Frage zu AKWs und Atommüllentsorgung.



  • C14 schrieb:

    Hydroelektrische Energie wurde da nicht umsonst getrennt aufgeführt... die Stellen wo sowas möglich ist, sind sehr begrenzt und in Deutschland kaum vorhanden.
    Was übrig bleibt:
    nuclear power: 27,7
    regenerativ ohne wasserkraft (also die geliebte solar- und windenergie zusammen): 4,7
    "Überhaupt nichts" sieht für mich anders aus

    Nochmal für dich zum mitschreiben:

    Norwegen allein könnte mit seiner Wasserkraft in Deutschland 60 AKWs ersetzen, und das zu nur 1/3 des Preises von deutschem Strom.



  • earli schrieb:

    C14 schrieb:

    Hydroelektrische Energie wurde da nicht umsonst getrennt aufgeführt... die Stellen wo sowas möglich ist, sind sehr begrenzt und in Deutschland kaum vorhanden.
    Was übrig bleibt:
    nuclear power: 27,7
    regenerativ ohne wasserkraft (also die geliebte solar- und windenergie zusammen): 4,7
    "Überhaupt nichts" sieht für mich anders aus

    Nochmal für dich zum mitschreiben:

    Norwegen allein könnte mit seiner Wasserkraft in Deutschland 60 AKWs ersetzen, und das zu nur 1/3 des Preises von deutschem Strom.

    Deinem Ton nach zu urteilen gehen dir die sachlichen Argumente aus.
    Quelle?



  • C14 schrieb:

    earli schrieb:

    C14 schrieb:

    Hydroelektrische Energie wurde da nicht umsonst getrennt aufgeführt... die Stellen wo sowas möglich ist, sind sehr begrenzt und in Deutschland kaum vorhanden.
    Was übrig bleibt:
    nuclear power: 27,7
    regenerativ ohne wasserkraft (also die geliebte solar- und windenergie zusammen): 4,7
    "Überhaupt nichts" sieht für mich anders aus

    Nochmal für dich zum mitschreiben:

    Norwegen allein könnte mit seiner Wasserkraft in Deutschland 60 AKWs ersetzen, und das zu nur 1/3 des Preises von deutschem Strom.

    Deinem Ton nach zu urteilen gehen dir die sachlichen Argumente aus.
    Quelle?

    Hab ich in diesem Thread schon gepostet, und es gibt einen anderen Thread mit genau diesem Thema.

    http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=6770834/1uxeb5l/index.html



  • pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    -> erneuerbare Energien leisten bis jetzt noch keinen nennenswerten Beitrag zur CO2 Reduktion, trotz massiver Förderung

    EE in D 2007 6,7% Anteil am Energiemix.
    Kernkraft in D 2007 11% Anteil am Energiemix.
    -> Kernkraft leistet bis jetzt noch keinen nennenswerten Beitrag zur CO2 Reduktion, trotz massiver Förderung. 😃

    - 11% > 6.7%
    - siehe Vergleich Frankreich vs. Deutschland, was zur Zeit machbar ist
    - sofortiger Ausstieg aus der Kernenergie bedeutet nicht 6.7% + 11% erneuerbare Energien sondern einen entsprechenden Zuwachs von fosiler Energie!
    ( http://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Kohlekraftwerke/DUH-Liste_Kohlekraftwerke_Uebersicht_2010.pdf )

    Ich habe übrigens nichts gegen erneuerbare Energien, wenn sie Atomkraft ersetzen können, bitteschön!
    Aber aufgrund von ideologischer Verbohrtheit laufende Atomkraftwerke
    durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen halte ich für Schachsinn und hat mit Umweltschutz nichts zu tun, im Gegenteil.



