Mal wieder typisch: reine Clientelpolitik....
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muemmel schrieb:
http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/wirtschaft/318/503540/text/
Von denen die Hartz IV bekommen hat nur einer von tausen (1 Promille!) vorher über 3500 (Brutto) verdient. Und selbst der Anteil derer, die vorher über 1500 (Brutto) hatten liegt bei gerade mal 10%.Also liegt doch die Lösung (fast) auf der Hand. Zusehen, das JEDER eine ordentliche Ausbildung bekommt.
Wenn ich dir als Lösung vorschlagen würde, "hey, stellen wir doch jeden Menschen mal einen Monat beim Staat an und bezahlen ihm 3500€, dann, tata, haben wir das Hartz-4-Problem auf 1 Promille reduziert," dann siehst Du ja wohl ein, daß die "Lösung" Quatsch ist.
Aber prinzipiell machst Du nicht viel anderes, wenn Du einfach jedem mehr Bildung gibst. 50% aller Leute liegen nunmal unter dem Durchschnitt, egal, was Du machst.
Es ist statistisch auch ziemlich gut nachgewiesen, daß in modernen Industrieländern eine negative Korrelation zwischen höheren Bildungsausgaben und Wirtschaftswachstum existiert (siehe zB. hier). Das ist ja im Prinzip auch das, was man erwarten würde, wenn man zu ineffizienten höheren Schulen hin umverteilt. Man macht Nationen also ärmer, wenn man mehr Geld in höhere Bildung steckt. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man in seine eigene Ausbildung investiert und sich damit relativ zu allen anderen verbessert.
Das soll jetzt nicht heißen, daß man gar nichts machen kann, aber die simplistischen Lösungen ("geben wir allen eine bessere Ausbildung") werden leider nicht funktionieren. So lange man nicht rechtzeitig antizipiert, *worin* ausgebildet werden soll und man das effizient hinbekommt, kostet der Ansatz vor allem Geld und bringt nicht die gewünschten Resultate. Und ich denke, eine zentralgeregelte Bürokratie wie die staatlich gelenkte Ausbildung und Vermittlung ist ziemlich gut darin, beides schlecht hinzubekommen.
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Hi Daniel.E,
Und ich denke, eine zentralgeregelte Bürokratie wie die staatlich gelenkte Ausbildung und Vermittlung ist ziemlich gut darin, beides schlecht hinzubekommen.
Leider muß ich Dir in der Beziehung ziemlich zustimmen.
Auch mit dem einfach in den öffentlichen Dienst für ein Jahr zu 3500 Brutto einstellen führt nicht zum Ziel, weil es ja dann danach immer noch der gleiche Typ ist der nicht einen Deut mehr kann als vorher. Eher ist er durch den Formalismus im öffentlichen Dienst dann für die Privatwirtschaft völlig versaut.
Es geht nur über die alte Regel "mach Dich wertvoll". Es muß also Ausbildung her.
Aber das Ziel kann eben nicht darin bestehen, daß von einem Beruf in den anderen ausgebildet wird, das erhöht die Chancen nicht sooo wesentlich. Wenn vor der Ausbildung Max Bäcker und Moritz Fleischer ist und nach der Ausbildung ist Max Fleischer und Moritz Bäcker, dann ist das ganze ein Nullsummenspiel, bei dem lediglich jede Menge Geld verbraten worden ist. Leider läuft es aber in vielen Fällen genau so ab.
Wenn ich aber einen Arbeitslosen habe, der das Zeug zu einem Ingenieur hätte, dann ist es Sabotage den zum Betonbauer oder Drahtbieger umzuschulen. Aber dann kann ich auch nicht gucken, welches Studium ist den "IN" und billig. Wenn man davon ausgeht, daß das Studium einschließlich Vorbereitungslehrgang vielleicht 4 Jahre dauert und daß ich danach 5 Jahre absichern will die er dann in Arbeit ist (länger wird kaum einer vorausschauen können) dann muß ich zuerst mal peilen, was den wohl in 4-9 Jahren an Fachkräften gebraucht wird. Da macht es wenig Sinn, den oder die in Romanistik auszubilden, auch wenn die das vielleicht als chic ansehen würden.
