Bekommt ihr auf der Arbeit eure Wunsch IDEs, Editoren und Tools wenn ihr danach fragt?



  • Mal angenommen ihr entwickelt mit dem g++ und Eclipse auf der Arbeit die Software für die Firma und euer Rechner hat schon irgendein Unix oder Linux drauf aber außer Eclipse und dem Compiler ist da nicht viel installiert.

    Es fehlt z.B. Emacs, vim und die ganzen praktischen Erweiterungen dazu oder halt irgendwelche anderen Editoren, IDEs usw. mit denen ihr persönlich wesentlich effizienter arbeiten könntet.

    Wie wird in eurer Firma damit also umgegangen?

    Ich schätze mal, dass die Firmenleitung ein homogenes System auf allen Rechnern der Firma haben möchte, zumal es auch den Supportaufwand senkt und somit jedes weitere Tool diese Homogenität zerstört.

    Es muss also gute Gründe geben, weitere Software zu installieren.

    Wie wird also bei euch auf derartige Sonderwünsche reagiert und damit umgegangen?
    Und wie wäre es euch am liebsten?

    Mal angenommen euer Chef bietet euch an, sich von eurem Softwarewunsch überzeugen zu lassen, wenn ihr diese Software außerhalb der Arbeitszeit auf eurem eigenen privaten Computer (z.b. NB das man einfach mal mit auf die Arbeit nimmt) vorführt und dem Chef somit zeigen könnt, wie effizient ihr damit arbeiten könnt. Würdet ihr dann dieses Angebot vom Chef annehmen? Immerhin ist das außerhalb der Arbeitszeit und damit unbezahlt, nur damit ihr effizienter arbeiten könnt.



  • Entwickler haben doch sowieso immer Admin-Rights können sich also selbst alles benötigte installieren



  • Frage der SW schrieb:

    Wie wird in eurer Firma damit also umgegangen?

    Bei freier Software: Einfach installieren.

    Ich schätze mal, dass die Firmenleitung ein homogenes System auf allen Rechnern der Firma haben möchte

    Produktive Entwickler sind noch ein bisschen wichtiger.

    Ein Problem gibt es erst bei kommerzieller Software, da müsste man ggf. Überzeugungsarbeit leisten, damit jemand die Lizenzen beschafft. Zum Glück ist sehr viel frei verfügbar.

    Immerhin ist das außerhalb der Arbeitszeit und damit unbezahlt, nur damit ihr effizienter arbeiten könnt.

    Warum denn außerhalb der Arbeitszeit? Dir mag das ja egal sein, aber manche Menschen (auch Chefs) wollen gerne irgendwann zuhause sein.



  • Bei uns sind die Entwickler selber für ihre Rechner verantwortlich. Programme die im offiziellem Softwarepool verfügbar sind werden supportet, mit allem anderen muss man im Zweifelsfall selber zurecht kommen.



  • Bashar schrieb:

    Immerhin ist das außerhalb der Arbeitszeit und damit unbezahlt, nur damit ihr effizienter arbeiten könnt.

    Warum denn außerhalb der Arbeitszeit? Dir mag das ja egal sein, aber manche Menschen (auch Chefs) wollen gerne irgendwann zuhause sein.

    Wir gehen jetzt mal bei der Frage davon aus, dass dem Chef auch der Laden gehört.

    Und warum sollte er einen Mitarbeiter dafür bezahlen, nur damit dieser ihm von seinem ach so tollen Editor überzeugt mit dem er "nur vielleicht" produktiver sein könnte?

    @sudo

    Sehe ich nicht so.
    Ein Großteil der Software lässt sich komplett ohne Adminrechte entwickeln.
    In der Windowswelt ist das vielleicht anders, aber zur reinen Anwendungsentwicklung braucht man die unter Linux wirklich nicht.

    @Tobiking2

    In diesem Fall zahlt der Chef aber nicht den günstigeren Admin, sondern vielleicht den teureren Informatiker nur dafür, dass der Informatiker seine Tools selber supportet, die er auf seinem Arbeitsplatz installiert.

    Kosteneffizient ist das nicht gerade.
    Diese Arbeit sollte auch hier der Admin machen, weil der halt einen niedrigeren Stundensatz ab, aber dann stellt sich eben so Fragen wie dieser hier.
    Also dass man die Firmenleitung erst davon überzeugen muss, dass dieses oder jene Programm noch in den supporteten Firmensoftwarepool dazu muss.



