Datenhaltbarkeit auf DVD-/+R vs. DVD-/+RW?



  • Ich muß Daten auf einen DVD-R, DVD+R, DVD-RW oder DVD+RW brennen und würde gerne wissen, ob es in der Datenhaltbarkeit einen Unterschied bei R vs. dem wiederbeschreibbaren RW gibt.

    Welches der beiden Varianten ist hier besser?
    Auch würde ich gerne wissen ob hier DVD-R(W) oder DVD+R(W) bezüglich der Datenhaltbarkeit die ebssere Variante ist.

    Hat hier jemand Erfahrungen gemacht?

    WICHTIG:
    Es MUSS eines dieser 4 Medien sein, mir geht es hier also nicht um die Datensicherheit auf DVD-RAM, BluRay, Festplatte, USB-Stick und Co.
    Das Festplatten und DVD-RAM normalerweise vorzuziehen ist, weiß ich auch selber. Aber das ist momentan hier keine Option.



  • keinen signifikanten Unterschied, soweit ich weiß.

    Da nimmt die richtige Lagerung wohl mehr Einfluss auf die Haltbarkeit als die Wahl des Trägermediums.
    Es sind nunmal keine Sicherungsmedien



  • Aber die Verfahren sind doch völlig verschieden.

    Bei DVD-Rs wird eine Datenschicht gelöchert bzw. weggebrannt und bei DVD-RW wird das Phase Change Verfahren verwendet.

    Das es da keine signifikanten Unterschiede geben soll, kann ich nicht glauben.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Phase-Change-Technologie



  • Was taugen denn die Vertbatim DVD Gold Archival?
    http://www.verbatim.de/de_7/product-list-dvd_4.html

    Der höhere Preis ist mir nicht so wichtig, wenn die Daten dafür lange halten.



  • PS:

    Bei der Verbatim DVD-R Gold Archival ist bemerkenswert, daß es davon kein DVD-/+RW Pendant gibt.
    Könnte es also sein, daß die nur einmal beschreibbaren Medien eine bessere Datendichte haben?



  • Ich habe jetzt etwas gefunden:

    Hat man sich grundsätzlich für eine Archivierung auf einer optischen Disc entschieden, so stellt sich die Frage nach dem am besten geeigneten Medientyp. Hier ist der einlagigen, einmal beschreibbaren DVD-R (beziehungsweise DVD+R) mit einer Kapazität von 4,3 GByte pro Scheibe der Vorzug zu geben.

    Bei wiederbeschreibbaren RW-Medien werden die Markierungen nicht in einen organischen Farbstoff, sondern in einer anorganischen Phase-Change-Schicht gebrannt, die je nach Temperatur des Lasers amorph oder kristallin erkaltet. Eine solche Phase-Change-Schicht ist zwar weniger anfällig gegenüber Sonneneinstrahlung, allerdings muss der Laser des Laufwerks wesentlich genauer auf die Temperatureigenschaften der Schicht kalibriert werden. Da RW-Medien nur einen geringen Marktanteil haben, nimmt sich kaum ein Laufwerkshersteller die dafür nötige Zeit. Fast alle DVD-Brenner, die wir in den vergangenen Jahren getestet haben, produzierten mit RW-Medien inakzeptabel hohe Fehlerraten, sodass wir von ihrem Einsatz zur Archivierung abraten.

    http://www.heise.de/ct/artikel/Silberne-Erinnerungen-291658.html

    Daraus folgt also:

    DVD-RW Medien haben aufgrund ihrer Phase-Change-Technologie und anorganischer Schicht zwar prinzipbedingt eine größere Datensicherheit, aber diese höhere Datensicherheit kann von den Laufwerken nicht ausgenutzt werden, weil die Hersteller diese nicht an die Medientypen anpassen.
    Daraus folgt also, daß das eigentlich schlechtere Medium DVD-R mit seiner organischen Schicht in der Praxis trotzdem die größere Datensicherheit bietet



  • Mußte noch mal editieren, da kam ein Post dazwischen:

    Daten sichern schrieb:

    PS:

    Bei der Verbatim DVD-R Gold Archival ist bemerkenswert, daß es davon kein DVD-/+RW Pendant gibt.
    Könnte es also sein, daß die nur einmal beschreibbaren Medien eine bessere Datendichte haben?

