Massive Produktivitätsunterschiede bei Programmierern /Ersteindrücke aus meinem Studium



  • @SCNR: Hör mal zu:

    1. Ich interessiere mich für die Dinge, die ich so mache, ich entwickel sogar eine gewisse Begeisterung dafür. Deshalb rede ich gerne darüber. Das hat aus meiner Sicht nichts mit Angeberei zu tun. Ich freue mich auch immer, wenn daraus dann eine Diskussion entsteht, weil ich vielleicht jemanden neugierig gemacht habe: Wenn jemand nachfragt, was das denn sei, über das ich da gerade erzählt habe, dann gebe ich da auch Wissen weiter. ...zumindest, wenn ich glaube, dass da ernsthaftes Interesse besteht. Ich halte so ein Verhalten in Foren auch für gut.

    2. Ich kann die Leute, die immer auf so ein Bullshit-Bingo hinweisen, nicht mehr hören. Soetwas zerstört Threads, weil es das Thema in den Offtopic-Bereich lenkt. Warum ignorieren die Leute nicht einfach die Beiträge, in denen sie zu viele Buzzwords für Ihren Geschmack vermuten? Muss man da immer den Weltverbesserer spielen und an der Ausdrucksweise eines Diskussionsteilnehmers rumnörgeln? Das ist ja fast auf dem Niveau eines "Du hast da aber einen Rechtschreibfehler und deshalb ist Deine Argumentation falsch!". Abgesehen davon war das Bullshit-Bingo vielleicht mal vor längerer Zeit witzig, inzwischen wird es aber so oft genannt, dass es IMHO nur noch störend wirkt.

    3. Ich werde meine Sprache nicht künstlich an irgendwelche Vorstellungen von Leuten mit Tunnelblick anpassen. Wenn ich in einem Bereich eine Fachsprache kenne, dann nutze ich diese Fachsprache für diesen Bereich auch. Wenn ich über eine "Hough-Transformation" berichten will, dann nenne ich das auch "Hough-Transformation" und gehe erstmal nicht den Umweg über umständliche und ungenaue Umschreibungen (Das kann ich immer noch machen, wenn jemand diesbezüglich nachfragt). Fachsprachen ermöglichen es mir, mich ohne große Umwege genau auszudrücken und das sehe ich eher als Vorteil an. Wenn ich versuchen würde, eine Hough-Transformation zu umschreiben, würde es wahrscheinlich eh keiner verstehen und dieser jemand könnte sich noch nichtmal eine ihm verständliche Beschreibung ergoogeln, weil ihm das Stichwort fehlt.



  • 😃



  • Stu1 schrieb:

    Der erste Pries ging ganz klar einen Studenten der ein Doppelstudium Mathematik-Informatik beginnt. Der einzige der eine „Lernende-KI“ realisiert hatte. Freakig-witzig fand ich wie dieser Student, der noch nicht mal mit seinem Studium begonnen hat, eine halbe Stunde versucht hat dem Dozenten zu erklären was „Binär-Relationen“? sind und wozu er selbst erstellte „Pointer“????? verwendet.

    Das sind die schlimmsten. Wissen alles besser und es stimmt auch noch (aendert nix an der tatsache dass es ein unding ist z.b. in der vorlesung vorlaut ruzuverbessern). Ich hatte so einen im Semester, und im Jahrgang unter mir ist auch einer. Auf sich allein gestellt, liefern sie Hoechstleistungen, im Team sind sie unfaehig. Nur ein Beispiel: ICPC Studentenprogrammierwetbewerb, 3er Teams; die beiden Freaks und noch einer im Team. Wir (3 maessig motivierte eher normal-gute Studenten) hatten 2 Aufgaben mehr geloest, waehrend das andere Team sich noch rumgestritten hat.
    Was will ich mit einem Genie, dass ich nicht einsetzen kann? Gerade Forschung wird heutzugage nur noch in absoluten einzelfaellen von einzelnen Personen vorangetrieben, es sind i.A. immer Arbeitsgruppen >= 2 Personen. Von der WIrtschaft ganz zu schweigen. Da lob ich mir die wirklich guten Studenten, die gerade an der Grenze zum genie wandeln. mit denen kann ich auch mal ein bier trinken gehn 🙂



