Führerlose Züge?



  • MrBurns schrieb:

    Was hat ein Lokführer für eine große Verantwortung? Weichen muss er nicht stellen. In Deutschland bremsen Züge auf (fast) allen Strecken selbst, wenn man über rote Signale fährt. Er könnte vielleicht losfahren, während Leute noch einsteigen, aber da muss er sich ungefähr so dämlich anstellen, wie ein Metzger der Leute mit Gammelfleisch umbringt.

    Beim Metzger können nicht mal eben so hunderte Menschen drauf gehen bzw. sich schwer verletzen. So etwas kann passieren und das liest man immer wieder, wenn du mal die Nachrichten verfolgst, teils auch wegen Fehlverhalten des Lokführers (zu schnell gefahren (entgleisen), rote Ampel übersehen etc.).
    Ich hatte mal einen Lokführer als Nachbar, dem sind in 10 Jahren 3 Leute vor den Zug gesprungen. Viele seiner Kollegen konnten das nicht verarbeiten und mussten mit dem Beruf aufhören. Er wurde zum Ausbilder.

    L. G.,
    IBV





  • Ich finde den Streik ganz ok, zumal die Deutschen in dieser Hinsicht doch sehr träge sind.

    Wer die Privatisierung von Staatseigentum forciert, muss eben mit solchen Vorgängen rechnen. Als Lokführer noch verbeamtet wurden, gab es keine Streiks.

    Großverdiener sind sie auch nicht.



  • earli schrieb:

    Lokführer kriegen viel zuviel dafür, dass ihr Job jeder machen könnte. Das kann man doch nicht mit Piloten vergleichen. Eine Metzgerlehre ist schwieriger als Zugfahren.

    Du neidest Lokführern deren Gehalt? Als Softwareentwickler / Programmierer solltest du deutlich mehr verdienen.



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    Ich finde den Streik ganz ok, zumal die Deutschen in dieser Hinsicht doch sehr träge sind.

    Wer die Privatisierung von Staatseigentum forciert, muss eben mit solchen Vorgängen rechnen. Als Lokführer noch verbeamtet wurden, gab es keine Streiks.

    Großverdiener sind sie auch nicht.

    Weil Beamte nicht streiken dürfen, oder?

    Man kann streiken, wenn sich keine Einigung erzielen lässt, aber die streiken doch ständig und jetzt auch noch in der kalten Jahreszeit. Wenn man so ein Mittel nutzt um dem Konzern zu schaden, kann man das auch auf den Sommer verlegen, damit man die unschuldige Bevölkerung nicht in der kälte stehen lässt!

    Warum streiken eig. nicht die Strom-/Gasversorger und Telekommunikationsdienste? Dann können wir gleich zusperren;)



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    earli schrieb:

    Lokführer kriegen viel zuviel dafür, dass ihr Job jeder machen könnte. Das kann man doch nicht mit Piloten vergleichen. Eine Metzgerlehre ist schwieriger als Zugfahren.

    Du neidest Lokführern deren Gehalt? Als Softwareentwickler / Programmierer solltest du deutlich mehr verdienen.

    Wenn der Rädelsführer der Gewerkschaft die Grösse seines Hauses zu seiner Verteidigung einsetzt, ist dem Trottel sowieso nicht mehr zu helfen!



  • IBV schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Was hat ein Lokführer für eine große Verantwortung? Weichen muss er nicht stellen. In Deutschland bremsen Züge auf (fast) allen Strecken selbst, wenn man über rote Signale fährt. Er könnte vielleicht losfahren, während Leute noch einsteigen, aber da muss er sich ungefähr so dämlich anstellen, wie ein Metzger der Leute mit Gammelfleisch umbringt.

    Beim Metzger können nicht mal eben so hunderte Menschen drauf gehen bzw. sich schwer verletzen. So etwas kann passieren und das liest man immer wieder, wenn du mal die Nachrichten verfolgst, teils auch wegen Fehlverhalten des Lokführers (zu schnell gefahren (entgleisen), rote Ampel übersehen etc.).

