Desktop-Environments überflüssig? (Split von "LXDE")



  • Diese ganzen DEs braucht man doch nicht. Ich benutze Fluxbox als Windowmanager und Thunar als Filemanager. Da hab ich ~10MB Speicherverbrauch und absolut keinen sinnlosen GUI-Müll, der mein System ausbremst.
    Und schlecht aussehen oder schlecht bedienbar ist mein System bei weitem nicht. Sofern man ein wenig neugierig ist (um sich die Software zu suchen, die einem ohne DE noch fehlt) und mit einer Shell umgehen kann. 😉
    Muss aber jeder selbst entscheiden ob ihm Benutzerfreundlichkeit und die damit verbundene Systemausbremsung und evtl. auch Unübersichtlichkeit lieber sind als Performance und volle Kontrolle über das System.

    edit by nman: Split von hier



  • Disclaimer: Ich benutze selbst Fluxbox.

    Antoras schrieb:

    Muss aber jeder selbst entscheiden ob ihm Benutzerfreundlichkeit und die damit verbundene Systemausbremsung und evtl. auch Unübersichtlichkeit lieber sind als Performance und volle Kontrolle über das System.

    Das ist doch Blödsinn. Natürlich ist es gut, wenn mir das System Denkarbeit abnimmt, auch wenn das Rechenzeit kostet. Rechenzeit ist billig, meine Denkzeit teuer. Und Sachen, die ein Computer leicht für mich erledigen kann, will ich nicht selbst erledigen müssen.

    Wie oben schon gesagt: Ich bin auch Fluxbox-User, aber das hat mehr damit zu tun, dass ich kaum irgendein Feature einer modernen DE benutze, alles gerne schön minimalistisch habe und noch immer keine Zeit hatte, auf xmonad umzusteigen. Nicht damit, dass die Fluxbox weniger RAM als Gnome braucht; das wäre mir nämlich bei hinreichender RAM-Ausstattung _völlig_ egal.

    edit: Btw, "volle Kontrolle über das System"? Ich benutze Fluxbox seit mindestens acht Jahren und habe keinen blassen Schimmer, wovon Du redest. 🙂 (Wenn Du einen frischen "Fluxbox ist toll"-Thread möchtest, gib Bescheid, ich möchte den hier nicht unnötig zumüllen.)



  • Ich bin der letzte, der etwas von Handarbeit erledigt, wenn es mein Computer machen kann. Trotzdem vertrete ich die Meinung, dass man daran interessiert sein sollte zu wissen wie der Computer diese Arbeit verrichtet oder wenigstens welches Programm dafür zuständig ist.

    Ich benutze z.B. eine Shell, die über eine Auto-Vervollständigung verfügt. Ich wette, dass ich damit (und durch das Beherrschen eines 10-Finger-Systems) bei weitem schneller arbeiten kann als jemand mit GUI. In der Zeit, die jemand benötigt um durch ein GUI zu navigieren, hab ich schon längst eine Config geöffnet und einen Eintrag geändert.
    Ich hab nichts gegen GUIs, solange diese sinnvoll einsetzbar sind, wie z.B. bei einem Filemanager. Doppelklick auf eine Datei, damit sich diese öffnet ist tausend Mal angenehmer als ein Programmname + Pfad in die Shell einzugeben. Und eine Shell, die anhand von einer Dateiendung automatisch ein Programm startet, kenne ich leider nicht. Einstellungsdialoge erachte ich allerdings als ein nicht sinnvoll eingesetztes GUI und Animationen schon gleich zwei Mal nicht.

    RAM und Rechengeschwindigkeit hab ich auch genug, trotzdem macht es einen spürbaren Unterschied ob ich Nautilus, Thunar oder sogar MC als Filemanager starte. Beim Ersterem schläft man ja nebenher ein.

    Mit voller Kontrolle meine ich, dass ich z.B. weiß wie mounten funktioniert. Jemand, der bisher nur mit einem DE gearbeitet hat weiß das in der Regel nicht. Auch werden keine 100 zusätzlichen Programme gestartet, die erst mal überprüfen was für Dateien sich bei mir auf dem eingebundenem Gerät befinden (darunter könnten sich auch Viren etc. befinden). Dass so etwas Leistung ohne Ende kostet merkt man auch sofort.



  • Antoras schrieb:

    Trotzdem vertrete ich die Meinung, dass man daran interessiert sein sollte zu wissen wie der Computer diese Arbeit verrichtet oder wenigstens welches Programm dafür zuständig ist.

    Wozu denn? Solange der Rechner das macht, was ich möchte, braucht mich als normaler User doch nicht interessieren, was hinter den Kulissen abläuft. Natürlich _kann_ es das, aber wenn alles einwandfrei funktioniert, tut es das wohl eher nicht.

