Wer trauert um TGGC?



  • Ich finde es dennoch erstaunlich, dass hier Mitleid mit diesem "Drecksack" Saddam herrscht. Könnt ihr euch noch an seine Söhne erinnern? Die wurden ruckzuck gelyncht. Die Amerikaner zeigten voller Stolz ihre verstümmelten Leichen im TV. Der Prozess um Saddam ist ein Witz gewesen. Höchste Zeit, dass dieses Kapitel beendet ist.



  • scheint ein sehr interessantes buch zu sein 👍

    Sabine Kuegler über sich selbst: "Im Verlorenen Tal, bei einem vergessenen Volk, war ich glücklich. Im Rest der Welt fühlte ich mich wie eine Verlorene."



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich finde es dennoch erstaunlich, dass hier Mitleid mit diesem "Drecksack" Saddam herrscht. Könnt ihr euch noch an seine Söhne erinnern? Die wurden ruckzuck gelyncht. Die Amerikaner zeigten voller Stolz ihre verstümmelten Leichen im TV. Der Prozess um Saddam ist ein Witz gewesen. Höchste Zeit, dass dieses Kapitel beendet ist.

    Interessant das von dir zu hören, Erhard.



  • scheint ein sehr interessantes buch zu sein

    Wenn man die Geduld hat und man bereit ist, sich auf eine Urwaldkultur einzulassen, die ursprünglich und "brutal" ist, dann lohnt es sich. Interessant ist die Reaktion auf christliche Werte (Verzeihen, Frieden, Mitleid, ...).



  • Erhard Henkes schrieb:

    Gemäß unserer aktuellen Verfassung, die auf christlichen Traditionen beruht, sollten wir gegen die Todesstrafe sein.

    Ich bin froh dass das Schwachsinn ist und die Verfassung nicht auf blutverschmierten christlichen Traditionen sondern auf gesundem Menschenverstand, Aufklärung und Humanismus beruht.

    So wie du das Christentum zur Ausgeburt der Friedfertigkeit hochstilisierst und dabei die mörderischen Wurzeln in der heiligen Schrift ignorierst, welche Millionen Menschen den Tod brachten, kann man auch Saddam zum Wohltäter des irakischen Volkes hochstilisieren der großzügig Schulen baute.



  • minhen schrieb:

    [...] kann man auch Saddam zum Wohltäter des irakischen Volkes hochstilisieren der großzügig Schulen baute.

    Im Vergleich zur heutigen Lage kann man Saddam wohl wirklich als Wohltäter sehen. Der hat zwar 8 Jahre Krieg und 13 Jahre Wirtschaftsblockade gebracht (okay, letzteres hat die wohltätige UN gebracht ...). Aber das sind im Vergleich zur heutigen Situation wohl eher die guten Jahre des Iraks gewesen (bisschen ironisch nicht, jetzt wo es mehr als 3 Jahre "Frieden" im Irak sind).

    Unter Saddam hatten die Leute wenigstens was zu Essen, Strom, Wasser, Ordnung. Klar, man durfte nicht sagen was man gedacht hat und konnte mal eben in Sippen- oder Dorfhaft genommen werden (wobei ich nicht weiß, in wie fern man das dort kulturell sehen muss). Aber heute kann man im Irak ja auch seine Meinung nicht sagen und wenn man am falschen Ort die falsche Islam-Auslegung hat, geht es einem auch nicht wirklich gut.

    Was ich auch ein bisschen ironisch finde, das Saddam in dem Gefägnis auf der Anlage hingerichtet wurde, mit der er schon seine Regime-Gegner hat hinrichten lassen.

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.



  • rüdiger schrieb:

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.

    sowas hätten sie aber wie einen unfall oder notwehr aussehen lassen müssen...
    :xmas2:



  • ten schrieb:

    rüdiger schrieb:

    Wäre aber sicher besser gewesen, wenn die Amis ihn bei der Festnahme getötet hätten, anstelle so einen lächerlichen Prozess zu führen.

    sowas hätten sie aber wie einen unfall oder notwehr aussehen lassen müssen...
    :xmas2:

    Als ob das ein Problem gewesen wäre...



  • Das sicher nicht. Aber es war doch schon medienwirksamer den verratzten, alt und krank aussehenden, sich im Erdloch versteckenden Saddam zu präsentieren.



  • Klar, man durfte nicht sagen was man gedacht hat und konnte mal eben in Sippen- oder Dorfhaft genommen werden (wobei ich nicht weiß, in wie fern man das dort kulturell sehen muss).

    Falls du glaubst einfach durch Mund-halten wäre man auf der sicheren Seite gewesen, so irrst du gewaltig.

    (...)
    - ohne Warnung in Ansammlungen von Zivilisten schießen
    (...)
    - Dorfgemeinschaften überfallen, massakrieren oder bombardieren
    - Massenexekutionen von Verschleppten und Verscharren der Toten in Massengräbern (z.B. 8.000 Knaben und Männer des Barzanistammes)
    - Bombardieren von Dörfern und Städten (Halabja) mit Giftgas
    - Massenexekutionen von Überlebenden der Giftgasangriffe
    (...)
    - Öffentliche Enthauptung von Frauen, von angeblichen Prostituierten und von Angehörigen der weiblichen Opposition mit Schwertern
    (...)
    - Festnahme weiblicher Angehöriger eines Häftlings und deren Vergewaltigung in dessen Gegenwart
    - Zusendung von Videobändern an ins Ausland geflüchtete Oppositionelle, auf denen Vergewaltigungen weiblicher Angehöriger zu sehen sind
    (...)
    http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=576&stayInsideTree=1

    Von der "üblichen" Folter sobald man aus welchen Gründen auch immer im Gefängnis landete und den brutalen Hinrichtungen ganz zu schweigen.
    Betroffen war ohnehin so ziemlich jeder. Kurden, Nicht-Moslems, Iraner im Grunde jeder inklusive Ärzte- und Pflegepersonal das verwundete Kurden oder Schiiten versorgt hat oder Strafamputationen verweigert hatte. Selbst die Mitgliedschaft in Saddams Partei und der "richtige Glaube" stellten in keinster Weise einen Schutz dar ...