    Bei einem Dorfmetzger kaufen vielleicht nur 10 Leute pro Tag ein, in größeren Städten kaufen schnell mal mehr als 100 Leute pro Tag ein, die sich mit irgendeiner Krankheit infizieren können.
    Dass ein Zug zuschnell oder über rote Signale fähr, sollte eigentlich die Zugbeeinflussung verhindern. http://de.wikipedia.org/wiki/Zugbeeinflussung Ich bin mir nicht sicher, ob Zugbeeinflussung nur für Reiseverkehr gibt oder auch für Güter. Wenn es sowas für Güterverkehr nicht gibt, wäre das dumm. Aber eigentlich hat jeder Autofahrer ungefähr die gleiche Verantwortung. Wenn du in einer Großstadt mit 70kmh bei rot über eine Kreuzung mit zwei Fußgängerüberwegen fährst, kannst du auch schnell 50 Leute verletzen. Ich weiß nicht, warum einer soviel Verantwortung haben soll, nur weil er in Fahrzeug sitzt, in dem hunderte andere Leute sitzen, aber eigentlich nicht viel mehr machen muss als bremsen und gasgeben und zusätzlich noch Zugbeeinflussung gibt. Jeder Busfahrer muss mehr machen. Die Leute die in Stellwerken arbeiten haben deutlich mehr Verantwortung als ein Lokführer. Die Leute die Räder und Bremsen von Zügen warten, haben mindestens genauso viel, wenn nicht sogar mehr Verantwortung als ein Lokführer.

    IBV schrieb:

    https://www.youtube.com/watch?v=uddyvXiXjTk

    Das einzige Argument, dass er bringt, ist das ein Lokführer nach 20 Jahren 1750€ Netto bekommt. Warum machen Leute eigentlich immer Netto Angaben? Das Nettogehalt hängt doch von vielen Sachen ab und nicht nur vom Beruf. Ich weiß nicht, ob das mehr ober weniger ist, als z.B. ein Busfahrer bekommt. Wenn es weniger ist, sollen sie von mir aus mehr bekommen. Das Problem, dass ich mit dem Streik habe, ist, dass man nicht weiß, ob es wirklich um das Gehalt der Lokführer geht oder darum, dass die GDL Gewerkschaft von allen Bahnarbeitern werden will. Und da die GDL beim ersten Streik gesagt hat, dass Personenverkehr nicht/kaum betroffen sein wird, aber er es dann doch war, sind die für mich unglaubwürdig.



  • IBV schrieb:

    Schon ausprobiert?
    Hat man als Metzger auch so eine große Verantwortung?

    Ein Lokführer hat überhaupt keine Verantwortung. Wenn er einen Unfall verursacht, zahlt er das nciht aus eigener Tasche, kann er doch gar nicht.

    Und ein Metzger hat ziemlich viel Verantworung schon allein mit der Hygiene.



  • Provieh-Programmierer schrieb:

    Du neidest Lokführern deren Gehalt? Als Softwareentwickler / Programmierer solltest du deutlich mehr verdienen.

    Lokführer verdienen 2500-3500€ je nach Erfahrung. Finde ich ja auch ok, aber ist das wirklich so wenig, dass man das ganze Land lahmlegen muss, um eine Gehaltserhöhung/Stundensenkung (+5%/37h) zu fordern?
    Ist ja nicht so, als müsste ein Lokführer 5 Jahre Maschinenbau studieren. Den Job lernt man buchstäblich in weniger als einem Jahr, ich hörte letztens, dass die Schulungen dazu 9 Monate dauern.

    Nachtrag: Ich finde ja auch nicht schlimm, dass sie überhaupt mal gestreikt haben. Die ersten Streiks für wenige Stunden waren ja völlig normal. Aber vier Tage Dauerstreik, ernsthaft?



  • earli schrieb:

    Provieh-Programmierer schrieb:

    Du neidest Lokführern deren Gehalt? Als Softwareentwickler / Programmierer solltest du deutlich mehr verdienen.

    Lokführer verdienen 2500-3500€ je nach Erfahrung. Finde ich ja auch ok, aber ist das wirklich so wenig, dass man das ganze Land lahmlegen muss, um eine Gehaltserhöhung/Stundensenkung (+5%/37h) zu fordern?
    Ist ja nicht so, als müsste ein Lokführer 5 Jahre Maschinenbau studieren. Den Job lernt man buchstäblich in weniger als einem Jahr, ich hörte letztens, dass die Schulungen dazu 9 Monate dauern.

    Nachtrag: Ich finde ja auch nicht schlimm, dass sie überhaupt mal gestreikt haben. Die ersten Streiks für wenige Stunden waren ja völlig normal. Aber vier Tage Dauerstreik, ernsthaft?

    Geld, Ausbildungsdauer und Verantwortung ist doch alles völlig unerheblich.

    Der springende Punkt ist, dass man mit einem Streik den Arbeitgeber unter Druck setzen will. Wenn man aber damit die größtenteils durch Steuergelder finanzierte Infrastruktur eines Landes dauerhaft und mehrmals jährlich lahmlegt, ist eindeutig eine Grenze überschritten!



  • Also, jetzt mal langsam...

