Sind Tanzverbot/Musikverbot okay?



  • Eisflamme schrieb:

    volkard:
    Entpersonalisierung, hm... Das ist interessant. Aber ich glaube, dass man trotzdem eine Persönlichkeit haben kann. Man muss ja nicht mehr das komplette Um-sich-herum vergessen, man darf ja beispielsweise Künsten oder ähnlichem befassen.

    Wie willst Du das tun?!
    Beobachtend oder schaffend und DU erfreust DICH persönlich an der Schönheit der Kunst?
    Paßt nicht.



  • Wieso nicht? Man darf sich doch inspirieren lassen oder im Schaffen versuchen Dingen den Ausdruck zu verleihen, den man fühlt, um das tolle innere Gefühl von Harmonie, Frieden und Glück vermitteln zu können. Da spricht meiner Auffassung nach nichts gegen.



  • Eisflamme schrieb:

    Also ich habe gerade Mal ein wenig herumgesucht und die "Auferstehung des Fleisches" nicht gefunden. Ich sage nicht, dass das nirgendwo steht, aber es ist zumindest selten genug, um es als Fehler auszulegen. Nach meinem Verständnis würde die Auferstehung des Fleisches für normale Menschen nämlich keinen Sinn machen. Dass Jesus das gemacht hat, ist ja eine andere Sache, wobei bei seinem Aufstieg auch die Frage bleiben würde, was mit seinem Körper geschehen ist...

    Schaue hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Apostolisches_Glaubensbekenntnis

    da steht:

    Credo in [...]
    carnis resurrectionem,

    Dann schaue hier:
    http://www.latein-deutsch-woerterbuch.de/verb/credere.html
    http://www.latein-deutsch-woerterbuch.de/substantiv/caro.html
    http://www.latein-deutsch-woerterbuch.de/substantiv/resurrectio.html

    credo (in) -> Erste Person Singular, Präsenz von credere -> ich glaube (an)
    carnis -> Genitiv Singular von caro -> des Fleisches
    resurrectionem -> Akkusativ Singular von resurrectio -> die Auferstehung

    --> Ich glaube an des Fleisches Auferstehung



  • Ok, danke. Aber wie beschrieben kann das meiner Meinung nach auch ein Fehler bei Übermittlung sein oder trotz des Wortes "Fleiches" gemeint worden sein, dass das Fleisch vergangen ist, aber man trotzdem wieder aufersteht. Oder es kann gemeint sein, dass an die Wiedergeburt des Fleisches geglaubt wird, weil das bei Jesus der Fall war, aber dass die meisten Menschen eben in den Himmel auffahren etc.

    Für mein Gesamtbild passt die Auferstehung mit dem Fleisch nicht, daher interpretiere ich das anders.



  • Eisflamme schrieb:

    Aber was ist an hirntoter Glückseligkeit so schlimm?

    Nichts. Das ist eh das Endziel.
    Kann jeder anstreben, wie er mag. Kann jeder auch zu Lebzeiten schon weitgehend vervollkommnen. Ich könnte das zum Beispiel weit bringen, ohne, daß es stark auffallen würde. Ich strebe aber eine andere Richtung an, ich möchte lieber werden wie Marvin aus dem Anhalter.

    Manche Personen dürfen es nicht tun, zum Beispiel der amtierende Bundeskanzler. Das Amt verbietet es. Das Amt angenommen zu haben, verstehe ich als Versprechen, nicht in hirntoter Glückseligkeit zu versinken. Ich halte sie dahingehend für wortbrüchig.



  • Eisflamme schrieb:

    Ok, danke. Aber wie beschrieben kann das meiner Meinung nach auch ein Fehler bei Übermittlung sein oder trotz des Wortes "Fleiches" gemeint worden sein, dass das Fleisch vergangen ist, aber man trotzdem wieder aufersteht. Oder es kann gemeint sein, dass an die Wiedergeburt des Fleisches geglaubt wird, weil das bei Jesus der Fall war, aber dass die meisten Menschen eben in den Himmel auffahren etc.

    Für mein Gesamtbild passt die Auferstehung mit dem Fleisch nicht, daher interpretiere ich das anders.

    Es fährt niemand in den Himmel auf. Wer stirbt, liegt erstmal tot im Grab.

    Am Tag des Weltuntergangs kommt dann Jesus, weckt alle auf und hält Gericht.



  • Eisflamme schrieb:

    Wieso nicht? Man darf sich doch inspirieren lassen oder im Schaffen versuchen Dingen den Ausdruck zu verleihen, den man fühlt, um das tolle innere Gefühl von Harmonie, Frieden und Glück vermitteln zu können. Da spricht meiner Auffassung nach nichts gegen.

    Jemandem vermitteln, sich einmischen, andere Leute erziehen, Krieg.