  • Gregor schrieb:

    3. Ich werde meine Sprache nicht künstlich an irgendwelche Vorstellungen von Leuten mit Tunnelblick anpassen. Wenn ich in einem Bereich eine Fachsprache kenne, dann nutze ich diese Fachsprache für diesen Bereich auch. Wenn ich über eine "Hough-Transformation" berichten will, dann nenne ich das auch "Hough-Transformation" und gehe erstmal nicht den Umweg über umständliche und ungenaue Umschreibungen (Das kann ich immer noch machen, wenn jemand diesbezüglich nachfragt). Fachsprachen ermöglichen es mir, mich ohne große Umwege genau auszudrücken und das sehe ich eher als Vorteil an. Wenn ich versuchen würde, eine Hough-Transformation zu umschreiben, würde es wahrscheinlich eh keiner verstehen und dieser jemand könnte sich noch nichtmal eine ihm verständliche Beschreibung ergoogeln, weil ihm das Stichwort fehlt.

    Lass dich nicht reizen 🙂 . Wahrscheinlich die wenigsten in diesem Forum würden dir Gebuzze unterstellen. Du hattest das Pech, einem Troll zu begegnen und hast ihn vielleicht ein Stück zu ernst genommen.

    Es geht bei dem ganzen auch nicht darum, Fachbegriffe um jeden Preis zu vermeiden, sondern inhaltslose Worthülsen zu unterlassen. Du weißt sicher auch, dass man Dinge, die eigentlich in zwei Sätzen gesagt werden könnten, auf Diplomarbeit-Länge aufblubbern kann. Und nicht alles was fremd klingt, sind Fachbegriffe. In deinem Fall sind mir Fremdwörter noch nie negativ aufgefallen, in anderen Fällen manchmal schon. Das sind die Fälle, wo sich IMHO zu Recht einige Leute beschweren. Ich hoffe du beziehst das dann nicht auf dich, nur weil du ab und zu was "kompliziertes" wie Bresenham-Algorithmus einstreust. 🕶 👍



  • Korbinian schrieb:

    Das sind die schlimmsten. Wissen alles besser und es stimmt auch noch (aendert nix an der tatsache dass es ein unding ist z.b. in der vorlesung vorlaut ruzuverbessern).

    Ja, die Streber regen mich auch so krass auf. Neulich hat uns doch ein Prof 15min früher in die Pause gehen lassen (wenn man davon absieht, dass man sowieso einfach aufstehen und gehen kann), weitergegangen wäre es normal 11:45 und dann fragt doch glatt einer, ob wir dann um 11:30 wieder da sein sollen... *headshot*

    Da lobe ich mir die Kollegen, mit denen am Freitag ein Weißwurst-Frühstück abgehalten wird, anstatt in Compilerbau zu gehen. 👍



  • Gregor schrieb:

    1. Ich interessiere mich für die Dinge, die ich so mache, ich entwickel sogar eine gewisse Begeisterung dafür. Deshalb rede ich gerne darüber. Das hat aus meiner Sicht nichts mit Angeberei zu tun. Ich freue mich auch immer, wenn daraus dann eine Diskussion entsteht, weil ich vielleicht jemanden neugierig gemacht habe: Wenn jemand nachfragt, was das denn sei, über das ich da gerade erzählt habe, dann gebe ich da auch Wissen weiter. ...zumindest, wenn ich glaube, dass da ernsthaftes Interesse besteht. Ich halte so ein Verhalten in Foren auch für gut.

    Manche Threads waren so trollig, dass ich es mehr für Angeberei gehalten hatte, als das ich jetzt eine ernsthafte Diskussion erwartet hätte.
    Und wo kommen wir denn hin, wenn man in einem schönen Trollthread plötzlich ernsthaft diskutiert. 😃

    Optimizer schrieb:

    Du hattest das Pech, einem Troll zu begegnen und hast ihn vielleicht ein Stück zu ernst genommen.

    Jo



  • Korbinian schrieb:

    Nur ein Beispiel: ICPC Studentenprogrammierwetbewerb, 3er Teams; die beiden Freaks und noch einer im Team.