    Die Bahn hat keine Kenntnis darüber, welcher Mitarbeiter in einer bzw. welcher Gewerkschaft ist. Somit ist es auch nicht möglich mit unterschiedlichen Gewerkschaften Gehaltsverhandlungen über eine Berufsgruppe zu führen, da man dann nicht weiss, welcher Mitarbeiter betroffen ist.

    Also müssen sich die Gewerkschaften einigen, wer nun für eine bestimmte Berufsgruppe die Verhandlungen führt (notfalls gemeinsam). Dies ist aber keine Tarifforderung und daher nicht bestreikbar.

    2. Art. 9 Abs. 3 GG gibt den Gewerkschaften das Recht, zur Durchsetzung ihrer Tarifforderungen zu streiken

    - http://www.urteile-im-internet.de/archives/BAG-1-AZR-342-83.html

    Damit ist der Kernpunkt, an welchem der Vergleich gescheitert ist, geklärt.

    Somit wird der Streik beendet und die Bahn kommt endlich wieder ihrer Beförderungspflicht (§ 10 AEG) nach, DANKE!!



  • So, Berufung abgelehnt... https://twitter.com/FranzNestler

    Mir wird die Scheiße langsam zu blöd. Da muss man eben die ganzen Krüppel rauswerfen und über kleine Tochterfirmen/Zeitarbeit anstellen. Dann streiken die - wenn überhaupt - auch nicht alle gleichzeitig 😡



  • Werde doch einfach auch Lokführer. Ich sehe nicht selten Stellenangebote dafür, gerne auch Quereinsteiger gesucht, wenn ein wenig technisches Verständnis nachgewiesen werden kann.



  • volkard schrieb:

    Werde doch einfach auch Lokführer. Ich sehe nicht selten Stellenangebote dafür, gerne auch Quereinsteiger gesucht, wenn ein wenig technisches Verständnis nachgewiesen werden kann.

    Damit Du mich dann wieder arbeitslos machen kannst? Da bleib ich lieber gleich Tagelöhner... :p



  • kleinr schrieb:

    Da muss man eben die ganzen Krüppel rauswerfen und über kleine Tochterfirmen/Zeitarbeit anstellen. Dann streiken die - wenn überhaupt - auch nicht alle gleichzeitig 😡

    Mein Nachbar arbeitet als Paketfahrer. Voll komisch, daß er zum Unternehmen im Da-Dorf fährt, wo sein Laster vollgeladen wird und dann 150km in die Tiefen der Ostzone fährt, um dort drei Dörfer zu bedienen, zurückfährt, ablädt und nach Hause fährt. Klingt komisch. Ist aber so. Im Sommer als er eingestellt wurde, fuhr er von zu Hause gegen 6 los und war gegen 4 wieder daheim. Es ist üblich, daß man dort die Stechuhr nicht benutzt. Ungefähr Mindestlohn und es war halt sehr schwitzig. Inzwischen ist er oft erst um 10 daheim. Und das Weihnachtsgeschäft kommt noch! Inzwischen weiß er auch, daß er gefeuert wird, wenn er die Stechuhr benutzt. So erklärt sich auch, daß ein Subunternehmer ein Gebiet bedient, das voll weit weg ist. Das war jetzt eine Geschichte zu Subunternehmern.

    Und wie die Qualität dabei sinkt, davon kann ich als Viel-Internet-Kunde berichten.

    Zu Zeitarbeit sollte alle bekannt sein.

    Also bei den Lokführern, das ist zu wichtig für so nen Kokelores.



  • Wieso regt sich eigentlich niemand über die Deutsche Bahn auf?!
    Es ist leider seit eh und je so, dass sich das Volk auf die falschen Feinde verständigt!

    L. G.,
    IBV



  • IBV schrieb:

    Wieso regt sich eigentlich niemand über die Deutsche Bahn auf?!

    Jo, die müßte man zerschlagen. Sag ich seit Jahrzehnten.



  • volkard schrieb:

    IBV schrieb:

    Wieso regt sich eigentlich niemand über die Deutsche Bahn auf?!

    Jo, die müßte man zerschlagen. Sag ich seit Jahrzehnten.

    Inwiefern zerschlagen und inwiefern würde das helfen? Züge sind ja ihr Kerngeschäft. Ich finde, man müsste sie wieder zu 100% verstaatlichen.

    L. G.,
    IBV



  • Ok, die Schiene nebst Schienenunterhalt läßt sich nicht sinnvoll zerschlagen.

    Aber drauf könnten rein private und nur private fahren. Wie auf der Straße.



  • Hast du dir mal Länder angeschaut, wo die Bahn verstaatlicht wurde? England z. B.?


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