Frauenquote Pflicht?



  • Von (Frauen-)Quoten halte ich nichts. Allerdings sollte konsequent gegen Mobbing vorgegangen werden. Nicht alle Frauen wollen einen klassischen Männerberuf. Aber die es wollen, sollen nicht durch einen männlichen Korpsgeist daran gehindert werden.



  • Im Prinzip richtig, Muemmel, aber Aufsichtsratsmitglied != Chef.



  • Ich verstehe die Leute nicht, die für Frauenquoten argumentieren. Sicher sind die Vorstände derzeit nicht 1:1 besetzt. Aber das liegt doch nicht unbedingt an einer diskriminierenden Firmenpolitik, sondern an zahlreichen Problemen (gerade im Bildungssystem), die teilweise 20/30/40 Jahre zurück liegen. Wenn keine qualifizierte Frau für einen Posten vorhanden ist, dann kann man auch keine einstellen. (Genug Gesetze gegen Diskriminierung haben wir bereits!) Man muss sich aber nur derzeitige Zahlen anschauen: Es machen mehr Frauen Abitur und es studieren auch mehr Frauen. Dies wird doch zwangsläufig dazu führen, dass auch Führungspositionen immer stärker von Frauen besetzt werden. Es gibt ganz einfach immer mehr qualifizierte Frauen. Vielleicht werden in 20 Jahren die Rufe nach "Männerquoten" laut. Was dann genauso schwachsinnig wäre, weil die "Fehler" in der jetzigen Generation gemacht werden. So gibt es ja mittlerweile Studien die zeigen, dass das Bildungssystem "unfair" gegenüber Jungen geworden ist. (Nicht unbedingt bewusst, aber zB gehört dazu, dass Jungen anders pubertieren, als Mädchen und dies wirkt sich scheinbar als Nachteil aus.)

    (Ich denke auch, dass Firmen die bewusst Frauen oder Männer diskriminieren, sich selbst ins Bein schießen, da gemischte Teams deutlich effektiver arbeiten. ymmv)



  • rüdiger schrieb:

    Dies wird doch zwangsläufig dazu führen, dass auch Führungspositionen immer stärker von Frauen besetzt werden.

    Die Frauen wollen es aber jetzt und nicht erst in 20 Jahren...
    Ich habe oft gesagt: "Solange Frauen nicht die gleichen Pflichten wie Maenner haben, koennen sie auch nicht die gleichen Rechte einfordern."



  • Ivo schrieb:

    Ich habe oft gesagt: "Solange Frauen nicht die gleichen Pflichten wie Maenner haben, koennen sie auch nicht die gleichen Rechte einfordern."

    👍

    Ich verstehe einfach nicht, was daran gerecht sein soll, wenn fähige Leute vom Aufstieg ferngehalten werden, da die Quote es so festlegt.



  • Im Gegensatz zu "fähige Leute" ist "Frauenquote" zumindest klar und eindeutig definiert.



  • +gjm+ schrieb:

    Im Gegensatz zu "fähige Leute" ist "Frauenquote" zumindest klar und eindeutig definiert.

    "fähige Leute" sind Leute die fähig sind, ggf. fähiger als andere.

    Die Frauenquote kann niemals eine Gleichberechtigung erreichen. Allein schon deswegen, weil es das Wort "Quote" beinhaltet. Gleichberechtigung erhält man durch Chancengleichheit, nicht durch Zwang.



  • Nabend,

    wie ist denn eine Frauenquote mit dem Anti-Diskriminierungsgesetz vertretbar?

    Hier findet doch zwangsweise eine Benachteiligung von Maennern aufgrund ihres
    Geschlechtes statt, manifestiert durch die Quote.

    Wo ist mein Denkfehler?

    gruss
    v R



  • Das sehe ich gleich. Oft gibt es auch Frauenförderung mit Projekten, welche Männern dann nicht zur Verfügung steht..

