Induktion in die Autobahn und Bundesstraßen - Was würde das Kosten?



  • Akkus sind für ihre gebotene Kapazität zu schwer, zu teuer und bieten oftmals nicht eine ausreichende Ladezyklenfestigkeit.

    Große Akkukapazitäten werden sich also, sofern hier kein Technologiedurcbbruch stattfindet, bei Elektoautos nicht durchsetzen, denn damit würde der Akku allen schon 10000 bis 20000 € kosten.

    Das austauschen von Akkus funktioniert auch nicht, denn 500 kg Masse tauscht
    man ohne Laderoboter nicht so einfach. Tankstellen die so etwas anbieten bräuchten also die entsprechende Infrastruktur, die teuren Laderoboter , ein Lager für leere Akkus und die Autobauer hätten das Problem, dass sie sich an einer genormten Baugröße halten müßten, was die Gestaltungsfreiheit doch stark einschränkt. Und in Isreal sind austauschbare Akkus gescheitert.

    Das einzige was also nur funktionieren kann, sind kleine Akkus mit der damit einhergehenden kleinen Kapazität.
    Damit lassen sich die Kosten pro Auto stark senken, allerdings leidet darunter die Reichweite.

    Und hier kommen wir nun zum eigentlichen Thema.

    Wenn man alle Autobahnen und Bundesstraßen in Europa mit unter dem Asphalt angebrachten Induktionsschienen versehen würde, dann könnten die Autos während der Fahrt per Induktion mit Strom versorgt werden und für den kleinen Weg von der Bundesstraße bis nach Hause in die 30er Zone des Dorfes würde dann die Kapazität des kleien Akkus genügen.
    Damit, mit diesem Schrtt wäre also die Elektomobilität und eine große Reichweite per Elektroauto vereinbar und selbst LKWs könnte man damit betreiben.

    Allerdings erfordert all dies einen enormen Investitionsbedarf ins Straßennetz.
    Denn die Induktionsschienen, die höchtwahrscheinlich aus teurem Kupfer bestehen, müßten erstmal verlegt werden.
    Und sie müßten natürlich auch Salz, Kälte und wetterfest sein und die resultierenden Farhbahnen müßten weiterhin Schwerlasttransporte bis hin zu 70 t schweren Panzern (die Autobahn ist im Ernstfall Kriegswichtig) aushalten können.

    Was würde der ganze Spaß also Kosten und wäre das überhaupt zu realisieren?

    Falls ja, dann wäre unsere Bundesregierung doch gut damit beraten, wenn sie mit dem Ausbau gleich jetzt beginnen würde, damit das mit den geplanten Zielen im Jahr 2020 1 Mio Elektroautos auf der Straße zu haben, auch etwas wird.

    Was meint ihr?



  • Elektroauto schrieb:

    Das austauschen von Akkus funktioniert auch nicht, denn 500 kg Masse tauscht
    man ohne Laderoboter nicht so einfach. Tankstellen die so etwas anbieten bräuchten also die entsprechende Infrastruktur, die teuren Laderoboter , ein Lager für leere Akkus und die Autobauer hätten das Problem, dass sie sich an einer genormten Baugröße halten müßten, was die Gestaltungsfreiheit doch stark einschränkt. Und in Isreal sind austauschbare Akkus gescheitert.

    Ich vergaß:

    Und natürlich ist dann Akku nicht gleich Akku, obwohl sie Typgleich sind.

    Wenn ich als Kunde an der Tanke für den Akkuaustausch 50 € zahle und einen geladenen Akku als Gegenleistung erhalte, dann bedeutet das ja nicht, dass dieser Akku die gleiche Kapazität hat, wie der vorherige Akkus.

    Denn anders beim 1 Liter Benzin ist Akku nicht gleich Akku, obwohl ein Akku Typgleich, Baugleich usw. ist, ist er nicht komplett identisch.
    Denn alte Akkus haben an Kapazität verloren.

    Ich erhalte also nicht x Joule an Energie, sondern nur x-n Joule, obwohl ich für den Akkuaustausch den genau gleichen preis bezahle.

