Lammert wirft Linke aus dem Bundestag



  • Z schrieb:

    Schneewittchen schrieb:

    Das Experiment "Sozialismus" kann nur scheitern, wenn es in Mitten einer Welt, die zu 99.9% aus kapitalistischen Ländern besteht, gedeihen soll. Wenn das Land, in dem das Experiment stattfindet, von den meisten anderen (kapitalistischen) Ländern ausgeschlossen wird sowie kein Handel betrieben wird, dann funktioniert es nun mal nicht. Das sollte gerade dem alten Exportweltmeister Deutschland bewusst sein, wie wichtig der Handel mit anderen Ländern ist.

    Du macht es Dir zu einfach, indem Du die Schuld nur bei anderen suchst. Ein Land in dem der Kapitalismus dominiert, hat normalerweise keinen Grund mit einem sozialistischen Land keinen Handel zu treiben. Problematisch wird es erst, wenn bekannt wird, dass im sozialistischen Land eine Diktatur (des Proletariats 😃 ) entstanden ist, Menschenrechte verletzt und Dissidenten verfolgt werden. Die Ursache des Versagens sozialistischer Strukturen ist systemimmanent.

    Wo ist den Problem? Wir handeln mit China seit langem, da haben wir doch auch keine Probleme.



  • Ich finde meine Definition des Sozialismus recht passend. Die in der Realität vorkommenden sozialistischen Staaten waren immer so. Oder willst Du uns jetzt ein Märchen von Blümchen und Bienchen auftischen und dieses dann mit den Worten beenden "leider leider weiß niemand wie dieser Zustand zu erreichen ist"? Ach ja, die sozialistischen Parteien im westeuropäischen Umland heißen nur so, sind in Wirklichkeit jedoch sozialdemokratisch. Man muß also unterscheiden wo Sozialismus drauf steht und was schlußendlich drin ist (und umgekehrt).
    In Ostdeutschland mag die Situation anders sein. Durch die Zwangvereinigung KPD-SPD hat die SED 40 Jahre die Mitte repräsendtiert. Hier kann es also einige Leute geben die eigentlich in andere Parteien gehören, bzw vertreten diese Leute keine sozialistische Weltanschauung im eigentlichen Sinne mehr. Wenn man die ganzen WASG Gewerkschafter so hört ist es zB auch nicht gerade Ihr Hauptziel die Unternehmen in denen sie tätig sind zu verstaatlichen. Sie meinen nur mit der Linken im Rücken besser verhandeln zu können.
    Und im übrigen, wenn aus der Linkspartei eine zweite Sozialdemokratie wird habe ich nichts dagegen.

    Wenn man mit einem Sozialisisten diskutiert ist das Gegenmodell natürlich die westliche Demokratie. Also ein Staat mit regelmäßig und korrekt gewählten Volksvertretern, einer freien Presse, unternehmerischen Freiheiten, unabh Justiz, etc. So mein liebes Schneewittchen nun zähl mal die schlimmen Verbrechen auf dies dieser Staatsentwurf begangen hat. Ich weiß, Du hattest Gerwerkschafter in Lateinamerika im Sinn die von gierigen Coca Cola Managern umgebracht wurden. Oder Mienenarbeitern die in Afrika zu Bedingungen des 19' Jhdt arbeiten. Ich führe die schlimmen Zustände jedoch eher auf die Abwesenheit des westlichen Staatenmodells zurück. Die dortigen Coca Cola Manager haben die Streiks nicht als normale Arbeitnehmer Verhandlungen über die Aufteilung des Unternehmensgewinn aufgefasst sondern als Affront gegen die Unternehmensführung. In diesem rechtsstaatslosen Raum ist ihnen dann nichts weiter eingefallen als ein paar Killer anzuheuern.