  • Frage der SW schrieb:

    Und warum sollte er einen Mitarbeiter dafür bezahlen, nur damit dieser ihm von seinem ach so tollen Editor überzeugt mit dem er "nur vielleicht" produktiver sein könnte?

    Ich weiß nicht, was du für Erfahrungen in der Arbeitswelt gemacht hast. Aus meiner Perspektive sind solche Einwände höchstens theoretisch berechtigt.



  • Der Threadersteller ist mega weltfremd. Wahrscheinlich erst 14 und noch nie gearbeitet.



  • Frage der SW schrieb:

    Ich schätze mal, dass die Firmenleitung ein homogenes System auf allen Rechnern der Firma haben möchte, zumal es auch den Supportaufwand senkt und somit jedes weitere Tool diese Homogenität zerstört.

    Jo, eigentlich schon, aber auch Nö, eigentlich nicht.

    Hab viel erlebt, zwischen:

    a) "Da haste einen leeren Rechner, mach Dir die Sachen drauf und fang dann an." Coole Sache. Dazu einen Stapel CDs und unglaublich gute Hardware.

    bis zu

    d) Dein Arbeitsplatz ist fertig eingerichtet, hast nichtmal lokale Admin-Rechte. Dazu einen "PC", der nicht viel mehr kann als ein Taschenrechner und lauter ist als ein Rasenmäher.

    Lustigerweise war bei, recht freiem a) der Server so mißkonfiguriert, daß ich zwar Verzeichnisse erstellen konnte (Typischerwise "Kopie von Foo"), aber nicht mehr löschen konnte. Bei d) bekam ich dann sehr schnell lokale Admin-Rechte und alles war fein, hab eh das meiste zu Hause programmiert.

    Hier im Forum hörte ich auch von einem Fall, wo der Entwickler vom zentral installierten Virenscanner behindert wurde und nichts dagegen tun konnte. So schlimm kanns gehen, wenn der FI/SI durchknallt. Immerhin hat er die fachliche Ausbildung und wir haben nur studiert.



  • Hm, also einem Entwickler der Adminrechte benötigt, dem würde ich eine Virtualisierungssoftware + Gastsystem hinstellen auf dem er dann walten und testen kann wie er will, also mit Adminrechten. Auf dem Host allerdings nur dann, wenn er hardwarenah programmieren müsste, z.B. ein Treiber.
    Damit wäre ein kaputtgefrickeltes Gastsystem auch sehr schnell wieder hergestellt und der Host würde stabil weiterfunktionieren wie er sollte.

    @volkard

    da ist weder a) noch b) eine gute Lösung.

    Bei a) stimmt zwar die HW, aber das Einrichten sollte aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich der Admin machen.



  • Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Aber ich dachte da jetzt schon an mittelgroße Firmen wo so eine Arbeitsteilung auch sinnvoll umsetzbar ist.



  • Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Und warum sollte er einen Mitarbeiter dafür bezahlen, nur damit dieser ihm von seinem ach so tollen Editor überzeugt mit dem er "nur vielleicht" produktiver sein könnte?

    Ich weiß nicht, was du für Erfahrungen in der Arbeitswelt gemacht hast. Aus meiner Perspektive sind solche Einwände höchstens theoretisch berechtigt.

    Nun, prinzipiell könnte der Chef sagen es wird genommen was auf dem System ist und fertig.
    Und wenn man eine SW richtig vorführen möchte, dann geht das halt nicht in 5 Minuten.
    Der Chef könnte zwar in der Freizeit sich die SW selber anschauen, aber ob er es macht ist halt ne andere Frage und wenn der Entwickler wirklich seinen Lieblingseditor haben will, dann muss er schon Überzeugungsarbeit leisten wollen.



  • Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Frage der SW schrieb:

    Bashar schrieb:

    Aus meiner Perspektive sind solche Einwände höchstens theoretisch berechtigt.

    Nun, prinzipiell könnte der Chef sagen [...] Der Chef könnte zwar [...]

    Sag ich doch.



  • Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Blödsinn.
    Schonmal von einem Gesellschafter-Geschäftsführer gehört?
    Der kann gleichzeitig dein Chef sein und trotzdem Eigentümer der ganzen GmbH sein.

    Es war daher auch nicht meine Grundannahme, sondern diese Annahme basiert allein auf deiner fehlerhaften Information und damit folgenden Hineininterpretation in meinen Text.

