Evolution oder Schöpfung?



  • SeppJ schrieb:

    Ist es richtig, alle Ungläubigen zu töten? Das hier gewählte Axiomsystem sagt ja. Ist diese Handlungsweise somit gerechtfertigt? Falls nein: Warum nicht?

    Das kommt auf den Bezugspunkt an. Aus Sicht der Leute, die dieses System angenommen haben, gibt es höhere Ziele als z.B. Freiheit und Achtung von Menschenleben. Sogar das eigene Leben ist nur ein vorübergehender, nicht besonders begehrenswerter Zustand, den es gilt, möglichst gottgefällig hinter sich zu bringen.

    Es gibt kein absolutes "Richtig" und "Falsch". Wir meinen, was sie tun und wollen ist falsch. Sie meinen, daß bei uns alles falsch läuft. Sie meinen, daß Gottes Gesetze überall auf der Welt gelten müssen und kämpfen mit allen Mitteln dafür. Wir meinen, daß Freiheit wichtiger ist. Aber wir sind "politisch korrekt" und jammern bestenfalls rum, wenn mal wieder was passiert ist. 😞



  • Sqwan schrieb:

    Ich glaube mit "Rechtssystem" meint er eine Menge an Menschen, die dem Wort "Gerechtigkeit" seine Bedeutung geben, nach der man dann geht, wenn sich die Frage stellt, ob etwas gerechtfertigt ist oder nicht.

    Genau. Wir Europäer haben z.B. in manchen Punkten ein gänzlich anderes Gerechtigkeitsverständnis als Muslime (s. Beispiel mit dem Stock). Was richtiger oder gerechter ist, lässt sich da imho sehr schwer beurteilen.



  • Sqwan schrieb:

    Ich glaube mit "Rechtssystem" meint er eine Menge an Menschen, die dem Wort "Gerechtigkeit" seine Bedeutung geben, nach der man dann geht, wenn sich die Frage stellt, ob etwas gerechtfertigt ist oder nicht.

    Ich glaube nicht, dass er das gemeint hat. Nichtsdestotrotz - inwieweit verharmlost das sein Statement?



  • itt: nix neues 😞



  • Z schrieb:

    Aber wir sind "politisch korrekt" und jammern bestenfalls rum, wenn mal wieder was passiert ist.

    Auf youtube findest Du einige sehr erhellende Videos von Robert Spencer zu der Thematik. Seine kritischen Thesen sind IMHO sehr fundiert und objektiv. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Warnern, deren Aussagen einen gehörigen Schuß Xenophobie beinhalten. Spencers Bücher sind Pflichtlektüre für jeden, der sich ernsthaft mit der Materie befassen will.



  • SeppJ schrieb:

    "Gott existiert" .. wäre gleichzeitig wahr und falsch .. Leugnen der Logik .. Existenzaussage wertlos ..

    Gott oder Religion kann man nur mit dem Herzen begegnen, nicht mit dem Kopf. Der Fehler liegt bei dir und nicht bei Gott. Die Existenzaussage ist nur in einem reinen System der Vernunft wertlos. Traurig, wer sich darauf begrenzt.

    Gott ohne jede Konsequenz. Und das ist ein Kriterium für Nichtexistenz

    Gott existiert, wenn auch nur als Idee (z.B. wie die Natuerlichen Zahlen). Diese Diskussion ist eine Konsequenz. Deine Argumentation ist demnach falsch.

    Kann root denn zB einen Prozess erschaffen den niemand killen kann? .. Na, macht es Klick? .. Alles Lüge, root kann es logisch nicht geben!

    Noch so ein Bullshitbeispiel aus der realen Welt in der die Logik wieder gestresst wird. Es macht bei mir nicht Klick.

    SeppJ schrieb:

    Wieso sollte ich nochmal nach einem willkürlichen gewähltem Axiomsystem leben? .. Axiome sich gegenseitig ausschließen .. viele ein Axiom .. Wie beurteile ich nun, welches das richtige System ist, wenn ich von keinem beweisen kann, dass es richtig ist?