    Ich benutze z.B. eine Shell, die über eine Auto-Vervollständigung verfügt. Ich wette, dass ich damit (und durch das Beherrschen eines 10-Finger-Systems) bei weitem schneller arbeiten kann als jemand mit GUI. In der Zeit, die jemand benötigt um durch ein GUI zu navigieren, hab ich schon längst eine Config geöffnet und einen Eintrag geändert.

    Ich auch. Bin leidenschaftlicher zsh-User. Aber Du darfst nicht den Fehler machen, die Zeit, die Dich das Lernen der Shell und div. CLI-Userspace-Tools gekostet hat, zu vernachlässigen.

    Bis Du Auto-Completion verstanden hattest, die Emacs-Keybindings für die Shell konntest und hinreichend viel über die Innereien Deines Rechners gelernt hattest, dass Du jetzt mit der Shell schneller bist, haben eine Menge Leute glücklich und zufrieden ihre GUIs verwendet, die jetzt meistens nicht viel langsamer sind als Du und manchmal immer noch schneller.

    Einzig: Um sich mit all den Dingen zu quälen, mit denen wir beide uns beschäftigt haben, muss man sich dafür auch interessieren. Und das tun - verständlicherweise - nur manche Menschen.

    Ich hab nichts gegen GUIs, solange diese sinnvoll einsetzbar sind, wie z.B. bei einem Filemanager. Doppelklick auf eine Datei, damit sich diese öffnet ist tausend Mal angenehmer als ein Programmname + Pfad in die Shell einzugeben.

    Ich verwende keinen grafischen Dateimanager. Hin und wieder Midnight-Commander ist das äußerste.

    Und eine Shell, die anhand von einer Dateiendung automatisch ein Programm startet, kenne ich leider nicht.

    Unter MacOS X gibts das wunderbare Tool open(1), das schon längst irgendein Linuxer abkupfern hätte sollen, das vermisse ich immer wieder. ( open /pfad/zur/datei öffnet die Datei einfach mit der passenden Filetype Association.)

    Einstellungsdialoge erachte ich allerdings als ein nicht sinnvoll eingesetztes GUI und Animationen schon gleich zwei Mal nicht.

    Einstellungsdialoge aller Art sind einer der besten Einsatzzwecke für GUIs. Wenn sie vernünftig gemacht sind, dann machen sie es einfach viel bequemer, Programmoptionen für Tools zu setzen, die man nicht in und auswendig kennt.

    Auch Animationen können sinnvoll sein, wenn sie sich nicht nur auf Eyecandy beschränken. Siehe zB. die Tab-Drag-Animation von Chrome oä.

    RAM und Rechengeschwindigkeit hab ich auch genug, trotzdem macht es einen spürbaren Unterschied ob ich Nautilus, Thunar oder sogar MC als Filemanager starte. Beim Ersterem schläft man ja nebenher ein.

    Aber nur beim ersten Mal. Und als gewöhnlicher User hast Du den Filemanager eh dauernd offen.

    Mit voller Kontrolle meine ich, dass ich z.B. weiß wie mounten funktioniert.

    Völlig uninteressant.

    Jemand, der bisher nur mit einem DE gearbeitet hat weiß das in der Regel nicht.

    Wozu auch? Das muss man doch auch nur wissen, wenn die DE nicht so funktioniert, wie sie sollte.

    Auch werden keine 100 zusätzlichen Programme gestartet, die erst mal überprüfen was für Dateien sich bei mir auf dem eingebundenem Gerät befinden (darunter könnten sich auch Viren etc. befinden). Dass so etwas Leistung ohne Ende kostet merkt man auch sofort.

    Woran? Da laufen doch keine 100 Programme sondern idR. ein einzelnes. Und das wird auch nur dann aktiv, wenn man gerade einen USB-Stick angesteckt hat oä. Warum das ohne Autorun von Programmen, die eine autorun.inf am Datenträger angeben darf, virenanfällig sein soll, weiß ich nicht.



  • Antoras schrieb:

    Und eine Shell, die anhand von einer Dateiendung automatisch ein Programm startet, kenne ich leider nicht.

    "gnome-open filename" öffnet die Datei so, wie sie beim Doppelklick in gnome geöffnet werden würde. Kann man per alias natürlich auch an etwas kürzeres binden.

    Unter Mac OS X heißt der äquivalente Befehl "open".



  • Christoph schrieb:

    "gnome-open filename" öffnet die Datei so, wie sie beim Doppelklick in gnome geöffnet werden würde. Kann man per alias natürlich auch an etwas kürzeres binden.