    Sag ich doch.

    Es gibt auch unflexible Chefs, da solltest du nicht wieder aus deinem Informationsfundus irgendwelche Schlussfolgerungen schließen.



  • Bashar schrieb:

    Ich schätze mal, dass die Firmenleitung ein homogenes System auf allen Rechnern der Firma haben möchte

    Produktive Entwickler sind noch ein bisschen wichtiger.

    Und wieso sollte es produktiver sein wenn jeder Entwickler Marke Rambo seine eigene am besten noch personalisierte Toolchain hat? Es hilft dem Team wenn man sich gegenseitig helfen kann, was bei einem homogenen System einfacher ist.



  • Frage der SW schrieb:

    Hm, also einem Entwickler der Adminrechte benötigt, dem würde ich eine Virtualisierungssoftware + Gastsystem hinstellen auf dem er dann walten und testen kann wie er will, also mit Adminrechten.

    Und wo ist da der riesige Unterschied zu echten Adminrechten? Vor was hat man Angst?

    Frage der SW schrieb:

    Damit wäre ein kaputtgefrickeltes Gastsystem auch sehr schnell wieder hergestellt und der Host würde stabil weiterfunktionieren wie er sollte.

    Ah, also sagen wir mal, daß der Entwickler schon volljährig ist und sein System nicht alle paar Monate kaputtfrickelt.

    Frage der SW schrieb:

    Bei a) stimmt zwar die HW, aber das Einrichten sollte aus wirtschaftlichen Gründen eigentlich der Admin machen.

    Oh, man würde nen halben Tag sparen, dafür aber Fremdmüllsoftware drauf haben, die bei jedem Handgriff stört.

    Ok, es gibt zwischen den Extremen a) und d) viele Lösungen, die die Stärken aufaddieren und noch viel viel mehr Lösungen, die eher nur die Schwächen ausaddieren, wohin Du ja strebst.

    Frage der SW schrieb:

    Tobiking2 schrieb:

    Bei uns sind die Entwickler selber für ihre Rechner verantwortlich. Programme die im offiziellem Softwarepool verfügbar sind werden supportet, mit allem anderen muss man im Zweifelsfall selber zurecht kommen.

    In diesem Fall zahlt der Chef aber nicht den günstigeren Admin, sondern vielleicht den teureren Informatiker nur dafür, dass der Informatiker seine Tools selber supportet, die er auf seinem Arbeitsplatz installiert.

    Kosteneffizient ist das nicht gerade.
    Diese Arbeit sollte auch hier der Admin machen, weil der halt einen niedrigeren Stundensatz ab, aber dann stellt sich eben so Fragen wie dieser hier.
    Also dass man die Firmenleitung erst davon überzeugen muss, dass dieses oder jene Programm noch in den supporteten Firmensoftwarepool dazu muss.

    Momentchen, wenn der Informatiker ein Problemchen hat, soll er es schnell selber lösen, oder mangels Rechten auf den Admin warten müssen? Der Entwickler braucht gar keinen Support, was Einführung, Hilfe, Händchenhalten und dergleichen wäre, er muss nur leider die Supporter rufen für

    "Hey, Euer Mail-Programm kann keine *.exe empfangen, macht mir das mal auf" dauert nen halben Tag, FALLS die Admins es hinkriegen bzw so gnädig sind, es zuzulassen.

    "Hey, Euer Virenscanner löscht meine frischen *.exe-Dateien weg, schließt mir mal ein paar Verzeicnisse aus" wie gehabt.

    "Hey, Euer Indizierungsprogramm hält meine Tmp-Dateien (4G große dynamische Hashtables) offen und blockiert sie jedesmal als unlöschbar minutenlang, macht das mal heile" passierte mir, aber war selber Admin.

    "Ähm, sorry, bräuchte mal für eine fette Berechnung so an die 200G Auslagerungsdatei." das war privat, hab gleich 2T genommen, die Platte war ja da.

    Wenn ich seit 15 Jahren als Mail-Programm TheBat! einsetze, dort jeden Handgriff kenne, warum soll ich es nicht nehmen und stattdessen das vom Unternehmen supportete Outlook (was gar nicht so gut zu automatisieren geht, ich viel mehr Handgriffe brauche, die ich zudem erst lernen müsste) oder gar nen schimmeligen Webmailer? Erkläre mir doch mal, inwiefern Du da Kosteneinsparung siehst, wo der billigere Admin irgendwie Zeit sparen könnte?

