Arizona immigration law and Glenn Beck has Nazi Tourette's



  • Dravere schrieb:

    earli schrieb:

    Die Polizei soll Verbrecher fangen und alle anderen in Ruhe lassen. Die Betonung liegt auf dem zweiten!

    1. Wurdest du schon mal kontrolliert?
    2. Wie ging das schon wieder? Die Polizei soll Verbrecher fangen, soll dabei aber still bleiben, darf nichts machen und vor allem wenn ich die Straftat begehe, soll sie wegschauen. Schliesslich begehe ich die Straftat zum ersten Mal und nur ein einzige Mal. Andere sind da viel schlimmer, die sollen diese belästigen und nicht mich. Ich muss nicht kontrolliert werden, ich bin schliesslich ein braver Bürger. 🤡

    Darum geht es nicht. Der Unterschied ist die Ansicht, dass ein paar frei herumlaufende Verbrecher nicht so schlimm sind, wie ein unterdrückerischer Polzeiapparat.

    Oja! Das möchte ich auch. Wenn du verhaftet wirst, weiss es gleich die gesamte Presse, somit alle Nachbarn, alle deine Kollegen, Eltern, usw. usf.
    Wenn du jetzt denkst, dass da dann immer noch die Unschuld gilt und man die Schuld zuerst beweisen muss ... sowas ist der Presse scheiss egal, hauptsache man hat einen Sündenbock.
    Und ob eine solche totale Überwachung der Polizisten sinnvoll ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Geschweige denn, ob es etwas bringt.

    Das kann nur da passieren, wo die Gesellschaft so kaputt ist, dass sie in einen Verdacht so viel hineininterpretiert. Das ist aber eher ein deutsches Problem, als ein amerikanisches. Das hat auch mit dem von dir ganz gut repränsentiertem blinden Vertrauen in die Polizeibeamten zu tun, "Wenn sie ihn verhaften, dann wird da schon was dran sein."
    Amerikaner trauen dagegen nicht einmal Gerichtsurteile den Beamten zu, deshalb haben deren Gerichte Juries (mit den bekannten anderen Problemen). Und nur die Jury entscheidet über Schuld oder Unschuld, Richter sind nur für Details wie Länge/Höhe der Strafe zuständig.

    Toll, dann wird der aktive Schutz der Bevölkerung zum Politikum. Der Polizeipräsident oder Sherriff ist dann mehr um die Stimmen im Volk interessiert, als dass er Verbrechen aufklären lässt.

    Also das ist mir alles andere als schlüssig. Wenn ich bei uns die Chefs der Polizeien sehe, da gibt es so einiges an Korrekturbedarf. In Berlin will die Polizei nicht einmal Nummern, die in jedem Einsatz zufällig wechseln, an die Polizisten anbringen. Es werden ständig Menschen von Polizisten verprügelt, und vor Gericht lässt sich der Täter aus der Einheit nicht identifizieren, weil die Polizisten nicht gegeneinander aussagen und nur die Nummer der Einheit bekannt war.

    Jau, vergleichen wir einfach ein paar zusammenhangslose zahlen! Du kannst doch nicht zwei völlig unterschiedliche Systeme nur anhand der Anzahl Mitarbeiter miteinander vergleichen. Und erst recht nicht daraus irgendwelche Rückschlüsse über gute Polizeiarbeit ziehen.

    Du hast die Zahlen nur nicht verstanden. Ich dachte, es wäre offensichtlich, was sie bedeuten: Wenn Polizisten nur kommunale Organe sind, können sie automatisch rein technisch viel weniger zur Unterdrückung eingesetzt werden.
    Man denke da nur an Heiligendamm oder Castor-Demonstrationen. Selbst ein verrückter Diktator könnte sowas in den USA gar nicht machen, weil er gar keine Leute dafür hat. Selbst die Streitkräfte könnte er dafür nicht missbrauchen, dann stünden ihm nämlich erstmal die Nationalgarden gegenüber.