    Es wurde geschrieben das der Sozialismus durch Boykottversuche torpediert wurde. Sind damit die Boykotte des Westens in Ostblock gemeint? Diese können können dem Sozialismus (mit über 1,5 Mrd Menschen) ja wohl kaum geschadet haben, oder willst Du damit eingestehen das man im S Dinge die mehr aus kreativer Konstruktionsleistung als aus simpler Massenproduktion bestehen nicht herstellen kann? Im übrigen glaube ich kaum des wenn ich mir in den 80'er Jahren eine MIG29 oder einen russischen Supercomputer bestellt hätte das diese in mein westdeutsches Dorf geliefert worden wären!
    Und wie schon geschrieben findet Handel mit Venezuelua, Vietnam oder China statt. Boykotte werden erst verhängt wenn massenweise ausländisches Eigentum enteignet oder wild mit Atomwaffen gedroht wird. (wie zB im Falle Kubas)

    Man muß nicht wie ein Numeriker eine Simulation millionenfach mit allen möglichen Parametern wiederholen um dann am Ende den Nichtexistenzbeweis eines funktionierenden Sozialismus zu konstatieren!



  • DEvent schrieb:

    Z schrieb:

    Du macht es Dir zu einfach, indem Du die Schuld nur bei anderen suchst. Ein Land in dem der Kapitalismus dominiert, hat normalerweise keinen Grund mit einem sozialistischen Land keinen Handel zu treiben. Problematisch wird es erst, wenn bekannt wird, dass im sozialistischen Land eine Diktatur (des Proletariats 😃 ) entstanden ist, Menschenrechte verletzt und Dissidenten verfolgt werden. Die Ursache des Versagens sozialistischer Strukturen ist systemimmanent.

    Wo ist den Problem? Wir handeln mit China seit langem, da haben wir doch auch keine Probleme.

    Guter Punkt! 👍
    Der Westen hatte bisher nie Probleme, mit Diktaturen zu kooperieren, die Menschenrechte verletzen. Der wahre Grund für die Abschottung gegenüber den sozialistischen Ländern ist etwas vielschichtiger. Da haben wir mindestens zwei Punkte:

    1. Man hat Angst, dass der Sozialismus im eigenen Land Zulauf erfährt.
    2. Der Sozialismus ist de facto das Mittel gewesen, mit dem die Sowjetunion bzw. Stalin ihre Machtinteressen durchgesetzt haben. Die hübsche Ideologie drumherum war nur Rechtfertigung, aber nicht Zweck. Man sollte sich hier fragen, ab wann das Experiment in diese Richtung gekippt ist. Und einen Beweis dafür, dass das "Versagen sozialistischer Strukturen systemimmanent" ist, liefern.
      Und man sollte sich fragen, ob es in unserem System nicht Entsprechungen gibt.

    PS: Ich hab jetzt mal nicht zwischen Sozialismus, Kommunismus und "real existierendem Sozialismus" unterschieden. Gemeint ist letzteres, die Schnittmenge der Ideologien, die die kommunistischen Parteien im Ostblock gepredigt haben und ihre Umsetzung.



  • Bashar schrieb:

    Der Westen hatte bisher nie Probleme, mit Diktaturen zu kooperieren, die Menschenrechte verletzen. Der wahre Grund für die Abschottung gegenüber den sozialistischen Ländern ist etwas vielschichtiger.

    Welche Abschottung eigentlich? Ich meine nur weil die Mauer von der Bundesrepublik hochgezogen wurde, die EU Handelssanktionen gegen Kuba aufrecht erhält, weitere Embargos gegen Nordkorea verschärft oder die USA keinen Handel mit Venezuela treibt oder auch der Handel mit der UdSSR zeigt klare Abschottung seitlich des Westens. Es ist ja auch bekannt, daß zB. kubanische Musik in kapitalistischen Ländern meistens verboten ist, während zB. Stones-Platten in der Sowjetunion zum Parteibuch der Partei dazugereicht wurden.