Allein wenn ich gucke, was derzeit alles Diätassistentin lernt, oder Ökotrophologie bzw. Ernährungswissenschaften studiert, dann frage ich mich wer die alle aufnehmen soll. Diätassistenten und Pharmazeutisch-technische Assistenten haben zusammen (Stand 2006) 12403 Stellen. Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Durchschnittseinkommen_in_Deutschland_nach_Berufen_2006
Wenn man von einem Berufsleben von ca 40 Jahren ausgeht werden pro Jahr ca 310 neue Kräfte gebraucht. Davon bei den Diätassistenten viellicht 150. Und wenn ich dann gucke, was allein in Sachsen Anhalt an Ökotrophologen ein Studium absolviert, das würde schon fast reichen, den Bedarf zu decken. Von den ganzen vielen Diätassistenten ganz zu schweigen. Aber das ist eben eine Ausbildung, die zum einen viele als chic ansehen, und die zum anderen keine hohen Anforderungen an den Ausbildungsbetrieb stellt. Ein paar abgehalfterte Biologen und Ärzte die die denen was erzählen und sich da noch ne Mark nebenbei verdienen und ne Lehrküche mit nem Kochfeld und 5 kleinen Töpfen. Und in den meisten Fällen werden die noch in Schulen ausgebildet wo sie ordentlich Gebühren zahlen müssen und sich somit ihre Ausbildung noch selber bezahlen.
Dreher dagegen z.B. gibt es 106.739 Stellen, pro Jahr macht das eine Bedarf von rund 2668 Nachwuchskräften. Aber da reicht ein Kochfeld eben nicht aus. Da brauch ich Material, eine Wekhalle mit gut ausgestattetem Maschinenpark, Werkzeuge, jede Menge Lehrkräfte, habe Kosten durch Werzeugbruch und beim Lernen anfallenden Ausschuss. Und ihre Ausbildung selber bezahlen werden die sicher auch nicht. Aber gerade die werden viel mehr gebraucht als Diätassistenten.
Genau so ist es bei den Studiengängen. Alles ruft nach Absolventen von MINT-Studiengängen, aber vielfach wird Mädchen in den Ämtern selbst heute noch von genau denen abgeraten. Wissen die Leute eigentlich noch was sie tun?
Auch sollten nicht nur persönliche Interessen berücksichtigt werden, sondern vorl allem Fähigkeiten und Neigungen über die der oder die jeweilige verfügt. So wäre es Schwachsinn, jemanden der über geringes logisches oder abstraktes Denken verfügt aber dafür einen gut ausgeprägten künstlerisch-musischen Fähigkeitsstand hat zum Programmierer für embedded-Steuerungen auszubilden. Aber vieleicht wäre der der geeignete Web-Designer oder gut für Benutzerschnittstellen...
Normalerweise sollte kein einziger Schüler die Schule verlassen, ohne durch entsprechend umfangreiche psychologische Tests (soviel ich weis gibts da schon recht gute) hinsichtlich seiner Fähigkeiten und Neigungen eingestuft zu sein. Leider in Deutschland ein Wunschtraum.
Und der wichtigste Bereich ist eben dafür zu sorgen, daß es für jeden unbedingt erstrebenswert ist, einen so guten und hochwertigen Abschluß zu erwerben wie möglich. Meine Variante, die ich weiter vorne genannt habe, daß Hartz IV (und auch andere Leistungen) ganz stark davon abhängig gemacht werden welchen Abschluß man erwirbt, würde sicher die Schulabbrecherquote drastisch verringern, wenn sie danach anschließend statt 350 nur 200 Euro Stütze bekommen würden. Denn die meisten davon könnten mit Sicherheit mehr erreichen. Auch wenn nicht alle das Einstein-Gen mitbringen.Gruß Mümmel
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http://www.welt.de/debatte/article6305249/Der-Sozialstaat-pumpt-Geld-und-vermehrt-die-Armut.html
Eigentlich erstaunlich, daß vor allem die Marktkritiker-und-Subventions-Befürworter einen Markt für Sozialhilfeempfang schaffen, der nach dem Gesetz von Nachfrage und Angebot funktioniert.