    Besser nicht zu viel von den Amis kopieren. Du jubelst die US-Polizei vielleicht nicht hoch, aber sieht sie ein wenig sehr einseitig durch eine Rosa-Brille, wir mir scheint. Ich würde die US-Polizei jedenfalls nicht als sehr gutes Vorbild sehen.

    Natürlich gibt es da einige Probleme. Vor allem kontrovers diskutierte Ausstattung (Taser) und bescheuerte Polizisten. Aber diese Probleme haben wir in Deutschland auch, und zwar noch zusätzlich zu den strukturellen.
    Aktuelle Beispiele:
    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0%2C1518%2C694707%2C00.html
    http://www.youtube.com/watch?v=7xcQTyQxAWc
    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,692300,00.html

    Das amerikanische System hat nicht weniger Fehler und Probleme mit Inkompetenz. Aber es hat weniger Potential zum Machtmissbrauch.
    Und wenn du in unserem System Fehler und Inkompetenz wegträumst, weil mehr Experten an Schlüsselpositionen die Entscheidungen treffen, dann ist deine Brille auch ganz schön rosa.

    Nachtrag:
    Schau dir mal die drei von mir verlinkten Fälle an und betrachte mal die nächsten paar Monate, was passieren wird. Ich sage es dir voraus: Nichts. Wenn es hoch kommt, wird ein Polizist strafversetzt zur Autobahn oder sowas.
    Sowas könnte ein gewählter Polizeipräsident nicht riskieren.


  • Administrator

    earli schrieb:

    Darum geht es nicht. Der Unterschied ist die Ansicht, dass ein paar frei herumlaufende Verbrecher nicht so schlimm sind, wie ein unterdrückerischer Polzeiapparat.

    Verstehe ich dich somit richtig: Deutschland hat einen unterdrückerischen Polizeiapparat? 😕

    earli schrieb:

    Oja! Das möchte ich auch. Wenn du verhaftet wirst, weiss es gleich die gesamte Presse, somit alle Nachbarn, alle deine Kollegen, Eltern, usw. usf.
    Wenn du jetzt denkst, dass da dann immer noch die Unschuld gilt und man die Schuld zuerst beweisen muss ... sowas ist der Presse scheiss egal, hauptsache man hat einen Sündenbock.
    Und ob eine solche totale Überwachung der Polizisten sinnvoll ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Geschweige denn, ob es etwas bringt.

    Das kann nur da passieren, wo die Gesellschaft so kaputt ist, dass sie in einen Verdacht so viel hineininterpretiert. Das ist aber eher ein deutsches Problem, als ein amerikanisches.

    ROFL. Deine Ahnung von der US-amerikanischen Gesellschaft erweist sich soeben als NULL.

    earli schrieb:

    Das hat auch mit dem von dir ganz gut repränsentiertem blinden Vertrauen in die Polizeibeamten zu tun, "Wenn sie ihn verhaften, dann wird da schon was dran sein."

    So, ich vertraue der Polizei also blind? Wie kommst du auf einen solchen Unsinn? Ich denke nicht im Traum daran irgendjemandem blind zu vertrauen. Der Polizei muss man auf die Finger schauen und auch hin und wieder mal kräftig draufhauen, aber das erreichst du nicht, wenn das Überwachungsorgan das Volk ist. Das Volk hat keine Ahnung von Polizeiarbeit und kann daher auch nicht sinnvoll beurteilen.

    earli schrieb:

    Amerikaner trauen dagegen nicht einmal Gerichtsurteile den Beamten zu, deshalb haben deren Gerichte Juries (mit den bekannten anderen Problemen). Und nur die Jury entscheidet über Schuld oder Unschuld, Richter sind nur für Details wie Länge/Höhe der Strafe zuständig.

    Du hast keine Ahnung von US-Amerikanischer Geschichte.

    earli schrieb:

    Toll, dann wird der aktive Schutz der Bevölkerung zum Politikum. Der Polizeipräsident oder Sherriff ist dann mehr um die Stimmen im Volk interessiert, als dass er Verbrechen aufklären lässt.