    Oh, wunderhübsch. Als ich das das letzte Mal gesucht habe, hatte ich nichts gefunden, wobei das auch schon wieder mehrere Jahre her ist. Danke schön, darauf warte ich schon lange. 👍



  • Wozu denn? Solange der Rechner das macht, was ich möchte, braucht mich als normaler User doch nicht interessieren, was hinter den Kulissen abläuft. Natürlich _kann_ es das, aber wenn alles einwandfrei funktioniert, tut es das wohl eher nicht.

    Natürlich muss man sich nicht dafür interessieren, aber mich regt es ungemein auf, wenn bei Windows eine Prozess mal keine Rückmeldung mehr gibt. Vor allem, da die Prozesse in der Regel nicht wirklich abgestürzt sind und nach ein paar Sekunden schon wieder weiterlaufen. Dadurch fühlt sich das System nur unnötig träge an. Bei *buntu haben mich Prozesse auch immer wieder warten lassen, weshalb ich irgendwann zu Arch gewechselt bin, bei dem ich bisher noch nichts von irgendwelchen Deadlocks mitbekommen hab. Ich kann mir deren hohes Aufkommen echt nur durch zu viele im Hintergrund arbeitende und wahrscheinlich oft unnötige Prozesse erklären (die zum Großteil nur durch die DEs laufen).

    Ich auch. Bin leidenschaftlicher zsh-User. Aber Du darfst nicht den Fehler machen, die Zeit, die Dich das Lernen der Shell und div. CLI-Userspace-Tools gekostet hat, zu vernachlässigen.

    Ich behaupte einfach mal, dass wenn man jemand, der noch nie in seinem Leben ein PC benutzt hat, ein nacktes Linux aufsetzt, diese Person irgendwann Interesse daran entwickeln wird, das System einfacher zu bedienen. Dann wird sich diese selbst Software installieren, die sie unterstützt. Ein GUI zu bedienen muss man nämlich auch erst mal lernen. Der Unterschied ist nur, dass man heute in der Regel mit Windows aufwächst und deshalb nicht in die Vorzüge von GUI-losen/-mageren Systemen kommt. Ein paar Tastenkombinationen zu lernen dürfte nämlich nicht schwieriger sein wie sich zu merken in welchem Einstellungsdialog man jetzt eine bestimmte Einstellung findet.
    Dies ist aber leider nur sehr schwierig nachzuwieisen/-überprüfen - wird schwierig werden Eltern/Schulen und mittlerweile sogar schon Kindergärten davon zu überzeugen den Kindern lieber ein Unix als ein Windows näher zu bringen.

    Ich verwende keinen grafischen Dateimanager. Hin und wieder Midnight-Commander ist das äußerste.

    MC ist mir leider nicht effizient genug zu bedienen. Ich finde, dass es einfach nervt den Namen einer Software in die Shell einzutippen mit der man eine Datei laden möchte.

    Einstellungsdialoge aller Art sind einer der besten Einsatzzwecke für GUIs. Wenn sie vernünftig gemacht sind, dann machen sie es einfach viel bequemer, Programmoptionen für Tools zu setzen, die man nicht in und auswendig kennt.

    Die Namen von Configs sind doch meist selbsterklärend und meist steht auch ein Kommentar dabei. Und wieder gilt, dass man die Einstellung erst mal in dem Dialog finden muss. Aber stimmt schon - vernünftig gemacht erleichtern sie einem vieles. Wobei ich oft finde, dass viele GUI-Entwickler keine Ahnung von GUI-Entwicklung haben. Ich hab z.B. schon einen Audio-Treiber gehabt bei dem man die Lautstärke des Mikros im Menü für den Audio-Output einstellen musste.

    Völlig uninteressant.

    Für dich vllt. Für mich aber nicht. 😉 Ich finde es voll genial so etwas zu wissen. Andere schlagen sich die Zeit tot in dem sie den halben Tag zocken oder sich auf Partys so vollsaufen, damit sie den nächsten halben Tag im Bett verbringen müssen. Ich verbrauch sie in dem ich mein System erforsche oder irgend ne Library programmiere, die es schon tausendfach gibt, nur weil ich wissen will wie es funktioniert.

    Warum das ohne Autorun von Programmen, die eine autorun.inf am Datenträger angeben darf, virenanfällig sein soll, weiß ich nicht.

    Nur leider schlecht, dass es Autorundateien auf fast jedem Datenträger gibt und der normale User auch nicht weiß wie man sie deaktiviert.

    "gnome-open filename" öffnet die Datei so, wie sie beim Doppelklick in gnome geöffnet werden würde. Kann man per alias natürlich auch an etwas kürzeres binden.

    Hört sich gut an, gibt es unter meiner Distri nur leider nicht. Hab leider nirgendwo die Sources von dem Programm gefunden. Läuft das ohne, dass man die halbe Gnome-Umgebung dazu installieren muss?