    Und das sich die tatsächliche Kapazität eines Akkus nur schwer bestimmen läßt, dürfte jeder mit etwas Hintergrundwissen wissen.
    Denn die Kapazität ist bei Akkus nicht nur vom Alter abhängig, sondern auch vom vorherigen Ladestrom.
    Einen Akku schnell zu laden, führt zu einer geringeren entnehmbaren Kapazität, als diesen langsam zu laden.

    Ich geb dir einen leeren 10 L Kanister und halte nen vollen 10 L Kanister zurück, dieses Schema ist bei Akkus nicht durchsetzbar, es braucht dazu schon dumme Kunden.



  • Eine Frage ist auch noch, wie bezahlt man den Strom? Die Induktionsschleifen dürfen erst in Betrieb gehen wenn auch Autos auf der Straße sind, die sollen ja nicht die ganze Zeit unter Saft stehen. Dann muss der Autofahrer den Strom den er anzapft auch noch bezahlen, dafür muss es ein System geben. Das man nicht ''jeden Akku'' mit 'einem System' laden kann ist auch klar. Standardisierung ist hier das Stichwort. Kann ich die Ladefunktion ausschalten? Was ist mit denen die nur in der Stadt fahren, oder Landstraße von Dorf zu Dorf. Ich kenne Menschen die sind ohne Auto aufgeschmissen, fahren aber nur wenig Autobahn.

    PS: Ich denke Wasserstoff kann die Zukunft werden, während wir hier sind, arbeiten die dran 🙂


  • Mod

    Elektroauto schrieb:

    Was würde der ganze Spaß also Kosten und wäre das überhaupt zu realisieren?

    Nahezu unendlich viel Sehr viel Geld (siehe unten) und es ist sowieso vollkommen unrealistisch, schnelle, bewegt Dinge mit relativ geringer Querschnittsfläche pro Leistung und ohne direkten Kontakt überhaupt durch Induktion zu versorgen.
    - Wirkungsgrad geht mit der Entfernung schnell ins Nichts. Induktion funktioniert bei direktem Kontakt, nicht über die Dezimeterabstände die man zwischen Straße und Auto hat. Die Spulen lägen auch sicher nicht auf der Straße sondern ebenfalls ein paar Zentimeter darunter.
    - Bewegung: Nicht an jedem Ort sind zu jeder Zeit Autos. Um nicht wahnsinnig viel Energie zu verschwenden, dürfen die Induktionsspulen nur dann eingeschaltet sein, wenn ein Auto darüber fährt. Das Einschalten dauert aber bei solch großen Spulen eine Weile. Ein Auto mit 100 km/h und 4 m Länge bleibt aber nur gut 0.1 Sekunden an einem Ort. Zu wenig. Man müsste schon einschalten, lange bevor das Auto kommt. Abschalten dauert auch. Alles was vor und nach dem Auto ist ginge aber ungenutzt in die Luft. ➡ Noch kleinerer Wirkungsgrad.
    - Energie: Ein Auto hat ungefähr 8m² Grundfläche bei ~50 kW Leistung (Kleinstwagen). Das ist ganz schön viel Leistung pro Fläche! Jedenfalls deutlich (aber wenigstens nicht um Größenordnungen) mehr als eine Kochplatte. Das braucht eine ganz schön dicke Stromversorgung, selbst wenn der Wirkungsgrad optimal wäre.

    Fazit: Wegen des geringen Wirkungsgrades unrealistisch. Ich würde ihn auf weniger als 1% schätzen.