  • earli schrieb:

    Leider doch, vor der Haustür meiner Eltern wurde 1985 einer fertig gestellt. Zum Glück ging der nie im Betrieb, weil Tschernobyl die Stimmung endgültig dagegen kippte.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Kalkar

    Ob das wirklich der Hauptgrund war, who knows? Zunächst war das Ding von den Erstellungs- und Betriebskosten her explodiert und die Weiterverarbeitung des erzeugten Plutoniums nicht gesichert. Von '73-'99 war in Aqtau so ein Brüter in Betrieb, aber da stand die Produktion waffenfähigen Plutoniums im Vordergrund.
    Für zivile Zwecke scheint es sich einfach nicht zu rentieren.

    Überhaupt ist diese Debatte OT, es ging um Asse II und ja, das wird überwiegend aus Steuermitteln saniert, 75 Mio sind erstmal für die Erkundung angesetzt, man geht offiziell derzeit von 3,7 Mrd für die Rückhholung des Drecks aus und hat noch keine Peilung, wohin das Zeug dann soll.

    Für das Geld hätte man viele Windradl, Sonnendächer oder Solarthermische Anlagen sponsern können. Ist den Atomfreaks anscheinend nicht gefährlich genug. 😉



  • earli schrieb:

    Ja, aber das bringt nichts, weil die Windmühlen immer willkürlich vom Netz getrennt werden können.

    Nein, können sie nicht.

    earli schrieb:

    Das Problem ist ein sehr politisches. Der Markt wird beherrscht von vier Riesen. Die Riesen wollen zentrale Kraftwerke.

    Jeder Zonenführer will zentrale Kraftwerke, weil man die für Netzregelung nutzen kann. Daher braucht man auch Pumpspeicherkraftwerke oder ähnliches, um die ganzen unplanbaren Anlagen (Solar, Wind, Gezeiten) in den Griff zu bekommen.

    earli schrieb:

    Die Windmühlen und Solaranlagen sind klein, dezentral und gehören kleinen Firmen oder manchmal sogar einfach zu Bauernhöfen. Die nehmen den Riesen den Markt weg, deshalb haben die Riesen etwas gegen diese Formen der Energieerzeugung.

    Die Riesen haben vorallem etwas dagegen, weil sie durch die Gesetzgebung gezwungen sind auch Energie von dem nutzlosesten Windrad für einen Fixpreis entgegen zu nehmen.

    earli schrieb:

    Obwohl in Norwegen 98 % erneuerbare Energie benutzt wird, wäre der Preis für Strom aus Norwegen mit der Leistung von 60 AKWs nur ein Drittel so teuer wie deutscher Strom.

    Die Norweger machen doch vorallem Wasserkraft. Das kann man ja nur da machen, wo die entsprechenden Gegebenheiten sind. Und Wasserkraft ist zunächst übrigens die teuerste Variante.

    earli schrieb:

    Überhaupt nicht. Kühlwasser etc. ist immer belastet.

    Quelle? Die meisten AKWs haben doch extra getrennte Kühlkreise. Übrigens ist die Strahlenbelastung in der Nähe von Kohlekraftwerken deutlich größer, weil beim Verbrennen der Kohle auch radioaktive Isotope freigesetzt werden.



  • rüdiger schrieb:

    Jeder Zonenführer will zentrale Kraftwerke, weil man die für Netzregelung nutzen kann. Daher braucht man auch Pumpspeicherkraftwerke oder ähnliches, um die ganzen unplanbaren Anlagen (Solar, Wind, Gezeiten) in den Griff zu bekommen.

    Das stimmt nicht, hoch und runterfahren von Großkraftwerken - besonders AKWs - ist nicht möglich. Pumpspeicherkraftwerke braucht man ja gerade deshalb, weil die Großkraftwerke so schlecht sind.