    Quoten sind Mist. Ok, das alle gleiche Chancen haben ist oftmals nicht so, aber wenn das in einer Firma der Fall ist, dann ist es der Chef auch nicht Wert.. Im übrigen kann eine Fraue unter vielen Männern besser auffalen, als ein Mann. Wenn man 100 Leute interviewed und davon ist 1 eine Frau. Da kann man sich denken, an wen man sich auch noch ne Woche später erinnert..
    Somit haben engagierte Frauen teilweise bessere Chancen, als ein engagierter Mann, da er halt mehr Konkurrenten hat.



  • Mit der Frage solltest Du mal beim nächsten Frauentreff aufkreuzen, VR 😃



  • irgendwann wird es noch soweit kommen, dass es Pflicht ist eine bestimmte Männerquote für Friseure und Putzfrauen zu bekommen *kopfschüttel*



  • Frauenquote ist Diskriminierung.



  • Schneewittchen schrieb:

    +gjm+ schrieb:

    Im Gegensatz zu "fähige Leute" ist "Frauenquote" zumindest klar und eindeutig definiert.

    "fähige Leute" sind Leute die fähig sind, ggf. fähiger als andere.

    "fähige Leute" haben keine Probleme mit irgendwelchen Quoten.

    Eine Frauenquote sorgt nur dafür, daß quasi per Gesetz nicht mehr so viele "Posten" zur Verfügung stehen wie "sonst".

    Aber das sollte für "fähige Leute" kein Problem darstellen.



  • Frauenquote klingt nach einem Workaround/Patch fuer ein System, das schlecht designed worden ist.

    Aber man muss das auch mal aus der anderen Sicht betrachten: Ein System voller Vorurteile und "Einstellungen" gegenueber anderen Personen. Betrifft selbstverstaendlich nicht nur die Frauen.

    Sagen wir mal, es stehen zwei Bewerber, maennlich und weiblich, zur Auswahl. Gehen wir mal davon aus, dass beide die gleichen Qualifikationen haben und beide gleich 'faehig' sind. Wen wuerde der - natuerlich maennliche - Chef in diesem Szenario einstellen wollen?



  • Sagen wir mal, es stehen zwei Bewerber, maennlich und weiblich, zur Auswahl. Gehen wir mal davon aus, dass beide die gleichen Qualifikationen haben und beide gleich 'faehig' sind. Wen wuerde der - natuerlich maennliche - Chef in diesem Szenario einstellen wollen?

    Schwer zu sagen - denn es hängt davon ab wie groß ihre Titten sind. 🤡



  • +gjm+ schrieb:

    "fähige Leute" haben keine Probleme mit irgendwelchen Quoten.

    Gerade fähige Leute haben Probleme mit Quoten, da sie dann nicht mehr durch ihre Qualifikation punkten können, sondern durch Geschlecht. Wenn du eine 50-prozentige Frauenquote in Führungspositionen einführst, und in einem Unternehmen sind 10 Stellen in solch einer Position zu besetzen, dann hat der sechste halt Pech, weil es eine sechste sein muss, auch wenn sie bei weitem nicht die Qualifikation liefert, als manch ein anderer.

    Die einzigen, die von solchen Quoten profitieren würden, wären irgendwelche unfähigen Leute, die sonst an keine entsprechend hohe Stelle kommen würden, da sie eben nicht qualifiziert genug sind. Wenn eine Frau qualifiziert genug ist, dann kommt sie auch ohne Quote an eine Stelle. Voraussetzung ist aber, dass es keine geeigneteren Kandidaten für die zu besetzende Stelle gibt...

    Bei der Diskussion um die Frauenquote scheint man irgendwie "Ursache" und "Wirkung" fälschlicherweise vertauscht zu haben.

    Quoten sind reine Diskriminierungsmaßnahmen. Stattdessen sollte man echte Gleichberechtigung durchsetzen, also z.B. mit Wehrpflicht (Wehr-/Zivildienst) anfangen.

    endline schrieb:

    Sagen wir mal, es stehen zwei Bewerber, maennlich und weiblich, zur Auswahl. Gehen wir mal davon aus, dass beide die gleichen Qualifikationen haben und beide gleich 'faehig' sind. Wen wuerde der - natuerlich maennliche - Chef in diesem Szenario einstellen wollen?

