Sind Tanzverbot/Musikverbot okay?



  • Ich finde das Verbot gehört verboten, nur weil irgendeine Religion da einen Feiertag hat darf das nicht zu einem vom Staat verhängten Verbot für den Rest des Landes führen.



  • earli schrieb:

    [...] oder das Sittengesetz verstößt.

    _das_ dürfte der Knackpunkt sein.

    Wenn die allgemeine Moralvorstellung ist, dass am Karfreitag nicht getanzt (und am Sonntag nicht gearbeitet) werden soll, dann muss man das erstmal so hinnehmen und darauf hoffen, dass sich diese Grundeinstellung ändert. In Zeiten, wo Volksfeste um 22.00 Uhr dichtmachen müssen, weil sich Anwohner gestört fühlen gehe ich aber nicht davon aus, dass das noch in diesem Jahrhundert geschehen wird



  • earli schrieb:

    GPC schrieb:

    earli schrieb:

    Das ändert aber nichts am Prinzip. Wir sind hier nicht in China!

    Wenn die in China wüssten, was wir hier grad diskutieren, würden sie uns als Vollidioten abstempeln und auslachen. Ich les immer wieder "Aus Prinzip"... bist du wirklich schon so hardcore auf "Es muss absolut moralisch korrekt und perfekt für jeden sein" (wer erkennt den widerspruch?) gepolt, dass du nichtmal merkst, wenn du dich selbst in den Arsch trittst? Weil im Endeffekt würdest du ja lieber am Karfreitag arbeiten, damit du dann abends tanzen gehen bzw. effektiv daheim im Internet abhängen und auf LOLcats glotzen kannst.

    Es ist nicht ein theoretisches Gesetz in der Schublade. Echte Menschen werden gerade mit diesem Gesetz von Kirchen und Landesregierungen in ihren wirklichen Rechten verletzt.

    Das hat nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe. Aber es stimmt, es wird wirklich furchtbares Leid unter den Menschen angerichtet. Sorry alter, aber dich kann man einfach nicht ernst nehmen 😉

    Wenn du dich so in deinen Rechten beschnitten siehst, dann steht dir aber auch frei, etwas dagegen zu unternehmen... die Möglichkeiten sind zahlreich. Warum tust du das nicht?



  • zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    [...] oder das Sittengesetz verstößt.

    _das_ dürfte der Knackpunkt sein.

    Wenn die allgemeine Moralvorstellung ist, dass am Karfreitag nicht getanzt (und am Sonntag nicht gearbeitet) werden soll, dann muss man das erstmal so hinnehmen und darauf hoffen, dass sich diese Grundeinstellung ändert. In Zeiten, wo Volksfeste um 22.00 Uhr dichtmachen müssen, weil sich Anwohner gestört fühlen gehe ich aber nicht davon aus, dass das noch in diesem Jahrhundert geschehen wird

    Wenn jemand gestört würde, ist das was anderes. Aber ein Opernhaus oder eine Diskothek sind darauf eingestellt, dass sie es im Griff haben, wen sie stören. Ich bezweifle, dass irgendein Anwohner von dem Opernhaus lärmbelästigt wird.

    Und die meisten Leute sind bestimmt nicht für das Verbot, gerade Christen müssen sich doch schämen für diese unglaubliche Intoleranz. Ein paar merkbefreite Bischofsäußerungen haben doch nichts mit der allgemeinen Meinung zu tun. Es wird die ganze Zeit von Toleranz geredet, und von einer angeblichen Christenverfolgung, dabei verfolgt man Nichtchristen für's Tanzen.



  • zwutz schrieb:

    earli schrieb:

    [...] oder das Sittengesetz verstößt.

    _das_ dürfte der Knackpunkt sein.

    Wenn die allgemeine Moralvorstellung ist, dass am Karfreitag nicht getanzt (und am Sonntag nicht gearbeitet) werden soll

    Das ist aber ein ziemlich großes Wenn. Als ich das erste mal von diesem Verbot gehört habe, und das ist noch nicht so lange her, hab ich es für einen Scherz gehalten.



  • earli schrieb:

    Und die meisten Leute sind bestimmt nicht für das Verbot, gerade Christen müssen sich doch schämen für diese unglaubliche Intoleranz. Ein paar merkbefreite Bischofsäußerungen haben doch nichts mit der allgemeinen Meinung zu tun. Es wird die ganze Zeit von Toleranz geredet, und von einer angeblichen Christenverfolgung, dabei verfolgt man Nichtchristen für's Tanzen.

    die Christen machen hier garnichts. Der Staat hat das Verbot aufgestellt und sorgt (mehr oder weniger) für die Einhaltung.
    Die Christen haben irgendwann für sich entschieden, dass sich das eigentlich nicht gehört, so als Christ gerade am Karfreitag zu tanzen (durchaus verständlich). Und als damals die Gesetze in einem mehrheitlich christlich orientierten Staat niedergeschrieben wurden, wurde der Passus eben aufgenommen.

