Wer trauert um TGGC?
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Kein Grund zur Ursache
Der Irak ist ein besetztes Land, es ist also äußerst blauäugig, anzunehmen, die Justiz könne souverän handeln, und dann noch bei solcher Prominenz. Bei anderem Prozeßausgang wäre aus einem zufällig umherfliegenden Flugzeug zufällig eine Bombe gefallen, die zufällig sein Gefängnis getroffen hätte- oder etwas in der Art.
Und außerdem hätte das irakische Recht (bei dem die Amerikaner sich auch eingemischt haben) es nicht zugelassen, Hussein zu diesem Zeitpunkt zu ermorden- dafür mußte noch wenige Tage vorher das Gesetz umgestrickt werden, soweit ich weiß.
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In einem Land, in dem jährlich Hunderttausende ungeborenener Kinder abgeschlachtet werden, sollte man sich nicht daran stören, dass dieser Drecksack, der bis zum Schluss uneinsichtig geblieben ist, endlich der gerechten Strafe seines Landes und seiner Religion zugeführt wurde. Das sind übrigens offizielle Bilder aus El Pais, der führenden Zeitung Spaniens. Die Spanier wissen aus ihrer Geschichte, was islamistische Diktatur bedeutet.
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Erhard Henkes schrieb:
In einem Land, in dem jährlich Hunderttausende ungeborenener Kinder abgeschlachtet werden...
Geht das schon wieder los...
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Dachte die Auge um Auge Geschichte sei veraltet nach christlichen Definitionen... aber ein wahrer Gläubiger pickt sich wohl immer nur das raus, was ihm passt.
Durchs Embargo starben übrigens über eine Millionen Kinder... soll natürlich nichts rechtfertigen, aber das hätte ohne moralische Bedenken von uns aus vermieden werden können und ist nicht unbedingt die Schuld des Iraks... WIR sind daran Schuld und haben sie verhungern/an allerlei Krankheiten sterben lassen.
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Glaub doch an Deinen Oberspacko im Vati-kan. Was Diktatur angeht, hat der bestimmt auch einige Erfahrung, kompetent ist er schonmal.
Heil Benedikt! Trag Deine Vorsehungswampe in die ganze Welt hinaus und walz mit ihr alle Saddams und Erhards und Georges platt, und alle AIDS-Kranken auch, denn die sind ja selbst schuld.
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scrub schrieb:
Der Irak ist ein besetztes Land, es ist also äußerst blauäugig, anzunehmen, die Justiz könne souverän handeln, und dann noch bei solcher Prominenz.
Ein anderer Prozeßausgang ist völlig irrelevant. Zwar demonstriert es deine Einstellung noch mal schön, aber was du diesbezüglich sagst bleibt nichts als Spekulation - und die ist nicht mal überzeugend. Also bleiben wir besser bei den Tatsachen.
Der Irak ist ein besetztes Land und als solches ist er nicht völlig souverän. Keine Frage. Doch das selbe traff auf Deutschland als das Grundgesetz entstand ebenfalls zu. Ist das Grundgesetz und unser Land deshalb amerikanisch? Das Grundgesetz wurde genau wie die irakischen Gesetze nicht von den Amerikanern diktiert. Natürlich stellten diese Bedingungen klar, die eingehalten werden mussten. Demokratie zum Beispiel. Aber das war's auch schon. Auch wenn es bei dem ganzen Antiamerikanismus schwer vorzustellen ist, die Amis diktieren keinesfalls alles. Die sind ohnehin schon genug mit Überleben vor Ort beschäftigt ...
Wäre es nach den Amis gegangen würde Saddam jetzt vermutlich noch leben. Denn sclhießlich gab es noch eine Menge Verbrechen inklusive Massenmorde, derer er noch angeklagt hätte werden sollen. Für die Amerikaner wäre es deutlich besser gewesen (und das wissen sie durchaus) wenn den Irakern alle Verbrechen Saddams nochmals vorgeführt worden wären und er dann erst hingerichtet worden wäre. Aber die irakische Justiz sah das eben anders ... und hat ihn bereits beim ersten Punkt zum Tode verurteilt und direkt kurzen Prozess gemacht.
Die Sache mit dem Gesetz ist eine religiöse Angelegenheit - und eine Demütigung der Sunniten, welche unter Saddam (selbst Sunnit) das Sagen hatten. Der sunnitische Feiertag beginnt am Samstag während der schiitische erst am Sonntag beginnt. Die Schitten stellen jedoch die Mehrheit in der Regierung und nehmen den Sunniten Saddam übel. Alleine das macht es schon mehr als unwahrscheinlich dass die Amerikaner hinter der raschen Vollstreckung stecken. Die Amerikaner liegt in keinster Weise an einem Bürgerkrieg. Sie haben im Vietnam doch sehr nachhaltig gezeigt bekommen, wie es ist, wenn man in einem Bürgerkrieg zwischen die Fronten gerät. Bei objektiver Betrachtung ist die "Schuld" dafür also sehr unwahrscheinlich auf amerikanischer Seite zu suchen.