  • earli:
    Und? Wenn Du tot bist, ist es doch egal, wann das ist, da spielt der Zeitpunkt keine Rolle.

    volkard:
    Nennst Du es einmischen, wenn ich eine Skulptur baue und die irgendwo hinstelle? Jeder Mensch darf anderen Ratschläge geben, man darf sie einem halt nicht aufdrängen. Und ohne Zwang passiert auch kein Krieg, wozu denn?



  • earli schrieb:

    --> Ich glaube an des Fleisches Auferstehung

    Mhm, kann das nicht auch nur heißen
    "Ich glaube an die fleischliche Auferstehung Jesu"?
    Das muß nicht direkt heißen, daß ich auch auferstehe. Weder fleischlich noch seelisch.



  • Eisflamme schrieb:

    volkard:
    Nennst Du es einmischen, wenn ich eine Skulptur baue und die irgendwo hinstelle? Jeder Mensch darf anderen Ratschläge geben, man darf sie einem halt nicht aufdrängen. Und ohne Zwang passiert auch kein Krieg, wozu denn?

    Klar, sich nicht bewußt aufzudrängen ist schon weit vorn. Aber auf dem Weg zum Nirvana muß man auch mal das Stadium erlangen, wo einem die Ratschlagbedürftigen vollkommen egal sind, fürchte ich.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    --> Ich glaube an des Fleisches Auferstehung

    Mhm, kann das nicht auch nur heißen
    "Ich glaube an die fleischliche Auferstehung Jesu"?
    Das muß nicht direkt heißen, daß ich auch auferstehe. Weder fleischlich noch seelisch.

    Nein, es sind beides Substantive. Die lateinische Sprache ist sehr präzise, es gibt relativ wenig Redundanzen. Die Formen sind in diesem Fall eindeutig bestimmbar.

    Und so wird das ja auch von den Kirchen verstanden, deshalb hat sie es mit "Auferstehung der Toten" übersetzt. Das einzige Problem ist, dass die deutsche Version verschieden interpretiert werden könnte. Aber wenn man beide kennt, und beide sind offizielle Formeln der Kirche, sollte klar sein, was die Kirche meint.

    Die englische Variante "resurrection of the body" unterstützt meine Interpretation noch ein drittes Mal.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Apostles'_Creed

    Die Auferstehung Jesu kam schon an einer anderen Stelle im Bekenntnis vor:

    Credo in Deum, [Ich glaube an Gott,]
    Patrem omnipotentem, [den allmächtigen Vater ...]
    Creatorem caeli et terrae.

    Et in Iesum Christum, [und an Jesus Christus ...]
    Filium eius unicum, Dominum nostrum:
    qui conceptus est de Spiritu Sancto,
    natus ex Maria Virgine,
    passus sub Pontio Pilato,
    crucifixus, mortuus, et sepultus,
    descendit ad inferos:
    tertia die resurrexit a mortuis; [am dritten Tage auferstanden von den Toten]
    ascendit ad caelos;
    sedet ad dexteram Dei Patris omnipotentis:
    inde venturus est
    iudicare vivos et mortuos.

    Credo in Spiritum Sanctum,
    sanctam Ecclesiam catholicam,
    Sanctorum communionem,
    remissionem peccatorum,
    carnis resurrectionem,
    vitam aeternam.
    Amen.



  • earli schrieb:

    volkard schrieb:

    earli schrieb:

    --> Ich glaube an des Fleisches Auferstehung

    Mhm, kann das nicht auch nur heißen
    "Ich glaube an die fleischliche Auferstehung Jesu"?
    Das muß nicht direkt heißen, daß ich auch auferstehe. Weder fleischlich noch seelisch.

    Nein, es sind beides Substantive. Die lateinische Sprache ist sehr präzise, es gibt relativ wenig Redundanzen. Die Formen sind in diesem Fall eindeutig bestimmbar.

    Scherzkeks. Das war nur zur Verdeutlichung.
    "Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches von dem Jesus"?
    "Ich glaube an des Fleisches Auferstehung von dem Jesus"?

    earli schrieb:

    Und so wird das ja auch von den Kirchen verstanden, deshalb hat sie es mit "Auferstehung der Toten" übersetzt.

    DAS könnte das Problem sein.



  • Siehe mein Edit, es kommen zwei Auferstehungen im Bekenntnis vor.

    Für heute (gestern): Gute Nacht.



  • Bibel hin oder her, in den Messen, in denen ich bisher war, wurde die fleischliche Auferstehung nicht breit getreten und speziell an den auferstehenden Körper glauben dann tatsächlich nur ein Bruhteil der Gläubigen, schätze ich.

    Und guten Morgen 😉

    PS: Mögt ihr meinen neuen Thread nicht? Wahrscheinlich denkt außer mir niemand über so was nach.