    Also das ist mir alles andere als schlüssig. Wenn ich bei uns die Chefs der Polizeien sehe, da gibt es so einiges an Korrekturbedarf.

    Korrekturbedarf gibt es immer. Du erreicht aber am wenigsten sinnvolle Korrektur, wenn das Volk anfängt den Polizeipräsidenten zu wählen. Oftmals ist die Korrektur etwas sehr unpopuläres und das kannst du nicht machen, wenn du auf Stimmenfang gehen musst.

    earli schrieb:

    Du hast die Zahlen nur nicht verstanden. Ich dachte, es wäre offensichtlich, was sie bedeuten: Wenn Polizisten nur kommunale Organe sind, können sie automatisch rein technisch viel weniger zur Unterdrückung eingesetzt werden.
    Man denke da nur an Heiligendamm oder Castor-Demonstrationen. Selbst ein verrückter Diktator könnte sowas in den USA gar nicht machen, weil er gar keine Leute dafür hat. Selbst die Streitkräfte könnte er dafür nicht missbrauchen, dann stünden ihm nämlich erstmal die Nationalgarden gegenüber.

    Nein, du scheint nicht zu verstehen, dass man nicht mit ein paar Zahlen gleich zwei unterschiedliche Systeme vergleichen kann. Du hast gar keine Analyse der Unterschiede gemacht, der Zuständigkeiten, der Aufgaben, der Gesetze, usw. usf.
    Du vergleichst Birnen mit Äpfeln.

    earli schrieb:

    Das amerikanische System hat nicht weniger Fehler und Probleme mit Inkompetenz. Aber es hat weniger Potential zum Machtmissbrauch.

    Ja, klar. Weniger potential zum Machtmissbrauch. Sicher doch. Träum weiter.

    earli schrieb:

    Und wenn du in unserem System Fehler und Inkompetenz wegträumst, weil mehr Experten an Schlüsselpositionen die Entscheidungen treffen, dann ist deine Brille auch ganz schön rosa.

    Ich glaube nicht, dass es hier keine Fehler und keine Inkompetenz gibt. Habe ich auch nie gesagt, dass ist deine seltsame Überinterpretation meiner Aussagen, nur weil ich nicht deiner Meinung bin. Ich denke aber, dass unsere Polizeiapparate besser funktionieren als die in den USA.

    Es gibt kein Optimum in keinem System. Aber ich würde sagen, dass das deutsche Polizei-System etwas besser ist als das US-Polizei-System. Vor allem auch weil hier weniger blinde Monotonie herrscht. Gerade weil in den USA alles überwacht wird, alles genaue Vorschriften hat, usw. usf. wird es monoton und am Ende funktioniert es nicht mehr.
    Es ist der typsiche Fall, wenn ein Vertrag von fünf Personen unterschrieben werden muss. Fünf Personen deshalb, damit es genügend Kontrolle hat und der Vertrag gründlich gelesen und überprüft wurde. Ich kann dir mit hoher Sicherheit sagen, dass der Vertrag von keiner der fünf Personen gelesen wird, weil jede denkt, dass einer der anderen vier dies tun wird.

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    So, ich vertraue der Polizei also blind? Wie kommst du auf einen solchen Unsinn? Ich denke nicht im Traum daran irgendjemandem blind zu vertrauen. Der Polizei muss man auf die Finger schauen und auch hin und wieder mal kräftig draufhauen, aber das erreichst du nicht, wenn das Überwachungsorgan das Volk ist. Das Volk hat keine Ahnung von Polizeiarbeit und kann daher auch nicht sinnvoll beurteilen.