    Quelle? Die meisten AKWs haben doch extra getrennte Kühlkreise. Übrigens ist die Strahlenbelastung in der Nähe von Kohlekraftwerken deutlich größer, weil beim Verbrennen der Kohle auch radioaktive Isotope freigesetzt werden.

    http://www.bfs.de/de/bfs/druck/uus/jb07_Teil_B_II.pdf
    http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/19098/11_Radioaktivitaet.pdf?command=downloadContent&filename=11_Radioaktivitaet.pdf
    http://www.umwelt.niedersachsen.de/master/C747088_N753125_L20_D0_I598.html



  • C14 schrieb:

    Ich habe übrigens nichts gegen erneuerbare Energien, wenn sie Atomkraft ersetzen können, bitteschön!
    Aber aufgrund von ideologischer Verbohrtheit laufende Atomkraftwerke
    durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen halte ich für Schachsinn und hat mit Umweltschutz nichts zu tun, im Gegenteil.

    Das ist mal wenigstens teilweise nachvollziehbar.

    Es ging Schneewittchen eingangs um die Kosten der Entsorgung und da sind die Energieriesen nicht angemessen belastet, der Steuerzahler trägt den Hauptteil.

    Ich sehe die größere ideologische Verbohrtheit eher bei denen, die befürworten, daß man auf Kosten der Allgemeinheit weiter mit dem gefährlichen Zeug herumspielt, ohne auch nur einen Ansatz nachhaltiger Lösungen zu liefern. Wär' besser gewesen, wir hätten vor 40 Jahren mit dem Windradlbau begonnen, statt Atommüll in die Asse zu kippen.
    Schau' mal, welch schöne Lösungen möglich sind, Stichwort desertec, das PS10/20 in Spanien oder auch nur Jülich.

    So ein beknackter Castor- Transport kostet alleine 20 Mio Euro, für 40 Mio kriegt man z.B. die PS10. Also, wo ist Geld nachhaltiger und umweltfreundlicher investiert?



  • earli schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Jeder Zonenführer will zentrale Kraftwerke, weil man die für Netzregelung nutzen kann. Daher braucht man auch Pumpspeicherkraftwerke oder ähnliches, um die ganzen unplanbaren Anlagen (Solar, Wind, Gezeiten) in den Griff zu bekommen.

    Das stimmt nicht, hoch und runterfahren von Großkraftwerken - besonders AKWs - ist nicht möglich. Pumpspeicherkraftwerke braucht man ja gerade deshalb, weil die Großkraftwerke so schlecht sind.

    Doch das stimmt. Wie wird Netzregelung zZ wohl gemacht? Natürlich über Großkraftwerke (ein Pumpspeicherkraftwerk ist übrigens auch ein "Großkraftwerk"). Vorallem Gas- und Wasserkraft lassen sich sehr schnell steuern (schau dir zB mal einen Gaskocher an. Wenn du die Gaszufuhr erhöhst, dann vergrößerst du die Flamme fast sofort). Aber auch Kohlekraftwerke sind schnell genug für Sekundärregelung. Es stimmt, dass man AKWs nicht für Primär/Sekundärregelung benutzt, weil man die aus Sicherheitsgründen eher nach einem festen Fahrplan betreibt. Aber so weit ich weiß werden die teilweise auch für Tertiärregelung genutzt.

    Pumpspeicher braucht man für Windkraft. Da Windkraft keine Regelleistung kann und ggf die Netzprognose nicht einhalten kann("huch kein Wind da..."). Und Pumpspeicher machen zZ natürlich viel Sinn, weil man wegen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes durch zu viel Windenergie ab und zu negative Strompreise erhält. Dann nimmt man den Strom ab und pumpt ihn in das Kraftwerk und verkauft ihn dann zu Spitzenpreisen.



  • Hallo

    Das stimmt nicht, hoch und runterfahren von Großkraftwerken - besonders AKWs - ist nicht möglich. Pumpspeicherkraftwerke braucht man ja gerade deshalb, weil die Großkraftwerke so schlecht sind.

    Wo hast du denn die Weisheit her 😃

    Mfg
    Klaus



  • rüdiger schrieb:

    Jeder Zonenführer will zentrale Kraftwerke, weil man die für Netzregelung nutzen kann. Daher braucht man auch Pumpspeicherkraftwerke oder ähnliches, um die ganzen unplanbaren Anlagen (Solar, Wind, Gezeiten) in den Griff zu bekommen.