    Jetzt ist zwar die christliche Orientierung weg, das Gesetz ist aus Gewohnheit aber geblieben. Und da es immernoch genug Christen gibt wird das auch keine Partei gerne anpacken, solang es nicht unbedingt notwendig ist.

    Darüber hinaus finde ich aber die Idee eines verpflichtenden Ruhetages durchaus angenehm. Manchmal muss man die Leute eben zu ihrem Glück zwingen 😉



  • Wir schaffen einfach ALLE Feiertage ab, und erhöhen dafür dann die Zahl der freien Urlaubstage. Dann kann sich jeder seinen Scheiß so basteln, wie er ihn haben will 😃



  • Edit:
    Was rede ich hier eigentlich noch...



  • zwutz schrieb:

    Wenn die allgemeine Moralvorstellung ist, dass am Karfreitag nicht getanzt (und am Sonntag nicht gearbeitet) werden soll, dann muss man das erstmal so hinnehmen und darauf hoffen, dass sich diese Grundeinstellung ändert.

    Ich bezweifle stark, dass dies die allgemeine Moralvorstellung widerspiegelt.



  • Mal eine passende Erweiterung der Fragen:

    Ist ein gesetzliches Verbot der Störung der Mittagsruhe für alle gerechtfertigt?
    Ist ein gesetzliches Verbot der Störung der Nachtruhe für alle gerechtfertigt ? (Flughafen usw.)
    Ist ein gesetzliches Verbot für den Betrieb von Schiessstände an stillen Feiertagen für alle gerechtfertigt?



  • Ich erweitere auch:
    Ist es gerechtfertigt, dass die Taliban für ein komplettes Tanzverbot kritisiert wurden?

    Die Linie muss natürlich da gezogen werden, wo andere wirklich gestört werden und nicht da, wo andere nur deshalb gestört werden, weil sie von einer 'Ruhestörung' wissen, von der sie aber eigentlich nichts mitkriegen.



  • Jockelx schrieb:

    Ich erweitere auch:
    Ist es gerechtfertigt, dass die Taliban für ein komplettes Tanzverbot kritisiert wurden?

    Die Linie muss natürlich da gezogen werden, wo andere wirklich gestört werden und nicht da, wo andere nur deshalb gestört werden, weil sie von einer 'Ruhestörung' wissen, von der sie aber eigentlich nichts mitkriegen.

    Das ist nachvollziehbar, mit der gleichen Argumentation kann sich aber auch jeder gerne mit Heroin vollpumpen, solange dadurch kein anderer belästigt wird. Geht so auch nicht, weil der Staat da meint, er muß seine Schäfchen vor sich selber schützen.

    Aber ob sich jemand am Karfreitag in der Disse einen abhopst, kann Staat wie Kuttenbrunzern eigentlich Banane sein, das Verbot ist völlig absurd. In den Puff darf ich, aber dort nicht auf die Tanzfläche? Was soll das, absolut unzeitgemäß! :p
    Wirkt irgendwie, wie die skurrilen US- Gesetze, wo man keine Unterwäsche auf der Leine trocknen darf oder Gefängnis droht, wenn die Frau beim Sex obenauf ist. 🤡



  • Das Tanzverbot ist kein Scherz und es WIRD auch durchgesetzt.

    Wie pointercrash() schon sagte, ist es generalueberholt und gehoert weggemacht. Was mich wundert ist, dass sich hier Leute finden, die das Verbot verteidigen. 😮



  • GPC schrieb:

    Das hat nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe. Aber es stimmt, es wird wirklich furchtbares Leid unter den Menschen angerichtet. Sorry alter, aber dich kann man einfach nicht ernst nehmen 😉

    Wenn du dich so in deinen Rechten beschnitten siehst, dann steht dir aber auch frei, etwas dagegen zu unternehmen... die Möglichkeiten sind zahlreich. Warum tust du das nicht?

    Du kannst solange wie du willst versuchen, den Willen, in Ruhe gelassen zu werden, lächerlich erscheinen zu lassen. Das Lächerlichste an der Geschichte ist und bleibt das Tanzverbot an sich.



  • cooky451 schrieb:

    Wir schaffen einfach ALLE Feiertage ab, und erhöhen dafür dann die Zahl der freien Urlaubstage. Dann kann sich jeder seinen Scheiß so basteln, wie er ihn haben will 😃

    Das finde ich auch. Das gleiche gilt für Sonntage. Jeder soll sich seinen freien Tag selbst aussuchen! Und jeden Tag sollte man den Laden öffnen dürfen!