    Kostenstudie:
    Es wäre ungefähr ein kompletter Neubau aller Autobahnen notwendig. Das sind bei herkömmlichen Straßen ungefähr 6 Millionen Euro pro Kilometer. Es wäre wohl mehr wegen der Induktionsleitungen, aber damit alleine wären wir schon bei ca. 72 Milliarden Euro. Hmm, jetzt bin ich zugegeben überrascht, das ist gar nicht mal soooo viel. Es sind natürlich immer noch >10% der jährlichen Gesamtsteuereinnahmen, aber dafür bekommt man mit Mühe gerade mal das Apolloprogramm oder 4 Manhattanprojekte. Oder einen kleinen Teil einer kleinen geretteten Bank. Wir dürfen die Kosten natürlich noch gerne verdrei oder vierfachen wegen der Induktionstechnik, aber es wird zumindest keine unrealistische Geldmenge herauskommen, die es auf der Welt gar nicht gäbe. Bloß eine sehr, sehr große.



  • Stromzahler schrieb:

    Eine Frage ist auch noch, wie bezahlt man den Strom? Die Induktionsschleifen dürfen erst in Betrieb gehen wenn auch Autos auf der Straße sind, die sollen ja nicht die ganze Zeit unter Saft stehen. Dann muss der Autofahrer den Strom den er anzapft auch noch bezahlen, dafür muss es ein System geben.

    Das halte ich alles für lösbare Probleme.
    Dem Auto könnte man einen Funkchip verpassen, der die Daten für den entnommenen Strom an die Fahrbahn zurücksendet und die Farhbahn bekommt Steuerleitungen.
    Mit all dem könnte man dann einzelne Fahrbahnenabschnitte dann bei Bedarf unter Strom schalten oder eben nicht.
    Das Auto sendet per Chip einfach: "jetzt komme ich, nächster Fahrbahnabschnitt, mach mal den Strom an, gleich brause ich drüber."
    Und da der Funkchip wie beim Handy seine eigene Identität erhält, dürfte auch das bezahlen kein Problem sein.

    Die Preisgestaltung und die Fragen dazu ist da schon interessanter.
    Den Strom werden wohl irgendwelche Energieanbieter liefern, aber gibt es einen Durchschnittspreis, oder hat jeder Energieanbieter seinen Streckenabschnitt oder kann ich mir als Autofahrer den Energieanbieter selbst auswählen?

    Das man nicht ''jeden Akku'' mit 'einem System' laden kann ist auch klar. Standardisierung ist hier das Stichwort.

    Je mehr Windungen meine Induktionsspulen im Auto haben, desto höher ist die Spannung. Der entnommene Strom hängt AFAIK vom Verbrauch ab und wie der Akku geladen werden muss, dass ist abhängig von der Ladeelektronik.

    Standardisieren müßte man hier wohl eher, was muss die Induktionsschiene in der Straße an Energie liefern können.

    Kann ich die Ladefunktion ausschalten?

    Das sollte technisch kein Problem sein.

    Was ist mit denen die nur in der Stadt fahren, oder Landstraße von Dorf zu Dorf. Ich kenne Menschen die sind ohne Auto aufgeschmissen, fahren aber nur wenig Autobahn.

    Die laden ihren Akku Zuhause an der Garage, wie bei Elektroautos bisher üblich.
    Für die Fahrt ins nächste Dorf dürfte auch der kleine Akku reichen.

    PS: Ich denke Wasserstoff kann die Zukunft werden, während wir hier sind, arbeiten die dran 🙂

    Ich bin fest davon überzeugt, dass der Wasserstoffzug abgefahren ist.
    Der Wasserstoff diffunidert sehr schnell durch die Tanks und ist dann für immer verloren, wenn er sich nicht selbst mit freien Sauerstoffmolekühlen entzündet, denn der Wasserstoff entweicht schnell in die höheren Atmosphärenschichten und von da in den Weltraum.
    Dann besteht durchaus Explosionsgefahr für die Tanks, auch wenn die heute recht sicher gebaut werden, so kann bei einer Massenkarambolage ein Auto sehr leicht von zwei dazwischenstehenden 80 Tonnern eingeqetscht und zusammengepresst werden, ob das ein Gastank auch übersteht, das wage ich dann doch zu bezweifeln.
    Und das Gastanks ein Problem darstellen, sieht man auch daran, dass Autos mit Erdgasantrieb nicht in Tiefgaragen fahren dürfen.