    Das ist dein Problem. Du gehst davon aus, dass es ein objektives Maß für gute Polizeiarbeit ist. Objektiv ist höchstens feststellbar, ob die Polizei ihren Aufgaben nachkommt. Was jedoch die Aufgaben der Polizei sind, ist alles andere als objektiv.
    Dass jede Belästigung der Bevölkerung Recht ist, solange die Polizei effektiv jeden fängt, der gegen irgendeine hoheitliche Ordnung verstößt, ist nicht jedermanns Meinung.
    Was die Aufgaben der Polizei sind, hat das Volk zu entscheiden, und niemand anders. Wenn die Leute wollen, dass die Polizei niemanden belästigen kann, auch wenn dadurch die Aufklärungsquote von Straftaten in den Keller geht, dann hat das so zu sein und nicht anders. Und wenn du glaubst, dass es auch nur entfernt irgendeine Rechtfertigung geben könne, deine Definition von guter Polizeiarbeit irgendjemand anderem aufzuzwingen, dann bist du ein Faschist.



  • Du bist also dafür das ein Serien Vergewaltiger frei laufen darf bloß damit 20 ähnlich aussehende Leute in ruhe gelassen werden?



  • CSL schrieb:

    Du bist also dafür das ein Serien Vergewaltiger frei laufen darf bloß damit 20 ähnlich aussehende Leute in ruhe gelassen werden?

    Nein, ich hab gesagt, wenn die Leute Verbrecher fangen lassen wollen, dann sollen sie gefangen werden, und wenn sie das nicht wollen, dann nicht.

    Und für Extremfälle gibt es immer noch FBI und Co. Sie sind die Ausnahme, nicht die Regel.


  • Administrator

    earli schrieb:

    ..., dann bist du ein Faschist.

    Juche, wir sind bei der Nazi-Keule angekommen.

    Daher nur noch drei Dinge:
    1. Du solltest lesen lernen. Du interpretierst Dinge in meine Aussagen hinein, welche ich gar nicht gesagt habe. Ich habe nirgends behauptet, dass man die Polizeiarbeit rein objektiv beurteilen könnte.
    2. Was die Aufgaben der Polizei sind, dass steht im Gesetz oder der Verfassung (je nach Land).
    3. Du solltest Politiker werden! Solchen populistischen scheiss den du hier rauslässt ... weit entfernt von jeglicher Realität.

    Grüssli



  • Dravere schrieb:

    earli schrieb:

    ..., dann bist du ein Faschist.

    Juche, wir sind bei der Nazi-Keule angekommen.

    Von Nazis hab ich nicht geredet.

    Ursprünglich aus sozialrevolutionären lokalen Zusammenschlüssen, den Syndikalisten, "Bewegung der Tat", entstanden, entwickelte sich Anfang der 1920er Jahre in I rasch eine Bewegung, deren Anhänger sich selbst als Faschisten bezeichneten und deren Symbol, das Rutenbündel (ital.: fascio), die Stärke und Überlegenheit des Bundes gegenüber dem einzelnen bedeutet.

    Bundesamt für politische Bildung

    2. Was die Aufgaben der Polizei sind, dass steht im Gesetz oder der Verfassung (je nach Land).

    Nur dass es in Deutschland keine Verfassung gibt, das Grundgesetz traut sich nicht mal, sich selbst so zu nennen.
    Und dass Gesetze umso undemokratischer sind, je weiter oben (Bundesebene, EU-Ebene) sie entstehen, sollte jedem Auffallen.



  • Ach herrje, unsere Verfassung heißt nicht Verfassung! Das ist ein riesiges Unglück! Geh doch damit zum Bundesgrundgesetzgericht und beschwer dich. 🤡



  • earli schrieb:

    Nein, ich hab gesagt, wenn die Leute Verbrecher fangen lassen wollen, dann sollen sie gefangen werden, und wenn sie das nicht wollen, dann nicht.

    Und für Extremfälle gibt es immer noch FBI und Co. Sie sind die Ausnahme, nicht die Regel.

    Wie passen Ausnahmen und (Deine) Demokratie zusammen?