    Da bist Du nicht mehr auf dem Laufenden. Solarthermische Kraftwerke würden sich sehr gut für den Grundlastbetrieb eignen, weil es hocheffektive Wärmespeichertechnik gibt. Wind geht auch recht zuverlässig bei sinnvoller Standortwahl.

    rüdiger schrieb:

    Die Riesen haben vorallem etwas dagegen, weil sie durch die Gesetzgebung gezwungen sind auch Energie von dem nutzlosesten Windrad für einen Fixpreis entgegen zu nehmen.

    Die Großen haben das Stromnetz für'n Appel und 'n Ei übernommen und lassen es derzeit vergammeln, statt es auf verteilte Einspeiser aufzurüsten. Der Gesetzgeber hat es versäumt, da stärkere Zwänge aufzubauen und die Stromkonzerne haben keine Veranlassung, von sich aus was zu tun, solange man mit veralteter Technik noch prima verdient.



  • pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    Ich habe übrigens nichts gegen erneuerbare Energien, wenn sie Atomkraft ersetzen können, bitteschön!
    Aber aufgrund von ideologischer Verbohrtheit laufende Atomkraftwerke
    durch neue Kohlekraftwerke zu ersetzen halte ich für Schachsinn und hat mit Umweltschutz nichts zu tun, im Gegenteil.

    Das ist mal wenigstens teilweise nachvollziehbar.

    Es ging Schneewittchen eingangs um die Kosten der Entsorgung und da sind die Energieriesen nicht angemessen belastet, der Steuerzahler trägt den Hauptteil.

    Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
    dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.

    Ich sehe die größere ideologische Verbohrtheit eher bei denen, die befürworten, daß man auf Kosten der Allgemeinheit weiter mit dem gefährlichen Zeug herumspielt, ohne auch nur einen Ansatz nachhaltiger Lösungen zu liefern. Wär' besser gewesen, wir hätten vor 40 Jahren mit dem Windradlbau begonnen, statt Atommüll in die Asse zu kippen.
    Schau' mal, welch schöne Lösungen möglich sind, Stichwort desertec, das PS10/20 in Spanien oder auch nur Jülich.

    Windkraft ist schon relativ gut ausgebaut und in der Gesellschaft auch nicht wirklich akzeptiert ("verschandelt die Landschaft, Lärm, ..."), da muss noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.
    Solarenergie leistet noch keinen nennenswerten Beitrag
    (so eine große Anlage wie die PS10 in Spanien liefert gerade mal 10kW, da benötigst du 100 davon um an die Leistung eines Kernkraftwerks heranzukommen)
    Die gesammte in D installierte Solarleistung entspricht gerademal einem Atomkraftwerk.
    ( http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik#Leistung )
    Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!

    So ein beknackter Castor- Transport kostet alleine 20 Mio Euro, für 40 Mio kriegt man z.B. die PS10. Also, wo ist Geld nachhaltiger und umweltfreundlicher investiert?

    Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer. 😉



  • C14 schrieb:

    Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
    dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.

    Naja, aber die Ausstiegszeiten, die Rot/Grün vorgesehen hatten, waren aber nicht unfair, wie alt sollen die Dinger denn noch werden? Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle". Bei einem KKW, das eigentlich schon abgeschrieben ist, noch den letzten Rest auf Kosten der Sicherheit rauszuzuzeln, kann ja auch keine Zukunftslösung sein.

    C14 schrieb:

    Windkraft ist schon relativ gut ausgebaut und in der Gesellschaft auch nicht wirklich akzeptiert ("verschandelt die Landschaft, Lärm, ..."), da muss noch einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.