    Nein, das liegt daran, daß der Mehrfachlayerstack einer RW nicht mit Gold funktioniert. Bei einer R kann man aber auch Gold verwenden. Das hat eine bessere Beständigkeit gegenüber Oxidation. Das sagt aber nur aus "Gold R ist besser als R", einen Vergleich gegenüber RW kann man damit nicht ziehen.

    Soweit ich mich an die Ergebnisse der Klimatests erinnere - war vor etwas über 5 Jahren in diesem Business tätig - war bei Haltbarkeit Spitzenreiter die CD-RW, danach kam DVD-R, dann erst DVD-RW. Die DVD-RW ist gegenüber der CD-RW bißchen empfindlicher, die vielen dünnen Schichten diffundieren gerne ineinander, wodurch sich die Lesbarkeit "verflüchtigt".

    Es macht keinen Unterschied, ob man +R oder -R verwendet - der physische Aufbau der Discs bzgl Material ist identisch, nur die Art der Spurbildung (Modulation) ist anders.

    Meine Empfehlung wären daher die Gold-Discs von Verbatim - die waren in der Qualität immer ein Weltbenchmark - mit einer Anmerkung:

    Nie die Speicherkapazität voll ausnutzen. Also nur sagen wir mal 3,4 bis 4 GB aufspielen, damit die Discs am Rand nicht benutzt werden. Der Rand ist besonders gefährdet gegenüber Alterung:

    - durch die Versiegelung kann am schnellsten Sauerstoff eindringen, der Weg ist am kürzesten
    - je weiter Außen, desto stärker ist die Biegung der Scheibe bei Alterung, sowohl radial als auch tangential. Spielt man sie dann ab, hat die Optik nicht mehr den idealen Winkel, und die Reflexion sinkt ab, was sich als eine vermehrte Fehlerrate bemerkbar macht.



  • Vielen Dank für deine Antwort.

    Im von mir verlinkten Heise Artikel wird nun auch noch erwähnt, daß es zur Verbatim Gold noch eine Verbatim Medidisc gibt, weil das anscheinend so vorgeschrieben sei, daß im Medizinbereich kein Gold ververwendet wird.
    Das behauptet zumindest der Artikel.

    Weiß du dazu etwas genaueres, warum im medizinischen Bereich eine Goldbeschichtung nicht zulässig ist?

    Im medzinischen Bereich kann man ja durchaus davon ausgehen, daß hier die Datensicherheit ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist, so denke ich, daß die Medidisc so betrachtet auch eine gute Wahl sein könnte.

    Denn preislich wäre die Medidisc deutlich günstiger als die Gold Variante.
    10 Stück der Medidisc kosten so ca 9 €.
    http://www.amazon.de/Verbatim-Medidisc-DVD-R-8X-4-7/dp/B000BGZMXI

    5 Stück der Gold kosten dagegen schon 11,15 €, also mehr als doppelt so teuer wie die Medidisc.
    http://www.amazon.de/Verbatim-43638-DVD-R-Archival-Rohlinge/dp/B000LRMSR0/



  • Nachtrag:

    Die Erfahrung mit den CD-RWs habe ich übrigens auch gemacht.

    Meine CD-RWs sind schon teils über 10 Jahre alt und die funktionieren noch 1A.

    Ich benutze sie allerdings nicht zur Archivierung, sondern nur zum Brennen von Linux Distributions CDs und sonstigen Tests Boot CDs, damit habe ich mir schon eine ganze Menge an Rohlingen eingespart.

    Zum Archivieren benutze ich DVD-RAMs + Festplatte. Wenn die Festplatte kaputt geht, dann habe ich die Daten noch auf der DVD-RAM und von der Datenmenge war die DVD-RAM noch halbwegs akzeptabel.



  • Nimm DVD-RAM. Die sollen schon per Spezifikation länger halten. Ob sie das wirklich tun, kann ich nicht beweisen. Aber ich finde DVD-RAM wirklich genial, da ich sie wie eine Floppy-Disk beschreiben kann. Kann ich nur empfehlen!