  • Soll doch jeder verwenden was er will. Ich jedenfalls moechte Konqueror, Kmail, Kile, Amarok, Konsole, Kate, Kuickshow, K3B, Kolourpaint, Knetworkmanager oder Digikam nicht missen. Ich habe 4 Jahre mit Gentoo und KDE gearbeitet, ich denke ich weiss genug ueber mein System. Aber mit Kubuntu funktioniert einfach alles auf Anhieb, und das fast immer schneller und besser. Die Zeiten, wo ich zwei Nachmittage totschlagen konnte nur weil ich einen neuen Drucker hatte, sind einfach vorbei.



  • xdg-open ist die Freedesktop Variante (also unabhängig von einer spezifischen DE).



  • Antoras schrieb:

    Natürlich muss man sich nicht dafür interessieren, aber mich regt es ungemein auf, wenn bei Windows eine Prozess mal keine Rückmeldung mehr gibt.

    Tja. Klassisches Beispiel für schlechtes User-Interface-Design. Deswegen keine GUIs mehr verwenden zu wollen, ist eine etwas drastische Reaktion.

    Bei *buntu haben mich Prozesse auch immer wieder warten lassen, weshalb ich irgendwann zu Arch gewechselt bin, bei dem ich bisher noch nichts von irgendwelchen Deadlocks mitbekommen hab. Ich kann mir deren hohes Aufkommen echt nur durch zu viele im Hintergrund arbeitende und wahrscheinlich oft unnötige Prozesse erklären (die zum Großteil nur durch die DEs laufen).

    Das ist eine abenteuerliche Erklärung.

    Ich behaupte einfach mal, dass wenn man jemand, der noch nie in seinem Leben ein PC benutzt hat, ein nacktes Linux aufsetzt, diese Person irgendwann Interesse daran entwickeln wird, das System einfacher zu bedienen. Dann wird sich diese selbst Software installieren, die sie unterstützt.

    Wenn Du ein Ubuntu installierst, wird diese Person vmtl. einfach glücklich ihr Ubuntu verwenden, ohne je eine Shell zu benötigen.

    Ein GUI zu bedienen muss man nämlich auch erst mal lernen. Der Unterschied ist nur, dass man heute in der Regel mit Windows aufwächst und deshalb nicht in die Vorzüge von GUI-losen/-mageren Systemen kommt. Ein paar Tastenkombinationen zu lernen dürfte nämlich nicht schwieriger sein wie sich zu merken in welchem Einstellungsdialog man jetzt eine bestimmte Einstellung findet.

    Doch. Den Unterschied zwischen den beiden Ansätzen findest Du unter dem Stichwort "Discoverability". Die ist mit einem brauchbaren GUI viel höher.

    Dies ist aber leider nur sehr schwierig nachzuwieisen/-überprüfen - wird schwierig werden Eltern/Schulen und mittlerweile sogar schon Kindergärten davon zu überzeugen den Kindern lieber ein Unix als ein Windows näher zu bringen.

    Windows hat doch nicht das GUI für sich gepachtet. Wenn freie Unices irgendwie Erfolg haben, dann nur deswegen, weil sie mittlerweile für technisch uninteressierte Menschen sehr gute GUIs haben.

    MC ist mir leider nicht effizient genug zu bedienen. Ich finde, dass es einfach nervt den Namen einer Software in die Shell einzutippen mit der man eine Datei laden möchte.

    Ich habe Tab-Completion, Emacs, evince und mplayer. Und jetzt dank Christoph und ruediger auch ein Pendant zum open meines Macs.

    Die Namen von Configs sind doch meist selbsterklärend und meist steht auch ein Kommentar dabei.

    Für technisch versierte Anwender meistens schon, ja. Für technisch weniger versierte, sind textbasierte Config-Dateien was unheimlich kryptisches.

    Und Ausnahmen gibts auch für technisch versierte User, ich musste tatsächlich noch das ein oder andere sendmail-System konfigurieren; wenn Du mal eine sendmail.cf gesehen hättest, wärst Du vorsichtiger in Deinen Äußerungen. 🙂

    Wobei ich oft finde, dass viele GUI-Entwickler keine Ahnung von GUI-Entwicklung haben. Ich hab z.B. schon einen Audio-Treiber gehabt bei dem man die Lautstärke des Mikros im Menü für den Audio-Output einstellen musste.

    Klar, da hast Du natürlich Recht. Andererseits gibt es auch massig CLI-Tools mit beschissenem Interface. convert zB. Oder mencoder. Oder find. Oder …

    Völlig uninteressant.