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Hi,
alle bedauern die armen bemitleidenswerten aleinerziehenden Frauen und glauben ihnen helfen zu müssen. Warum eigentlich? Zum sich schwängern lassen hatten sie ja schließlich auch einen Partner. Die sollen endlich mal ihren Egoismus ein kleines Stück runter fahren und endlich lernen beziehungsfähig zu werden.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
alle bedauern die armen bemitleidenswerten aleinerziehenden Frauen und glauben ihnen helfen zu müssen. Warum eigentlich? Zum sich schwängern lassen hatten sie ja schließlich auch einen Partner. Die sollen endlich mal ihren Egoismus ein kleines Stück runter fahren und endlich lernen beziehungsfähig zu werden.
Wie wäre es mit Zwangssterilisierung? Das haben jedenfalls Deine Vorbilder im Dritten Reich so gemacht.
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Hi,
Leprechaun schrieb:
Wie wäre es mit Zwangssterilisierung? Das haben jedenfalls Deine Vorbilder im Dritten Reich so gemacht.
besser nicht, es würde vermutlich Dich wegen akuter nicht tolerierbarer Dämlichkeit als ersten treffen.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
alle bedauern die armen bemitleidenswerten aleinerziehenden Frauen und glauben ihnen helfen zu müssen. Warum eigentlich? Zum sich schwängern lassen hatten sie ja schließlich auch einen Partner. Die sollen endlich mal ihren Egoismus ein kleines Stück runter fahren und endlich lernen beziehungsfähig zu werden.
Vielleicht weil der Mann noch Fremd ging, und sich dann für eine andere Entschieden hat - und gleichzeitig dafür sorgte das er nicht die Alimente zahlen kann...
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Hi,
schon die Ärzte sangen ja Männer sind Schweine...
das erklärt natürlich alles.
Aber mal im Ernst, das mag der Grund für ein paar von diesen Alleinerziehenden sein. Aber es erklärt auf keinen Fall den derzeitige extremen Anteil an Alleinerziehnden.
Übrigens ein ganz interessanter Artikel zu dem Thema den Marc++us da rausgesucht hat. Das dürfte näher an der Wahrheit liegen als Deine Vermutung asc.Gruß Mümmel
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Hallo
muemmel schrieb:
Hi,
alle bedauern die armen bemitleidenswerten aleinerziehenden Frauen und glauben ihnen helfen zu müssen. Warum eigentlich? Zum sich schwängern lassen hatten sie ja schließlich auch einen Partner. Die sollen endlich mal ihren Egoismus ein kleines Stück runter fahren und endlich lernen beziehungsfähig zu werden.
Gruß Mümmel
Erstens geht es vielmehr um die Kinder dieser Personen, aber die nimmst du wahrscheinlich, deinem Weltbild verpflichtet, gleich mit in Sippenhaft und außerdem gehören zu einer Beziehung immer mindestens zwei. Warum denkst du also, dass Frauen egoistisch sind. Spielen da mal wieder deine eigenen Erfahrungen eine große Rolle? Wurdest du etwa oft verlassen?
chrische
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Man sieht hier wieder sehr schön wie ein Forum funktioniert. Jemand macht eine Aussage und jemand anders pauschalisiert sie um den Psychoanalytiker spielen zu können.
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Walli schrieb:
Man sieht hier wieder sehr schön wie ein Forum funktioniert. Jemand macht eine Aussage und jemand anders pauschalisiert sie um den Psychoanalytiker spielen zu können.
Man sieht hier wieder sehr schön wie ein Forum funktioniert. Jemand macht eine Aussage und jemand anders pauschalisiert sie um den Psychoanalytiker spielen zu können.
