EZB-Leitzins auf Rekordtief?
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Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht
http://img.welt.de/img/verbraucher/origs121660245/9419723360-w900-h600/DWO-EZBLeitzins.jpg
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Ah, es geht um die Inflationsrate...
@edit:
http://fmh-index.fmh-rechner.de/charts/fmh/weeklycharts/3636aed6-6b0f-4a9e-89f9-9aff204f5481_fs.pngHm?
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Die ganze Idee, dass es ĂŒberhaupt einen Leitzins gibt, stimmt nicht.
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Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht
ja, da stimmt was nicht: Der Dax bildet die wirtschaftliche Lage nur sehr begrenzt ab. AuĂerdem gibt es ein drastisches Ungleichgewicht im Euroraum; FĂŒr viele LĂ€nder Europas ist ein niedriger Leitzins nötig. Eine wirklich stabile KausalitĂ€t Leitzins -> Inflationsrate gibt es ĂŒbrigens nicht.
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Yellen is even more radical than Keynes, and believes intervention isnât just for downturns. We see this belief in the theory of labor she presents in a key 1990 paper, and then the practical policy she proposes in a recent speech.
Macht euch auf was gefasst.
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junta schrieb:
Wenn man sich den DAX und EZB-Leitzins des letzten Jahrzehnts anschaut, ist eig. bei steigenden Kursen auch der Leitzins angehoben worden. Jetzt haben wir aber einen Dax auf Rekordhoch und einen Leitzins auf Rekordtief, da stimmt doch was nicht
http://img.welt.de/img/verbraucher/origs121660245/9419723360-w900-h600/DWO-EZBLeitzins.jpg
ein sinnvoller vergleich wÀre der kursindex zum leitzins und nicht der performanceindex ...
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Ganz toll fand ich ja die Meldung EZB macht sich Sorgen weil die Inflationsrate zu niedrig ist...
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Ganz toll fand ich ja die Meldung EZB macht sich Sorgen weil die Inflationsrate zu niedrig ist...
Das ist tatsĂ€chlich besorgniserregend. Die Wirkung von Deflation (Konsum- und InvestitionszurĂŒckhaltung) dĂŒrfte bekannt sein. Zwar ist die Inflationsrate positiv, allerdings kleiner 2%. Das bedeutet ökonomisch gesehen Deflation, denn die Statistik enthĂ€lt Messfehler, die im Allgemeinen auf +2% geschĂ€tzt werden. Deswegen hat die EZB ja auch das Ziel, 2% Inflation zu erzeugen. Schafft sie nur nicht, weil die Geldpolitik dann, wenn es ernst wird, keine Wirkung hat, zumindest solange sie nicht von fiskalpolitischen MaĂnahmen flankiert wird.
Macht euch auf was gefasst.
Sollte der Autor mit der These, Janet Yellen sei eine Keynesianerin, recht haben, wĂ€re das mal ein gutes Zeichen, dass die monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion wenigstens an irgendeiner politischen Front mal zurĂŒckstecken muss. Die Unwirksamkeit ihrer Methoden ist ja inzwischen in zahlreichen Feldversuchen erwiesen, wĂ€hrend sie im Machtkampf seit 40 Jahren die Oberhand behalten haben.
Ehrlich gesagt wĂ€re es mir aber lieber, wenn man die Neoliberalen den Karren auch bis zum Schluss in den Dreck fahren lieĂe, anstatt doch noch kurz vorher zu retten, was zu retten ist; Das Risiko, dass die progressiven KrĂ€fte sonst am Ende die PrĂŒgel kassieren, wĂ€hrend sich die Neoliberalen sich quasi wie Parasiten durchmogeln, ist mir zu hoch. Den Mechanismus haben wir in der Finanzkrise schon einmal erlebt. Da dachte ich auch, dass die Neoliberalen endlich auch wissenschaftlich/politisch geĂ€chtet sind, und am Ende stehen sie wieder da (nachdem mit Antizyklischen Mitteln die Krise erfolgreich gedĂ€mpft wurde) und dĂŒrfen schon wieder AusteritĂ€t spielen.
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Mr X schrieb:
Sollte der Autor mit der These, Janet Yellen sei eine Keynesianerin, recht haben, wĂ€re das mal ein gutes Zeichen, dass die monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion wenigstens an irgendeiner politischen Front mal zurĂŒckstecken muss. Die Unwirksamkeit ihrer Methoden ist ja inzwischen in zahlreichen Feldversuchen erwiesen, wĂ€hrend sie im Machtkampf seit 40 Jahren die Oberhand behalten haben.
Das haben sie mir in der Schule auch erzĂ€hlt, ist trotdem Unfug. Inflation ist ĂŒberhaupt fĂŒr nichts gut, auĂer fĂŒr kriegstreibende Schuldenstaaten.
monetaristisch-neoliberale Friedman/Hayek-Fraktion
Bei Hayek gĂ€be es ĂŒberhaupt keine Zentralbank. Zentralbanken sind per Definition keynesianisch, weil sie eine Steuerung der Wirtschaft durch die Politik bedeuten. Immer. Egal, welche konkrete Strategie die Zentralbank fĂ€hrt.
wieder AusteritÀt spielen.
AusteritÀt ist super. Siehe Lettland. 2009 schlechter als Griechenland, jetzt Wachstumsmotor Europas.
PS: Griechenland machte nie AusteritÀt.
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Mr X schrieb:
Das ist tatsĂ€chlich besorgniserregend. Die Wirkung von Deflation (Konsum- und InvestitionszurĂŒckhaltung) dĂŒrfte bekannt sein. Zwar ist die Inflationsrate positiv, allerdings kleiner 2%.
Kommt auf den Bereich an. Die Inflation im Immobiliensektor liegt in BallungsrĂ€umen seit Jahren ĂŒber 2% und meist sind es 10% oder mehr. Das fĂŒhre ich wie bei Aktien hauptsĂ€chlich auf gĂŒnstiges Zentralbankgeld zurĂŒck. In Folge muss, damit das Investment rentabel ist, der Mietpreis steigen.
Da sich das Einkommen nach Nullrunden und minimalen Anpassungen in den letzten Jahren praktisch nicht geÀndert hat, soll mir doch mal einer erklÀren, wie man mit einem Durchschnittseinkommen dann auch noch mehr konsumieren soll
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earli schrieb:
AusteritÀt ist super. Siehe Lettland. 2009 schlechter als Griechenland, jetzt Wachstumsmotor Europas.
EEuropa hat 740 Millionen Einwohner, Lettland 2 Millionen. Deine Aussage ist falsch oder grob irrefĂŒhrend. Oder du wolltest mal mit neusprech um dich werfen.
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@otze: Lettland zieht aber Estland, Litauen, Polen und Tschechien mit, und damit ganz schön viel fĂŒr so ein kleines Land. Diesen LĂ€ndern ist gemein, dass sie die Schnauze voll vom Sozialismus haben, ich glaub, ich muss nicht erklĂ€ren, warum.
Und mit Europa meinte ich den europĂ€ischen Binnenmarkt, also EU/Norwegen/Schweiz/Island, das war etwas irrefĂŒhrend. Dass der GroĂteil der Russen auf europĂ€ischem Boden wohnt, ist klar, aber die sind nicht in unserem Binnenmarkt.PS: Die AusteritĂ€t von Lettland hat ĂŒbrigens die eigene sozialdemokratische Regierung veranlasst.