und da ich keine Lust und keinen Platz habe einen kleinen Garten mit glücklichen Legehühnern und Milchkühen zu halten, kaufe ich derartige Erzeugnisse, ebenso wie ich mein Fleisch nicht selber schlachte.



  • Ich denke man kann die ganze Streiterei herunterbrechen auf Folgendes:

    Es gibt Vegetarier für die die Frage ob/wie Fleischkonsum oder Tierhaltung betrieben/erlaubt wird weit über eine reine persönliche Präferenz hinaus geht( persönliche Präferenz: "Ich mag lieber blaue als rote Autos." ).

    Wenn man Tiere als Lebewesen mit Rechten ähnlich oder gar gleich wie Menschen betrachtet - wie manche es tun - dann ist es tatsächlich eine grundlegende moralischer Imperativ jede Art von Sklaverei/systematischen Mord an Tieren verhindern zu wollen. Notfalls auch mit "Missionierung" / Verboten die gegen den Willen anderer durchgesetzt werden.
    Wir setzen ja auch das Verbot von Morden gegenüber Mördern durch die das nicht so eng sehen.
    Alles was es dazu braucht ist eine Mehrheit, einen gesellschaftlicher Konsens. Momentan gibt es diese Mehrheit nicht, aber die Menschheit hat sich gerade bei solchen Dingen als sehr wandlungsfähig gezeigt.

    Aber bis zu einem gewissen Level gibt es ja auch schon einen Konsens, dass man Tieren keine "unnötige Grausamkeit" antun darf. Es gibt Regelungen für Tierhaltung und -zucht die verhindern sollen, dass Tiere allzu schlimm behandelt werden.

    Die "missionierenden" Vegetarier sind deshalb eher nicht unter denen zu finden die eher aus gesundheitlich Gründen auf Fleisch verzichten.

    Und Vegatarier aus ethischen Gründen können eigentlich kaum anders als missionierend zu sein (mal mehr, mal weniger direkt ) - denn es fällt schwer schwerwiegende moralische Fehlentwicklungen in der Gesellschaft einfach so wortlos hinzunehmen.



  • Walli schrieb:

    Und da ich keine Lust und keinen Platz habe einen kleinen Garten mit glücklichen Legehühnern und Milchkühen zu halten, kaufe ich derartige Erzeugnisse, ebenso wie ich mein Fleisch nicht selber schlachte.

    Sag ich das du das sollst? Wie gesagt, ich esse selber Fleisch, aber ich finde eine vegetarische Ernährung nicht so abwgig, dass ich Vetegariern verbieten würde,
    mich auf das mögliche moralische Dilema hinzuweisen.

    @illuminator: 👍
    Auf etwas ähnliches wollte ich auch hinaus.



  • Jockelx schrieb:

    Sofern du zuhause nicht erfolgreich einen Wurstbaum angepflanzt hast, ist diese Bezeichnung 'Tiermörder' nun auch soooo abwägig.

    Doch, ist es. Bezeichnest du denn alle fleischfressenden Tiere als 'Mörder'? Nein, denn da fallen nur Begriffe wie Jagd oder Nahrungsaufnahme, nicht aber Mord. Mord ist Töten ohne den Zweck der Nahrungsaufnahme und Selbsterhaltung. Daher ist es auch unangebracht und abwegig, einen fleischessenden Menschen als Tiermörder zu bezeichnen. Sowas nennt man Beleidigung und ist genauso zu verurteilen wie die Begriffe, die sich Vegetarier/Veganer manchmal anhören müssen.



  • Zu der hier öfter geforderten Toleranz: Die hängt wie schon gesagt von der moralischen Einordnung von Fleischkonsum ab.

    Sklavenhaltung ist inzwischen auch nicht mehr eine Frage der persönlichen Einstellung(das war aber mal so).
    Wenn jemand sich Sklaven hält, dann bestrafen/verhindern wir das als Gesellschaft ohne dass der Sklavenhalter auf "Toleranz und Respekt" pochen könnte.
    Gut möglich dass eine mehrheitlich vegetarisch orientiert Gesellschaft ähnliche Gesetze gegen Tierhaltung-/-zucht erlassen wird.



  • Walli schrieb:

    ..., da der Mensch seit Uhrzeiten Fleisch zu sich nimmt und dafür keine Rechtfertigung braucht.

    Tradition ist kein Argument.