Der Hinrichtungstermin hat einen ganz anderen Grund. Er ist eine klare Aussage der schiitisch dominierten Regierung. "Die Zeiten Saddams und der Sunniten-Dominanz sind vorbei. Jetzt weht ein anderer Wind. Die Schiiten haben das Sagen und deren Kalender ist von nun an maßgebend."
Eine Botschfat also die den Amerikanern alles andere als gelegen ist ...
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Hallo
scrub schrieb:
Heil Benedikt! Trag Deine Vorsehungswampe in die ganze Welt hinaus und walz mit ihr [...] und alle AIDS-Kranken auch, denn die sind ja selbst schuld.
Warum versuchen denn viele Leute dem Pabst die Schuld an AIDS zu geben. Da sollte man doch wirklich mal die Bälle etwas flach halten.
chrische
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chrische5.
Außerdem muss man, um Christ zu sein, nicht immer einer Meinung mit dem Papst sein.
Was Verhütung (und auch anderes) angeht, bin ich z.B. anderer Meinung als der Papst.
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Es stellt sich natürlich die Frage ob jemand, der von Christentum auf Papst schließt, überhaupt eine Ahnung vom Christentum hat.
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Dann halt Katholik.
Außerdem ist keine meiner Aussagen falsch.
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minhen schrieb:
Ist das Grundgesetz und unser Land deshalb amerikanisch? Das Grundgesetz wurde genau wie die irakischen Gesetze nicht von den Amerikanern diktiert. Natürlich stellten diese Bedingungen klar, die eingehalten werden mussten. Demokratie zum Beispiel. Aber das war's auch schon. Auch wenn es bei dem ganzen Antiamerikanismus schwer vorzustellen ist, die Amis diktieren keinesfalls alles. Die sind ohnehin schon genug mit Überleben vor Ort beschäftigt ...
Ja, sie haben darauf geachtet, daß nichts passiert, das ihnen nicht in den Kram passen könnte.
Spiel doch einfach mal ein paar Szenarien durch. Oder guck Dir an, wen unsere verehrten Freunde in der Vergangenheit so alles angegriffen oder geduldet haben. All das spricht eine Sprache: Was uns paßt, lassen wir so (egal, ob Demokratie, Diktatur oder Schokokratie oder sonstwas dahintersteckt), was uns irgendwie nicht paßt, wird unter irgendeinem Vorwand weggepustet.Hätten die Iraker eine kommunistische Regierung gewählt oder Osama zum König ernannt, hätten die Amerikaner etwas unternommen. Hätte Saddam wegen seiner schweren Kindheit vor dem Unteramtsgericht Giesing eine Bewährungsstrafe bekommen, auch.
minhen schrieb:
Wäre es nach den Amis gegangen würde Saddam jetzt vermutlich noch leben. Denn sclhießlich gab es noch eine Menge Verbrechen inklusive Massenmorde, derer er noch angeklagt hätte werden sollen.
Hätten sie nicht gemacht: Wäre viel zu kompliziert gewesen. Siehe Al Capone.
minhen schrieb:
Für die Amerikaner wäre es deutlich besser gewesen (und das wissen sie durchaus) wenn den Irakern alle Verbrechen Saddams nochmals vorgeführt worden wären und er dann erst hingerichtet worden wäre.
Warum? Das wissen die alle sowieso, und die haben andere Sorgen als diesen Deppen.
minhen schrieb:
Die Amerikaner liegt in keinster Weise an einem Bürgerkrieg. Sie haben im Vietnam doch sehr nachhaltig gezeigt bekommen, wie es ist, wenn man in einem Bürgerkrieg zwischen die Fronten gerät. Bei objektiver Betrachtung ist die "Schuld" dafür also sehr unwahrscheinlich auf amerikanischer Seite zu suchen.
Als ob die Amerikaner oder sonstjemand aus vergangenen Kriegen etwas lernen würde. Sie haben ja gar nicht darüber nachgedacht, was im Fall eines Bürgerkriegs wäre. Sie waren in ihrer Arroganz davon überzeugt, daß sie als Superhelden willkommen wären- das hat sich jetzt als falsch herausgestellt, sie haben die Hosen voll.
Die Anspielung auf diesen Oberhirten bezieht sich (selbstverständlich) darauf, daß er und unser verehrter Herr Dr. bei den Themen Abtreibung und Verhütung auf derselben Linie sind. Über irgendwelche Christen oder sontwas habe ich gar nicht ausgesagt.