    Boah, du stresst das Wort Axiom aber sehr. So eine Engstirnigkeit und fehlende Einsicht, obwohl du selbst siehst, wie unnuetzt deine Logik hier ist. Logik hilft dir nicht bei den grossen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Dazu zaehlt auch: Was ist richtig?



  • knivil schrieb:

    Logik hilft dir nicht bei den grossen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

    Doch. Ich weiß, wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehe.

    Was richtig ist, entzieht sich in dieser Allgemeinheit der Betrachtung, fürchte ich.



  • Woher konmmst du?



  • Ich war früher gasförmig irgendwo im universum verteilt. Später waren stücke von mir in einem oder mehreren sternen verteilt. Heute bestehe ich aus diesen Teilen. Aber ich baue mich immer noch einbisschen auf. Naja manche Teile von mir haben bestimmt schonmal jemandem hier auf der Erde gehört.



  • knivil schrieb:

    Gott existiert, wenn auch nur als Idee (z.B. wie die Natuerlichen Zahlen).

    Der Vergleich hinkt. Zahlen manifestieren sich in unserer Realität in Form von Werten, Quantitäten, als Ordnungskriterium usw. Dagegen ist Gott pure Idee, ohne den geringsten Bezug zur Wirklichkeit. Er ist höchstens ein Platzhalter für alles Unbekannte.

    Und je mehr wir wissen, desto mehr verblaßt dieses Gespenst, genannt Gott. :p



  • volkard schrieb:

    knivil schrieb:

    Logik hilft dir nicht bei den grossen Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?

    Doch. Ich weiß, wer ich bin, woher ich komme und wohin ich gehe.

    Was richtig ist, entzieht sich in dieser Allgemeinheit der Betrachtung, fürchte ich.

    knivil schrieb:

    Woher konmmst du?

    neoexpert schrieb:

    Ich war früher gasförmig irgendwo im universum verteilt. Später waren stücke von mir in einem oder mehreren sternen verteilt. Heute bestehe ich aus diesen Teilen. Aber ich baue mich immer noch einbisschen auf. Naja manche Teile von mir haben bestimmt schonmal jemandem hier auf der Erde gehört.

    Das ist eine sehr materielle Selbstsicht. Fragen wie "Wer bin ich?", "Was bin ich?", "Wo komme ich her?", "Wo gehe ich hin?" und so weiter kann man auch ganz anders interpretieren. Klar, man kann eine Frage "Was bin ich?" naturwissenschaftlich interpretieren und Atome, Moleküle und so weiter beschreiben, aus denen man besteht. Aber eigentlich zielen solche Fragen auf etwas anderes ab. Man kann solche Fragen auch so interpretieren, dass man sie nicht auf naturwissenschaftlicher Ebene beantworten kann. Wenn man zum Beispiel nach einem Sinn für die eigene Existenz sucht. Das ist auch ein Teilaspekt der Frage "Wer oder was bin ich?".

    EDIT: Zusatz:

    Ich habe den Thread nicht verfolgt, weiß also nicht, um was es eigentlich geht. Aber wenn ich mir mal die Ursprungsfrage ansehe: Meine Vorstellung von Schöpfung steht nicht im Widerspruch zur Evolution. Klar: Der Mensch hat sich über die Evolution entwickelt und eine Vorstellung der Art "Gott hat Adam aus Lehm gemacht" ist völliger Unsinn und irgendwelchen Fundamentalisten vorbehalten. Aber es gibt Fragen, die die Naturwissenschaft nicht beantworten kann und nie beantworten können wird. Wie oben schon erwähnt, sind das zum Beispiel solche Sinn-Fragen. Vielleicht ist es einfach eine Art Sehnsucht von vielen Menschen, sich als mehr als eine Art biologische Maschine zu sehen, aber wenn man dieses Bedürfnis hat, dann muss man praktisch auf eine Art Gott zurückgreifen. Wenn man nach einem Sinn sucht, zum Beispiel nach einem Sinn für das Universum, dann geht das nicht ohne einen Gott. Und dann macht man auch den Schluss, dass es das Universum nur geben kann, weil es einen Gott gibt.