    Es mag ja sicher einige gute Gründe für den Verzehr von Fleisch geben, aber "das haben wir schließlich schon immer so gemacht" ist imo keins davon.



  • Und wer bei einem grossen Textil-Discounter "Kleidung clever kauft" - zum Beispiel T-Shirts fuer 1,99 Euro - ist ein "Kindermoerder".



  • _matze schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Sofern du zuhause nicht erfolgreich einen Wurstbaum angepflanzt hast, ist diese Bezeichnung 'Tiermörder' nun auch soooo abwägig.

    Doch, ist es.

    Okay. Ich könnte zwar damit leben, wenn man mich Tier(auftrags)mörder nennt, aber du hast Recht, dass es eine zumindest fragwürdige Vokabel ist.
    Verniedlichen/leugnen (so wie man es mit Kinder gerne macht, damit sie nicht wissen, was sie gerade essen und es dann ggf nicht mehr essen würden) sollte man das Töten der Tiere aber auch nicht.



  • Ach, wie gut wär' es für die Welt, wenn von den 6 Mia. Menschen einfach mal 5 1/2 verschwinden würden (von mir aus von Außerirdischen in ein schwarzes Loch gebeamt, weil die sich den Quatsch hier nicht länger ansehen konnten). Dann wäre die Massentierhaltung zum Zweck der Nahrungsaufnahme nicht länger nötig, und gleichzeitig hätten sich auch noch so tausend andere Probleme erledigt.

    Ich finde die von Walli (?) gestellte Frage interessant, ob überhaupt eine komplett fleischlose Ernährung aller Menschen möglich wäre. Ich bin zwar Fleischesser, aber auch absolut nicht zufrieden mit dem Massentierhaltungsproblem. Die paar Vegetarier ändern da vermutlich (noch) nicht viel, oder? Ein Verbot oder eine gesetzliche Beschränkung des Fleischkonsums dürfte wohl auch nicht viel bringen (dann wird plötzlich illegales Fleisch in Hinterhöfen verkauft, und wie das 'produziert' würde, dürfte ja klar sein). Was wir bräuchten, ist eine globale, komplette Lösung für dieses Problem. Und mir fällt leider keine praktikable ein...



  • Jester schrieb:

    Walli schrieb:

    ..., da der Mensch seit Uhrzeiten Fleisch zu sich nimmt und dafür keine Rechtfertigung braucht.

    Tradition ist kein Argument.

    Es mag ja sicher einige gute Gründe für den Verzehr von Fleisch geben, aber "das haben wir schließlich schon immer so gemacht" ist imo keins davon.

    Es ist kein Grund für Fleischkonsum, wohl aber der Grund dafür, dass man missionarische Vegetarier nicht allzu ernst nehmen wird. Aber sei's drum. Manch einer ist glücklich damit sich im Endeffekt aus Milch oder Sojaerzeugnissen Fleisch nachzubauen. Na Mahlzeit! Ich finde, dass jeder Mensch sich bewusst mit seiner Ernährung beschäftigen sollte. Muss es ein Omelett mit 6 Eiern aus der Legebatterie sein oder tut es nicht auch ein kleineres aus Freilandhaltung? Aber ich finde wenn man prinzipiell etwas gegen Tierhaltung hat, dann soll man auch gleich so konsequent sein und sich vegan ernähren. Im Endeffekt ist Milch eigentlich auch nur Nahrung für den Nachwuchs der Kuh und die Eier eines Huhns sollten auch mal was anderes werden als das Bindemittel in den Grünkern-Bratlingen. Dass man die Kühe und Hühner heutzutage eh hoffnungslos überzüchtet hat lasse ich hier nicht gelten. Das ist ein Resultat dieses ach so verabscheuungswürdigen Konsumverhaltens, gegen das diese Leute protestieren wollen.

    edit: Was ich noch viel interessanter finde ist, dass militanter Vegetarismus oft einher geht mit aktiven Umweltschutzbemühungen. Hier fährt man mit dem Fahrrad zur Arbeit und kettet sich an Bäume, aber wen juckt schon der durch Sojaanbau zerstörte Regenwald? Der ist weit weg! Vollständig autark leben wohl die wenigsten Vegetarier, weil das in unserer Gesellschaft einfach ziemlich schwierig ist.



  • Jockelx schrieb:

    _matze schrieb:

    Jockelx schrieb:

    Sofern du zuhause nicht erfolgreich einen Wurstbaum angepflanzt hast, ist diese Bezeichnung 'Tiermörder' nun auch soooo abwägig.