    Tja und zum Schluss verliert der Wasserstoff allein deswegen schon, weil man zur effizienten günstigen Gewinnung des Wasserstoffs wieder Atomkraftwerke braucht. Bei Elektrolyse lohnt sich die Gewinnung aufgrund des schlechten Wirkungsgrads nämlich nicht.

    Und was den Wirkungsgrad betrifft, sieht es auch nicht so gut aus, wie bei Akkus. Akkus haben einen Wirkungsgrad von im Schnitt ca. 90 % und die speichern die elektrische Energie der Stromquellen direkt , bei der Brenntstoffzelle liegt dieser nur bei 70 %, mit zuvor stattgefundener Elektrolyse wird's noch schlechter und wenn man den Wasserstoff in einem Verbrennungsmotor verfeuert, was auch möglich wäre, dann sinkt der Wirkungsgrad sogar auf die des Verbrennungsmotor.

    Der Wasserstoffantrieb war zwar in den 90ern ein interessanter Kandidat, aber inzwischen ist die ganze Autobranche davon wieder abgekommen und das hat auch seinen Gründe. Siehe oben.



  • SeppJ schrieb:

    Elektroauto schrieb:

    Was würde der ganze Spaß also Kosten und wäre das überhaupt zu realisieren?

    Nahezu unendlich viel Sehr viel Geld (siehe unten) und es ist sowieso vollkommen unrealistisch, schnelle, bewegt Dinge mit relativ geringer Querschnittsfläche pro Leistung und ohne direkten Kontakt überhaupt durch Induktion zu versorgen.
    - Wirkungsgrad geht mit der Entfernung schnell ins Nichts. Induktion funktioniert bei direktem Kontakt, nicht über die Dezimeterabstände die man zwischen Straße und Auto hat. Die Spulen lägen auch sicher nicht auf der Straße sondern ebenfalls ein paar Zentimeter darunter.
    - Bewegung: Nicht an jedem Ort sind zu jeder Zeit Autos. Um nicht wahnsinnig viel Energie zu verschwenden, dürfen die Induktionsspulen nur dann eingeschaltet sein, wenn ein Auto darüber fährt. Das Einschalten dauert aber bei solch großen Spulen eine Weile. Ein Auto mit 100 km/h und 4 m Länge bleibt aber nur gut 0.1 Sekunden an einem Ort. Zu wenig. Man müsste schon einschalten, lange bevor das Auto kommt. Abschalten dauert auch. Alles was vor und nach dem Auto ist ginge aber ungenutzt in die Luft. ➡ Noch kleinerer Wirkungsgrad.

    Hm, okay. Ich bin da mit der Materie nicht so vertraut, aber neu ist die Geschichte mit der Induktion in der Fahrbahn nicht:

    http://www.golem.de/1007/76818.html

    - Energie: Ein Auto hat ungefähr 8m² Grundfläche bei ~50 kW Leistung (Kleinstwagen). Das ist ganz schön viel Leistung pro Fläche!

    Das gilt für Verbrennungsmotoren.
    Der Wirkungsgrad von Elektromotoren liegt wesentlich höher (bei ca. 95 %, im Gegensatz zu ca. 25-37 %), entsprechend schwächer kann die Nennleistung sein, um das gleiche zu erreichen.

    Das braucht eine ganz schön dicke Stromversorgung, selbst wenn der Wirkungsgrad optimal wäre.

    Ja, das mit der dicken Stromversorgung sehe ich auch so.

    Fazit: Wegen des geringen Wirkungsgrades unrealistisch. Ich würde ihn auf weniger als 1% schätzen.

    Hm, okay.

    Aber warum gibt's dann diese Pläne? Siehe Golemartikel?
    Ware das also nur etwas für den Stadtverkehr?
    Also gerade da, wo es Kostenmäßig noch teurer wäre?