  • Ich war früher gasförmig irgendwo im universum verteilt.

    Dein Koerper vielleicht, aber was ist mit dem Rest? Gibt es ein Sein ohne Koerper?

    Zahlen manifestieren sich in unserer Realität

    Nein. Hast du denn schon mal eine Drei gesehen? Wenn drei Aepfel auf eine Haufen liegen, kannst du mir eine Drei zeigen, ohne die Aepfel (oder etwas anderes) zu benutzen? Das Abbild einer Drei ist wohl von der Idee Drei sehr verschieden. Und nur, weil wir ueber das Abbild nicht mehr nachdenken. Ein etwas besseres Beispiel ist vielleicht der Kreis. Welchen Bezug hat diese Idee zu seiner "Realisierung"? Es gibt keine perfekten Kreise in der Realitaet. Aber es gibt die Idee Kreis, mit der Mathematiker arbeiten. Das Konzept Primzahl hat zwar Realisierung wie 3,5,7,.. Aber allein durch diese Beispiele kannst du Primzahl nicht erklaeren. Genauso die Zahl Pi ... oder Kategorientheorie. Da manifestiert sich gar nichts.

    Und je mehr wir wissen, desto mehr verblaßt dieses Gespenst, genannt Gott.

    Ein Gespenst also. Hast du Angst davor? Wobei mehrere Physiker, Biologen, .. (Naturwissenschaftler) je mehr an einen Gott glauben, je mehr sie sich mit den Raetseln des Universums befassen.



  • knivil schrieb:

    Wobei mehrere Physiker, Biologen, .. (Naturwissenschaftler) je mehr an einen Gott glauben, je mehr sie sich mit den Raetseln des Universums befassen.

    Man sollte dazu sagen, dass Gott hier nicht im engeren Sinne wie z.B. beim christlichen Gott zu sehen ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass gerade diese Physiker, Biologen etc. ziemlich genau wissen, dass Religionen ein großer Schwachsinn sind, der von Menschen erdacht wurde.

    Vll. solltest du den Satz anders formulieren - Diese Wissenschaftler werden einfach "spiritueller", ohne dabei ihre "Wissenschaftlichkeit" zu verlieren. Ich persönlich schließe keine übermächtige Kreatur außerhalb unseres Universums aus (in welcher Form auch immer), glaube aber nicht an irgendetwas spezielles. Man könnte sagen, ich betrachte das aus dem Blickwinkel der Wahrscheinlichkeit - Möglich ist es wohl (schließlich wissen wir nix über "Außerhalb des Universums"), dass es tatsächlich ein "intelligentes" Wesen außerhalb unseres Universums gibt, dass uns erschaffen hat und alles nach Plan ablaufen lässt, aber es ist wohl nicht sehr wahrscheinlich - weshalb ich mich nicht festlege zu sagen: "Ich glaube was hier passiert ist in irgendeiner Weise irgendwie geplant gewesen".


  • Mod

    knivil schrieb:

    Ich war früher gasförmig irgendwo im universum verteilt.

    Dein Koerper vielleicht, aber was ist mit dem Rest? Gibt es ein Sein ohne Koerper?

    Von welchem Rest redest du? Was bist du denn bitte sonst, außer deinem Körper?



  • knivil schrieb:

    Und je mehr wir wissen, desto mehr verblaßt dieses Gespenst, genannt Gott.

    Ein Gespenst also. Hast du Angst davor? Wobei mehrere Physiker, Biologen, .. (Naturwissenschaftler) je mehr an einen Gott glauben, je mehr sie sich mit den Raetseln des Universums befassen.

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das eine weit verbreitete Legende sein soll. Gibt es da verlässliche Zahlen zu?



  • SeppJ schrieb:

    Von welchem Rest redest du? Was bist du denn bitte sonst, außer deinem Körper?

    Geist? Was ist die Drei ohne die drei Aepfel? Vielleicht kann man das in ein Axiom packen. Konsequentes Ignorieren ist wohl das einfachste fuer manche.

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das eine weit verbreitete Legende sein soll. Gibt es da verlässliche Zahlen zu?

    Nein, nur mehr oder weniger populaere Beispiele.