    Das liegt am Unverstand bei der Einführung. Da hat man wahllos alles gesponsert, ohne Verträglichkeitsprüfung. In einem Land, wo man verklagt werden kann, weil Dein Hund furzt und Wohngebiete bis auf die letzte Bergkuppe gezogen werden, ist es schwierig, aber offshore gibt es noch das Potential für etliche Windparks.

    C14 schrieb:

    Solarenergie leistet noch keinen nennenswerten Beitrag
    (so eine große Anlage wie die PS10 in Spanien liefert gerade mal 10kW, da benötigst du 100 davon um an die Leistung eines Kernkraftwerks heranzukommen)
    Die gesammte in D installierte Solarleistung entspricht gerademal einem Atomkraftwerk.

    Es sind 11 MW und PS10 (hab' sie mir mal angeschaut) ist nur eine relativ kleine Anlage und eher als Beta oder Prototyp zu verstehen. Trotzdem ist sie produktiv, was man bei Testreaktoren z.B. zur Kernfusion nicht behaupten kann. Der Grund, warum Solarenergie in D keinen wesentlichen Anteil hat, liegt in der Anzahl der Installationen und dem Unsinn, sich bei Förderungen auf Photovoltaik konzentriert zu haben.

    C14 schrieb:

    Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!

    Du hast einen Koffer voller Geld, stehst vor einem Restaurant und hast Hunger. Und Du behauptest "jetzt muß ich mir ein Bein Abhacken und auf dem Feuer aus dem Geldkoffer braten, um nicht zu verhungern". Ich würde einfach reingehen und mir was zum Essen kaufen.
    Deutschland ist Stromexporteur. Es mangelt schlicht und einfach an EE- Anlagen, F&E- Gelder samt Förderungen wurden wohl auf die falschen Pferde verpraßt, sonst hätten wir hier nicht so einen Disput.

    C14 schrieb:

    Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer. 😉

    So etwas nennt sich "Kosten mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz" und ist halt so. So'n Spiegel ist halt auch einfach nicht so gefährlich, daran könnte es liegen ... 😉



  • pointercrash() schrieb:

    Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle".

    Ich glaube in der Hinsicht tust du einigen Billigfliegern unrecht 😉
    Durchschnittliches Flottenalter:
    Lufthansa: 13.1 years
    Condor: 12.6 years
    LTU: 8.5 years
    Lufthansa CityLine: 8.1 years
    German Wings: 5.1 years
    Air Berlin: 4.9 years
    EasyJet: 3.8 years
    Ryanair: 3.1 years
    Quelle: http://airfleets.net



  • geeky schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle".

    Ich glaube in der Hinsicht tust du einigen Billigfliegern unrecht 😉
    Durchschnittliches Flottenalter:
    Lufthansa: 13.1 years
    Condor: 12.6 years
    LTU: 8.5 years
    Lufthansa CityLine: 8.1 years
    German Wings: 5.1 years
    Air Berlin: 4.9 years
    EasyJet: 3.8 years
    Ryanair: 3.1 years
    Quelle: http://airfleets.net

    Du hast recht, zumindest steht es so drin. Zuletzt mit einem Billigflieger unterwegs war ich 2006 mit Germanwings, bilde mir ein, daß das eine A319 gewesen sein muß. Das Ding war von der Lufthansa übernommen worden (überall LH- Symbole) und wirklich steinalt. Alles zernudelt, Kunstoffe vergilbt, Stoffe verschossen, Polster durchgesessen. Unter diesem Eindruck habe ich wohl falsch verallgemeinert.

    Gemeint war natürlich, daß die Risiken steigen, wenn man ein ausgemergeltes Wirtschaftsgut über seine vorgesehene Laufzeit hinaus betreibt. Ökonomisch betrachtet ist das natürlich ein schönes Geschenk, weil ja alle Investitionen bereits abgeschrieben sind und man nur Brennelemente nachkaufen muß. Daher auch die vehemente Weigerung der Betreiber, sicherheitstechnisch nachzurüsten, weil da die Investitionssicherheit fehlt. Schließlich könnte eine nächste Regierung die Laufzeitverlängerungen wieder rückgängig machen.
    Somit kommt man zu dem Umstand, daß man mit Uraltanlagen den billigsten Strom produziert und auf Risiko und Kosten der Allgemeinheit den Strompreis so kaputtdumpt.



  • pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    Sehe ich auch so, die Betreiber sollten bei den Kosten beteiligt werden / sie ganz übernehmen,
    dann aber auch die Sicherheit erhalten, dass ihr Kraftwerk so lange laufen darf, wie geplant.

    Naja, aber die Ausstiegszeiten, die Rot/Grün vorgesehen hatten, waren aber nicht unfair, wie alt sollen die Dinger denn noch werden? Ich fürchte mich vor einem 30 Jahre alten Flugzeug, Billigflieger handhaben die Dinger aber nach dem Motto weiter "runter kommen sie alle". Bei einem KKW, das eigentlich schon abgeschrieben ist, noch den letzten Rest auf Kosten der Sicherheit rauszuzuzeln, kann ja auch keine Zukunftslösung sein.

    Natürlich muss die Sicherheit gewährleistet sein.
    Die Sicherheitsstandards in Deutschland sind aber sehr hoch und in Frankreich gehts auch ohne große Zwischenfälle.
    Dass in dem Zusammenhang von grünen Extremisten immer wieder Tschernobyl angeführt wird, zeigt doch schon, dass hier vorwiegend mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
    (sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)

    pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    Also wird bei einem Atomausstieg jetzt die Last wohl von fosiler Energie übernommen werden müssen oder man kauft Atomstrom von unseren Nachbarn... prima!

    Du hast einen Koffer voller Geld, stehst vor einem Restaurant und hast Hunger. Und Du behauptest "jetzt muß ich mir ein Bein Abhacken und auf dem Feuer aus dem Geldkoffer braten, um nicht zu verhungern". Ich würde einfach reingehen und mir was zum Essen kaufen.
    Deutschland ist Stromexporteur. Es mangelt schlicht und einfach an EE- Anlagen, F&E- Gelder samt Förderungen wurden wohl auf die falschen Pferde verpraßt, sonst hätten wir hier nicht so einen Disput.

    Ich steh nicht vor einem Restaurant sondern muss es erst bauen!
    Bis dahin bin ich aber ohne Kernkraft verhungert bzw. muss bei McCoal vorbeischauen.

    Ich kann mich nur wiederholen:
    Aktuell liefern EE nicht ansatzweise genug Energie um Kohlekraft zu ersetzen.
    Der Ausbau dauert Jahrzehnte (deine kleine PS10 hatte schon 4.5 Jahre Bauzeit, dazu kommt Standortsuche, Genehmigung...)
    (mag sein, dass wir schon weiter sein könnten, wenn wir in der Vergangenheit vernünftiger gefördert hätten, sind wir nun aber nicht)

    Das weiss auch die Bundesregierung und lässt den Bau von 30! neuen Kohlekraftwerken ( http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/neue-kohlekraftwerke-fuer-deutschland ) zu.
    Seltsamerweise sieht man bei "Umweltdemos" oder besser Grünen-Ideologie-Demos aber immer vorwiegend Anti-Atomkraft-Schilder.
    An den Kohlekraftwerken stört sich kaum jemand.
    Und dabei spürt die Welt bereits jetzt die Auswirkungen des Treibhauseffekts!