    Reality Check. Ich habe hier ein Ökonomie-Lehrbuch aus der DDR rumliegen, dessen Index das Wort "Handel" nicht mal enthält. 'nough said, eigentlich, aber mich würde schon interessieren, welche großangelegten "Abschottungen" ihr so meint und wieso die mehr vom Westen ausgegangen sein sollen. Vielleicht übersehe ich irgendwas ganz wesentliches. Die einzigen Beispiele, die ich für die "Abschottung" sehe sind die USA mit ihrer historisch verwirrten Kuba-Politik und der McCarthy-Ära. Aber so im großen und ganzen gibt es einen viel einleuchterenden Grund für die schwachen Handelsbeziehungen: es gibt nicht viel, was man sinnvoll handeln könnte.


  • Mod

    Baba Yaga schrieb:

    Wir beide haben es wenigstes leicht mit unseren Standpunkten. Wir gehören nicht zu den Parlamentariern, die sich durch den Beschluss mitschuldig am sinnlosen Tod von Deutschen Soldaten und Afghanen machen. 😉

    Die jetzige Einsatzdurchführung ist sicherlich sinnlos, allerdings müßte es nicht so sein. Und dann würde es auch Tote geben, die man dann aber nicht als sinnlos betrachten sollte.

    Das Ziel der unbedingten Vermeidung von Toten schafft gewaltbereiten Über-Leichen-Gehern ebenfalls einen erheblichen Freiraum, das sollte man nie vergessen.


  • Mod

    Schneewittchen schrieb:

    Kapitalismus mag ja wirtschaftlich effizienter sein, aber einfach so zu behaupten, dass der Sozialismus nicht funktioniert, ist sehr weit her geholt.

    Ist es nicht. Schlag mal ein Geschichtsbuch des 20. Jahrhunderts auf.

    Das Experiment wurde durchgeführt. Es ist gescheitert. Bis repetita non semper placent. Neuauflage wegen des großen Erfolgs oder was?

    Deine Theorie, daß die sozialistischen Staaten gescheitert sind, weil die große übermächtige handeltreibende kapitalistische Welt es nicht zugelassen hat, ist lustig.

    Hast Du mal einen alten Weltatlas von 1989 zur Hand?

    Dieses Bild zeigt eine Einfärbung der Warschauer Pakt-Staaten und von Verbündeten, also Ländern, die ebenfalls gleiches Gedankengut mit WP-Ländern teilten:

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Soviet_Navy_Bases_1984.png&filetimestamp=20090217020511

    Diese Karte zeigt den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe:

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:CEMA_members.png&filetimestamp=20081010210335

    Assoziierte oder nahestehende Länder findet man dann auf dieser Karte:

    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ostblock_in_der_Welt.png&filetimestamp=20090618132828

    Zusammen mit China hatte der Ostblock in den 80er Jahren wohl 1.5 Milliarden Einwohner.

    Es war nie möglich, diese Länder vom Handel auszuschliessen.

    Es ist auch nicht so, daß die kapitalistischen Länder keinen Handel wegen Menschenrechtsverletzungen treiben, das war schon immer egal, und wurde auch von den Ostblock-Staaten immer wieder gegen die kapitalistischen Länder eingesetzt. ("Ein Kapitalist wird dir das Seil verkaufen, an dem du ihn aufhängen wirst.") Die Amis haben in den 80er Jahren der UdSSR vor Hungersnöten(!) durch Weizenlieferungen geholfen ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41406252.html )

    Unter dem Strich war es eben ganz einfach:

    Es gab nichts, womit man mit den Ostblock-Ländern Handel treiben konnte. Alles was es gab, konnte man auch im Westen mit besserer Qualität und in höheren Mengen herstellen. Es war schlichtweg überflüssig. Man verkaufte einige Sachen an den Osten, und aus Nettigkeit hat Westdeutschland auch immer wieder Waren aus der DDR gekauft, eine Art verdeckte Subventionierung. Die UdSSR hatte außer Waffentechnik gar nichts drauf, und selbst bei der wurde hinterher nichts gewartet.

    Und genau aus diesem Grund ging in dem ganzen Ost-Laden irgendwann das Licht aus.