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.



  • minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?



  • Ben04 schrieb:

    "Ich trauere nicht, verurteile aber seine Hinrichtung".

    Speziell deshalb, weil der Prozess wohl keinen internationalen Standards entsprach. Auch wenn er am Ende nach geltendem irakischen Gesetzt wohl sowieso zum Tode verurteilt worden wäre. Ein Verlust für die Menschheit ist es jedenfalls nicht.



  • "Recht"-mäßig kann man den sowieso nicht verurteilen da schließlich war er das Gesetz als die Taten verübt wurden.



  • Ich bin gegen die Todesstrafe, auch in diesem Fall. Ein Mensch hat so lange er lebt die Möglichkeit sich zu ändern, wenn er Tod ist nicht mehr..
    Und selbst wenn er sich nicht ändert, hätte er so viel Zeit zum Nachdenken gehabt..

    Durch einen Mord kann man vergangene Morde auch nicht ungeschehen machen.



  • Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...



  • minhen schrieb:

    [...]

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Sicher war Saddam kein Gut-Mensch. Aber ich glaube kaum, dass die kurdischen, sunnitischen, schiitischen oder was auch immer Todesschwadronen in irgend einer Form harmloser mit ihren Opfern umgehen. Die Menschen im Irak wünschen sich ja nicht umsonst Saddam wieder zurück...

    minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...

    Wurden im Kommunismus nicht Leute wegen ihrer Religion verfolgt, da man den Atheismus verbreiten wollte?



  • minhen schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Absoluter Schwachsinn. Es wurden Menschen im Namen Gottes, des Christentums, des Islams, des Kommunismus und des Nationalsozialismus ermordet. Aber im Namen des Atheismus und der Nicht-Existenz Gottes? Dafür will ich erst mal ein Beispiel sehen. Alleine schon dass du die Opfer Hitlers, seines Zeichens bekennender Christ, dem Atheismus zuschieben willst, sagt schon alles ...

    "Bekennender Christ"? Irgendwo habe ich ein Buch namens "Der Glaube Hitlers" oder so herumliegen, das ich zwar nicht systematisch gelesen hab, aber das einzige, was christlich hängengeblieben ist, ist, daß Hitler getauft war. Sein Glaube war irgendetwas Wirres, seine Politik war absolut unreligiös, andere Nazis, zB Himmler waren dagegen recht gläubig. Ich habe keine Ahnung, warum die Leute nicht Politik und Religion auseinanderhalten können. Sogar die Zionistenführer waren Juden und trotzdem atheistisch und sozialistisch (kann man bei Herzl oder Nordau nachlesen, wenn's jemand interessiert).

    Die Französische Revolution war eine Revolution im Namen des Humanismus und der Aufklärung. Dafür sind ausreichend Morde verübt worden. Was sagt uns das über "Aufklärung"?

    Gar nichts. Bei Mao wurden Menschen wegen Religionszugehörigkeiten abgeschlachtet. Was sagt uns das über "Atheismus"?

    Auch nichts. Es sagt uns, daß die Probleme erst da anfangen, wo mit Zwang etwas bestimmten vorgeschrieben wird (bei Mao der Atheismus, in der Französischen Revolution die Aufklärung) ... Es bleibt aber trotzdem furchtbar affig, wenn in jedem Fred irgendjemand auftaucht und mit dem erhobenen Zeigefinger über das Christentum herzieht.



  • Wer trauert um Saddam?

    Ich nicht. Aber ich habe auch nicht um Lady Di getrauert...



  • Daniel E. schrieb:

    minhen schrieb:

    Ähnlich wie beim Christentum liese sich diese Liste beliebig fortsetzen. Sofern man nicht über eine intelligenzbefreite, fanatische Ignoranz verfügt kann man weder das eine noch das andere hochstilisieren.

    Dem Atheismus könnte man mit dem gleichen Recht die Französische Revolution, Stalin, Hitler oder Mao vorwerfen. Sinn?

    Falls du mit "Recht" etwas wie "Richtigkeit" meinst, ganz klar nein. Insbesondere da Hitler als Katholik nicht so ganz in die Reihe passt.



  • TactX schrieb:

    Das sicher nicht. Aber es war doch schon medienwirksamer den verratzten, alt und krank aussehenden, sich im Erdloch versteckenden Saddam zu präsentieren.

    ja, aber während des Prozesses und durch die anhaltende Gewalt im Irak konnte er sich sicher wieder bei vielen Irakern profilieren. Hätten die ihn einfach in seinem Erdloch abgeknallt, dann wäre das ein ziemlich demütigender Tod gewesen. So hat man einen neu auferstandenen Held für die Sunniten, der dann noch mit Worten wie "Nieder mit den Verrätern, den Amerikanern, den Spionen und den Persern." und erhobenem Haupt abtritt. Das ist sicher kein Propaganda-Erfolg.


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