    So eine Haltung lässt sich meiner Meinung nach nur mit ideologischer Technik-Feindlichkeit erklären.
    (die bösen unsichtbaren Todesstrahlen eignen sich psychologisch natürlich auch besser als Schreckgespenst als ein paar Grad Erderwärmung)

    pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    Wenn sich beim Transport jedes Spiegels für dein Kraftwerk Solargegner an die Schienen ketten, die du nur mit Samthandschuhen anfassen darfst, wirds auch wesentlich teurer. 😉

    So etwas nennt sich "Kosten mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz" und ist halt so. So'n Spiegel ist halt auch einfach nicht so gefährlich, daran könnte es liegen ... 😉

    Ein Castorbehälter hält sogar Raketenbeschuss stand, also so ziemlich die sicherste Art Atommüll zu transportieren.
    Gegen die Akzeptanz von Kernkraft mit mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz zu argumentieren (und das machst du hier implizit, wenn du auf die künstlich hohen Kosten anspielst)
    ist dann ein billiges Traditionsargument.



  • Energie ist die Grundlage unseres Wohlstandes!

    Die meiste Energie kommt nun jedoch von Kohle- und Atomkraftwerken. Diese haben jedoch das Problem der Umweltverschmutzung in Form von Verbrennungsrückständen und radioaktiven Materiel mit relativ langer Halbwertszeit. Und das Problem der Rohstoffe, die auch irgendwann zur neige gehen können.

    Alternative Energien wie Wind-, Solar- und Gezeitenkraftwerke sind leider längst noch nicht effektiv genug um die beiden ersteren zu ersetzen.

    Und die Frage lautet nun: "Was kann man tuen?"

    Technisch sehe ich die Zukunft in Kernfusionsreaktoren, einige Modelle könnten soger mit Abfallprodukten heutiger Atomkraftwerke arbeiten. Jedoch gibt es immer noch große Probleme zu überwinden.

    Das größete Problem sehe ich jedoch in der politischen Landschaft. Man kann an den vergammelten Stromversorgungsnetzen gut sehen wo die Prioritäten liegen. Es geht den Konzernen nur ums Melken von Endkunden und nicht um technischen Fortschritt. Mit solchen Prioritäten würde z.B. eine neue preiswehrte Energiequelle eher ein Dorn im Auge sein.



  • C14 schrieb:

    ... mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
    (sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)

    Dann sagt Dir Three Mile Island nichts, oder? Überfordertes Personal und eine unglaubliche Verkettung von Pannen haben für einen GAU genügt und jetzt kommt bei den Altanlagen Materialermüdung dazu.

    C14 schrieb:

    Aktuell liefern EE nicht ansatzweise genug Energie um Kohlekraft zu ersetzen. Der Ausbau dauert Jahrzehnte (deine kleine PS10 hatte schon 4.5 Jahre Bauzeit, dazu kommt Standortsuche, Genehmigung...)
    (mag sein, dass wir schon weiter sein könnten, wenn wir in der Vergangenheit vernünftiger gefördert hätten, sind wir nun aber nicht)

    Weil kein politischer Wille dahintersteht. Für die voraussichtlichen Sanierungskosten von Asse II bekäme man fast 100 Solarparks wie die kleine P10. Daß sich Bauzeiten und Kosten reduzieren lassen, wenn in größerem Stil gefertigt wird, ist auch kein Geheimnis mehr. Haben die Politiker nicht aufm Plan, weil sonst der nächste Scheck für die Partei ausbleiben könnte und mit dem Posten im Aufsichtsrat ist es dann auch Essig.

    C14 schrieb:

    Das weiss auch die Bundesregierung und lässt den Bau von 30! neuen Kohlekraftwerken ( http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/neue-kohlekraftwerke-fuer-deutschland ) zu.

    Das ist politischer Wille.

    C14 schrieb:

    So eine Haltung lässt sich meiner Meinung nach nur mit ideologischer Technik-Feindlichkeit erklären. (die bösen unsichtbaren Todesstrahlen eignen sich psychologisch natürlich auch besser als Schreckgespenst als ein paar Grad Erderwärmung)

    Du kannst mir eher unterstellen, daß ich kleine Kinder fresse als Technologiefeindlichkeit. Ich weise ja gerade darauf hin, daß mit verteilten Systemen und Hightech unsere Energieprobleme in absehbarem Zeitrahmen lösbar wären, das technische Spielzeug dazu haben wir ja. Intelligente Stromnetze, HGÜ, Solarthermie- KWs, Windradl usw. Man muß es nur umsetzen - das Konzept zentraler Großkraftwerke ist veraltet, egal ob mit Kernkraft oder Kohle befeuert.