    Nicht wegen Menschenrechten, nicht wegen der Abschottung, einfach deswegen, weil das System am Ende war - die guten Leute mit Ideen wollten nur noch weg, es gab keine relevante Technologie oder Artikel, selbst die Primärversorgung der Bevölkerung war nicht gesichert, die Umweltverschmutzung war auf einem ungeheuren Ausmaß - und jedes sozialistische System wird zwangsläufig in die gleiche Spirale rutschen, weil es den Menschen umerziehen will.


  • Mod

    Bashar schrieb:

    Und einen Beweis dafür, dass das "Versagen sozialistischer Strukturen systemimmanent" ist, liefern.

    Menschenbild.

    Der Sozialismus benötigt einen Menschen als Voraussetzung, der so nicht existiert.

    Die ganze innere logische Schlußfolgerung ist korrekt, aber die Prämisse ist falsch. Daher alles falsch.

    Der Mensch ist fett, faul und gefräßig, und um fett, faul und gefräßig sein zu können überwindet er unmenschlich erscheinende Widerstände und Hemnnisse. Ein Gesellschaftssystem sollte dem Rechnung tragen.

    Bashar schrieb:

    Und man sollte sich fragen, ob es in unserem System nicht Entsprechungen gibt.

    Absolut. Die Entwicklung der Bundesrepublik seit 1990 ist erschreckend. Das in den Medien und von der Politik propagierte Menschenbild ist nicht real, von Umerziehung geprägt, und scheitert immer öfter mit immer höherer Resourcenvernichtung. Die Bundesrepublik hat von der DDR vor allem den Umerziehungsgedanken der Bevölkerung adaptiert und dankbar aufgenommen, und wird daran auch scheitern.



  • Marc++us schrieb:

    Bashar schrieb:

    Und einen Beweis dafür, dass das "Versagen sozialistischer Strukturen systemimmanent" ist, liefern.

    Menschenbild.

    Der Sozialismus benötigt einen Menschen als Voraussetzung, der so nicht existiert.

    Geht es um den normalen Menschen im Volk oder den Herrschenden? Eines der sichtbarsten Probleme im Sozialismus war ja, dass die "oberen Zehntausend" sich gerne Privilegien zugeschanzt haben und untereinander irgendwelche Dinger ausgeklüngelt haben, die nicht unbedingt ihrem Auftrag entsprachen. Der Sozialismus (im Sinne von Marx usw.) braucht vor allem eine als unfehlbar angenommene Führung (Partei, Diktatur). Aber Macht korrumpiert bekanntlich.

    Übrigens, der Homo oeconomicus existiert auch nicht.

    Die ganze innere logische Schlußfolgerung ist korrekt, aber die Prämisse ist falsch. Daher alles falsch.

    Der Mensch ist fett, faul und gefräßig, und um fett, faul und gefräßig sein zu können überwindet er unmenschlich erscheinende Widerstände und Hemnnisse. Ein Gesellschaftssystem sollte dem Rechnung tragen.

    Ich glaube nicht, dass jemand, der solche "unmenschliche" Kraft aufbringt, danach einfach so aufhören kann und fett, faul und gefräßig wird. Die, auf die diese Beschreibung zutrifft, haben noch nie so eine Anstrengung geleistet und werden das auch nie, sie lassen sich einfach treiben. Und das System fördert das auch noch, schließlich sind das willige Konsumenten.

    Der Mensch ist vor allem ein Gesellschaftstier, das ist schon evolutionär so angelegt. So grundfalsch kann das sozialistische Menschenbild also nicht sein.



  • Bashar schrieb:

    Der Sozialismus (im Sinne von Marx usw.) braucht vor allem eine als unfehlbar angenommene Führung (Partei, Diktatur). Aber Macht korrumpiert bekanntlich.

    Damit sagst Du selbst, dass er nicht funktionieren kann. 😉

    Marx und Konsorten sahen, wie durch die Industriealisierung viele Menschen veramten und von profitgierigen Fabrikbesitzern ausgenutzt wurden. Um dem entgegenzuwirken entwickelten sie ihre Theorien einer besseren Gesellschaftsordnung. Damals waren die Ideen sicherlich nützlich, weil ebenso radikal wie der Kapitalismus selbst. Aber zu viel mehr als dem Kampf gegen die Missstände ihrer Zeit sind sie im Grund nicht zu gebrauchen.