  • Ich habe zeitweilig auf LS-120 archiviert, funktionierte auch so mit Laser und Phasechange. Problem waren da nicht die Medien, sondern die Laufwerke, die sind mir alle eingegangen. Hat mich schwer geärgert, weil ich noch ein irre teures Laufwerk nachkaufen mußte, das auch nicht lange gehalten hat.
    Klar hab' ich auch noch ein paar ältere CDs, die noch gehen, aber mir sind auch schon DVD+R nach ein paar Monaten ausgefallen, deswegen hab' ich für solche Zwecke ein NAS mit eSATA- Bays, bei dem ich alle paar Tage die Platten wechsle.
    Damit spar' ich mir das Discjockey- Spielchen, es geht automatisch und zügig über Nacht.



  • @ Artchi@work & pointercrash()

    lernt beide lesen. Es geht nicht um backups.

    Das LS-120 funktionerte übrigens nicht mit Laser und Phaechange, sondern magnetisch wie eine gewöhnliche Floppydiskette.

    deswegen hab' ich für solche Zwecke ein NAS mit eSATA- Bays, bei dem ich alle paar Tage die Platten wechsle.

    Und Schadsoftware kann bei Bedarf jederzeit alles löschen.
    Eine gute Backuplösung sieht anders aus.



  • Oh Mann! schrieb:

    deswegen hab' ich für solche Zwecke ein NAS mit eSATA- Bays, bei dem ich alle paar Tage die Platten wechsle.

    Und Schadsoftware kann bei Bedarf jederzeit alles löschen.
    Eine gute Backuplösung sieht anders aus.

    Wenn man alle paar Tage die Platten wechselt, muss das aber eine ausgeklügelte Schadsoftware sein.



  • Christoph schrieb:

    Oh Mann! schrieb:

    deswegen hab' ich für solche Zwecke ein NAS mit eSATA- Bays, bei dem ich alle paar Tage die Platten wechsle.

    Und Schadsoftware kann bei Bedarf jederzeit alles löschen.
    Eine gute Backuplösung sieht anders aus.

    Wenn man alle paar Tage die Platten wechselt, muss das aber eine ausgeklügelte Schadsoftware sein.

    Schon klar, aber wie groß ist denn als Heimuser der Bedarf nach einem regelmäßigen Plattenwechsel?

    Für mich wäre die Datenmenge zu gering.
    Und der beste Virenschutz wären hier Datenträger, die nach dem beschreiben nicht mehr gelöscht werden können.

    Denn eigentlich will man seine Daten ja nur erhalten und verhindern, daß sie verändert werden.

    NAS Laufwerke mit Festplatten sind für diese Sachen leider eher schlecht geeignet.
    Gefragt wären WORM Laufwerke auf die viel draufpaßt und das ganze dann in doppelter redunanter Sicherheit, damit man auch von ordentlichem Backup sprechen kann.



  • Oh Mann! schrieb:

    NAS Laufwerke mit Festplatten sind für diese Sachen leider eher schlecht geeignet.

    Was hältst du von folgender Konfiguration?

    Stelle eine NAS ins Netzwerk und konfigurier die so, dass sie jeden Tag einen anderen Ordner im Netzwerk anbietet. Es gibt also auf der lokalen Platte der NAS eine Ordnerstruktur der Art /data/monday, /data/tuesday und so weiter, und die NAS stellt dem Netzwerk nur den jeweils aktuellen Ordner bereit.

    Gewünschtes Ergebnis ist, dass ein Virus im Netzwerk (solange er nicht die NAS selbst befällt), keine alten Backups löschen kann, weil die NAS die alten Backups dem Netzwerk gar nicht bereitstellt.

    Dass ein Virus eine NAS mit (vermutlich) völlig anderem Betriebssystem befällt, halte ich für praktisch ausgeschlossen. Außerdem müsste dafür der Virus entweder das Login-Passwort für die NAS kennen oder eine Sicherheitslücke ausnutzen. Wenn die NAS auf einem aktuellen Linux oder Freebsd läuft, fällt letzteres quasi weg.