    Doch, ist es.

    Okay. Ich könnte zwar damit leben, wenn man mich Tier(auftrags)mörder nennt, aber du hast Recht, dass es eine zumindest fragwürdige Vokabel ist.
    Verniedlichen/leugnen (so wie man es mit Kinder gerne macht, damit sie nicht wissen, was sie gerade essen und es dann ggf nicht mehr essen würden) sollte man das Töten der Tiere aber auch nicht.

    Akzeptiert. 🙂



  • otze schrieb:

    Nein, das hat eher kulturelle Gründe. In Indien hat man da zum Beispiel eine ganz andere Lebensweise.

    Fleisch war für die Entwicklung der Menschheit von zentraler Bedeutung, da es ein wichtiger Energielieferant ist. http://berkeley.edu/news/media/releases/99legacy/6-14-1999a.html

    @Walli
    Legebatterien sind in Deutschland und Österreich ohnehin verboten.


  • Administrator

    CSL schrieb:

    Er war der erste der dieses
    "For every animal you don't eat, I'm going to eat three!" ausgpackt hat 😉

    Das war doch nicht ernst gemeint, sondern einfach nur als Witz gedacht. Ich bedanke mich manchmal auch bei Vegetarier, dass sie kein Fleisch essen, damit mehr für mich übrig bleibt. Das ist doch nicht böse gemeint und sollte auch nicht ernst genommen werden. Es stimmt ja auch gar nicht, denn die Menge an Fleisch, welche ich konsumiere, bestimmt immer noch das Geld 😉

    CSL schrieb:

    Zum einen Sagte ich schon mehrfach das ich kein Vegetarier bin 😉

    Ja, das hast du jetzt wirklich schon oft genug erwähnt. Wir wissen, dass du ein Vegatierer bist, welcher keiner sein will ... oder wie war das? 😃 🤡
    Wahrscheinlich stört dich einfach nur die Einteilung in eine Schublade und damit die automatische Assozierung von Gedanken und Vorstellungen, welche du aber gar nicht teilst.

    CSL schrieb:

    ... und, wie kommst du darauf das ich darüber genervt bin? Ich hab nur gesagt was mir auffällt?

    Weil du ein Vegetarier bist :p
    Und die Feststellung ziemlich einseitig ist und eben wieder als Rückschlag verstanden werden kann.

    CSL schrieb:

    Und ja ich sagte "Fresser", da es doch stimmt, bin ich doch auch, nur das ich einfach keine lust habe alles zu fressen 😉

    Ich bezeichne mich gerne als Fresser, aber grundsätzlich ist es für die meisten Menschen eine Beleidigung. Und das ist dir ja auch klar 😉

    Grüssli



  • _matze schrieb:

    Ich finde die von Walli (?) gestellte Frage interessant, ob überhaupt eine komplett fleischlose Ernährung aller Menschen möglich wäre.

    Zumindest hier http://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarismus#Weltern.C3.A4hrung steht, dass für 10 Milliarden Menschen reichen würde.



  • rüdiger schrieb:

    otze schrieb:

    Nein, das hat eher kulturelle Gründe. In Indien hat man da zum Beispiel eine ganz andere Lebensweise.

    Fleisch war für die Entwicklung der Menschheit von zentraler Bedeutung, da es ein wichtiger Energielieferant ist. http://berkeley.edu/news/media/releases/99legacy/6-14-1999a.html

    Jo, aber unsere Ernährung weicht von der Ernährung der "Early Humans" einigermaßen stark ab und das mindestens seit der landwirtschaftlichen Revolution. Seither ist es in den meisten Kulturen eher die Ausnahme, dass man sich regelmäßig Fleisch leisten kann (wie stellt ihr euch denn vor, was die Durschschnittsfamilie vor 200 Jahren gegessen hat?). Das mag zu Mangelerscheinungen führen (es gibt ja sogar gute Daten, was nach der landw. Revolution mit uns passiert ist: Schrumpfung), aber es scheint für die gesamte Zivilisation keine so große Auswirkung gehabt zu haben.

    Außerdem kann man ja heute noch untersuchen, was einige Rand-Kulturen so machen. Eskim^W Inuit essen quasi nur Fleisch und Fisch, nomadische Wüstenvölker fast keins. Haben beide irgendwie überlebt.