    Für dich vllt. Für mich aber nicht. 😉 Ich finde es voll genial so etwas zu wissen. Andere schlagen sich die Zeit tot in dem sie den halben Tag zocken oder sich auf Partys so vollsaufen, damit sie den nächsten halben Tag im Bett verbringen müssen. Ich verbrauch sie in dem ich mein System erforsche oder irgend ne Library programmiere, die es schon tausendfach gibt, nur weil ich wissen will wie es funktioniert.

    Gratuliere. Du bist also ein aufstrebender junger Programmierer, den das Wissen um Mountpoints von den Drogen und der Straße fernhält. Toll. 😉

    Dennoch: Sowas ist nur für Leute interessant, die sich mit Rechnern zum Selbstzweck beschäftigen, nicht für Leute, die Rechner für irgendwelche anderen Einsatzzwecke benutzen. Und Du solltest Dich von der Vorstellung verabschieden, dass es "ehrenwerter" oder "besser" ist, eine Library zu schreiben, als einen Rechner "nur" dazu zu verwenden, eine Vorlesungsmitschrift oder ein Theaterstück zu schreiben, ein Video zu schneiden oder komplizierte wissenschaftliche Probleme zu lösen, ohne sich dafür zu interessieren, was gerade genau unter der Haube passiert.

    Warum das ohne Autorun von Programmen, die eine autorun.inf am Datenträger angeben darf, virenanfällig sein soll, weiß ich nicht.

    Nur leider schlecht, dass es Autorundateien auf fast jedem Datenträger gibt und der normale User auch nicht weiß wie man sie deaktiviert.

    Wir sprachen doch von DEs für freie Unices. Denen sind die autorun.inf-Dateien doch egal, die zeigen nur Standard-Autorun-Dialoge an, nicht irgendwas, was das Medium aktiv vorgibt. Ich fürchte mich nicht so richtig davor, dass eines Tages Wine unter Ubuntu Windows-Viren vom USB-Stick ausführt und echten Schaden anrichtet. Dafür sind Viren nicht portabel genug. 🙂

    Hört sich gut an, gibt es unter meiner Distri nur leider nicht. Hab leider nirgendwo die Sources von dem Programm gefunden. Läuft das ohne, dass man die halbe Gnome-Umgebung dazu installieren muss?

    Gnome-Programme brauchen normalerweise massig Gnome-Libraries. Die tun Dir aber nicht weh, Du brauchst sie sonst ja nicht zu verwenden.
    Und wenn Du Arch verwendest, versuch doch mal pacman -S -s gnome-open oä. pacman ist übrigens auch ein Programm mit furchtbar miesem CLI.



  • Dazu passend: Windows: Choice But No Choice
    Kurz, es geht darum, dass man in Linux etliche Windows Manager und Desktop Environments zur Verfügung hat, während man in Windows nur max. Themes installieren kann.

    Ich mag mein KDE4 und die KDE Programme 🙂



  • DEvent schrieb:

    Dazu passend: Windows: Choice But No Choice

    Und genau das ist eine der größten Schwächen von Linux am Desktop.



  • Festplatten sind auch überflüssig, mich Lochkarten hab ich viel bessere Übersicht darüber, was mein Computer macht. Eigentlich sind auch Computer überflüssig, ich rechne lieber alles selbst.

    Meiner Meinung nach liegt der Fehler hier in der Betrachtung der Maschine. Der Computer ist dafür gedacht, Menschen Arbeit abzunehmen und nicht umgekehrt! Ich mag es nicht, wenn man immer nur in schwarz-weiß denkt (entweder volle Kontroller oder Bevormundung).

    Glücklicherweise darf das jeder selbst entscheiden. Ich selbst bin, obwohl das obige gar nicht dafür spricht, eher ein Konsolenmensch, weiß aber sehr wohl, die Vorzüge einer voll integrierten Oberfläche zu schätzen. Man denke aber doch einfach mal an die vielen, vielen Menschen, die beruflich mit dem Rechner arbeiten müssen und vielleicht noch nicht einmal besonders interessiert daran sind. Unter dem Aspekt von der Überflüssigkeit von DEs zu sprechen halte ich für etwas ignorant.



  • Shade Of Mine schrieb:

    DEvent schrieb:

    Dazu passend: Windows: Choice But No Choice

    Und genau das ist eine der größten Schwächen von Linux am Desktop.

    Und wie das? Ein normal User merkt davon nichts, der kennt nur was ein OEM ihm installiert (wenn er den ein Linux Laptop oder PC kauft). Wenn er Linux selbst installiert, dann merkt er davon auch wenig, bis gar nicht. Er installiert einfach die beliebteste (oder eine die ihm empfohlen wurde) Distribution.

    Jemand der sich aber interessiert, installiert mal diese und mal das, um zu sehen was es sonst noch gibt.



  • Wenn Du ein Ubuntu installierst, wird diese Person vmtl. einfach glücklich ihr Ubuntu verwenden, ohne je eine Shell zu benötigen.

