Ausbildung Fachinformatiker



  • EdiRitter schrieb:

    Was ich noch blöd finde: Von einem Studenten kann man ruhig erwarten, dass er sich mit einem Thema auseinandersetzt und sich viele Sachen selbst beibringt. Aber doch nicht von einem Auszubildenden. Heisst ja auch 'Ausbilden', d.h. ihm etwas beibringen.

    Vielleicht liegt das Problem aber auch eher in der anderen Richtung. Auszubildender ist so ein blödes Wort, das klingt so passiv. Man setzt sich da hin und dann *wird man* ausgebildet. Besser wäre es ein aktiveres Wort dafür zu verwenden, weil es den Sinn besser trägt. Ich glaube bei dm heißen die Azubis Lernlinge oder so ähnlich. Damit meine ich jetzt nicht nur die Verkäufer... dm hat auch Software-Entwicklung.

    Wenn FIs nachher selbständig arbeiten können sollen, dann müssen sie das auch lernen und üben. Und dazu gehört nunmal auch sich selbst Kenntnisse anzueignen. Daß man sie damit ganz alleine läßt ist natürlich ganz schlecht. Aber ich denke nicht, daß man ihnen alles vorkauen sollte.



  • Also ich fühle mich glatt gezwungen, da auch mal meinen Kaffee auf den Hosen zu verteilen..

    Ich bin nunmehr seit 2 Jahren, und (morgen) 4 Monaten geprüfter Fachinformatiker. Glücklicherweise wurde ich in meinem Ausbildungsbetrieb übernommen. Sämtliche FI's, die ich kenne und nicht in meiner Anstalt gearbeitet haben, sind zeitweise oder immernoch arbeitslos gewesen.
    Der Beruf FI ist die Eierlegende Wollmilchsau. Man soll in 3 Jahren nur das technische Verständnis erlangen, sich sämtliche benötigten Dinge selbst beizubringen.
    Es wird einfach davon ausgegangen, dass es heutzutage wichtiger ist, sich Dinge aneignen zu können wenn man sie braucht, als Dinge auswendig zu lernen, die morgen eh überholt sind.

    Trotzdem war der Beru einfach eine Sturzgeburt und viele Dinge arg unüberlegt.
    Beispielsweise gibt es deutschlandweit (Bayern ist hier die Ausnahme) die gleiche Prüfung. trotzdem darf jede Berufsschule quasi lehren, was sie will.

    allein dies bedingt, dass viele Fachinformatiker durchfallen, da sie die entsprechenden Themen zu den Prüfungsfragen nie gelernt hatten.

    "Ach, das war Thema in der Zwischenprüfung?" war der Kommentar meines Sozialkundelehrers zu einer 20%-Frage in der Zwischenprüfung als wir ihm davon erzählen. Wir lernten trotzdfem weiterhin fröhlich, welche Frau welches Bundespräsitenten welche sozialen Aktivitäten durchmachte und wie ihr Hund hieß.
    In Wirtschaftskunde hatten wir am Tag nach der Zwischenprüfung mit einem Thema angefangen, welches in der Zwischenprüfung gefragt wurde.

    Berufsschulen scheinen allgemein ein Abstellgleis für Lehrer zu sein, die nicht kompetent sind - und wenn doch, dann werden diese doch einfach mit der Begründung abgeschoben, dass ihnen des "Feindbild Schüler" fehlt.

    Wirkliche Chancen in diesem Beruf hat man eigentlich nur, wenn man Selbständigkeit an den Tag legt und das, was man benötigt selber lernt.
    Man muss sich verkaufen können.

    Zum Glück ist dies auch Teil der Ausbildung. Ich hab in den 3 Jahren mindestens 30 Vorträge halten müssen, also so (grob) alle 4 Wochen einen.

    Im Endeffekt ist dieses Produkt des Aktionismus dem ähnlich, was jetzt Hartz 4 ist : Gut gemeint, aber schlecht durchdacht.

    Aaaber es hat sich doch schon einiges geändert. Immerhin lernen die jetzigen Lehrgänge in meiner "Firma" nicht mehr 8 Monate lang COBOL, sondern sogar schon 3 Wochen Java und 2 Wochen PHP - ich muss mir das jetzt alles selber beibiegen..

    Soo. klingt ziemlich ernüchternd, aber ist eigentlich nicht sooo schlimm, wenn man die Ausbildung im richtigen Betrieb macht. Die Berufsschulen.. naja, der Sport soll wohl ganz entspannend sein, aber mangels Lehrern hatten wir diesen nie...

    cYa
    DjR



  • CarstenJ schrieb:

    asdrubael schrieb:

    Das man für ein Ehrenamt nicht immer die Fachmänner kriegt die man gern hätte, dürfte klar sein.

    mag sein, aber das fördert ja nun nicht gerade das Ansehen der Fachinformatiker. Ein entscheidender Schritt wäre in meinen Augen, die Ergebnisse der Berufsschule mit einfließen zu lassen, weil man da zumindest hauptberuflicher Lehrer hat, die einen bewerten und über einen längeren Zeitraum beurteilt wird.

    Stimmt das die Berufsschule nach 3 Jahren ein Zeugnis ausstellt, das niemanden ernsthaft interessiert ist wirklich absolut dämlich. Dito die Zwischenprüfung. Im Prinzip kann man 2,5 Jahre nur schlechte Leistungen bringen, dann auf die AP büffeln und gut abschneiden. Die IHK scheint sich da aber um´s verrecken nicht "reinreden" lassen zu wollen, unser Lehrer hat damals erzählt die hätten ihm gesagt er darf bei der AP zugucken und sonst nichts.



  • @asdrubael

    nein das ist nicht gut ein Pruefer der mit seinem Halbwissen auftaucht und dann auch noch darauf besteht das er es besser weiss als ich kann einem alles versauen der kerl is immerhin der Pruefer und sitzt am laengeren hebel. Ich musste leider feststellen das manche DAUs sich einfach nicht von dem abbringen lassen was in der Computerbild steht.

    MFG eiskalt


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