Polizeibrutalitaet auf "Freiheit statt Angst 2009"



  • otze schrieb:

    http://taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/brisante-notizen-verschwunden

    Alle Fakten sprechen dafür, dass jeder, der die Schuld dem blauen zuschieben will, sich extrem verschätzt hat.

    Das das ein geistig verwirrter Wichtigmacher ist hat wohl jeder verstanden.
    Ich bin dafuer die Beamten mit Teasern auszustatten. Das kommt dann nicht so 'brutal' rueber und ist vermutlich sogar effektiver um solche Stoerenfriede unschaedlich zu machen.



  • Hi,

    jetzt ist es ja gerade sehr trendy, die Gewaltbereitschaft der Polizei zu demonstrieren, indem auf einmal überall anonyme Videos und subjektive Berichte darüber auftauchen.

    Am Samstag wurden über sämtliche Kommunikationskanäle gegen Hanns-Martin, der gegen Stefan Raab antrat, unsägliche Kommentare und Hasstirade verbreitet.

    Wir brauchen keine Stasi 2.0, wir überwachen uns selber. In einem Medium, in dem man Informationen, und noch wichtiger, Meinungen so schnell verbreiten kann, ist ein "heimliches" Agieren gar nicht mehr möglich. Natürlich sollte man das auch nicht einfach so hinnehmen, aber wie kann ich mir eine Meinung über die Situation über den Mann im "blauen T-Shirt" bilden? Der ist ja schon fast ein Märtyrer, der wird irgendwann irgendwo interviewt, und ist der Star der Szene.

    Leider sieht man sowohl hier, als auch in etlichen anderen Blogs und Foren, dass sehr viele Personen, die ach so aufgeklärt sein wollen, doch nur Mitläufer sind. Hanns-Martin Bashing, Polizei Bashing, Politik Bashing. Hauptsache mal mitgeredet.

    Nicht falsch verstehen, viele Dinge finde ich auch nicht in Ordnung, Hanns-Martin war sehr arrogant, und die Videos sind in der Tat recht brutal. Aber dennoch sehe ich auch die Gefahr, dass so manche Diskussionsplattformen dazu dienen, um gegen gewissen Gruppen oder Personen zu mobilisieren, und sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt. So kann ich mir gut vorstellen, dass bei der nächsten Demo die Polizei nur deshalb provoziert wird, damit im richtigen Moment jemand mit der Kamera zur Stelle ist, um es bei YouTube reinstellen zu können.



  • CarstenJ schrieb:

    So kann ich mir gut vorstellen, dass bei der nächsten Demo die Polizei nur deshalb provoziert wird, damit im richtigen Moment jemand mit der Kamera zur Stelle ist, um es bei YouTube reinstellen zu können.

    Ja, und?
    Soll der Polizist dann den Provokatör ins Krankenhaus prügeln oder nicht?



  • Hi,

    natürlich nicht, aber dennoch ist so eine Provokation unnötig. Wem nützt das?



  • otze schrieb:

    http://taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/brisante-notizen-verschwunden

    Alle Fakten sprechen dafür, dass jeder, der die Schuld dem blauen zuschieben will, sich extrem verschätzt hat.

    Bedeutet das nicht auch, dass er die Nummern der Polizisten bekommen hat?

    Mein Mandant vermisst den Zettel, auf dem er sich das Aussehen, die Kleidung und die Nummern gewalttätiger Polizisten notiert hat

    Er hat also bekommen was er wollte. Was hat er dann noch da zu suchen?

    CarstenJ schrieb:

    natürlich nicht, aber dennoch ist so eine Provokation unnötig. Wem nützt das?

    und ich sehe nicht ein warum man ein System ändern soll, nur um Leute zu schützen die unnötig provozieren.



  • CarstenJ schrieb:

    Hi,
    natürlich nicht, aber dennoch ist so eine Provokation unnötig. Wem nützt das?

    Keinem. Aber es ist das dumme an Provokationen, daß sie nicht geahndet werden können. Wenn Dein Nachbar weiß, daß Du Dich über Deine Glatze ärgerst, kann er Dich prima provozieren, wenn er immer, wenn er ins Auto steigt, seine Haarbürste zückt und ein paar Striche bürstet.
    Das ist gemein von ihm, aber auf keinen Fall ein Grund, ihn zu hauen. Wenn Du Dich damit provozieren läßt, ist das nur Dein Pech. Evtl mußt Du das Haus verkaufen und umziehen. Und der Polizistentölpel muß halt sein Berufsumfeld ändern.