    C14 schrieb:

    Ein Castorbehälter hält sogar Raketenbeschuss stand, also so ziemlich die sicherste Art Atommüll zu transportieren.
    Gegen die Akzeptanz von Kernkraft mit mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz zu argumentieren (und das machst du hier implizit, wenn du auf die künstlich hohen Kosten anspielst) ist dann ein billiges Traditionsargument.

    Auch billige Argumente gelten, wenn sie zutreffen. Übrigens ist natürlich Voraussetzung, daß der Castor intakt ist. Ein paar hatten durch Verarbeitungsfehler Lecks, da ziehe ich zumindest mal die Raketensicherheit zart in Zweifel.

    Osbios schrieb:

    Technisch sehe ich die Zukunft in Kernfusionsreaktoren, einige Modelle könnten soger mit Abfallprodukten heutiger Atomkraftwerke arbeiten. Jedoch gibt es immer noch große Probleme zu überwinden.

    Kernfusion ist der größte wissenschaftliche Schwindel überhaupt. Seit den 1960ern wurden Milliarden versenkt, Resultat: Ein paar Fürzchen im Plasma und kein Plan, wie die systembedingte Materialperforation des Reaktors verhindert werden soll. Das ist Hokuspokus auf teurem Niveau. Heuer (2010) wurde ein Drittel des deutschen F&E- Etats diesem Halunkenhaufen geopfert. Sogar die, die dran glauben, meinen daß sie vor 2050 nichts für den Dauerbetrieb Geeignetes haben werden.



  • pointercrash() schrieb:

    C14 schrieb:

    ... mit irrationalen Ängsten gespielt wird.
    (sowas wie Tschernobyl kann bei Leichtwasserreaktoren gar nicht passieren)

    Dann sagt Dir Three Mile Island nichts, oder? Überfordertes Personal und eine unglaubliche Verkettung von Pannen haben für einen GAU genügt und jetzt kommt bei den Altanlagen Materialermüdung dazu.

    Three Mile Island war im Vergleich zu Tschernobyl harmlos
    ( http://en.wikipedia.org/wiki/Three_Mile_Island_accident#Health_effects_and_epidemiology )
    und das ist das Schlimmste, was bei einem Druckwasserreaktor passieren kann.
    (zur Erklärung: http://en.wikipedia.org/wiki/Void_coefficient#Reactor_designs )
    Der Vergleich mit Tschernobyl bei deutschen Druckwasserreaktoren bleibt damit Panikmache!


  • Administrator

    Zu Three Mile Island,
    Und man sollte nicht vergessen, dass man daraus auch einige Lehren gezogen hat.

    Aber wenn es um AKWs geht, dann geht es sowieso nur noch um Emotionen. In der Bevölkerung wird darüber leider kaum sachlich diskutiert.

    pointercrash() schrieb:

    Kernfusion ist der größte wissenschaftliche Schwindel überhaupt. Seit den 1960ern wurden Milliarden versenkt, Resultat: Ein paar Fürzchen im Plasma und kein Plan, wie die systembedingte Materialperforation des Reaktors verhindert werden soll. Das ist Hokuspokus auf teurem Niveau. Heuer (2010) wurde ein Drittel des deutschen F&E- Etats diesem Halunkenhaufen geopfert. Sogar die, die dran glauben, meinen daß sie vor 2050 nichts für den Dauerbetrieb Geeignetes haben werden.

    Also gibt es zum Beispiel diese Projekt gar nicht? Und die ganzen Versuchsreaktoren sind reine Einbildung. 🤡

    Sicher hat man noch gewisse Probleme, aber einen wissenschaftlichen Schwindel ist es sicher nicht.

    Grüssli


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