    Wenn man als Chefchen gar keine Ahnung hat, was hier der Fall zu sein scheint, sollte man auf jeden Fall den Entwicklern keine bürokratischen Hindernisse vor die Schienbeine werfen, die sind darauf zufällig gar nicht gut zu sprechen, hab ich mir sagen lassen.



  • Frage der SW schrieb:

    Mal angenommen euer Chef bietet euch an, sich von eurem Softwarewunsch überzeugen zu lassen, wenn ihr diese Software außerhalb der Arbeitszeit auf eurem eigenen privaten Computer (z.b. NB das man einfach mal mit auf die Arbeit nimmt) vorführt und dem Chef somit zeigen könnt, wie effizient ihr damit arbeiten könnt. Würdet ihr dann dieses Angebot vom Chef annehmen? Immerhin ist das außerhalb der Arbeitszeit und damit unbezahlt, nur damit ihr effizienter arbeiten könnt.

    Ach, bei diesem Chef hatte ich auch mal gearbeitet.
    Zuerst wollte er, daß ich täglich an zwei Standorten bin und für die Zwischenfahrzeit keinen Cent bekomme. Das war mir nicht so recht. Später wurde eingeführt, daß die Entwickler jeden Abend nach Dienstschluss nochmal schnell den Boden feucht wischen. Neulich wollte ich fragen, wo die Filtertüten für die Kaffemaschine stehen, da wurde mir gesagt, daß ich das gefälligst nach Dienstschluss fragen dürfe, weils ja für mich sei und nicht für die Firma. Nee, Scherz beiseite. Aber hoffe, Dir wird klar, wie absurd die Idee ist, sowas außerhalb der Arbeitszeit zu regeln.

    Außerdem, ist schon die Idee absurd, daß ich sage "Hey, Chef, ich mag Programm XYZ installieren, damit wäre ich effizienter" und er die Erlaubnis davon abhängig macht, daß ich es vorführe und ihn überzeuge.

    Ach, das erinnert mich daran, daß es ja Unternehmen gibt, wo die Entwickler die lahmsten Rechner kriegen, ja sogar Thin-Clients, das rockt, wenn die versehentlichen Endlosschleifen den Server entschleunigen.



  • Haha, die Beiträge von volkard sind so geil zu lesen 😃
    Was der alles schon erlebt hat 🙂

    Also bei mir wars so, ich hab mit MS Visual Studio 2010 angefangen, als ich dann nen neuen Rechner (schön flottes Teil) bekommen habe, durft ich mir noch Visual Studio 2012 dazuholen und paar Wochen später hab ich noch der 2013 Version gefragt und auch sofort bekommen 😃



  • volkard schrieb:

    entschleunigen

    😃



  • Frage der SW schrieb:

    Bashar schrieb:

    Frage der SW schrieb:

    Bei sehr kleinen Firmen kann es natürlich schon sein, dass da jeder alles selber macht. Das ist schon klar.

    Das war deine Grundannahme, dass das Unternehmen klein ist. Ansonsten ist dein Chef nicht der Besitzer, sondern auch bloß Angestellter.

    Blödsinn.
    Schonmal von einem Gesellschafter-Geschäftsführer gehört?
    Der kann gleichzeitig dein Chef sein und trotzdem Eigentümer der ganzen GmbH sein.

    Ja, das ist hier am Anfang meine Grundannahme gewesen, bevor du mit der Idee gekommen bist, dass der Chef über 1000 Leute abends zu Progger Arsch in den Keller geht um sich den Emacs erklären zu lassen.

    Es war daher auch nicht meine Grundannahme, sondern diese Annahme basiert allein auf deiner fehlerhaften Information und damit folgenden Hineininterpretation in meinen Text.

    Fehler sind bei der Informationslage nicht zu vermeiden. Ich versuche, die Interpretation zu wählen, die den Absurditätsgrad deiner Ideen minimiert.



  • Wieviel Support-Aufwand würde denn ein halbwegs kompetenter Entwickler durch seinen Editor oder einen anderen Mailclient oä. verursachen?

    Dass der Code überall mit dem selben Compiler und den selben Libraries gebaut und getestet werden soll, ist schon klar. Aber das übernimmt für das gesamte Team ohnehin der CI-Server oder irgendeine Art von Buildserver oä.


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