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Mal eine passende Erweiterung der Fragen:

    Ist ein gesetzliches Verbot der Störung der Mittagsruhe für alle gerechtfertigt?
    Ist ein gesetzliches Verbot der Störung der Nachtruhe für alle gerechtfertigt ? (Flughafen usw.)
    Ist ein gesetzliches Verbot für den Betrieb von Schiessstände an stillen Feiertagen für alle gerechtfertigt?

    Es geht hier nicht um Störung, Störung ist eine ganz andere Frage. Hier geht es darum, ob man etwas verbieten soll, selbst wenn es keinen Lärm nach außen verursacht.

    Der Witz ist ja: Privatparties sind weiterhin erlaubt, aber in Opernhäusern darf man nicht singen.



  • Ich habe die Diskussion nur kurz überflogen. Sie erinnert mich ein wenig an die Diskussion um das Burkaverbot.

    Ihr könnt diese Frage nicht zufriedenstellend beantworten, da viele von euch im staatlichen(kollektiven) Denken gefangen sind. Ich hatte das eigentlich schon erklärt.

    Demokratie ist theoretisch falsch. Ein Repräsentant kann nicht mehr Rechte haben als das Individuum das er vertritt. Wenn ich z.B nicht stehlen darf, so darf das mein von mir gewählter Repräsentant auch nicht, da ich ihm nicht mehr Rechte übertragen kann als ich selber besitze. Q.e.d.

    Die Lösung liegt darin, dass man die Eigentumsrechte beachten muss. Eigentumsrechte anderer dürfen nicht verletzt werden. Ob getanzt werden darf bestimmt also der Eigentümer des Gegenstandes(Gebäude, Platz, Strasse usw...), das zum tanzen benutzt werden soll. Einige Eigentümer werden tanzen erlauben, andere nicht. Feiertage müssen mit dem Arbeitgeber vertraglich geregelt werden. Einige wollen ja auch keine Feiertage.

    Leider werden die Eigentumsrechte in Deutschland nicht geachtet. Das erzeugt Unmut unter den Menschen. Dies ist die Konsequenz wenn andere einem vorschreiben, was man mit seinem Eigentum(Z.B Geld, Grundstück, der eigene Körper) zu tun hat.



  • NrSr schrieb:

    ... stehlen ... Eigentum ...

    Schade, dass Eigentum Diebstahl ist. :p

    Mal im Ernst: So extrem libertäre Ansichten sind in Deutschland doch wirklich nicht weit verbreitet. Eigentumsrechte werden in Deutschland nicht in der von dir geforderten Form respektiert, weil Eigentum nicht als Grundprinzip sondern höchstens als Mittel zum Zweck angesehen wird.

    PS: Zieh nach New Hampshire. Live free or die!



  • earli schrieb:

    Du kannst solange wie du willst versuchen, den Willen, in Ruhe gelassen zu werden, lächerlich erscheinen zu lassen. Das Lächerlichste an der Geschichte ist und bleibt das Tanzverbot an sich.

    Mal abgesehen davon dass du ein mittelmäßiger Troll bist, fällt es mir einfach extrem schwer nachzuvollziehen, wie man sich so drüber aufregen kann, dass man am Karfreitag nicht tanzen darf (lax gehandhabt, again), anstatt einfach den geschenkten freien Tag zu genießen. Weil, und da müssen wir dann nochmal ehrlich sein, die Leute die am lautesten darüber schreien, die hatten nicht vor, an dem Tag tanzen zu gehen. Das sind nämlich die "Aus PRINZIP!!"-Leute. Und solche Leute sind anstrengend und furchtbar nervig. Das hat was von kindischem "ICH WILL ABER"-gehabe.

    Auch wenn ich mich wiederhole: Jedem einzelnen stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, eine Aufhebung des Gesetzes auf Landesebene anzustreben.



  • rüdiger schrieb:

    Ich bezweifle stark, dass dies die allgemeine Moralvorstellung widerspiegelt.

    Sicher? Dir mag es egal sein, mir im Grunde auch, auch wenn mich das aktuelle Verbot nicht stört und ich auch keine Grund sehe, daran was zu ändern. Aber frag mal die Bevölkerung, was sie davon hält. Eine Umfrage dazu wär vll mal nett, aber ich bin sicher, dass der Anteil der Befürworter des Verbotes nicht gerade klein sein wird.

    Fakt ist, das Verbot existiert und soll damit auch durchgesetzt werden, so unsinnig es auch sein mag. Um daran was zu ändern muss das Verbot weg. Volksentscheid fällt weg, da es ein bundesweites Gesetz ist. Notfalls könnte man eine Verfassungsbeschwerde einlegen, wobei hier fraglich ist, ob "tanzen am Karfreitag" ein Grundrecht darstellt


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