    Kostenstudie:
    Es wäre ungefähr ein kompletter Neubau aller Autobahnen notwendig. Das sind bei herkömmlichen Straßen ungefähr 6 Millionen Euro pro Kilometer. Es wäre wohl mehr wegen der Induktionsleitungen, aber damit alleine wären wir schon bei ca. 72 Milliarden Euro. Hmm, jetzt bin ich zugegeben überrascht, das ist gar nicht mal soooo viel. Es sind natürlich immer noch >10% der jährlichen Gesamtsteuereinnahmen, aber dafür bekommt man mit Mühe gerade mal das Apolloprogramm oder 4 Manhattanprojekte. Oder einen kleinen Teil einer kleinen geretteten Bank. Wir dürfen die Kosten natürlich noch gerne verdrei oder vierfachen wegen der Induktionstechnik, aber es wird zumindest keine unrealistische Geldmenge herauskommen, die es auf der Welt gar nicht gäbe. Bloß eine sehr, sehr große.

    Okay, das sieht dann hier schonmal gut aus, aber wenn das mit dem Wirkungsgrad von < 1 % stimmt, dann wird das auf Dauer zu kostspielig und auch nicht besonders Umweltfreudnlich.
    Daher frage ich hier lieber, bist du dir da mit deinen Wirkungsgradabschätungen sicher?


  • Mod

    Elektroauto schrieb:

    Hm, okay. Ich bin da mit der Materie nicht so vertraut, aber neu ist die Geschichte mit der Induktion in der Fahrbahn nicht:

    http://www.golem.de/1007/76818.html

    Und guck dir das Ding an. Ein Fahrrad mit einem Stromabnehmer direkt auf der Fahrbahn. Wenn einem so etwas als Auto reicht, dann wird's realistisch.

    - Energie: Ein Auto hat ungefähr 8m² Grundfläche bei ~50 kW Leistung (Kleinstwagen). Das ist ganz schön viel Leistung pro Fläche!

    Das gilt für Verbrennungsmotoren.
    Der Wirkungsgrad von Elektromotoren liegt wesentlich höher (bei ca. 95 %, im Gegensatz zu ca. 25-37 %), entsprechend schwächer kann die Nennleistung sein, um das gleiche zu erreichen.

    Der Faktor 3 macht nun auch nicht so viel aus. [quote]

    Fazit: Wegen des geringen Wirkungsgrades unrealistisch. Ich würde ihn auf weniger als 1% schätzen.

    Hm, okay.

    [...]

    Daher frage ich hier lieber, bist du dir da mit deinen Wirkungsgradabschätungen sicher?

    Das war eine Schätzung für ein Auto wie man es kennt mit einer Induktionsleitung in der Straße. So wie in dem obigen Artikel ist das natürlich deutlich besser. Da frage ich mich dann aber, wieso man nicht den ganzen Weg geht und eine Oberleitung o.Ä. verlegt.

    Aber warum gibt's dann diese Pläne? Siehe Golemartikel?

    Es gibt immer alle möglichen Pläne für alles. Es gibt eine ganze Industrie dafür.



  • Nächste Frage.

    Der Gedankengang um große Strecken zu überbrücken ist ja jetzt eigentlich nicht so ganz falsch.

    Wenn die Induktion einen zu schlechten Wirkungsgrad hat, dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Hier bräuchte dann aber jedes E-Auto, dass diese Infrastruktur nutzen will, einen entsprechenden Abnehmer auf dem Dach und der muss so hoch ausgefahren werden können, dass auch weiterhin LKWs und Schwertransporter mit Überhöhe auf der Autobahn fahren können.

    All das verändert natürlich den Schwerpunkt des Autos und da stellt sich dann die nächste Frage.
    Bei welcher Höchstgeschwindigkeit wäre so ein System überhaupt noch technisch umsetzbar?

    Könnten die Autos dann weiterhin mit 200 km/h fahren, ohne Gefahr zu laufen, aus der Kurve zu fliegen?
    Und um welchen Wert würde der Stromabnehmeraufbau dann den Cw Wert des Autos verschlechtern und den Gesamtwirkungsgrad des Autos verschlechtern?