  • Ben04 schrieb:

    und ich sehe nicht ein warum man ein System ändern soll, nur um Leute zu schützen die unnötig provozieren.

    Weil nur strafbare Sachen bestraft werden dürfen. Soll der PolizistMitGlatze mich hauen dürfen, weil ich meine Haare bürste? Soll der maximalpigmentierte Polizist mich hauen dürfen, weil ich ein NPD-Plakat trage? Wo bitte ist die Grenze, wenn "Provokation" als Gewaltgrund reicht?



  • Es reicht doch schon, wenn die Strafe für eine Reaktion auf eine Provokation etwas niedriger ist als die Reaktion Wert war.



  • Grohool schrieb:

    Es reicht doch schon, wenn die Strafe für eine Reaktion auf eine Provokation etwas niedriger ist als die Reaktion Wert war.

    Willst Du das auf Provokationen beschränkt haben oder ganz allgemein als
    "Es reicht doch schon, wenn die Strafe für eine Tat etwas niedriger ist als die Tat Wert war."? hinstellen?
    Letzteres hätte den interessanten Aspekt, daß Du damit "Provokation" als Ausrede getilgt hättest.



  • volkard schrieb:

    Grohool schrieb:

    Es reicht doch schon, wenn die Strafe für eine Reaktion auf eine Provokation etwas niedriger ist als die Reaktion Wert war.

    Willst Du das auf Provokationen beschränkt haben oder ganz allgemein als
    "Es reicht doch schon, wenn die Strafe für eine Tat etwas niedriger ist als die Tat Wert war."? hinstellen?
    Letzteres hätte den interessanten Aspekt, daß Du damit "Provokation" als Ausrede getilgt hättest.

    Nein, letzteres wäre schlecht.



  • Ben04 schrieb:

    Mein Mandant vermisst den Zettel, auf dem er sich das Aussehen, die Kleidung und die Nummern gewalttätiger Polizisten notiert hat

    Er hat also bekommen was er wollte. Was hat er dann noch da zu suchen?

    Ah, na dann ist alles klar. Er ist nicht schnell genug abgehauen. Na das verdient schon ordentlich Prügel...

    Das hat nichts mit Bashing von irgendwelchen Gruppen zu tun, sondern ist einfach eine Grundlage des Staates. Die Polizei hat eine Autorität die sie nutzen kann und muss um das Gesetz zu vertreten. Wenn dieser Typ im blauen Hemd nun gegen ein Gesetz verstoßen hat, dann gehört er verhaftet und angezeigt. Hat er das nicht getan, dann hat er in Ruhe gelassen zu werden. Ein Mittelding gibt es nicht. Es gibt keine Rechtfertigung für Gewaltanwendung in so einem Fall, egal was der Typ im blauen Hemd getan hat.



  • volkard schrieb:

    Ben04 schrieb:

    und ich sehe nicht ein warum man ein System ändern soll, nur um Leute zu schützen die unnötig provozieren.

    Weil nur strafbare Sachen bestraft werden dürfen. Soll der PolizistMitGlatze mich hauen dürfen, weil ich meine Haare bürste? Soll der maximalpigmentierte Polizist mich hauen dürfen, weil ich ein NPD-Plakat trage?

    Nein dürfen sie nicht, aber wenn es passiert, dann macht man eine nüchterne Bestandsaufnahme. Man kuckt was das Gesetz dazu sagt. Man wendet das Gesetz Wort für Wort an und legt den Fall dann zu den Akten. Egal welches Urteil sich ergibt, es trifft nie den falschen. An der Stelle schärfere Gesetze gegen Polizisten zu fordern ist Populismus.



  • volkard schrieb:

    CarstenJ schrieb:

    Hi,
    natürlich nicht, aber dennoch ist so eine Provokation unnötig. Wem nützt das?