    Mit einem Freak und 2 durchschnittlichen Teammitgliedern,die die Leistung des Freaks anerkennen,hätte es wahrscheinlich deutlich besser funktioniert.

    Gruß Spacelord





  • Spacelord schrieb:

    Korbinian schrieb:

    Nur ein Beispiel: ICPC Studentenprogrammierwetbewerb, 3er Teams; die beiden Freaks und noch einer im Team.

    Mit einem Freak und 2 durchschnittlichen Teammitgliedern,die die Leistung des Freaks anerkennen,hätte es wahrscheinlich deutlich besser funktioniert.

    Gruß Spacelord

    Ja, er programmiert und die Anderen schaun zu und sagen ihm alle 20 Minuten wie toll und gut er doch ist 😛

    Wobei mich diese "Voll-Geeks", aus denen 60% der Studenten des Informatik Schwerpunktes(die Anderen machen bei uns Schwerpunkt Medien oder Wirtschaft bzw schaffens nicht) total ankotzen.
    Von meinem Jahrgang war da einer(!) auf der letzten Hochschulparty und wenn man da ne Kiste Bier in den Vorlesungsraum stellt, kann man sicher sein, wenn man wieder kommt ist die noch voll ^^
    Im Grundstudium war das total anders.



  • Meiner Erfahrung nach verschwinden diese Leute mit der Zeit. Im Hauptstudium kommen fast nur noch normale Leute an. 🙂



  • Jester schrieb:

    Meiner Erfahrung nach verschwinden diese Leute mit der Zeit. Im Hauptstudium kommen fast nur noch normale Leute an. 🙂

    Oder man verhält sich selbst bereits so freakig, dass einem die anderen Freaks gar nicht mehr auffallen; schwer zu sagen. 🤡



  • Naja die verschwinden hier nicht, bei mir besteht(5tes Semester) wiegesagt fast der ganze Schwerpunkt daraus.
    Aber schon interessant, dass die vorher "überall 1.0 Leute" ausm Grundstudium, wo ich eher auf durch und gut gemacht habe, jetzt deutlich schlechtere Noten kassieren als ich, weil sie nicht in der Lage sind im Team was zu erarbeiten oder Referate zu halten.

    Ich mein n bissl freaky is man eh immer als Informatiker, aber auch da gibts Unterschiede :p



  • Bloß kein Neid. 😎

    Bye, TGGC



  • dreaddy schrieb:

    Naja die verschwinden hier nicht, bei mir besteht(5tes Semester) wiegesagt fast der ganze Schwerpunkt daraus.
    Aber schon interessant, dass die vorher "überall 1.0 Leute" ausm Grundstudium, wo ich eher auf durch und gut gemacht habe, jetzt deutlich schlechtere Noten kassieren als ich, weil sie nicht in der Lage sind im Team was zu erarbeiten oder Referate zu halten.

    Wäre mir neu, dass "Teamarbeit" an der Uni mit "guten Noten" korrelliert. An welche Uni gehst Du denn und wie kommst Du darauf, dass das so ist? Kriegt Ihr in Seminaren Noten für eure Vorträge?



  • Jester schrieb:

    Meiner Erfahrung nach verschwinden diese Leute mit der Zeit. Im Hauptstudium kommen fast nur noch normale Leute an. 🙂

    Diese Erfahrung konnte ich auch nicht machen. Im Grundstudium sind noch sehr viele Leute weggefallen, aber die ganzen Geeks sind geblieben - zum Glück auch genug normale Leute.



  • Gregor schrieb:

    dreaddy schrieb:

    Naja die verschwinden hier nicht, bei mir besteht(5tes Semester) wiegesagt fast der ganze Schwerpunkt daraus.
    Aber schon interessant, dass die vorher "überall 1.0 Leute" ausm Grundstudium, wo ich eher auf durch und gut gemacht habe, jetzt deutlich schlechtere Noten kassieren als ich, weil sie nicht in der Lage sind im Team was zu erarbeiten oder Referate zu halten.

    Wäre mir neu, dass "Teamarbeit" an der Uni mit "guten Noten" korrelliert. An welche Uni gehst Du denn und wie kommst Du darauf, dass das so ist? Kriegt Ihr in Seminaren Noten für eure Vorträge?