  • scrub schrieb:

    Ach herrje, unsere Verfassung heißt nicht Verfassung! Das ist ein riesiges Unglück! Geh doch damit zum Bundesgrundgesetzgericht und beschwer dich. 🤡

    Wenn du mal einen Politikwissenschaftler fragst, gibt es einen klaren Grund, warum sie nicht Verfassung genannt werden kann: Weil es keine Volksabstimmung gab, die sie angenommen hat.

    Das ist nicht nur ein anderes Wort für das selbe gemeint, die Verfasser wussten das sehr genau.



  • earli schrieb:

    scrub schrieb:

    Ach herrje, unsere Verfassung heißt nicht Verfassung! Das ist ein riesiges Unglück! Geh doch damit zum Bundesgrundgesetzgericht und beschwer dich. 🤡

    Wenn du mal einen Politikwissenschaftler fragst, gibt es einen klaren Grund, warum sie nicht Verfassung genannt werden kann: Weil es keine Volksabstimmung gab, die sie angenommen hat.

    Das ist nicht nur ein anderes Wort für das selbe gemeint, die Verfasser wussten das sehr genau.

    Und wer's nicht glaubt, schreibe eine Mail ans Bundesamt für Grundgesetzschutz 🤡 helau


  • Mod

    earli schrieb:

    scrub schrieb:

    Ach herrje, unsere Verfassung heißt nicht Verfassung! Das ist ein riesiges Unglück! Geh doch damit zum Bundesgrundgesetzgericht und beschwer dich. 🤡

    Wenn du mal einen Politikwissenschaftler fragst, gibt es einen klaren Grund, warum sie nicht Verfassung genannt werden kann: Weil es keine Volksabstimmung gab, die sie angenommen hat.

    Das ist nicht nur ein anderes Wort für das selbe gemeint, die Verfasser wussten das sehr genau.

    Eine unschöne Geschichtsverdrehung.

    Die Verfasser haben das GG nicht Verfassung genannt, weil eine solche erst für ein wiedervereintes Deutschland (damals gedacht in den Grenzen von 1937) eingeführt werden sollte, und das GG nur für die Trizone Gültigkeit erlangte.

    Aus diesem Grund wurde das Werk GG genannt, aber nicht primär wg der fehlenden Volksabstimmung.

    Wenn Du wirklich einen Politikwissenschaftler gefragt hättest, dann hätte der Dir eher was von demokratischer Legitimation der Verfassung erklären sollen, und auch, daß diese nicht zwangsläufig durch eine Volksabstimmung erfolgen muß (wobei ich das persönlich bevorzugen würde, aber das ist ein anderes Thema).

    Juristisch ist das Grundgesetzt die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.



  • volkard schrieb:

    Und wer's nicht glaubt, schreibe eine Mail ans Bundesamt für Grundgesetzschutz 🤡 helau

    Der Name des zuständigen Amtes muss sich doch nicht auf die konkret gültige Umsetzung beziehen, schließlich sieht das Grundgesetz selbst vor, abgelöst zu werden.

    Artikel 146

    Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

    Und zum Thema Verfassungschutz und deutsche Polizeiarbeit: In 14 von 16 deutschen Ländern arbeitet der Verfassungsschutz grundgesetzwidrig:

    http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2009/pm.2009-12-04.420



  • Marc++us schrieb:

    Eine unschöne Geschichtsverdrehung.

    Die Verfasser haben das GG nicht Verfassung genannt, weil eine solche erst für ein wiedervereintes Deutschland (damals gedacht in den Grenzen von 1937) eingeführt werden sollte, und das GG nur für die Trizone Gültigkeit erlangte.

    Aus diesem Grund wurde das Werk GG genannt, aber nicht primär wg der fehlenden Volksabstimmung.

    Wenn Du wirklich einen Politikwissenschaftler gefragt hättest, dann hätte der Dir eher was von demokratischer Legitimation der Verfassung erklären sollen, und auch, daß diese nicht zwangsläufig durch eine Volksabstimmung erfolgen muß (wobei ich das persönlich bevorzugen würde, aber das ist ein anderes Thema).

