Eine Frage der Moral
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_-- schrieb:
ein großraumflugzeug fliegt auf ein akw zu! schickst du abfangjäger los, um das vollbesetzte flugzeug abzuschießen?
wird jetzt klar, wie ihr handeln müsst
Das ist eine völlig andere Situation. Hier sind die Menschen im Flugzeug sowieso dem Tod geweiht, ob nun durch die Abfangjäger oder den Sturz ins AKW. Auch dies ist eine moralische Fragestellung, aber eine andere, da beim initialen Beispiel zu wählen ist, welche Gruppe überlebt. In deinem Beispiel kann man nur wählen, wieviele Menschen sterben und ob man aktiv tötet.
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Ich würde nicht umstellen.
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NrSr schrieb:
Meiner Meinung nach sollte man die Weichen nicht umstellen.
Das Eigentum von anderen Menschen darf nicht verletzt werden. Jeder Mensch gehört sich selbst.
Man sollte versuchen die Arbeiter zu retten, aber nicht indem man selber Mord begeht.
Wenn man die Weichen stellt, ist man ein Mörder geworden. Da jeder Mensch unterschiedlich viel wert ist, sollte man in dieser Variante versuchen die Menschen mit dem geringeren Wert zu ermorden.
Das ist total unlogisch. Du nimmst ja keinem das Leben weg. Sie verlieren das Leben.
Und nach deiner Wertdefinition müssten 5 verlorene Leben schlimmer sein als 1.
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freakC++ schrieb:
Ich würde nicht umstellen.
Begründung? Weil du nicht selbst aktiv werden und töten willst? Was, wenn du 1000 Menschen damit retten könntest? Oder die ganze Weltbevölkerung? Würdest du dann weiterhin auf den Mord verzichten?
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Bitte ein Bit schrieb:
Ich fürchte in einer solchen Situation wird man einfach nur handeln ohne einen Gedanken darüber zu verlieren.
Darum ist dies ja nur ein Gedankenexperiment. Du hast jetzt im Prinzip beliebig Zeit dich zu entscheiden aber trotzdem nicht die Moeglichkeit, z.b. die Arbeiter zu benarichtigen. Es geht letzendlich weniger um die konkrete Antwort sondern eher ob und wie du das entscheidest, nach welchem Prinzip du dabei vorgehst bzw. erstmal darueber nachzudenken nach welchen Prinzipien man hier entscheiden koennte.
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ich versteh euer problem nicht! eig. ists doch ganz einfach, hebel umlegen und 4 menschen retten. sogar einfacher als nem baby nen lolli zu klauen
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_-- schrieb:
ich versteh euer problem nicht! eig. ists doch ganz einfach, hebel umlegen und 4 menschen retten. sogar einfacher als nem baby nen lolli zu klauen
Nein, so einfach ist es eben nicht. Es geht darum wie du zu dieser Entscheidung kommst. Und das Prinzip, nach dem du diese Entscheidung triffst, laesst dich in anderen Situationen voellig inakzeptable Entscheidungen treffen. Darum zweifele ich dieses Prinzip an.
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_-- schrieb:
ich versteh euer problem nicht! eig. ists doch ganz einfach, hebel umlegen und 4 menschen retten. sogar einfacher als nem baby nen lolli zu klauen
So einfach ist es nicht, wenn du umlegst, übernimmst DU aktiv die Verantwortung über den einen Toten, und übernimmst eine Wertung über das Leben. Ich würde zwar auch eher den Hebel umlegen, aber Vorwürfe würde ich mir dennoch machen (ggf. langfristig auch daran zusammenbrechen).
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TGGC schrieb:
_-- schrieb:
ich versteh euer problem nicht! eig. ists doch ganz einfach, hebel umlegen und 4 menschen retten. sogar einfacher als nem baby nen lolli zu klauen
Nein, so einfach ist es eben nicht. Es geht darum wie du zu dieser Entscheidung kommst. Und das Prinzip, nach dem du diese Entscheidung triffst, laesst dich in anderen Situationen voellig inakzeptable Entscheidungen treffen. Darum zweifele ich dieses Prinzip an.
eigentlich gehts darum wie man sich entschieden hat! am besten noch so schnell, dass die entscheidung getroffen ist, bevor der zug über die weiche ist!
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TGGC schrieb:
_-- schrieb:
ich versteh euer problem nicht! eig. ists doch ganz einfach, hebel umlegen und 4 menschen retten. sogar einfacher als nem baby nen lolli zu klauen
Nein, so einfach ist es eben nicht. Es geht darum wie du zu dieser Entscheidung kommst. Und das Prinzip, nach dem du diese Entscheidung triffst, laesst dich in anderen Situationen voellig inakzeptable Entscheidungen treffen. Darum zweifele ich dieses Prinzip an.
Wieso so absolute Standpunkte? Wenn man hier zu dem Entschluss kommt, dass es moralisch richtig ist, 4 Menschen zu retten, heißt doch noch nicht, dass man zu dem Entschluss kommt, einen gesunden Menschen auseinander zu schnippeln, um zwei Nierenkranke zu retten. Das sind unterschiedliche Situationen und auch wenn man die Prinzipien hier mit "Das Wohlergehen vieler ist wichtiger als das Leiden weniger" salopp zusammenfassen kann, so ist der eigentliche Entscheidungsprozess doch (hoffentlich) wesentlich komplexer.
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asc schrieb:
So einfach ist es nicht, wenn du umlegst, übernimmst DU aktiv die Verantwortung über den einen Toten, und übernimmst eine Wertung über das Leben. Ich würde zwar auch eher den Hebel umlegen, aber Vorwürfe würde ich mir dennoch machen (ggf. langfristig auch daran zusammenbrechen).