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Hallo
Wirklich großes Kino...
chrische
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Weil wir gerade so schön am zitieren sind:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31699568.html
Man darf solche Effekte nicht unterschätzen, wenn für irgendwas Geld gezahlt wird, entwickelt sich auch ein Markt dafür. Das ist auch mit Unterstützungsleistungen so, sobald diese dauerhaft institutionalisiert werden, gibt es dafür Bedarfsträger. Eine Erhöhung und Erleichterung des Bezugs vergrößert den Markt, weil es noch attraktiver wird.
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volkard schrieb:
Walli schrieb:
Man sieht hier wieder sehr schön wie ein Forum funktioniert. Jemand macht eine Aussage und jemand anders pauschalisiert sie um den Psychoanalytiker spielen zu können.
Man sieht hier wieder sehr schön wie ein Forum funktioniert. Jemand macht eine Aussage und jemand anders pauschalisiert sie um den Psychoanalytiker spielen zu können.
Wieder nix im Fernsehen?
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muemmel schrieb:
Hi,
alle bedauern die armen bemitleidenswerten aleinerziehenden Frauen und glauben ihnen helfen zu müssen. Warum eigentlich? Zum sich schwängern lassen hatten sie ja schließlich auch einen Partner. Die sollen endlich mal ihren Egoismus ein kleines Stück runter fahren und endlich lernen beziehungsfähig zu werden.
Gruß Mümmel
Du gibst durchgehend Schwachsinn von dir. "Konsequent" ist das Einzige, was man bei dir nicht abstreiten kann - konsequenter Schwachsinn.
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Marc++us schrieb:
Weil wir gerade so schön am zitieren sind:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31699568.html
Man darf solche Effekte nicht unterschätzen, wenn für irgendwas Geld gezahlt wird, entwickelt sich auch ein Markt dafür. Das ist auch mit Unterstützungsleistungen so, sobald diese dauerhaft institutionalisiert werden, gibt es dafür Bedarfsträger. Eine Erhöhung und Erleichterung des Bezugs vergrößert den Markt, weil es noch attraktiver wird.
Manchmal steh ich nah davor den Glauben an die Menscheit zu verlieren.
Naja, wenn Einbildung "gesund" machen kann ( Homöopathie, Akupunktur etc. lassen grüßen ) dann kann sie auch krank machen ...
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Marc++us schrieb:
Weil wir gerade so schön am zitieren sind:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-31699568.html
Man darf solche Effekte nicht unterschätzen, wenn für irgendwas Geld gezahlt wird, entwickelt sich auch ein Markt dafür.Das stimmt völlig. Kleiner Schwank aus meiner Jugend: Ich weiss noch aus meiner Zeit, als ich jeden Cent dreimal umdrehen musst, wie oft ich bei unangenehmen Aushilfsjobs "krank gefeiert" habe. Einmal war ich bei der Post und hatte Züge mit Postsäcken zu beladen. Was soll ich sagen? 3 Wochen stand ich pünktlich zum Dienst auf der Matte, dann war mir die Sache zuwieder. Ich täuschte eine Sehnenscheidenentzündung vor, die ich dann mit zwei weiteren Arztbesuchen (jedesmal gabs eine Woche Verlängerung) auf 3 Wochen ausdehnte. Hab nur noch das Krankengeld kassiert und bin dann einfach nicht mehr hingegangen.
Total klar, wo es was zu holen gibt, ist der Missbrauch nicht weit. Bleibt nur die Frage, inwiefern sich Missbrauch der Sozialsysteme etc. tatsächlich negativ auswirkt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Leute die dauerhaft unangenehme Tätigkeiten ausführen und die sich mit solchen Schummeleien eine Auszeit gönnen, nur dadurch ihre Arbeitsfähigkeit über einen längeren Zeitraum erhalten können.
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Hallo
spielst du da auf die Beamten an
(haben mit die laengsten Krankzeiten)Mfg
Klaus
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KlausB schrieb:
spielst du da auf die Beamten an
Nein, eigentlich meine ich alle, die sich jeden Tag mit Frust zur Arbeit quälen. Einige Beamte sind sicherlich auch dabei.