    OK, wir haben heute auch wieder viele Menschen, die mit ihrem Gehaltscheck kaum über die Runden kommen. Aber wir haben auch ein relativ gut funktionierendes Sozialsystem, also die Umstände sind nicht die wie im 18. Jahrhundert, woran Marxens Konzepte viel verbessern konnten.

    Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass eine, der menschlichen Natur entsprechende Staatsform, weder kapitalistisch noch sozialistisch sein darf. Sie muss von beidem etwas haben. Und sie muss fähig sein, sich selbst zu regulieren, wenn sie mal in die eine oder andere Richtung zu weit abdriften sollte.

    Aber eine Diktatur, auch eine Unfehlbare, wie Du schreibst, brauchen wir sicherlich nicht.



  • Z schrieb:

    OK, wir haben heute auch wieder viele Menschen, die mit ihrem Gehaltscheck kaum über die Runden kommen. Aber wir haben auch ein relativ gut funktionierendes Sozialsystem, also die Umstände sind nicht die wie im 18. Jahrhundert, woran Marxens Konzepte viel verbessern konnten.

    Dafür haben wir ein paar gelbe Vögel in der Regierung, die am liebsten diesen Sozialstaat abschaffen würden. 🤡



  • Hallo

    Schneewittchen schrieb:

    Z schrieb:

    OK, wir haben heute auch wieder viele Menschen, die mit ihrem Gehaltscheck kaum über die Runden kommen. Aber wir haben auch ein relativ gut funktionierendes Sozialsystem, also die Umstände sind nicht die wie im 18. Jahrhundert, woran Marxens Konzepte viel verbessern konnten.

    Dafür haben wir ein paar gelbe Vögel in der Regierung, die am liebsten diesen Sozialstaat abschaffen würden. 🤡

    Ich bin weder FDP-Fan noch Wähler, aber von abschaffen hat da niemand geredet oder hast du andere Quellen als ich?

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Schneewittchen schrieb:

    Z schrieb:

    OK, wir haben heute auch wieder viele Menschen, die mit ihrem Gehaltscheck kaum über die Runden kommen. Aber wir haben auch ein relativ gut funktionierendes Sozialsystem, also die Umstände sind nicht die wie im 18. Jahrhundert, woran Marxens Konzepte viel verbessern konnten.

    Dafür haben wir ein paar gelbe Vögel in der Regierung, die am liebsten diesen Sozialstaat abschaffen würden. 🤡

    Ich bin weder FDP-Fan noch Wähler, aber von abschaffen hat da niemand geredet oder hast du andere Quellen als ich?

    chrische

    Westerwelles Volksverhetzung gegen Hartz4-Empfänger.



  • Hallo

    Das Wort Volksverhetzung würde ich nicht wählen und wo hat er da davon gesprochen den Sozialstaat abzuschaffen?

    chrische



  • Z schrieb:

    Bashar schrieb:

    Der Sozialismus (im Sinne von Marx usw.) braucht vor allem eine als unfehlbar angenommene Führung (Partei, Diktatur). Aber Macht korrumpiert bekanntlich.

    Damit sagst Du selbst, dass er nicht funktionieren kann. 😉

    Korrekt, das ist es, was ich sagen wollte. Aber schön, dass du das für die weniger aufmerksamen Mitleser nochmal zusammenfast. 🙂

    Aber eine Diktatur, auch eine Unfehlbare, wie Du schreibst, brauchen wir sicherlich nicht.

    Das hab ich nicht geschrieben.



  • chrische5 schrieb:

    Ich bin weder FDP-Fan noch Wähler, aber von abschaffen hat da niemand geredet oder hast du andere Quellen als ich?