    Der menschliche Körper ist ziemlich gut fähig, sich an seine Umwelt anzupassen. Menschen leben in der Arktis, in der Wüste, im Gebirge und sogar in Berlin und essen dabei Milchprodukte, rohen Fisch oder Cheeseburger&Pommes. Das geht alles und hat für sich alles seine Probleme, aber Überleben der Spezies ist gar keine Frage.



  • rüdiger schrieb:

    @Walli
    Legebatterien sind in Deutschland und Österreich ohnehin verboten.

    Stimmt, die Entwicklung habe ich wohl verpennt. Na ja, aber auch mit Bodenhaltung ist man noch meilenweit von einer artgerechten Haltung entfernt. Ich kaufe immer Eier aus Freilandhaltung und vertraue mal blauäugig darauf, dass ich die auch bekomme. IIRC sind die Regeln da relativ schwammig, so dass es in der Realität oft auch nicht so ist, dass glückliche Hühner über große grüne Wiesen spazieren. Aber ganz auf Eier verzichten mag ich auch nicht 😉 .

    Apollon schrieb:

    _matze schrieb:

    Ich finde die von Walli (?) gestellte Frage interessant, ob überhaupt eine komplett fleischlose Ernährung aller Menschen möglich wäre.

    Zumindest hier http://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarismus#Weltern.C3.A4hrung steht, dass für 10 Milliarden Menschen reichen würde.

    Was jetzt die "aktuell landwirtschaftlich nutzbare Fläche" sein soll bleibt offen. Auch wird wahrscheinlich berücksichtigt, dass man Tiere zwar nicht schlachtet, aber zur Umwandlung von unbekömmlichen Abfällen in energiereiche Nahrung (Eier, Milch, ...) nutzt. Auf den Artikel habe ich leider augenblicklich keinen Zugriff.



  • Walli schrieb:

    Was jetzt die "aktuell landwirtschaftlich nutzbare Fläche" sein soll bleibt offen. [...] Auf den Artikel habe ich leider augenblicklich keinen Zugriff.

    Kein Problem, der sagt leider auch nichts weiter zur landwirtschaftlich momentan nutzbaren Fläche...



  • Hi,

    ich würde mich als Gemischtköstler sehen. Das mit dem Fressen überlasse ich lieber anderen. Meinetwegen auch denen, die meinem geliebten Steak das Futter wegfressen. 😃

    Womit ich nicht mehr so viel anfangen kann ist das, was zu Ramschpreisen über die Ladentheke geht. Den Enrgiebedarf bekommt man als normaler Deutscher oder auch Mitteleuropäer eigentlich immer gedeckt. Aber ich bin nun mal kein Mastschwein, bei dem nur der Energiebedarf zählt, ich möchte auch meinen "Genussbedarf" gedeckt wissen. Und das geht mit einem Wasserschnitzel das nach dem Braten 60% seiner Größe verloren hat nun mal nicht so richtig. Aber ich renne auch nicht laufend durch die Gegend, um irgendwelche Bio-Höfe abzuklappern.

    Meine tägliche Mittagsration bekomme ich aus der Mensa, da wird eben das gefutert, was da im angebot ist. Und das geht bei mir immer noch nach der Regel es muss schmecken und nach Möglichkeit sollte es keine Kalorienbombe sein.
    Was bei mir gar nicht geht ist Fisch, da meldet sich sofort mein Frühstück wieder. Keine Ahnung warum...

    Die restlichen Mahlzeiten achte ich dann schon ein bisschen darauf, daß es sich auch lohnt sich an den Tisch zu setzen. Für Kantinenqualität muß ich mich nicht selber an den Herd stellen. Die bekomme ich in Mensa und Gaststätten effizienter geboten.

    Allerdings fängt ein gutes Essen bei mir nicht mit Bio-Fleisch an, sondern schon mit der Auswahl der richtigen Kartoffeln. Leider ist Deutschland da ein absolutes Entwicklungsland. Festkochend, vorwiegend festochend und Mehligkochend sind meistens die einzigen Alternativen. Aber da ich eben nicht nur eine von den drei Kategorien will, muss ich da schon ziemlich durch die Gegend ziehen um meine Lieblingssorten zu bekommen.
    Ähnlich ist es mit dem Gemüse. Tomaten und Gurken aus Holland hätten meinetwegen gar nicht erst erfunden werden brauchen. Ein paar schöne frische Einleger und ein paar "abartig" aussehende Tomaten vom Bauernmerkt sind da willkommener.