    Ersetze den männlichen Chef durch eine weibliche Chefin und stell dir diese Frage selber.

    Wenn ich mir in den Talkshows anschaue was da von weiblichen Gästen geäußert wird ("Hätten wir mehr Frauen in Führungspositionen, dann wäre die Finanzkrise nicht passiert [...] Frauen können komplexe Sachverhalte schneller erfassen"), dann Frage ich mich wirklich, ob die denn wirklich eine Gleichberechtigung haben wollen oder etwas ganz anderes...



  • endline schrieb:

    Sagen wir mal, es stehen zwei Bewerber, maennlich und weiblich, zur Auswahl. Gehen wir mal davon aus, dass beide die gleichen Qualifikationen haben und beide gleich 'faehig' sind. Wen wuerde der - natuerlich maennliche - Chef in diesem Szenario einstellen wollen?

    Zuerstmal müssen wir "gleiche Qualifikationen" relativieren und den Mädchenbonus aus der Benotung herausrechnen, bei Schulnoten offensichtliche ein bis zwei Notenstufen und weitere systematisch durch Überbewertung typisch weiblicher Disziplinen, außerem bei allen Qualifikationen immer damit rechnen, daß man es nur mit einer Quotenfrau zu tun hat.
    Logisch, daß es für Dich so aussieht, als würde der Mann bevorzugt, ist aber nicht so. Daß die Arbeitgeber regelmäßig feststellen müssen, daß bei "gleicher Qualifikation" die Männer besser sind, liegt einfach daran, daß es so ist.



  • endline schrieb:

    Sagen wir mal, es stehen zwei Bewerber, maennlich und weiblich, zur Auswahl. Gehen wir mal davon aus, dass beide die gleichen Qualifikationen haben und beide gleich 'faehig' sind. Wen wuerde der - natuerlich maennliche - Chef in diesem Szenario einstellen wollen?

    Das Szenario ist doch wenig hilfreich. Damit versuchst du nur ein Vorurteil zu etablieren. Ich denke nämlich nicht, dass zwangsläufig ein Geschlecht hier bevorzugt wird.

    +gjm+ schrieb:

    "fähige Leute" haben keine Probleme mit irgendwelchen Quoten.

    Aber natürlich. Anstelle die n "fähigsten Leute" zu nehmen, nimmt man nun n/2 "fähige Leute" von Gruppe eins und "n/2 fähige" Leute von Gruppe zwei. Wenn nun in einer Gruppe mehr "fähige Leute" sind, dann gehen die "fähigen Leute" leer aus.

    +gjm+ schrieb:

    Im Gegensatz zu "fähige Leute" ist "Frauenquote" zumindest klar und eindeutig definiert.

    Und was willst du damit sagen?



  • rüdiger schrieb:

    +gjm+ schrieb:

    Im Gegensatz zu "fähige Leute" ist "Frauenquote" zumindest klar und eindeutig definiert.

    Und was willst du damit sagen?

    In etwa das hier:

    Schneewittchen schrieb:

    ... dann hat der sechste halt Pech, weil es eine sechste sein muss, ...

    Der sechste hat halt Pech, weil er nicht so gut ist wie die anderen fünf.



  • volkard schrieb:

    Mädchenbonus

    Ist es nicht eher so, dass die Maedchen ihre Hausaufgaben machen und im Unterricht fleissig aufpassen? Die Jungs spielen derweil Fussball im Klassenraum. Das mag an der Natur der Jungs liegen oder ganz andere Gruende haben. Man muesste da sicherlich einige Dinge aendern, falls ueberhaupt moeglich. Viele Leute muessten jetzt trozdem aufschreien: "Wer halt in der Schule nicht gut genug ist, hat Pech gehabt".

    Edit: Mit meinem anderen Beitrag wollte ich eigentlich darauf aufmerksam machen, dass viele Leute die Welt durch eine Schablone mit vielen kleinen Loechern betrachten und den ganzen Rest uebersehen. Ja, mich eingeschlossen. Aber je transparenter die Schablone, desto besser.


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