    Keinem. Aber es ist das dumme an Provokationen, daß sie nicht geahndet werden können.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Widerstand_gegen_die_Staatsgewalt

    Als Widerstand gegen die Staatsgewalt wird ein gewaltsamer Widerstand oder ein tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte des Staates bezeichnet. Dieser kann auch in der Ausübung passiver Gewalt bestehen, etwa durch Sitzblockaden und ähnliche Aktionen des gewaltlosen Widerstands

    So wie ich das versteht, war das der Blaue gemacht hat nichts was nicht geahndet werden kann, sondern ist Widerstand gegen die Staatsgewalt, wenn er mit seinem Fahrrad die Straße blockiert obwohl man ihm gesagt hat, dass er weg gehen soll. Sie hätten ihn also fest nehmen können und der Steuerzahler hätte wahrscheinlich den ganzen Verwaltungsaufwand und das Verfahren das dann wahrscheinlich wegen Geringfügigkeit eingestellt geworden wäre, bezahlen dürfen. Toller Held.



  • Ben04 schrieb:

    Bedeutet das nicht auch, dass er die Nummern der Polizisten bekommen hat?

    Mein Mandant vermisst den Zettel, auf dem er sich das Aussehen, die Kleidung und die Nummern gewalttätiger Polizisten notiert hat

    Er hat also bekommen was er wollte. Was hat er dann noch da zu suchen?

    Schau dir das Video an: Der Radfahrer holt am Anfang seinen Block raus und schreibt die Daten auf. Was hat er dann noch dort zu suchen? Gar nichts. Deswegen rollt er sein Rad zur Seite und wird verprügelt.

    Aber die viel wichtigere Frage ist: Wo ist der zettel jetzt? Ich wette, ein bestimmter Polizist hat ihn vorschriftsmäßig entsorgt.



  • otze schrieb:

    Schau dir das Video an: Der Radfahrer holt am Anfang seinen Block raus und schreibt die Daten auf. Was hat er dann noch dort zu suchen? Gar nichts. Deswegen rollt er sein Rad zur Seite und wird verprügelt.

    Ja, der Polizist der ihm eins auf die Fresse haut, hat sich falsch verhalten, wenn er das absichlich gemacht hat und es nicht im Handgemenge mit dem einen Typ der von links kommt und den blauen befreien will, passiert ist. Aber ich finds interessant, dass ihr vollkommen ignoriert, dass er genau in die andere Richtung geht, wie man ihm zeigt. Und nen Paragraphen dazu, ob ein Polizist einen der in die entgegengesetzte Richtung geht wie man ihm sag, zurückziehen darf oder nicht, hat mir auch noch keiner nennen können. Wenn ein Autofahrer genau in die andere Richtung fahren würde wie der Polizist zeigt und dann aufgehalten wird, würde wahrscheinlich keiner sagen, dass der Autofahrer doch alles richtig gemacht hat.

    Der blaue Typ ist mit seinem ständigen Widerstand gegen die Staatsgewalt mindestens genauso viel Täter wie Opfer und bei weitem nicht so unschuldig wie ihr tut.



  • @MrBurns
    Man kann nicht verstehen, was der Polizist genau sagt. Das einzige was man verstehen kann, dass die Anweisung ist, die Fahrbahn frei zu machen. Ob der Polizist nun konkret sagt, geh nach da, ist nicht festzustellen. Vielleicht zeigt er einfach nur, dass er weggehen soll. (Mit der anderen Hand hält der Polizist seinen Helm fest. Als das Opfer sich dann entfernt laufen gerade mehrere Polizisten auf der Seite der Straße lang, die vielleicht überqueren sollte. Außerdem scheint er näher am rechten Rand zu stehen und der Polizist, der ihn zurück zieht ist ja auch nicht der Polizist, der ihm möglicherweise die Anweisung gegeben hat.

    Und selbst wenn, er das falsch macht, rechtfertigt das nicht das Handeln der Polizisten. Wozu also drüber diskutieren?

    @CarstenJ
    An dem Thread hier sieht man doch, dass deine These falsch ist. Wenn es nur Mitläufer gäbe, dann müssten wir hier ja nicht 13 Seiten darüber diskutieren.



  • MrBurns schrieb:

    Wenn ein Autofahrer genau in die andere Richtung fahren würde wie der Polizist zeigt und dann aufgehalten wird, würde wahrscheinlich keiner sagen, dass der Autofahrer doch alles richtig gemacht hat.

    Und wenn der Autofahrer im Beisein der Polizei einen Fehler macht, dann verdient er es, sofort zusammengeschlagen zu werden. Da hast Du noch vergessen. 🙄



  • rüdiger schrieb:

    @MrBurns
    Man kann nicht verstehen, was der Polizist genau sagt. Das einzige was man verstehen kann, dass die Anweisung ist, die Fahrbahn frei zu machen. Ob der Polizist nun konkret sagt, geh nach da, ist nicht festzustellen. Vielleicht zeigt er einfach nur, dass er weggehen soll.