  • Walli schrieb:

    knivil schrieb:

    Und je mehr wir wissen, desto mehr verblaßt dieses Gespenst, genannt Gott.

    Ein Gespenst also. Hast du Angst davor? Wobei mehrere Physiker, Biologen, .. (Naturwissenschaftler) je mehr an einen Gott glauben, je mehr sie sich mit den Raetseln des Universums befassen.

    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das eine weit verbreitete Legende sein soll. Gibt es da verlässliche Zahlen zu?

    Das ist auch nur eine Legende. Ich hätte dazu zumindest mal den Artikel in Nature:

    http://www.nature.com/nature/journal/v394/n6691/full/394313a0.html

    bzw. da für Leute, die keinen direkten Zugang zu Nature haben:

    http://www.stephenjaygould.org/ctrl/news/file002.html / http://www.stephenjaygould.org/ctrl/news/file002.pdf

    Ok, natürlich geht es dort um eine recht kleine Stichprobe, aber ich denke schon, dass man daraus den Schluss ziehen kann, dass ein ganz überwiegender Anteil von Wissenschaftlern nicht an einen Gott glaubt.



  • knivil schrieb:

    Ein Gespenst also. Hast du Angst davor? Wobei mehrere Physiker, Biologen, .. (Naturwissenschaftler) je mehr an einen Gott glauben, je mehr sie sich mit den Raetseln des Universums befassen.

    Das ist Unsinn, das Gegenteil ist der Fall, weil Wissenschaftler die Annahme eines Gottes als so banal zur Erklärung der Schönheit der Natur empfinden, dass sie eine Beleidigung darstellt.

    Nachtrag: Eine schöne Natur, die von einem Gott gemacht wurde, ist weit weniger toll, als eine schöne Natur ohne Gott.

    Das ist wie mit der Moral.
    Menschen, die nur Gutes tun, weil sie denken, sonst mit der Hölle bestraft zu werden, sind nicht nur doof, weil sie keinen besseren Grund haben, sondern verächtlich.

    Ein Mensch, der nur deshalb nicht mordet, weil er Angst hat, erwischt zu werden, wäre ins unserer mordernen Ethik alles andere als moralisch. Warum sollte das für die religiöse Strafe anders sein?

    Das ist dann auch noch eine Beleidigung aller moralischen Atheisten und eine Unterstellung aller Atheisten, egozentrisch und unmoralisch zu sein.


  • Mod

    knivil schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Von welchem Rest redest du? Was bist du denn bitte sonst, außer deinem Körper?

    Geist? Was ist die Drei ohne die drei Aepfel?

    Geist ist ein Wort das ich aus Gruselgeschichten kenne. Wie meinst du das Wort im Zusammenhang mit Menschen? Meinst du ihr Denken? Du willst doch wohl nicht ernsthaft behaupten, dass das Denken nicht vom Körper ausgeführt wird?

    Vielleicht kann man das in ein Axiom packen. Konsequentes Ignorieren ist wohl das einfachste fuer manche.

    Was wird denn bitte ignoriert?



  • knivil schrieb:

    Ich war früher gasförmig irgendwo im universum verteilt.

    Dein Koerper vielleicht, aber was ist mit dem Rest? Gibt es ein Sein ohne Koerper?

    Also Christen glauben nicht an irgendeinen Zusatz namens Geist zum Körper, der unsterblich ist.

    Die Bibel sagt, dass der Mensch Staub ist und wieder zu Staub zerfallen wird.

    „Bedenke Mensch, dass du Staub bist, und zum Staub zurückkehrst“ (Gen 3,19 EU) (bzw. lateinisch: „Memento homo, quia pulvis es, et in pulverem reverteris“)

    Und das Glaubensbekenntnis sagt, dass Jesus die toten Körper auferwecken wird. Was im deutschen unglücklich "Auferstehung der Toten" heißt, heißt im Englischen "resurrection of the bodies" und im Lateinischen sogar "carnis resurrectionem" ("das wiederauferstehende Fleisch").

    Du bist wohl nicht einmal über deine Religion richtig informiert.


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