  • Eisflamme schrieb:

    Bibel hin oder her, in den Messen, in denen ich bisher war, wurde die fleischliche Auferstehung nicht breit getreten und speziell an den auferstehenden Körper glauben dann tatsächlich nur ein Bruhteil der Gläubigen, schätze ich.

    Und guten Morgen 😉

    Das ist überhaupt nicht verwunderlich, wenn man daran denkt, dass noch vor 50 Jahren die Messe auf Latein war (und Ratzinger bewegt sich da wieder hin). Die Kirche wollte nie, dass die Leute wissen, was der genaue Inhalt des Glaubens ist.
    Dass der Glaube so eine große Rolle spielt, ist auch eher eine protestantische Idee. Man kann ja gar nicht verlangen, dass jemand etwas glaubt, was er nicht kennt. Bei den Katholiken sind in erster Linie die heiligen Amtshandlungen Heilsbringend, nicht der Glaube.

    Dennoch wird in jeder Messe dieses Glaubensbekenntnis gebetet, und wenn die heilige Kommunion kommt, wird Jesus körperlich serviert:

    Bei der Wandlung: "Hoc est enim corpus meum"* ("Dies ist in der Tat mein Körper", Jesu Wort beim letzten Abendmahl)
    Das Gleiche gibt es nochmal für Blut.

    Bei der Austeilung: "Corpus Christi" ("Der Leib Christi")

    PS: Mögt ihr meinen neuen Thread nicht? Wahrscheinlich denkt außer mir niemand über so was nach.

    Ich weiß nicht, was ich dazu schreiben soll.

    😉 hierher kommt übrigens der Ausdruck "Hokuspokus", weil die Laien das nicht verstehen konnten



  • earli schrieb:

    Nein, es sind beides Substantive. Die lateinische Sprache ist sehr präzise, es gibt relativ wenig Redundanzen. Die Formen sind in diesem Fall eindeutig bestimmbar.

    Müsste man nicht mit dem griechischen Original argumentieren? Meinjanur.



  • earli schrieb:

    PS: Mögt ihr meinen neuen Thread nicht? Wahrscheinlich denkt außer mir niemand über so was nach.

    Ich weiß nicht, was ich dazu schreiben soll.

    such mal bei SPON, da findet sich bestimmt was passendes!



  • Bashar schrieb:

    earli schrieb:

    Nein, es sind beides Substantive. Die lateinische Sprache ist sehr präzise, es gibt relativ wenig Redundanzen. Die Formen sind in diesem Fall eindeutig bestimmbar.

    Müsste man nicht mit dem griechischen Original argumentieren? Meinjanur.

    Das lateinische ist das Original. Es kommt aus Mailand.



  • Oh man, jetzt hab ich mir das alles noch mal durch gelesen!

    1. Die Kirche macht den Menschen keine angst vor dem Tod. Was überhaupt hat die Mafia mit glaube zu tun. Man kann auch den christlichen Glauben haben ohne in irgendeiner Kirche rumzulaufen.

    2. Ob es Jesus gab ist weit wichtiger als als ein Andi der möglicherweise bei VW arbeitet, denn darauf beruht der Glaube vieler Menschen. Jesus am kreutz wird auf diesen einen reduziert. Um Andi bei VW kümmert sich kein Mensch.

    3. Die Kirchensteuer hat nichts mit der Hölle zu tun. Zumal man als Christ nicht an die Kirche gebunden ist, auch wenn das jeder sagt.
    „Christus hat nicht nur unsere Sünde auf sich genommen, sondern auch die Strafe dafür.“
    Folglich kommt jeder in den Himmel (oder was er dafür hällt).

    4. Ob glaube im Wohnzimmer oder in der Kirche macht sehr wohl einen unterschied. In der Kirche wirkt es viel feierlicher. Habt ihr mal einen vernünftig großen Kirchenchor gehört? Ist gigantisch. Würde ich jedem empfehln.

    5. Es heißt doch auch Asche zu Asche, Staub zu Staub. Alles geht zurück zu Ursprung. Aus diesem wird dann wieder neues leben geboren.Ich würde sagen, da kann man das Fleischliche auferstehen am besten wieder einordnen.

    Interessant finde ich, das sich beim Thema glaube immer auf die Kirche bezogen wird. Mich persönlich lässt das Kalt. Die Bibel nicht für allein richtig zu halten, macht mich auch nicht zu einem Pseudo-Christen, denn sie kommt aus einer anderen Zeit. Und dazu noch aus einer gegend, die schwer zur übertreibung neigt - auch heute noch.



  • Sqwan schrieb:

    „Christus hat nicht nur unsere Sünde auf sich genommen, sondern auch die Strafe dafür.“
    Folglich kommt jeder in den Himmel (oder was er dafür hällt).

    Wo steht das noch? Die Interpretation ist mir völlig neu.


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