    Sie wären schön dumm, würden sie es offen zugeben, aber das was sie tun und wollen, spricht doch für sich. 😞

    Bashar schrieb:

    Aber eine Diktatur, auch eine Unfehlbare, wie Du schreibst, brauchen wir sicherlich nicht.

    Das hab ich nicht geschrieben.

    Stimmt ja. Beim zweiten Lesen ist mir auch aufgefallen, dass Du das so nicht geschrieben hast. Ich habe in Deinen Satz "So grundfalsch kann das sozialistische Menschenbild also nicht sein." zu viel hineininterpretiert.



  • Oehm... Hier hat ein Volksvertreter andere Volksvertreter raus geschmissen. Einfach nur, weil er es kann.



  • Apollon schrieb:

    Oehm... Hier hat ein Volksvertreter andere Volksvertreter raus geschmissen. Einfach nur, weil er es kann.

    Naja, also mit dieser Aussage rückst du Herrn Lammert aber gewaltig in ein schlechtes Licht. Ich empfinde es eher als eine Handlung ähnlich wie sie von der Polizei ausgeführt wird. Er hat dafür gesorgt das die Regeln eingehalten werden und das der weitere Verlauf nicht gestört wird. (Ob die Polizei immer alles richtig macht ist jetzt mal dahin gestellt :D!)

    Ich weiss jetzt nicht welcher Politiker/in das war aber es hat jemand das Wort gehabt und gemeint das die Presonen auch die Namen von jenen hochhalten hätten sollen, welche aus Terroristischen Motiven getötet wurden. Z.b. 9/11.

    (Hat das schon jemand gesagt) - muss gestehen hab mir jetzt nicht alle Beiträge durchgelesen 😉

    PS: Ich setze diese Aktion gleich mit jemanden der sich sein eigenen Arm mutwillig bricht. Ein politischer Kopfschuss für die eigene Partei war das sicherlich nicht. Aber es bietet Angriffsfläche.


  • Mod

    Z schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Ich bin weder FDP-Fan noch Wähler, aber von abschaffen hat da niemand geredet oder hast du andere Quellen als ich?

    Sie wären schön dumm, würden sie es offen zugeben, aber das was sie tun und wollen, spricht doch für sich. 😞

    Aber irgendjemand muß doch mal das Thema ansprechen, daß wir mehr Geld ausgeben als einnehmen, und daß der Kostenblock "Sozialausgaben" weiter dramatisch wächst, während die Einnahmen weitgehend stagnieren.

    Diesem Problem muß man sich doch irgendwann stellen.



  • Der Kostenblock "Renten" wächst sogar ohne daß es jemals Aussicht auf Besserung gibt. Das muß wohl an der Natur der Sache liegen.

    Aber da traut sich wirklich niemand ran. 👎



  • Hi Marc++us,

    Marc++us schrieb:

    Aber irgendjemand muß doch mal das Thema ansprechen, daß wir mehr Geld ausgeben als einnehmen, und daß der Kostenblock "Sozialausgaben" weiter dramatisch wächst, während die Einnahmen weitgehend stagnieren.

    Diesem Problem muß man sich doch irgendwann stellen.

    Da hast Du völlig recht, aber Westerwelle ist zum Beispiel Außenminister. Also soll er seine Arbeit machen und Deutschland nach außen hin vertreten. Das macht er nämlich mehr so nebenbei auf einer Hinterbacke.
    Wenn er in erster Linie auf dem Sektor tätig werden wollte hätte er sich um das Finanz-, Wirtschafts- oder Arbeitsministerium bewerben müssen.

