Gehobene Sprache
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Oberhalb der Kulminationspunkte forstwirtschaftlicher Bestände tendieren die Dezibelwerte gegen den Nullpunkt.
Bei 0 dB höre ich aber noch ne ganze Menge... -unendlich dB ist nämlich real 0.
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volkard hat ne gehobene Sprache.
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Gleichwohl aber eine ordinäre Capitalienutilisierung.
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Der Akademiker weiß sich durch seine Sprechweise vom Nichtakademiker unterschieden, das ist allbekannt. Diese ist aber keineswegs gehoben, obgleich es Leute gibt, die sich mangels Intellekt ihrer nicht befleißigen können, was auf den Thread-Ersteller unzweifelhaft zutrifft. Vielmehr muß gesagt werden, daß sie ein Werkzeug ist, und sie ist nicht mehr oder weniger gehoben als ein Hammer. Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender. Fremdwörter werden gemieden und nur verwandt, wenn Einfachheit, Eindeutigkeit oder Prägnaz im besonderen Maße gefährdet wären, so man die Fremdwörter nicht nähme.
Zur gehobenen Sprechse aber gehört mehr. Der Sprecher muß unter anderem vom Wunsch beseelt sein, die Ziele der akademischen Sprechse zu erfüllen und auch ein wenig das sprachliche Brauchtum pflegen.Gehoben spricht von struktureller Eleganz, einem eigenständigen, mit dem transportierten Inhalt wechselspielenden Rythmus und einem tiefergreifenden Verständnis für Zusammenhänge und Geschichte. Das fordert grundlegende intellektuelle Kapazitäten des Zuhörers, die nicht jeder aufzubringen vermag, und noch weniger aus dem Stand.
Qautsch mit Sauce. Wie soll denn der Inhalt mit dem Rhytmus wechselspielen? Du bist gerade in die Falle getappt und hast papiernes Blendwerk tumb nachgeäfft. Sorry, Abzug in der B-Note.
Verklausulierung, Entfremdung und nichtumgangssprachliche Wortwahl allein führen zu keiner gehobenen Sprache, sie sind nur papiernes Blendwerk für die Massen, die es gewohnt sind, mit Spracheinheitsbrei abgefüllt zu werden - oder im schlimmsten Falle ein Cargo-Cult, tumbes Nachäffen einer Hülle, ohne Zugang zum Kern.
Dem muß ich zustimmen.
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es heißt übrigens gehobene sprechse
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volkard schrieb:
Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender.
Naja, so ganz stimmt das nicht. Natürliche Sprache strebt nach Ökonomie, also einem möglichst günstigen Verhältnis aus Aufwand und Ausdrucksstärke.
Einfachheit ist ohnehin relativ. Ist es einfacher "unzählige" Wörter auswendig zu lernen, um etwas ausdrücken zu können, oder ist es einfacher "komplizierte" Regeln zu lernen, um mit kleinerem Wortschatz die selbe Ausdrucksstärke zu erhalten? Dass es da keine "beste Lösung" gibt, sieht man schon daran, dass es für alle Abstufungen Sprachvertreter gibt. Das Deutsche geht btw einen Mittelweg.
Und Eindeutigkeit lässt sich sowieso überhaupt nicht halten, denn wirklich jede Sprache wimmelt nur so von Doppeldeutigkeiten:
Er sieht das Mädchen mit dem Fernrohr.
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volkard schrieb:
Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar,
seit wann ist c++ einfach und eindeutig?
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*lol*
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SeppSchrot schrieb:
Gleichwohl aber eine ordinäre Capitalienutilisierung.
Capitalien? Was ist das? Meistest Du Majuskeln? Ich füchte jetzt mal, daß Du ein Fremdwort erfunden hast, um den Satz zu "erheben". Das wäre schlimm.
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sarfuan schrieb:
Und Eindeutigkeit lässt sich sowieso überhaupt nicht halten, denn wirklich jede Sprache wimmelt nur so von Doppeldeutigkeiten:
Er sieht das Mädchen mit dem Fernrohr.Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.". Ich sage nicht, daß das Deutsche eindeutig sei, wohl aber, daß die akademische Sprechweise nach Eindeutigkeit strebt. Und das macht auf größere Distanzen auch einfacher und prägnanter.
Kann ich Dir sonst noch was erklären, was ich zuz undeutlich ausgedrückt habe?
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net schrieb:
volkard schrieb:
Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar,
seit wann ist c++ einfach und eindeutig?
Bis auf die nachgerade kaputte Syntax ist C++ die Sprache der Wahl, wenn man Zusammenhänge so hinschreiben will, wie sie sind. Mehrfache Erblichkeit gibt es in der Außenwelt (,falls es eine Außenwelt gib).
Daher war mein Satz auch ein wenig länger als dein Semizitat.
volkard schrieb:
Sie strebt nur nach Einfachheit, Eindeutigkeit und Prägnanz und ist insofern sehr gut mit C++ vergleichbar, nebst ähnlicher Fehleinschätzungen Außenstehender.
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Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.".
Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung. Dazu lang und durch die Brust ins Auge.
Durch die Benutzung eines Fernrohrs wurde die Wahrnehmung...
Wobei einige der mir bekannten Akademiker ein Wort wie Wahrnehmung niemals verwenden würde - nicht wo es doch auch Perzeption gibt.
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HumeSikkins schrieb:
Deswegen sage der Akademiker auch "Er sieht das Mädchen, das das Fernrohr hat." oder "Er sieht mit dem Fernrohr das Mädchen.".
Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung.
Und das macht das Lesen von Texten, die Akademiker verfasst haben, uninteressant.
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Sowas nenne ich nicht gehobene Sprache sondern geschwollene Sprache.
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HumeSikkins schrieb:
Krass. Die Akademiker die ich kenne würden sowas nie sagen. Die verwenden nämlich nur ungern so kurze Sätze mit handelnden Subjekten und aktiven Verben. Lieber immer schön Substantivierung. Dazu lang und durch die Brust ins Auge.
Die fachlich Kompetenten Akademiker, die du so kennst, sind auch so drauf? Oder sind die Langwortaffen eher die, die nichts zu sagen haben?
Übrigens ist das Verlegen der Spachbedeutung auf die Hauptwörter ganz und gar nicht irgendwie gehoben, sondern schlicht Sportlerdeutsch, mit dem Meister aller Klassen Boris Becker, der immer, wenn er ein Interview gemacht hat, Sachen gesagt hat, wie daß er immer erst Frühstück macht und dann Training macht, dann Pause macht und dann wieder Training macht und dann...
Er war schlicht nicht in der Lage, zu trainieren.
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evilissimo schrieb:
Und das macht das Lesen von Texten, die Akademiker verfasst haben, uninteressant.
oder lustig. die fremdwörter, die einem das lesen erschweren, sind nämlich zum großen teil falsch verwendet (und in seltenen fällen sogar erfunden). der knaller bisher war mal eine broschüre vom main-kinzig-kreis mit vielen aussagelosen statistiken (schlechte daten erhoben, laienhaft ausgewertet), wenigen rechtschreibfehlern und manchen falschen fremdwörtern. es war eine schande, aber dadurch unterhaltsam genug, daß ich sie ganz durchgelesen habe.
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HumeSikkins schrieb:
Wobei einige der mir bekannten Akademiker ein Wort wie Wahrnehmung niemals verwenden würde - nicht wo es doch auch Perzeption gibt.
Ja, das ist traurig. Ich sehe Fremdwörter ein, wo sie zur Klarheit des Textes beitragen, aber manche Akademiker verzichten ganz bewußt auf einfache Sprache. Das sieht man auch in etlichen Fachbüchern, was ich persönlich schade finde. Meist werden gerade simple Sachverhalte in gigantischen Worthülsen versteckt, während einige wenige Autoren es schaffen komplexe Themen für jedermann verständlich zu Papier zu bringen.
volkard schrieb:
odie fremdwörter, die einem das lesen erschweren, sind nämlich zum großen teil falsch verwendet (und in seltenen fällen sogar erfunden).
Ja, das ist mir auch schon sehr oft aufgefallen. Manchmal versteht man einen Text nach dem Griff zum Wörterbuch noch weniger als vorher
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Walli schrieb:
Ja, das ist traurig. Ich sehe Fremdwörter ein, wo sie zur Klarheit des Textes beitragen, aber manche Akademiker verzichten ganz bewußt auf einfache Sprache. Das sieht man auch in etlichen Fachbüchern, was ich persönlich schade finde. Meist werden gerade simple Sachverhalte in gigantischen Worthülsen versteckt...
am schlimmsten sind dabei juristen
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Ich glaube, daß es dem Thread-Ersteller um die Absurdheit (und somit um den Unterhaltungswert) solch einer Sprache ging, als diese als hochwertig oder besonders gebildet einzustufen.
In puncto "komplexe Sachverhalte, einfach erklären" macht der Sendung mit der Maus so einfach keiner was vor. Es war ein Genuß zubeobachten, wie diese das Prinzip der Kernspaltung für Kinder verständlich erklärt hat.
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Griffin schrieb:
Das tangiert mich äußerst periphär
Sowas Schlaues kommt aber auch nur dann gut, wenn man es fehlerfrei schreiben kann. :p
peripher
@Volkard :
Dann nennt man das halt nicht "gehobene Sprache" sondern kA "Beamtendeutsch", "Umschreibungen mit dennen man "angeben" kann" oder sonst was... aber trotzdem kannst du von dem von mir gewählten Threadtitel nicht auf meinen Intellekt schließen, zumahl ich Ferien habe und zu dieser Zeit gerade von einer Party nach Hause kam. Außerdem drücke ich mich, wie gerade z.B., im reelen Leben ganz anders aus, als z.B. in Online-Foren.Naja, tu was du nicht lassen kannst, aber andere beleidigen musst du nicht unbedingt und ich glaube kaum, dass man durch Beiträge im Internet auf den Intellekt der Verfasser schließen kann. Danke