    Natürlich, trotzdem ist eine Shell in vielen Dingen einem GUI weit überlegen. Man muss sich nur dafür interessieren und diese Vorzüge lernen wollen. Gibt zwar nicht viele Leute, die das interessiert, aber solange ich eine Shell benutzen darf hab ich kein Problem damit.

    Doch. Den Unterschied zwischen den beiden Ansätzen findest Du unter dem Stichwort "Discoverability". Die ist mit einem brauchbaren GUI viel höher.

    Ob das wirklich stimmt kann wohl niemand sagen. Ich z.B. erfreu mich an auf den erste Blick kompliziert wirkenden Sachen wie Regex oder kleinen Scripten, mit denen man z.B. viele Dateian nach einem bestimmten Muster umbenennen kann. Da kann ich Leute mit ihren GUIs nur belächeln.

    Und Du solltest Dich von der Vorstellung verabschieden, dass es "ehrenwerter" oder "besser" ist, eine Library zu schreiben

    Hab nicht nie behauptet oder gedacht - man kann mit OS-Entwicklung aber genauso seinen Lebensunterhalt verdienen wie mit Graphiken zeichnen und dabei nicht zu wissen wie das Graphikprogramm funktioniert.

    Ich fürchte mich nicht so richtig davor, dass eines Tages Wine unter Ubuntu Windows-Viren vom USB-Stick ausführt und echten Schaden anrichtet. Dafür sind Viren nicht portabel genug.

    Dafür fürchte ich mich auch nicht, eher davor, dass unter den benutzerfreundlichen Distris bald alles von Windows nachgebaut wurde. Einen richtigen root gibt es unter Ubuntu ja schon jetzt nicht mehr. Wenn jetzt noch jemand sudo abschafft, dauert es nicht mehr lange bis es auch jede Menge Schadsoftware für Linux gibt.

    Und wenn Du Arch verwendest, versuch doch mal pacman -S -s gnome-open oä. pacman ist übrigens auch ein Programm mit furchtbar miesem CLI.

    Hab ich schon gemacht. Im übrigen kann man für -S -s auch -Ss schreiben...
    Und was gefällt dir an dem CLI von pacman nicht?

    xdg-open ist die Freedesktop Variante (also unabhängig von einer spezifischen DE).

    Danke, das Tool ist echt interessant. Jetzt kann ich mir MC doch noch mal angucken...

    Und genau das ist eine der größten Schwächen von Linux am Desktop.

    Was findest du daran eine Schwäche? Dass es keinen einheitlichen Standard gibt? Ist doch toll so - kann jeder das benutzen was ihm gefällt.

    Unter dem Aspekt von der Überflüssigkeit von DEs zu sprechen halte ich für etwas ignorant.

    Ich habe nie behauptet, dass sie überflüssig seien, nur dass man auch gut ohne auskommt. Jemand, der mit einem PC nur arbeiten möchte, kann dies auch mit einer Konsole tun, z.B. indem er den Namen eines Programms darin eingibt. Ist auch nicht schwieriger wie ein Icon anzuklicken. Und ein unbedarfter Nutzer ändert doch sowieso nichts an der Systemkonfiguration - egal ob mit Konsole oder Shell.



  • Antoras schrieb:

    Jemand, der mit einem PC nur arbeiten möchte, kann dies auch mit einer Konsole tun, z.B. indem er den Namen eines Programms darin eingibt. Ist auch nicht schwieriger wie ein Icon anzuklicken.

    "Discoverability" wurde schon genannt, nicht wahr? 🙂

    Natürlich ist es schwieriger, den Namen eines Programms in der Konsole einzutippen als ein Icon anzuklicken. Grund: Um ihn einzutippen, muss man den Namen des Programms kennen.

    Im GUI dagegen kann ich auf "Office -> Word Processor" klicken, und bekomme das, was ich möchte, ohne das Wort "oowriter" kennen zu müssen.



  • Antoras schrieb:

    Ich habe nie behauptet, dass sie überflüssig seien, nur dass man auch gut ohne auskommt.

    Antoras schrieb:

    Diese ganzen DEs braucht man doch nicht. Ich benutze Fluxbox als Windowmanager und Thunar als Filemanager. Da hab ich ~10MB Speicherverbrauch und absolut keinen sinnlosen GUI-Müll, der mein System ausbremst.

    Zudem lautet der Titel der Diskussion: "Desktop-Environments überflüssig?"

    Nochmal zum eigentlich Thema: Es ist doch als logisch anzunehmen, dass die Weiterentwicklung der Benutzereingabe nicht bei der Shell stehen bleibt, sondern sich wesentlich intuitiveren Mechanismen wie Auge (GUI) oder in Zukunft sicherlich auch Sprache, Gestik usw. bedient. Alles andere wäre doch nur ein Klammern an überholte Gewohnheiten und ein hemmen des Fortschritts.