  • Man könnte ja erst mal damit anfangen Stromtankstellen zu errichten wo das Auto per Induktion geladen werden kann, somit muss man schon mal nicht mehr an eine Säule fahren. Während dem Parken wird das Auto geladen während ich mir ein Hacksteak reinlade.
    In dem Golemartikel handelt es sich um ein Auto das sehr leicht ist, wenn das Auto schwerer wird steigt der Energiebedarf rasant an und somit braucht man stärkere Akkus die dann auch größer werden usw.
    Sicherheit kostet auch Gewicht, genauso wie meine Frau und Kinder, mein Wasserkasten, Ersatzrad, Bello und Struppi ..... Das ist alles hier nicht drin.
    Die Infrastruktur für diese Art von Fahrzeugen lässt sich wohl nicht vergleichen mit der die gebraucht wird für einen Mittelklassewagen.
    Ich finde die Idee aber super.
    Wir verschwenden so viel Energie jeden Tag, selbst wir als Menschen erzeugen welche. Es gibt wahrscheinlich Tausende Wege Energie zu erzeugen.
    Ob der Kosten-Nutzen Faktor hier in einem guten Verhältnis steht wage ich noch zu bezweifeln.



  • dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren. Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂


  • Mod

    Stromzahler schrieb:

    dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren. Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂

    Man könnte es so machen wie beim Autoscooter. Immer noch unrealistisch, aber kommt mir jedenfalls realistischer vor als Induktion. Wird auch schon rein optisch niemand haben wollen.
    Den Aufbau stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Es braucht ja nicht so massiv zu sein wie beim Zug, sondern tatsächlich eher in Richtung Autoscooter. Natürlich einfahrbar, damit man auch durch Tunnels kommt.

    Ist natürlich trotzdem völlig unrealistisch. Nachdem ich neulich gelernt habe, dass sich der Verkehrsminister (ohne Scherz!) bei der Autobahnplanung mit dem Flugverhalten schwangerer Fledermäuse beschäftigen muss, ist wohl nicht davon auszugehen, dass man das Straßensystem mit einem engmaschigen Netz (und die Fahrbahn mit einer flächigen Rückleitung) versehen kann. Das geht schon aus Umweltschutzgründen nicht! (Oh, die Ironie!)



  • Stromzahler schrieb:

    Man könnte ja erst mal damit anfangen Stromtankstellen zu errichten wo das Auto per Induktion geladen werden kann, somit muss man schon mal nicht mehr an eine Säule fahren. Während dem Parken wird das Auto geladen während ich mir ein Hacksteak reinlade.

    Für Stromtankstellen ist ein Ladekabel effizienter als Induktionsschienen. Für so etwas ist Induktion nun völlig überflüssig.
    Elektrische Zahnbürste mal ausgenommen.

    In dem Golemartikel handelt es sich um ein Auto das sehr leicht ist, wenn das Auto schwerer wird steigt der Energiebedarf rasant an und somit braucht man stärkere Akkus die dann auch größer werden usw.

    Nein, die entnehmbare Leistung ist bei Akkus davon abhängig, um was für einen Akku es sich handelt und wieviele davon paralell geschaltet werden.
    Das ist ein eher kleines Problem, auch dann, wenn die Masse des Autos steigt.

    Ganz anders sieht es mit der Kapazität aus, die steigt rasant an, wenn das Auto schwer ist und gleichzeitig dabei eine große Strecke überwunden werden muss.

    Aber gerade diese großen Strecken wollen wir mit Induktionsschienen, Oberleitungen usw. ja überbrücken.
    Für kleine Strecken reichen also auch kleine Kapazitäten, trotz schwerem Auto.

    Sicherheit kostet auch Gewicht, genauso wie meine Frau und Kinder, mein Wasserkasten, Ersatzrad, Bello und Struppi ..... Das ist alles hier nicht drin.

    Der Golemartikel widergibt nicht das, was mir so vorschwebt.