    Ja, im Hauptstudium zu 90% Ausarbeitungen+Präsentation mit 2-3 Leuten.
    Abundzu mal Einzelarbeit oder eine Klausur.

    Grundstudium wars halt genau umgekehrt, da gabs nur teilweise recht schwere Klausuren, bei denen halt die "Geeks" zeigen konnten das sie als Einzige 100% bekommen, weil es um hochkomplizierten Mathekram geht wo sie unschlagbar sind und die Notenverhältnisse waren dementsprechend teilweise total anders.



  • Eben hatte ich mein erstes “Programmiertutorium”. Die laufen bei uns so ab, dass wir 90 Minuten Zeit haben um unter Aufsicht ein gefordertes Porgramm zu erstellen. Insgesamt finden 7 “Tutorien” im 1. Semster statt wovon 5 erfolgreich bearbeitet werden müssen um zur Klausur zugelassen zu werden. Was noch als erfolgreich durchgeht entscheiter allein der zuständige Tutor.Gruppenarbeit ist nicht erlaubt, allerdings wurden Unterhaltungen toleriert.

    Die erste Programmieraufgabe war ein Javaprogramm zu erstellen das:
    -zwei Zahlen einliest
    -mindestens 3 selbsterstellte Mathefunktionen besitzt
    -mindestens 3 Funktionen aus der Klasse Mathe verwendet
    -ein Menü zur Auswahl der Funktionen enthält
    -falsche Eingaben abfängt
    -sauber strukturiert und auf englisch (*würg*) kommentiert ist

    Also alles recht einfach, allerdings fand ich bereits diese erste Aufgabe recht zeitkirtisch für 90 Minuten. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das bei den zukünftigen Aufgaben nicht noch zuspitzt.

    Was mich interessieren würde: Welchen Bearbeitungszeitraum würdet ihr für diese Aufgabe für Informatik-Erstsemsester angebracht halten, und wie lange würdet ihr schätzungsweise selber dafür brauchen.



  • Stu1 schrieb:

    Die erste Programmieraufgabe war ein Javaprogramm zu erstellen das:
    -zwei Zahlen einliest
    -mindestens 3 selbsterstellte Mathefunktionen besitzt
    -mindestens 3 Funktionen aus der Klasse Mathe verwendet
    -ein Menü zur Auswahl der Funktionen enthält
    -falsche Eingaben abfängt
    -sauber strukturiert und auf englisch (*würg*) kommentiert ist
    ...
    Was mich interessieren würde: Welchen Bearbeitungszeitraum würdet ihr für diese Aufgabe für Informatik-Erstsemsester angebracht halten, und wie lange würdet ihr schätzungsweise selber dafür brauchen.

    Ist alles Killefit mit Ausnahme:

    -falsche Eingaben abfängt

    Weil es dabei bis zu ca. 1.000 Use Cases geben kann, die Du fangen musst, um eine Eingabe idiotensicher zu machen.
    Deshalb würde ich an Deiner Stelle wahrscheinlich 10 min für den Rest brauchen und dann 80 min an der Ausnahmebehandlung verballen. Aber ich bin auch kein Informatik-Erstsemster ... 😉



  • dreaddy schrieb:

    Grundstudium wars halt genau umgekehrt, da gabs nur teilweise recht schwere Klausuren, bei denen halt die "Geeks" zeigen konnten das sie als Einzige 100% bekommen, weil es um hochkomplizierten Mathekram geht wo sie unschlagbar sind und die Notenverhältnisse waren dementsprechend teilweise total anders.

    nach meiner erfahrung wird sich bei diesen "geeks" an den noten nicht viel ändern, mindestens 50% der prüfungen während des gesamten studiums sind rein theoretischer natur und fallen grob in den bereich mathematik (angewandte mathematik, informatik halt ;)).



  • Prof84 schrieb:

    Weil es dabei bis zu ca. 1.000 Use Cases geben kann, die Du fangen musst, um eine Eingabe idiotensicher zu machen.

    Bei der Eingabe zweier Zahlen? lolz


Anmelden zum Antworten