    Wie gesagt, ich bin auch Konsolenbenutzer, daher vertrete ich nicht explizit meinen Standpunkt, sondern versuche, eine objektive Betrachtung anzustellen...



  • Also meine Wenigkeit ist sehr froh, dass es DEs wie GNOME und KDE gibt.
    Ich bin dem GNOME-Project jedenfalls dankbar, dass es mir die grundlegenden Programme als Paket liefert, und dass diese Programme optisch alle so schön zusammenpassen. In der Bedienung auch.

    Wenn ich mir das erst alles extra zusammensuchen müsste... 😞



  • Im GUI dagegen kann ich auf "Office -> Word Processor" klicken, und bekomme das, was ich möchte, ohne das Wort "oowriter" kennen zu müssen.

    Die Installationsroutinen könnten ja Aliase anlegen. Also, dass man statt oowriter eben nur writer oder von mir aus auch word eingeben braucht. Aber gut, hast mich überzeugt. Icons sind doch noch mal ein wenig einfacher.

    Zudem lautet der Titel der Diskussion: "Desktop-Environments überflüssig?"

    Den hab nicht ich gewählt, sondern nman, der den Thread von einem anderen abgesplittet hat. Aber mein erster Satz sagt eigentlich wirklich fast das gleiche - obwohl ich nicht wollte, dass es so rüberkommt wie wenn ich DEs überflüssig finde.

    Alles andere wäre doch nur ein Klammern an überholte Gewohnheiten und ein hemmen des Fortschritts.

    Da sag ich ja nichts dagegen. Nur finde ich, dass man einfache, kleine Dinge wie eine Shell nicht vergessen sollte. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es irgendwann mal möglich sein soll, ein technisches Gerät nur über Gestik oder über Sprache zu steuern. Software hat immer Bugs, und es muss ja jemand geben, der sie beheben kann. Da bin ich dann mit meiner Shell zur Stelle. 😉
    Aber wer weiß was die Zukunft bringt.

    Wenn ich mir das erst alles extra zusammensuchen müsste...

    Es gibt viel Alternativ-Software, die zwar nicht so viele Funktionen besitzen, dafür aber weniger Ressourcen verschlingen, oder anderweitig Vorteile bieten. Ich hab schon viele Perlen gefunden, die viel angenehmer zu bedienen finde als die Standardprogramme, die bei den DEs dabei sind.
    Aber wenn man keine Lust hat sich nach Alternativen umzugucken, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn etwas nicht so läuft wie man es am liebsten hätte. Und zeitlich ist das oft auch kein Problem. Mal eben ein neues Bildbetrachtungsprogramm zu suchen dauert ja nun echt nicht lange.



  • Antoras schrieb:

    Die Installationsroutinen könnten ja Aliase anlegen. Also, dass man statt oowriter eben nur writer oder von mir aus auch word eingeben braucht. Aber gut, hast mich überzeugt. Icons sind doch noch mal ein wenig einfacher.

    Sobald du etwas eingeben musst, musst du dich mit der Materie auskennen.

    Aber du schlägst ja auch oowriter vor, warum nicht vi?

    Da sag ich ja nichts dagegen. Nur finde ich, dass man einfache, kleine Dinge wie eine Shell nicht vergessen sollte. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es irgendwann mal möglich sein soll, ein technisches Gerät nur über Gestik oder über Sprache zu steuern. Software hat immer Bugs, und es muss ja jemand geben, der sie beheben kann. Da bin ich dann mit meiner Shell zur Stelle. 😉
    Aber wer weiß was die Zukunft bringt.

    wie genau behebst du einen software bug mit der shell?
    und wo ist der unterschied zwischen einer handgeste als eingabe oder einem cli?

    cli bietet der natürlich an sachen zu automatisieren, aber das ganze kann man auch klickend machen, siehe zB automator unter os x. es ist alles nur eine frage des interfaces. (und ja, automator ist nicht so toll wie ein cli, keine frage, aber der ansatz geht in diese richtung).

    Wenn ich mir das erst alles extra zusammensuchen müsste...

    Es gibt viel Alternativ-Software, die zwar nicht so viele Funktionen besitzen, dafür aber weniger Ressourcen verschlingen, oder anderweitig Vorteile bieten. Ich hab schon viele Perlen gefunden, die viel angenehmer zu bedienen finde als die Standardprogramme, die bei den DEs dabei sind.
    Aber wenn man keine Lust hat sich nach Alternativen umzugucken, dann darf man sich auch nicht beschweren, wenn etwas nicht so läuft wie man es am liebsten hätte. Und zeitlich ist das oft auch kein Problem. Mal eben ein neues Bildbetrachtungsprogramm zu suchen dauert ja nun echt nicht lange.

    jein, es dauert schon lange. weil nur suchen ist es ja nicht, man muss es auch installieren und evaluieren.

    ein bildbetrachtungsprogramm ist ja nun trivial, aber bei etwas komplexeren sachen dauert die evaluierung schonmal mehrere wochen...