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@scrub
Es gibt viele Leute, die aus Kriegen lernen.
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Ja, die sind alle tot. Oder wie erklärst Du Dir Kriegstreiberei oder die Tatsache, daß sich wildfremde Leute für irgendeinen Mist gegenseitig über den Haufen schießen?
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Kriegstreiberei soll die Menschen, die gegen Krieg sind, bzw. Leute die daraus gelernt haben, umstimmen.
Und wen meinst du mit wildfremden Leuten? Amerikanische Soldaten?
Und für welchen Mist? Religion?
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minhen schrieb:
rüdiger schrieb:
On Topic:
Der Kommentar trifft es irgend wie http://scienceblogs.com/goodmath/2007/01/law_vs_thuggery_the_execution.phpIch stimme dem Kommentar im Großen und Ganzen zu. Mich stört aber dieses "unsere Werte verraten". Ich habe den Prozess nicht im Detail verfolgt, meine Aussagen sind also mit Vorsicht zu genießen, doch noch ist der Irak kein US-Bundesstaat. Haben also wirklich "wir" (als US-Amerikaner) "unsere" Werte verraten? Die Ideallösung wäre sicherlich der internationale Strafgerichtshof gewesen. Nur der wird ja dummerweise von den USA nicht anerkannt. Was blieb also noch? Saddam nach US-Recht vor ein amerikanisches Gericht stellen? Das ist wohl kaum machbar. Bleibt also nur ihn vor ein irakisches Gericht im Irak zu stellen. Und genau das ist ja geschehen ... natürlich hatten die USA großen Einfluß - aber haben deshalb wirklich wir unsere Werte verraten? Ich glaube nicht dass "wir" wirklich etwas verraten haben. Die Richter sind in den USA ausgebildet worden - und weiter? Das Gericht war irakisch und Saddam ist nach irakischem Recht verurteilt worden welches sich die Iraker selbst gegeben haben. Es war eine Sache der Iraker.
War das nicht ein Ziel bzw. Grund der USA für die Besetzung des Iraks? Es ging doch darum, den Menschen dort Demokratie und amerikanische Werte/Kultur zu vermitteln. (Dass das illusorisch ist, ist ja im Grunde jedem klar).
Übrigens ist der größte Teil der Verfassung von den Briten diktiert.
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Da der Krieg auch noch völkerrechtswidrig war, ist es gleich doppelt fraglich, wie es um "unsere Werte" steht.
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Erhard Henkes schrieb:
http://www.elpais.com/recorte/20070102elpepiint_3/XLCO/Ies/Ahorcamiento_Sadam_Husein.jpg
wer das video dazu mal beurteilen möchte: http://www.filecabi.net/video/saddam-hung.html
da frag ich mich schon wieder:
warum sind alle irgendwie kritischen videos ( seis nun so ne hinrichtung, ufosichtungen oder sonstewas) eigentlich immer mit handycams gemacht?
da könnte doch glatt vermutet werden, dass es sich dabei um absicht handelt... wollen die etwa fälschungen... ach nein, quatsch... ( ey, da, ein 2x4 pixel grosser weisser fleck, ein UFO!!!!!!!)
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Mir tat er leid.
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Die Hinrichtung des Hussein ist für die Zukunft des Irak belanglos. Man hätte ihn auch im Gefängnis belassen oder freilassen können.
Mit unserer westlichen Vorstellung von Demokratie und Menschenrechten ist im Irak kein Blumentopf zu gewinnen.
Das Land braucht eine harte Hand, die den Extrmisten klar die Grenzen aufzeigt. Nach dem Sturz von Hussein ist keine Besserung der Lage eingetreten. Im Gegenteil, die Islamofaschisten drehen am Rad, und der Westen sieht ziemlich hilflos aus.
Eventuell wird man im Westen - in einigen (wenigen) Jahren - Hussein (seinem Regime) nachtrauern, wenn der Irak zum nahöstlichen Somalia geworden ist. Auf dem Wege dorthin ist er bereits.
Spätweihnachtliche Grüße
:xmas1:
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Die Frage ist, ob ein Irak im Bürgerkrieg dem Westen nicht sogar nutzt. Letztlich zerfleischen sich dort Sunniten und Schiiten gegenseitig, die Hardliner aus dem Iran und Saudi-Arabien können sich da austoben. Man hat sowas wie ein "Soll-Schlachtfeld" geschaffen, und man kann die Überlegenheit der einen oder anderen Seite durch Waffenlieferungen steuern.
Das bindet viele Feindkräfte in der Region, so eine Art "Honeypot für Radikale".
Und das Öl? Die Sicherung der Ölquellen ist mit erträglichem militärischen Aufwand machbar (lokal begrenzt), insofern wäre das nicht mal das Hauptproblem.