    Ich spreche von Autos, die sich im Vergleich zu den herkömmlichen nicht Unterscheidet.
    Genau deswegen dachte ich ja an eine externe Stromversorgung über die Fahrbahninfrastruktur.

    Wenn man nur leichte Autos bzw. Plastikkarren bauen will, dann kriegt man auch große Reichweiten mit kleinen Akkukapazitäten hin.



  • Stromzahler schrieb:

    dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren.

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂

    Es gab eine Zeitlang diese Oberleitungsbusse, die Toleranzen in denen gefahren werden mußte, waren da ausreichend groß.

    Es reicht also, wenn du mit deinem Auto in der normalen Autobahnspur bleibst.
    Wird die Spur gewechselt, dann springt für den Moment, in dem keine Verbindung steht, der Akku ein.

    Interessanter wird da die Frage, was passiert mit dem Stromabnehmer bei einem Spurwechsel?
    Der darf sich nämlich dann nicht in der Oberleitung auf der anderen Spur verhacken.



  • SeppJ schrieb:

    Man könnte es so machen wie beim Autoscooter. Immer noch unrealistisch, aber kommt mir jedenfalls realistischer vor als Induktion. Wird auch schon rein optisch niemand haben wollen.
    Den Aufbau stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Es braucht ja nicht so massiv zu sein wie beim Zug, sondern tatsächlich eher in Richtung Autoscooter. Natürlich einfahrbar, damit man auch durch Tunnels kommt.

    Autoscooter entnehmen ihren Strom aber nicht nur aus der Decke, sondern der andere Pol kommt aus dem metallischen leitenden Fußboden.

    Die Autobahn mit einem Metallüberzug zu versiegeln, kann also nicht der Lösungsweg sein.

    In der Oberleitung müssen also beide Pole parallel verbaut sein, entsprechend muss das Auto dann zwei getrennte Kohlebürsten am Stromabnehmer haben.

    Die Optik der Autobahn wird für meinen Geschmack sowieso schon durch die Lärmschutzwände verschandelt.*
    Früher hatte man noch ne schöne Aussicht, das gibt es heute bei einem Großteil der Autobahnstrecken alles nicht mehr, da kommt es dann auf die paar Oberleitungen dann auch nicht mehr an. 😉

    * Das bedeutet jetzt nicht, dass ich gegen Lärmschutzwände wäre, die haben natürlich Priorität.
    Man muss halt Prioritäten setzen und bevor ich mit meinem Benziner aufgrund explodierter Benzinpreise daheim bleiben oder auf den Zug umsteigen muss, akzeptiere ich eher die Oberleitungen an der Autobahn.

    Ist natürlich trotzdem völlig unrealistisch. Nachdem ich neulich gelernt habe, dass sich der Verkehrsminister (ohne Scherz!) bei der Autobahnplanung mit dem Flugverhalten schwangerer Fledermäuse beschäftigen muss, ist wohl nicht davon auszugehen, dass man das Straßensystem mit einem engmaschigen Netz (und die Fahrbahn mit einer flächigen Rückleitung) versehen kann. Das geht schon aus Umweltschutzgründen nicht! (Oh, die Ironie!)

    An Vögel und Fledermäuse habe ich nun gar nicht gedacht.

    Man müßte das Problem also wie beim Zug mit langen Drahtleitungen, anstatt Maschennetzen lösen.

    Vielleicht ist das Problem daher am Auto mit einem entsprechend breiten Stromabnehmer in den Griff zu kriegen.



  • Nochmal zurück zur Induktion.

    Hier sprechen zwei Personen von einem Wirkungsgrad von 60-80 % bei < 1 m Abstand.
    Das klingt doch schonmal wesentlich besser, als diese 1 %.

    http://forum.golem.de/kommentare/wissenschaft/induktion-elektroauto-bekommt-energie-aus-der-strasse/induktion-ist-das-effizient/43696,2363189,2363189,read.html#msg-2363189


  • Mod

    Nun, man könnte auch die nötigen ~50 Milliarden (für egal welche Infrastruktur) in Fusionsforschung oder bessere Akkus (oder andere Speichertechniken, Wasserstoff wird gerne genannt) stecken. Das würde die Probleme auch lösen, falls man dort einen Durchbruch erzielt. Sogar noch eine ganze Reihe anderer Probleme, um die in diesem Thread gar nicht angesprochen wurden. Mit so viel Geld lässt sich mittelfristig schon was machen, es wäre schließlich eine Erhöhung des Budgets um Größenordnungen.