    Juristisch ist das Grundgesetzt die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.

    1. Wo folgt aus dem von dir genannten zusätzlichen Grund, dass der von mir angegebene Grund falsch ist?

    2. Wenn das wirklich nicht der Grund war, warum die Autoren des Grundgesetzes das Wort "Verfassung" vermieden haben, warum haben sie das dann in Artikel 146 explizit reingeschrieben?







  • Alle, die sich nicht störrisch an den Begriff "Verfassung" klammern, haben kein Problem damit, daß unsere Verfassung "Grundgesetz" heißt. Sie könnte auch "Verordnung über die Einfuhr von Karamelbonbons" heißen, es wäre immer noch eine Verfassung.



  • scrub schrieb:

    Alle, die sich nicht störrisch an den Begriff "Verfassung" klammern, haben kein Problem damit, daß unsere Verfassung "Grundgesetz" heißt. Sie könnte auch "Verordnung über die Einfuhr von Karamelbonbons" heißen, es wäre immer noch eine Verfassung.

    Nein, dass es unsere offizielle Verfassung ist, bedeutet rein gar nichts. Wir müssen dafür kämpfen, dass sie verbessert wird. Und es ist nicht einmal selbstverständlich, dass sie in der Form eingehalten wird, wie sie offiziell gilt.

    Stalins Verfassung der Sowjetunion von 1936 war auch toll, aber wie weit die Realität davon weg war, weiß wohl jeder:

    [...]

    Artikel 17. Jeder Unionsrepublik bleibt das Recht auf freien Austritt aus der UdSSR gewahrt.

    [...]

    Artikel 125. In Übereinstimmung mit den Interessen der Werktätigen und zur Festigung der sozialistischen Ordnung werden den Bürgern der UdSSR durch das Gesetz garantiert:
    a) die Redefreiheit;
    b) die Pressefreiheit;
    c) die Kundgebungs- und Versammlungsfreiheit;
    d) die Freiheit der Durchführung von Straßenumzügen und -demonstrationen.

    Diese Rechte der Bürger werden dadurch gewährleistet, daß den Werktätigen und ihren Organisationen die Druckereien, Papiervorräte, öffentlichen Gebäude, Straßen, das Post- und Fernmeldewesen und andere materielle Bedingungen, die zur Ausübung dieser Rechte notwendig sind, zur Verfügung gestellt werden.

    [...]

    Artikel 127. Den Bürgern der UdSSR wird die Unverletzlichkeit der Person gewährleistet. Niemand kann anders als auf Gerichtsbeschluß oder mit Genehmigung der Staatsanwaltschaft verhaftet werden.

    Artikel 128. Die Unverletzlichkeit der Wohnung der Bürger und das Briefgeheimnis werden durch Gesetz geschützt.

    [...]

    Artikel 134. Die Wahl der Deputierten zu allen Sowjets der Deputierten der Werktätigen - zum Obersten Sowjet der UdSSR, zu den Obersten Sowjets der Unionsrepubliken, zu den Regions- und Gebietssowjets der Deputierten der Werktätigen, zu den Obersten Sowjets der autonomen Republiken, zu den Sowjets der Deputierten der Werktätigen der autonomen Gebiete, zu den Sowjets der Werktätigen der Kreise, der Rayons, der Städte und der ländlichen Ortschaften (der Staniza, des Dorfes, des Chutors, des Kischlaks, des Auls) - erfolgt durch die Wähler auf der Grundlage des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts in geheimer Abstimmung.

    [...]

    Der Unterschied zwischen Rechtsstaat und Unrechtsstaat besteht nicht nur in den Gesetzen, sondern in der Wirklichkeit. Das galt auch bei der DDR. Und vor allem die Rechte in Artikel 17 bei der UdSSR hat weder ein deutsches Bundesland noch ein amerikanischer Bundesstaat.

