Gehobene Sprache



  • Ich hatte einen bei mir im Mathe LK. Der ist vom gleichen Schlag. Hauptsache es klingt erstmal kompliziert.
    Da dachte er, kann er mit seinen krassen Formulierungen in Mathe was holen...mehr als 7 Punkte wurdens wegen nicht kaschierbarer Blödheit aber nicht 😃



  • Apollon schrieb:

    damit Du mit deinen Gedanken eine moeglichst breite Masse erreichst

    :kotz:
    Was liegt dir am letzten Deppen, daß du jedes Wort auf ihn runterdummen mußt? Wem meine Worte keinen Gedanken wert sind, ist meiner Worte nicht wert.

    Gehoben spricht von struktureller Eleganz, einem eigenständigen, mit dem transportierten Inhalt wechselspielenden Rythmus und einem tiefergreifenden Verständnis für Zusammenhänge und Geschichte. Das fordert grundlegende intellektuelle Kapazitäten des Zuhörers, die nicht jeder aufzubringen vermag, und noch weniger aus dem Stand.

    Verklausulierung, Entfremdung und nichtumgangssprachliche Wortwahl allein führen zu keiner gehobenen Sprache, sie sind nur papiernes Blendwerk für die Massen, die es gewohnt sind, mit Spracheinheitsbrei abgefüllt zu werden - oder im schlimmsten Falle ein Cargo-Cult, tumbes Nachäffen einer Hülle, ohne Zugang zum Kern.

    Das mit dem Frosch hat mir aber trotzdem gefallen 😃

    Und was hat das mit English zu tun?
    :p



  • Oberhalb der Kulminationspunkte forstwirtschaftlicher Bestände tendieren die Dezibelwerte gegen den Nullpunkt.

    Bei 0 dB höre ich aber noch ne ganze Menge... -unendlich dB ist nämlich real 0.



  • volkard hat ne gehobene Sprache.



  • Gleichwohl aber eine ordinäre Capitalienutilisierung.



  • Der Akademiker weiß sich durch seine Sprechweise vom Nichtakademiker unterschieden, das ist allbekannt. Diese ist aber keineswegs gehoben, obgleich es Leute gibt, die sich mangels Intellekt ihrer nicht befleißigen können, was auf den Thread-Ersteller unzweifelhaft zutrifft. Vielmehr muß gesagt werden, daß sie ein Werkzeug ist, und sie ist nicht mehr oder weniger gehoben als ein Hammer. Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender. Fremdwörter werden gemieden und nur verwandt, wenn Einfachheit, Eindeutigkeit oder Prägnaz im besonderen Maße gefährdet wären, so man die Fremdwörter nicht nähme.
    Zur gehobenen Sprechse aber gehört mehr. Der Sprecher muß unter anderem vom Wunsch beseelt sein, die Ziele der akademischen Sprechse zu erfüllen und auch ein wenig das sprachliche Brauchtum pflegen.

    Gehoben spricht von struktureller Eleganz, einem eigenständigen, mit dem transportierten Inhalt wechselspielenden Rythmus und einem tiefergreifenden Verständnis für Zusammenhänge und Geschichte. Das fordert grundlegende intellektuelle Kapazitäten des Zuhörers, die nicht jeder aufzubringen vermag, und noch weniger aus dem Stand.

    Qautsch mit Sauce. Wie soll denn der Inhalt mit dem Rhytmus wechselspielen? Du bist gerade in die Falle getappt und hast papiernes Blendwerk tumb nachgeäfft. Sorry, Abzug in der B-Note.

    Verklausulierung, Entfremdung und nichtumgangssprachliche Wortwahl allein führen zu keiner gehobenen Sprache, sie sind nur papiernes Blendwerk für die Massen, die es gewohnt sind, mit Spracheinheitsbrei abgefüllt zu werden - oder im schlimmsten Falle ein Cargo-Cult, tumbes Nachäffen einer Hülle, ohne Zugang zum Kern.

    Dem muß ich zustimmen.



  • es heißt übrigens gehobene sprechse



  • volkard schrieb:

    Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender.

    Naja, so ganz stimmt das nicht. Natürliche Sprache strebt nach Ökonomie, also einem möglichst günstigen Verhältnis aus Aufwand und Ausdrucksstärke.

    Einfachheit ist ohnehin relativ. Ist es einfacher "unzählige" Wörter auswendig zu lernen, um etwas ausdrücken zu können, oder ist es einfacher "komplizierte" Regeln zu lernen, um mit kleinerem Wortschatz die selbe Ausdrucksstärke zu erhalten? Dass es da keine "beste Lösung" gibt, sieht man schon daran, dass es für alle Abstufungen Sprachvertreter gibt. Das Deutsche geht btw einen Mittelweg.

    Und Eindeutigkeit lässt sich sowieso überhaupt nicht halten, denn wirklich jede Sprache wimmelt nur so von Doppeldeutigkeiten:
    Er sieht das Mädchen mit dem Fernrohr.



