Verdunstung berechnen



  • Ich habe an einer Wand ein Wasserproblem. Also Wasser, was aus der Wand austritt. Das gehört sich nicht. Ich will die feststellen, wieviel Wasser kommt.

    Dazu habe ich folgendes Messgerät gebastelt:
    An der Austrittstelle nehme ich mit einem Wollfaden das Wasser auf. Der leitet es mithilfe seiner coolen Kapilarkräfte nach steil schräg unten weiter auf ein frei hängendes Zewa-Tuch. Das Tuch ist oben an der Fadenberührstelle feucht und unten trocken. Also schafft es, das reinkommende Wasser zu verdunsten.

    Relative Luftfeuchtigkeit im Raum: 27%
    Lufttemperatur im Raum: 19,3 Grad Celsius
    Luftströmung: Unmerklich, nur die Konvektion durch Fußbodenheizung, keine Außenwände, keine Rundumstrümung, vermutlich ist der strärkste Luftaustauscheffekt ums Tuch, daß feuchte Luft schwerer wird und runterfällt.
    Feuchte Fläche: ca 300cm^2

    Ich bin leider anscheindend zu doof, mir per google was rauszulernen, um rauszufinden, wieviel Wasser pro Tag ins Tuch eingebracht wird, um diesen Status stabil zu halten.

    Falls das einer von Euch ausrechnen kann, weil er z.B. beruflich die richtigen Formeln gerade parat hat, mach mal bitte.

    Kann auch das Messgerät ändern, zum Beispiel ein Löschblatt oder D4ruckerpapier nehmen, falls die Rauigkeit des Zewa-Tuchs entscheidenden Einfluss auf die Verdunstungsleistung hat.


  • Mod

    Das Zewa hat nicht nur 30cm² Fläche, sondern viel mehr, wie du schon selber geahnt hast. Zusätzlich ist aber die Fläche nicht komplett nass. Selbst wenn ich irgendwelche Formeln für das Problem kennen würde (was ich nicht tue), würde es wohl am Ende auf jede Menge unbekannte Materialkonstanten hinauslaufen.

    Daher anderer Vorschlag: So wie ich das verstehe, hängt der Faden an einer Dachschräge oder Überhang nach unten. Ich schlage eine Konstruktion vor, bei der du an den Faden unten noch drei bis vier weitere Fäden drantüddelst. Diese klebst du dann von innen mit Tesafilm in einem kleinen Plastikbecher fest, so dass der Becher stabil an der Konstruktion hängt und alles Wasser in den Becher läuft. Wenn du auch noch einen passenden Deckel für den Becher bastelst (vielleicht beschichtetes Butterbrotpapier? edit: Alufolie!), dann sollte die Verdunstung gegen Null gehen und du kannst direkt die Wassermenge pro Zeit messen.



  • Verzichte auf das Tuch und sammle das Wasser direkt. Halte dabei die Verdunstung so gering wie moeglich, z.B. Auffangbecken mit geringer Oeffnung (Erlenmeyerkolben). Dann weisst du wieviel Wasser pro Minute/Stunde/Tag gesammelt wird. Soviel wird dann auch durch das Tuch verdunsten.

    Edit: Jaja, das was SeppJ sagt.



  • Könnte das aber sein, dass das Zewa, dadurch dass es selbst das Wasser ständig abführt, dermaßen mithilft, dass aus dem Faden effektiv wesentlich weniger Wasser raustropft, als in das Zewa reingehen würde, oder eher nicht? Könnte man nicht einfach das Zewa abwiegen und so irgendwie drauf kommen?



  • Danke für die guten Ideen.
    Das Rinnsal versiegt gerade; weitere Messungen erübrigen sich.


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