    Ich habe ja auch nichts gegen das Grundgesetz. Ich finde es trotz seiner Entstehungsgeschichte für ziemlich gelungen.

    Was ich persönlich verbesserungswürdig finde:
    - Wehrpflicht streichen
    - Kirchen vom Staat trennen
    - Einschränkungen der Meinungsfreiheit aufheben

    Ich finde es auch nicht schlimm, wie man am Ende des Krieges auf das Grundgesetz gekommen ist. Was ich aber sehr schlimm finde, ist, wie bei der Wiedervereinigung die Gelegenheit verworfen wurde, eine Diskussion und Volksabstimmung nachzuholen. Und was ich fast noch schlimmer finde, ist, wie bei Abschlüssen von internationalen Verträgen ignoriert wird, dass dabei das Grundgesetz hintergangen wird.





  • Und jetzt noch ein paar Hammer aus der deutschen Polizeiarbeit. Sie demonstrieren eindrucksvoll, wie korrupt unsere Polizeiorganisation ist.

    Ein Beispiel ist aktuell und eins ganz alt. Das ganz alte soll demonstrieren, dass unsere Polizei nicht erst seit der Islamistenterrorpanik kaputt ist. Sie war es schon so ziemlich von anfang an.

    (Ist ja auch kein Wunder, schließlich hat das deutsche System seine Wurzeln im Kaiserreich, da wurde es gar nicht so entworfen, dass es besonders anti-unterdrückerisch ist.
    Das amerikanische dagegen hat seine Wurzeln in der Paranoia, dass die britischen Kolonialisten oder ein irrer Präsident die gerade erst gewonnene Freiheit wieder zerstören konnte.
    Wenn in einem europäischen Staat ein Irrer die Freiheit zerstört, dann gibt es Nachbarn und Amerikaner, um das wieder gerade zu biegen. Selbst General Franco ist nur noch Geschichte.
    Wenn das in Amerika passieren würde, wären alle Freunde der Freiheit ziemlich gearscht.)

    1975/1976: Polizei plante Terroranschläge, um sie der RAF anzuhängen

    Um die RAF-Leute in der Öffentlichkeit als "gewöhnliche Kriminelle und 'miese Typen'" darzustellen, die "sich nicht scheuen, Anschläge gegen Unbeteiligte, gegen die Allgemeinheit und die Gesundheit" zu verüben, schlagen die Staatsschützer gar die "Planung von Anschlägen auf (die) Trinkwasserversorgung Berlin" vor - und auf "das Hamburger Elektrizitätswerk".

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65009827.html

    2009: Der erfundene Oktoberfest-Terrorist von München

    Der Informatikstudent sitzt am Morgen des 26. September zehn Kilometer
    entfernt im Münchner Norden am Schreibtisch und lernt für seine
    Diplomprüfung. Sein Blick schweift aus dem Fenster, zum Firmenparkplatz
    gegenüber seiner Wohnung. An Wochenenden ist der sonst wie leer
    gefegt, jetzt steht dort ein silbergrauer BMW. Eigentlich würde sich Samir nichts dabei denken. Aber da war dieser Mann vor drei Monaten in der Uni-Bibliothek, der ihn mit einer Handy-Kamera filmte.

    Als Samir ihn aufforderte, die Aufnahmen zu löschen, hat er sich umgedreht und ist auf die Straße gerannt, in ein Auto gesprungen und losgefahren, bei Rot über die Ampel. Wie im Film. Samir notierte sich das Kennzeichen und erstattete Anzeige bei der Polizei. Der Beamte sagte, das Kennzeichen sei im Computer gesperrt, und wunderte sich.

    Der Verdächtige selbst fühlte sich verfolgt und hat seine Verfolger bei der Polizei angezeigt. Dennoch wurde die Lüge aufrecht erhalten, man hätte einen Verdächtigen, der angeblich einen Anschlag auf das Oktoberfest plante.
    http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/31900/1.html


Anmelden zum Antworten