  • volkard schrieb:

    Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar,

    seit wann ist c++ einfach und eindeutig?



  • *lol*



  • SeppSchrot schrieb:

    Gleichwohl aber eine ordinäre Capitalienutilisierung.

    Capitalien? Was ist das? Meistest Du Majuskeln? Ich füchte jetzt mal, daß Du ein Fremdwort erfunden hast, um den Satz zu "erheben". Das wäre schlimm.



  • sarfuan schrieb:

    Und Eindeutigkeit lässt sich sowieso überhaupt nicht halten, denn wirklich jede Sprache wimmelt nur so von Doppeldeutigkeiten:
    Er sieht das Mädchen mit dem Fernrohr.

    Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.". Ich sage nicht, daß das Deutsche eindeutig sei, wohl aber, daß die akademische Sprechweise nach Eindeutigkeit strebt. Und das macht auf größere Distanzen auch einfacher und prägnanter.
    Kann ich Dir sonst noch was erklären, was ich zuz undeutlich ausgedrückt habe?



  • net schrieb:

    volkard schrieb:

    Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar,

    seit wann ist c++ einfach und eindeutig?

    Bis auf die nachgerade kaputte Syntax ist C++ die Sprache der Wahl, wenn man Zusammenhänge so hinschreiben will, wie sie sind. Mehrfache Erblichkeit gibt es in der Außenwelt (,falls es eine Außenwelt gib).

    Daher war mein Satz auch ein wenig länger als dein Semizitat.

    volkard schrieb:

    Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender.



  • Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.".

    Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung. Dazu lang und durch die Brust ins Auge.
    Durch die Benutzung eines Fernrohrs wurde die Wahrnehmung...
    Wobei einige der mir bekannten Akademiker ein Wort wie Wahrnehmung niemals verwenden würde - nicht wo es doch auch Perzeption gibt.



  • HumeSikkins schrieb:

    Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.".

    Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung.

    Und das macht das Lesen von Texten, die Akademiker verfasst haben, uninteressant.
    🙄



  • Sowas nenne ich nicht gehobene Sprache sondern geschwollene Sprache.



  • HumeSikkins schrieb:

    Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung. Dazu lang und durch die Brust ins Auge.

    Die fachlich Kompetenten Akademiker, die du so kennst, sind auch so drauf? Oder sind die Langwortaffen eher die, die nichts zu sagen haben?

    Übrigens ist das Verlegen der Spachbedeutung auf die Hauptwörter ganz und gar nicht irgendwie gehoben, sondern schlicht Sportlerdeutsch, mit dem Meister aller Klassen Boris Becker, der immer, wenn er ein Interview gemacht hat, Sachen gesagt hat, wie daß er immer erst Frühstück macht und dann Training macht, dann Pause macht und dann wieder Training macht und dann...
    Er war schlicht nicht in der Lage, zu trainieren.



  • evilissimo schrieb:

    Und das macht das Lesen von Texten, die Akademiker verfasst haben, uninteressant.

    oder lustig. die fremdwörter, die einem das lesen erschweren, sind nämlich zum großen teil falsch verwendet (und in seltenen fällen sogar erfunden). der knaller bisher war mal eine broschüre vom main-kinzig-kreis mit vielen aussagelosen statistiken (schlechte daten erhoben, laienhaft ausgewertet), wenigen rechtschreibfehlern und manchen falschen fremdwörtern. es war eine schande, aber dadurch unterhaltsam genug, daß ich sie ganz durchgelesen habe.



  • HumeSikkins schrieb:

    Wobei einige der mir bekannten Akademiker ein Wort wie Wahrnehmung niemals verwenden würde - nicht wo es doch auch Perzeption gibt.

    Ja, das ist traurig. Ich sehe Fremdwörter ein, wo sie zur Klarheit des Textes beitragen, aber manche Akademiker verzichten ganz bewußt auf einfache Sprache. Das sieht man auch in etlichen Fachbüchern, was ich persönlich schade finde. Meist werden gerade simple Sachverhalte in gigantischen Worthülsen versteckt, während einige wenige Autoren es schaffen komplexe Themen für jedermann verständlich zu Papier zu bringen.

    volkard schrieb:

    odie fremdwörter, die einem das lesen erschweren, sind nämlich zum großen teil falsch verwendet (und in seltenen fällen sogar erfunden).

    Ja, das ist mir auch schon sehr oft aufgefallen. Manchmal versteht man einen Text nach dem Griff zum Wörterbuch noch weniger als vorher 😃 .



  • Walli schrieb:

    Ja, das ist traurig. Ich sehe Fremdwörter ein, wo sie zur Klarheit des Textes beitragen, aber manche Akademiker verzichten ganz bewußt auf einfache Sprache. Das sieht man auch in etlichen Fachbüchern, was ich persönlich schade finde. Meist werden gerade simple Sachverhalte in gigantischen Worthülsen versteckt...

    am schlimmsten sind dabei juristen


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