  • Elektroauto schrieb:

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Nicht? Soso. Okay, packen wir noch Elektrofahrräder mit ins Boot die einen bequem vom Bahnhof überall hin bringen (ich meine so schicke christiania bikes die auch zuladung transportieren können).



  • SeppJ schrieb:

    Nun, man könnte auch die nötigen ~50 Milliarden (für egal welche Infrastruktur) in Fusionsforschung oder bessere Akkus (oder andere Speichertechniken, Wasserstoff wird gerne genannt) stecken. Das würde die Probleme auch lösen, falls man dort einen Durchbruch erzielt. Sogar noch eine ganze Reihe anderer Probleme, um die in diesem Thread gar nicht angesprochen wurden. Mit so viel Geld lässt sich mittelfristig schon was machen, es wäre schließlich eine Erhöhung des Budgets um Größenordnungen.

    Das ist schon alles richtig.

    Das Problem bei der Grundlagenforschung ist nur, dass ein Erfolg nicht garantiert werden kann.

    Kein Mensch weiß, ob es tatsächlich mal wesentlich bessere Akkus geben wird, die alle für E-Autos notwendigen Anforderungen vereinen und solange man das nicht sicher weiß, muss man mit den Dingen planen, die heute machbar und bekannt sind.

    Und Oberleitungen dürften jetzt schon gut genug erforscht sein, dass wäre also schon umsetzbar.

    Denn stell dir vor, du steckst das Geld in die Akkuforschung und raus kommt dabei gar nichts?
    Auch das ist möglich.

    Von der Kernfusion würde so eine Oberleitungsinfrastruktur und E-Auto Flotte natürlich auch profitieren, das ist mir schon klar.
    Aber auch hier sind Erfolge noch nicht sicher, sondern höchstens schätzbar.
    Geforscht wird auch nur an großen Fusionsreaktoren, das hilft der E-Auto Mobilität nur wenig, wenn man auf Energiequellen im Auto direkt hofft.


  • Mod

    Elektroauto schrieb:

    Hier sprechen zwei Personen von einem Wirkungsgrad von 60-80 % bei < 1 m Abstand.
    Das klingt doch schonmal wesentlich besser, als diese 1 %.

    Ich habe ja noch mehr Faktoren berücksichtigt. Hier wird von Laborbedingungen geredet. Die echten Spulen wären in der Fahrbahn verbuddelt (sonst werden sie beschädigt), der Stromabnehmer kann nicht nahe über der Straße sein (sonst wird er auch beschädigt), das Auto bewegt sich (wichtiger Punkt!) und ist nicht immer optimal ausgerichtet, die Materialien sind nicht optimal (keine Supraleiter), der Strom muss irgendwie zur Straße (Umspannwerke an vielen Stellen). Da kommt ganz schön viel zusammen.


  • Mod

    otze schrieb:

    Elektroauto schrieb:

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Nicht? Soso. Okay, packen wir noch Elektrofahrräder mit ins Boot die einen bequem vom Bahnhof überall hin bringen (ich meine so schicke christiania bikes die auch zuladung transportieren können).

    Pack mal zwei Kisten Bier vom Supermarkt auf das Elektrofahrrad. Oder fahr Oma zum Seniorentreff. Oder fahr in den Skiurlaub. Oder, oder, oder. Nein, ein Zug ist nur für wenige Leute ein Ersatz für den Individualverkehr, nämlich für diejenigen, die ohnehin kein Auto brauchen (was erstaunlich viele Leute in den Großstädten sind (ich selber auch), aber immer noch eine verschwindende Minderheit).


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