  • Daten sichern schrieb:

    Ich habe jetzt etwas gefunden:

    http://www.heise.de/ct/artikel/Silberne-Erinnerungen-291658.html

    Daraus folgt also:

    DVD-RW Medien haben aufgrund ihrer Phase-Change-Technologie und anorganischer Schicht zwar prinzipbedingt eine größere Datensicherheit, aber diese höhere Datensicherheit kann von den Laufwerken nicht ausgenutzt werden, weil die Hersteller diese nicht an die Medientypen anpassen.
    Daraus folgt also, daß das eigentlich schlechtere Medium DVD-R mit seiner organischen Schicht in der Praxis trotzdem die größere Datensicherheit bietet

    Ob allerdings diese Aussage haltbar ist, würd eich bezweifeln:

    DVD-RAMs sollen zwar robuster sein, weil ihre Speicherschicht aufwendiger aufgebaut ist, dies lässt sich allerdings nicht überprüfen. In ganz Europa gibt es kein unabhängiges Labor, das die Qualität von DVD-RAMs testen könnte. Für Archivierungszwecke scheiden sie allein deshalb aus, weil der Anwender keinerlei Möglichkeit hat, die Qualität oder Alterung zu überprüfen und die Daten rechtzeitig auf ein anderes Medium zu sichern. Ein Medium, dessen Qualitätszustand sich nicht überprüfen lässt, ist für jedwede Archivierung ungeeignet.

    Wenn die DVD-RAM mit einem UDF Dateisystem benutzt wird, mag die Aussage stimmen, denn bei UDF weiß man ja nicht, wo die Daten genau hingeschrieben werden, denn um jeden Block möglichst wenig zu beschreiben, ändert sich der Ort der geschriebenen Daten ja mit jedem neuen Überschreibvorgang.

    Allerdings kann man auch eine DVD-RAM wie eine gewöhnliche CD/DVD-R(W) brennen, also mit einem ISO Abbild und das kann man wiederum sehr gut überprüfen.

    Im übrigen gilt die Aussage:

    Ein Medium, dessen Qualitätszustand sich nicht überprüfen läßt, ist für jedwede Archivierung ungeeignet.

    dann auch für Festplatten, SSDs und USB-Sticks, denn deren Qualitätzustand läßt sich auch nicht feststellen.
    Fehler gibt es erst, wenn das Medium ganz oder teilweise kaputt ist.



  • Oh Mann! schrieb:

    @ Artchi@work & pointercrash()

    lernt beide lesen. Es geht nicht um backups.

    Das LS-120 funktionerte übrigens nicht mit Laser und Phaechange, sondern magnetisch wie eine gewöhnliche Floppydiskette.

    Ah, hab's mit MO- Disks verwechselt, sorry.

    Oh Mann! schrieb:

    Und Schadsoftware kann bei Bedarf jederzeit alles löschen.
    Eine gute Backuplösung sieht anders aus.

    Unbequem, aber ohne mich schwer zu schockieren.
    Aus einem RAID-10 tausche ich immer zwei HDs und sag' dem NAS, daß es die Dinger plattmachen und neu integrieren soll. Der Rest geht automatisch.
    In der Nacht springt die Backup- Software an und kippt den Serverinhalt auf das NAS, einmal wöchentlich voll, ansonsten differentiell.
    Und wenn ich den Stand archivieren mag, lasse ich die Platten einfach im Schrank und nehme zwei werksfrische.
    Ich sichere drei Kleinunternehmen auf gleichem Gelände seit 10 Jahren so und ein Brand letztes Jahr war hauptsächlich ein Hardwareproblem.

    Unangenehmer sind eher Technologiegrenzen, wie sie derzeit z.B. mit 2 TB- Platten auftreten.

    Ich weiß, das ist keine Lösung für Großbetriebe, aber praktikabler als das Herumgefummle mit Medienwechseln, wenn die Volumina steigen. Viele legen übrigens ihre DVDs ohne Verify ab, sowas halte ich für viel riskanter.



  • pointercrash() schrieb:

    Oh Mann! schrieb:

    @ Artchi@work & pointercrash()

    lernt beide lesen. Es geht nicht um backups.

    Das LS-120 funktionerte übrigens nicht mit Laser und Phaechange, sondern magnetisch wie eine gewöhnliche Floppydiskette.

    Ah, hab's mit MO- Disks verwechselt, sorry.

    Eine MO-Disk funktioniert auch nicht mit Phase Change, aber auch nicht wie eine Floppy, sondern magnetisch bei der zuerst mit einem Laser das Substrat auf eine Temperatur gebracht wird, bei der man die Magnetisierung ändern kann.


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