  • Antoras schrieb:

    Natürlich, trotzdem ist eine Shell in vielen Dingen einem GUI weit überlegen.

    Davon musst Du mich bestimmt nicht überzeugen. 🙂

    Ob das wirklich stimmt kann wohl niemand sagen. Ich z.B. erfreu mich an auf den erste Blick kompliziert wirkenden Sachen wie Regex oder kleinen Scripten, mit denen man z.B. viele Dateian nach einem bestimmten Muster umbenennen kann. Da kann ich Leute mit ihren GUIs nur belächeln.

    Solltest Du aber nicht. Auch Regexps kann man mit GUIs bequemer machen, siehe zB. http://www.emacswiki.org/emacs/ReBuilder oder http://kodos.sourceforge.net/

    Ich habe vor kurzem sogar so ein eigenartiges GUI-Rename-Tool verwendet, weil id3ren Mist gebaut hat und ich nicht geduldig genug war, mir für das einmalige rename anzusehen, wie ich es zur Kooperation überreden kann. Und auch für solche Aufgaben sind GUIs nicht zwangsläufig unangenehm, weil man sehr hübsche Vorschauen implementieren kann, die Dir sofort zeigen, was das Resultat Deines Aufrufs sein wird.

    Natürlich kann man nicht mit Sicherheit sagen, was intutitiver ist, allerdings gibt es zum Thema User-Interface-Design massenhaft Studien, die darauf hindeuten, dass GUIs eine gute Sache(TM) sind.

    Hab nicht nie behauptet oder gedacht - man kann mit OS-Entwicklung aber genauso seinen Lebensunterhalt verdienen wie mit Graphiken zeichnen und dabei nicht zu wissen wie das Graphikprogramm funktioniert.

    Klar. Aber der Punkt ist eben, dass DEs durchaus ihren Platz haben. Auch wenn wir beide keine verwenden, solltest Du ihnen das zugestehen und Dich über die netten Nebeneffekte, die viele DEs für uns haben, freuen. 🙂

    Dafür fürchte ich mich auch nicht, eher davor, dass unter den benutzerfreundlichen Distris bald alles von Windows nachgebaut wurde. Einen richtigen root gibt es unter Ubuntu ja schon jetzt nicht mehr. Wenn jetzt noch jemand sudo abschafft, dauert es nicht mehr lange bis es auch jede Menge Schadsoftware für Linux gibt.

    Warum sollte man sudo abschaffen? Den Root-Login zu killen kommt der Security doch eher zugute.

    Im übrigen kann man für -S -s auch -Ss schreiben...

    Ich weiß, ich hatte den Aufruf aber geistig erst zusammengestückelt, weil ich selten Arch verwende.

    Und was gefällt dir an dem CLI von pacman nicht?

    Vieles. Das wichtigste:

    • Optionen sind abhängig von der Operation. An sich logisch, aber ein und die selbe Option bedeutet für unterschiedliche Optionen _komplett_ unterschiedliche Sachen. Beispiel: -s. Steht zweimal für "search" und einmal (beim Löschen) für "recursive" (obwohl -r sogar noch frei wäre).
    • Operationen sehen genauso wie Optionen aus. Dafür wären ggf. entsprechende Subcommands besser gewesen, wie sie man: git auch verwendet oder wie man: aptitude sie hat. (Also "programmname operation --option" statt "programmname --operation --option" oä.)
    • Kleinigkeit: Warum gibt es so eine große Unterscheidung zwischen dem Durchsuchen von Repos nach Paketen und der Suche nach installierten Paketen? Normalerweise will ich einfach nur Pakete suchen, egal ob installiert oder nicht. Wenn ich nur installierte will, dann ist ein weiterer Selektor auch ok. Damit wären die ständig auftretenden Use-Cases bequemer und das CLI kompakter. aptitude macht auch das recht schön.

    Ich habe nie behauptet, dass sie überflüssig seien, nur dass man auch gut ohne auskommt. Jemand, der mit einem PC nur arbeiten möchte, kann dies auch mit einer Konsole tun, z.B. indem er den Namen eines Programms darin eingibt. Ist auch nicht schwieriger wie ein Icon anzuklicken. Und ein unbedarfter Nutzer ändert doch sowieso nichts an der Systemkonfiguration - egal ob mit Konsole oder Shell.

    Dazu haben ja schon ein paar Leute was geschrieben.


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