Die Wertung musst du aber vornehmen, egal ob du den Hebel hinterher umlegst oder nicht. Das liegt an der Situation in der du dich befindest, nicht an dem was du hinterher tust. Du hast auf jeden Fall die Verantwortung.
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_matze schrieb:
freakC++ schrieb:
Ich würde nicht umstellen.
Begründung? Weil du nicht selbst aktiv werden und töten willst? Was, wenn du 1000 Menschen damit retten könntest? Oder die ganze Weltbevölkerung? Würdest du dann weiterhin auf den Mord verzichten?
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Wenn ich umstellen würde, dann würde ich aktiv jemanden töten! Wenn nicht, dann töte ich keinen, denn ich kann für den Rest nichts. Niemand hat das Recht über das Leben eines anderen zu entscheiden.
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So einfach ist es nicht, wenn du umlegst, übernimmst DU aktiv die Verantwortung über den einen Toten
Wenn man den Hebel nicht umlegt, hat man halt aktiv Nichts getan. Ein bisschen wie unterlassene Hilfeleistung. Man hat also trotzdem die Verantwortung.
und übernimmst eine Wertung über das Leben.
Genau das macht er eigentlich nicht.
Wäre die einzelne Person ein Nobelpreisträger und die fünf Personen "nur" Durchschnittsbürger und er würde dann die Durchschnittsbürger vom Zug überrollen lassen, dann hätte er eine Wertung über das Leben vorgenommen.
Ähnlich wäre es mit fünf Kranken und einem Gesunden.Aber wenn er einfach nur die objektive Rechnung macht wie er am meisten Leben retten kann, nimmt or doch keine Wertung über das Leben vor.
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SeppJ schrieb:
Wieso so absolute Standpunkte? Wenn man hier zu dem Entschluss kommt, dass es moralisch richtig ist, 4 Menschen zu retten, heißt doch noch nicht, dass man zu dem Entschluss kommt, einen gesunden Menschen auseinander zu schnippeln, um zwei Nierenkranke zu retten. Das sind unterschiedliche Situationen und auch wenn man die Prinzipien hier mit "Das Wohlergehen vieler ist wichtiger als das Leiden weniger" salopp zusammenfassen kann, so ist der eigentliche Entscheidungsprozess doch (hoffentlich) wesentlich komplexer.
Also wenn _-- Prinzip lautet: "Ich waehlen immer die Handlungsoption, bei der die meisten ueberleben", dann wird er dementsprechend Gesunde auseinanderschnippeln. Und genau das ist das Prinzip, das er hier in jedem Post ausdrueckt und mit dem gehe ich nun mal nicht ueberein. Du scheinst dieses Prinzip ja auch nicht gut zu finden.
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freakC++ schrieb:
Wenn nicht, dann töte ich keinen, denn ich kann für den Rest nichts.
du bist ein feigling, der lieber die sache laufen lässt, statt aktiv einzugreifen und etwas zu verändern.
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_-- schrieb:
statt aktiv einzugreifen und etwas zu verändern.
und dadurch einen Menschen zu töten
ich könnt eher damit Leben, dass 5 Menschen gestorben sind, weil ich nichts getan habe (weil sowas ständig passiert; Menschen sterben nunmal) als damit, dass einer gestorben ist, _weil_ ich etwas getan habe
Was anderes wäre es, wenn der Zug wegen mir außer Kontrolle wär. Dann bin so oder so ich schuld, dann sorg ich wenigstens noch dafür, dass möglichst wenig dadurch zu Schaden kommen
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freakC++ schrieb:
_matze schrieb:
freakC++ schrieb:
Ich würde nicht umstellen.
Begründung? Weil du nicht selbst aktiv werden und töten willst? Was, wenn du 1000 Menschen damit retten könntest? Oder die ganze Weltbevölkerung? Würdest du dann weiterhin auf den Mord verzichten?
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Wenn ich umstellen würde, dann würde ich aktiv jemanden töten! Wenn nicht, dann töte ich keinen, denn ich kann für den Rest nichts. Niemand hat das Recht über das Leben eines anderen zu entscheiden.
Das heißt, du würdest tatsächlich in Kauf nehmen, dass die ganze restliche Menschheit bis auf den einen geretteten und dich vernichtet wird? Ganz sicher, dass du so entscheiden würdest? Du hältst an deinem Prinzip fest, komme was wolle, selbst in so einem extremen Fall?
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TGGC schrieb:
Also wenn _-- Prinzip lautet: "Ich waehlen immer die Handlungsoption, bei der die meisten ueberleben", dann wird er dementsprechend Gesunde auseinanderschnippeln.
Ich bezweifle das man aus einer Entscheidung eine andere direkt ableiten kann.
Beispielsweise würde ich zwar auch versuchen das kleinere Übel zu wählen; jemanden aktiv und voll bewusst zu morden, ist etwas anderes. Hier hat man mehr Zeit als im erstgenannten Szenario (Sonst gäbe es ja auch die Option alle 6 zu retten), und das macht einiges aus.
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zwutz schrieb:
_-- schrieb:
statt aktiv einzugreifen und etwas zu verändern.
und dadurch einen Menschen zu töten
einer stirbt sowieso... die frage ist rettest du durch dein handeln 4, oder nicht
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_-- schrieb:
zwutz schrieb:
_-- schrieb:
statt aktiv einzugreifen und etwas zu verändern.
und dadurch einen Menschen zu töten
einer stirbt sowieso... die frage ist rettest du durch dein handeln 4, oder nicht
Warum ignorierst du ständig das Argument des aktiven Handelns, dass bei diesem Gedankenexperiment eine große Rolle spielt?
Und nun mal konkret: wie würdest du dich bei der Nierensache entscheiden?