    Und dazu kann es dann auch ein ordentliches Stück Fleisch sein. Muss es nicht jedes mal, aber ohne würde ich streiken. Einfach mal gucken wie die Fleisscheiben oder Stücke daliegen, ob trocken oder ob sie im eigenen "Saft" schwimmen. Letzteres sind dann die Wasserschnitzel die nach dem Braten zusammenschrumpeln. Gern nehme ich auch die schönen argentinischen Steaks, die es fertig abgepackt (frisch nicht gefroren) beim Kaufland gibt. Vermutlich sind die trotz Transport ökologischer als unsere von hier.

    Zwischendurch hab ich aber längere Zeit auch fast vegetarisch gelebt, als ich an meiner Diplomarbeit geschrieben habe und mich immer von dem ernährt habe, was der Gefrierschrank hergab. Jede Menge verschiedene eingefrorene Gemüse und Obstsorten und von jedem ne Handvoll in den Wok und ruckzuck ist ein gesundes und gutschmeckendes Mittag fertig.

    Was ich idiotisch finde, ist wenn die Vegetaris mit ihrem Tofu unbedingt richtige Fleischmalzeiten nachstellen wollen. Dann sollen sie doch so ehrlich sein und zum Steak greifen. Aber das verträgt sich eben wieder mit ihrer Ökoreligion nicht. Aber es gibt so viel schöne vegetarische Gerichte, daß solche Nachempfindungen überflüssig sind, Hefeklösse mit Heidelbeeren, Bauernfrühstück, Griesbrei mit heißen Kirschen, Lauch-Käse-Suppe, Rühreier mit Spinat, Kohlsuppe...

    Das Bio-Produkte (teilweise) besser schmecken hat nichts mit Bio zu tun, sondern damit, daß da vielfach noch alte nicht auf Höchstleistung getrimmte Tier-und Pflanzensorten verwendet werden (z.B. Sattelschweine) die richtig aromatisch sind, daß die Kühe nicht nur Maissilage, sondern artenreiches aromatisches Heu zu fressen bekommen was gute Milche gibt, und dass die eben nicht nur einfach Bio produzieren, sondern vielfach auch mit viel mehr Liebe zum Detail die Produkte weiterveredeln. Da kommt dann eben eine wirklich harte Wurst raus, die man mit dem Beil hacken kann, einen Käse der richtig würzig ist oder ein Brot das toll schmeckt und auch über Stunden satt macht. Aber eben nicht weil Bio draufsteht, sondern weil der ganze Prozess stimmt.

    Wo ich ausrasten könnte ist, wenn mich militante VegetarierInnen beim Essen zu beschimpfen versuchen als Tiermörde. Schon mehrfach erlebt. Aber alle hatten sie Schuhe mit ledersohlen an. Also selber Tiermörder.

    Ein Tier zu schlachte nund zu verwerten ist nicht verwerflich. Das ist es erst das, wenn Tiere wie die Haie nur wegen ein paar flossen gefangen, und nach dem Abschneiden der Flossen wieder ins Wasser geworfen werden wo sie elendig verrecken. Oder wenn die Japaner unbedingt Tiegerpulver als Potenzmittel brauchen weil sie sonst kenen mehr hochbekommen...

    Wenn man wirklch was ändern will, ist die Frage Vegetarier oder Mischköstler nicht die entscheidende. Aber solange die Erdbevölkerung immer mehr anwächst, der Papst gegen Verhütung ist und überall wachset und mehret euch predigt und ganze Kontinente glauben ein Anrecht darauf zu haben ihre Bevölkerungszahl alle 40 Jahre zu verdoppeln und das dann von den Industriestaaten gefördert und ernährt zu bekommen werden sich die Umweltwirkungen nicht beschränken lassen.

    Wirklicher Umweltschutz wird nicht beim Mülltrennen oder an der Fleischtheke gemacht sondern beim Frauenarzt oder Drogisten wo Empfängnisverhütung betrieben wird.

    Gruß Mümmel



  • Absaetze wuerden helfen, deine Texte zu lesen. 😉



  • Hi Apollon,

    Apollon schrieb:

    Absaetze wuerden helfen, deine Texte zu lesen. 😉

    Danke, grad eben nachgeliefert.

    Gruß Mümmel


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