    Im übrigen werden wir das recht ball dalle merken, daß es so nicht weitergehen kann. Irgendwann, vielleicht schon nach der nächsten Wahl, wird es heißen
    "Schlaraffenland ist abgebrannt".
    Wir heben hier mahnend den Zeigefinger gegen die Griechen, die mit 300 Milliarden verschuldet sind. Dabei müssten wir eigentlich heilfroh sein, wenn wir nur eine (pro Person) vergleichbare minimale Verschuldung hätten. Die 1,7 Billionen die immer genannt werden sind ja nur der offiziell zugegebene Teil. Das eigentliche was Deutschland jetzt und in den nächsten Jahren an Schulden hat sind momentan ca 7 Billionen Euro. Hat selbst Bundespräsident Köhler zugegeben.
    7 Billionen sind aber, für jeden, vom Säöugling bis zum Rentner rund 100.000 Euro. Aber das Umrechnen auf 80 Millionen Bevölkerung ist auch Augenwischerei. Wirklich getragen wird es von der werktätigen Bevölkerung, also von denen die Werte schaffen mit deren Steuern und Abgaben. Das sind aber insgesamt nur 25 Millionen. Macht umgelegt schon ca 300.000 Euro aus. Ist aber immer noch ne Milchmädchenrechnung. Nicht jeder, der einer Beschäftigung nachgeht ist Teil derer, die auch die Steuern mit aufbringen. (na gut, Mehrwertsteuern schon...) aber richtig ertragreich Steuern werden nur von denen aufgebracht, die auch ausreichend verdienen. Alle diejenigen, die nur gering bezahlt werden oder durch Kinder kaum Steuern bezahlen entlasten zwar den Staat (zum Glück), aber beim richtig dicken Steueraufkommen des Staates sind sie nicht dabei. Diejenigen, die wirklich die Basis für die Finanzierung bzw. Rückzahlung 😃 😃 😃 dieser Schulden bilden sind von den 25 Millionen viielleicht 14-15 Millionen. Die Schulden umgelegt auf die bedeutet das, daß auf jedem von denen ca eine halbe Million Schulden liegt. So viel werde ich in meiner restlichen Arbeitszeit bis zur Rente voraussichtlich nicht mal Brutto verdienen. Aber ich kann ja auch nicht alles dem Staat geben, ein bisschen was brauche ich ja auch noch selber. Und der Staat wird es ja nicht bei dem Belassen, was er bisher an Schulden hat, sondern wird bis dahin auch fleißig weiter Geld raushauen und verschwenden wollen. Wie also soll es gehen.
    Allein die Zinsen für 7 Billionen sind bei 3% Zinssatz 210 Milliarden jährlich (zum Glück ist momentan nicht für alle sdavon Zinsen zu zahlen). Durch die 15 Millionen Effektivsteuererbringer geteilt sind das pro Jahr und Kopf 14.000 Euro. Oder auf den Monat bezogen 1167 Euro. Nur für den Schuldendienst, wenn die Schulden (z.B. Pensionen...) irgendwan in den nächsten jahren alle fällig werden. Ist zwar alles ein bischen rund über den Daumen gerechnet, aber es zeigt, wo die Fuhre hin geht. Und das sind nur die Zinsen. Da sind keine sonstigen Ausgaben und erst recht keine Tilgung dabei.
    Wer will mir jetzt noch erklären, daß wir noch genug Geld haben um große Steuererleichterungen zu spendieren, den Arbeitslosen noch mal richtig nen Schluck aus der Pulle zu gönnen und die Sätze ordentlich zu erhöhen (wie Grüne, SPD und Linke unisono verlangen), die Renten zu garantieren auch wenn die Löhne sinken und mit einer gewaltigen Bildungsoffensive Deutschland wieder an die Spitze zu bringen. Ich weiß es nicht.

    Wir werden uns damit abfinden müssen, daß Deutschland eigentlich viel mehr Pleite ist als die Griechen, und daß auch wir den Gürtel in jeder Beziehung nicht nur enger schnallen, sondern bis zum Bersten anziehen müssen.
    Was dabei nützlich wäre, wäre keine Vermittlungskanzlerin wie Frau Merkel die in der EU auf einvernehmliche Lösungen setzt, sondern eine Eiserne Lady wie es Margret Thatcher war die in der EU auf den Tisch gehauen hat und gesagt hat "ich will mein Geld zurück". Aber bis dahin wird wohl noch viel Zeit vergehen, wenn überhaupt.

    Gruß Mümmel


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