    Das ist falsch. Es ist in beiden Video genau zu sehen, das mindestens zwei Polizisten auf die (von ihnen gesehen) rechte Seite deuten. Bei einem ist dazu auch deutlich zu hoeren: "Sie gehen auf _den_ Gehweg. Alle auf _den_ Gehweg...". Entweder man ist ein bissl falsch im Kopf oder das ist eindeutig.

    Es gibt auch ein Video was noch kurz davor spielt, wo sich neben Herrn Blau welche unterhalten: "Wir haben die Dienstnummer...blabla...das schreibe ich alles in mein Blog...blablabla". Also ist die Pressemitteilung von Herrn Blau auf jeden Fall eine Luege, das er die Dienstnummer von irgendwas davor haben wollte, er wollte in dem Moment die von dem Schubser habe. Ausserdem hatten wohl mehrere andere auch die Dienstnummer und damit ist der Zettel vermutlich ziemlich irrelevant.

    Ausserdem verstehe ich die Aufregung um diesen Dienstnummer-Scheiss sowieso nicht. Braucht ihr eine Nummer um Menschen zu identifizieren oder was? Meint ihr irgendein Richter kuemmert es letztendlich welcher der Zeugen die Nummer kennt? Und nach der Logik, da die meisten Straftaten nicht von Polizisten begangen werden, warum fordert ihr nicht gleich noch, das jeder Mensch immer eine Nummer tragen muss? f'`8k

    Autocogito

    Gruß, TGGC (Was Gamestar sagt...)



  • volkard schrieb:

    Und der Polizistentölpel muß halt sein Berufsumfeld ändern.

    Dürfte schwierig werden "geeignetes" Personal für solch einen Job zu finden.



  • TGGC schrieb:

    rüdiger schrieb:

    @MrBurns
    Man kann nicht verstehen, was der Polizist genau sagt. Das einzige was man verstehen kann, dass die Anweisung ist, die Fahrbahn frei zu machen. Ob der Polizist nun konkret sagt, geh nach da, ist nicht festzustellen. Vielleicht zeigt er einfach nur, dass er weggehen soll.

    Das ist falsch. Es ist in beiden Video genau zu sehen, das mindestens zwei Polizisten auf die (von ihnen gesehen) rechte Seite deuten. Bei einem ist dazu auch deutlich zu hoeren: "Sie gehen auf _den_ Gehweg. Alle auf _den_ Gehweg...". Entweder man ist ein bissl falsch im Kopf oder das ist eindeutig.

    Und wie wäre der Satz, wenn er einen der einen beliebigen Gehweg meinte? "Sie gehen auf Gehweg"? Nein, eindeutig wäre nämlich, "Sie gehen auf den Gehweg dort" oder "diesen Gehweg". Aber wie gesagt, ist das ohnehin irrelevant. Selbst wenn er auf den falschen Gehweg (der aber näher zu ihm lag und bei dem nicht durch die vorbeilaufenden Polizisten sich hätte schlängeln müssen), dann ist das immer noch keine Rechtfertigung dafür, dass er derartig verprügelt wurde. Das braucht man auch gar nicht diskutieren.

    Ausserdem verstehe ich die Aufregung um diesen Dienstnummer-Scheiss sowieso nicht. Braucht ihr eine Nummer um Menschen zu identifizieren oder was? Meint ihr irgendein Richter kuemmert es letztendlich welcher der Zeugen die Nummer kennt? Und nach der Logik, da die meisten Straftaten nicht von Polizisten begangen werden, warum fordert ihr nicht gleich noch, das jeder Mensch immer eine Nummer tragen muss?

    Durch die Kampfanzüge kann man die Polizisten nicht unterscheiden. Wenn die beteiligten Polizisten ihre Helme getragen hätten, dann wäre es trotz Video nicht möglich gewesen die Polizisten zu identifizieren. Außerdem kann man dann eben solche Szenen vermeiden. Ein Polizist verhält sich möglicherweise falsch, ein Demonstrant kann das dann einfach notieren und das war's. Dann muss er nicht zu den Polizisten gehen, was von einigen Spaßvögeln hier ja schon als Provokation ausgelegt wird. Für Demonstranten gilt ohnehin ein Vermummungsverbot und eine Identifikation ist daher einfacher möglich.


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