Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen
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Übrigens, weil es ein wenig zum Thema "Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft" passt: Es gab ja vor kurzem einen Thread in NdrW, in dem um Vorschläge für gute Online-Spiele gebeten wurde. Irgendwer (mikey?) hatte Savage: The Battle for Newerth vorgeschlagen. Hatte Langeweile, hab's mir heruntergeladen und ein paar Tage lang gespielt (macht süchtig
).
Erstmal Grundlegendes zu Savage: Es gibt zwei bis vier Teams, jedes Team hat einen Commander, der mit den Teamressourcen Gold und Stein Gebäude bauen, Technologien erforschen und die Truppen kommandieren muss. Der Commander sieht das Spiel aus RTS-Sicht, der normale Spieler aus den Augen seines Viehs. Der Commander hat 10 Arbeiter, die Stein & Gold abbauen können, die Spieler können aber auch mitmachen.
Was mich da wirklich erstaunt hat: Die Spieler schuften selbst in den Minen, was eigentlich eine völlig langweilige Arbeit ist! Man geht zur Mine hin, klickt ~7 Sekunden herum und läuft zur Minenstation, dann wieder hin zur Mine usw. Viele arbeiten dann sogar minutenlang in den Minen, einfach zum Wohl des Teams! Das fande ich total krass! Ich habs zeitweise auch selbst gemacht und das, obwohl man von PC-Spielen ja eigentlich unterhalten werden will und nicht unbedingt absolut langweilig hin- und herspazieren will.
Seitdem bin ich halt noch ein wenig mehr davon überzeugt, dass die Menschen, wenn man den Teamgeist für das Land Deutschland (nicht im patriotischen Sinne, sondern einfach "wir halten zusammen") weckt, wirklich gerne und viel für die Gesellschaft leisten. Vor allem, da sie im Falle des BGE ja auch ordentlich etwas zurückbekommen würden. Aber auch einfach generell.
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Badestrand schrieb:
Wenn du also 1000€ Grundeinkommen bekommst, hast du vielleicht, eben je nach Wohnung und laufenden Kosten, 0-400€ für dich übrig. Wenn du nun einen Job annimmst, in dem du nochmal 1000€ monatlich bekommst, hast du mindestens das dreifache, was du ausgeben kannst.
Warum aber sollte ich einen Job annehmen, wo ich 200€ mehr bekomme? Oder sogar nur 100€? Da muß ich ja dann 40 Stunden pro Woche arbeiten und habe nur einen Hunni mehr im Geldbeutel?
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Marc++us schrieb:
In Deutschland haben wir ja das Problem, daß sich im mittleren Leistungssegment (Akademiker in Festanstellung) eigentlich Arbeit nicht rechnet - dort hat man die höchste Abgaben- und Steuerlast, die höchste Arbeitsbelastung, und die höchste persönliche Vorleistung gebracht. Im internationalen Vergleich lohnt sich für diese Personengruppe die Leistung in Deutschland viel weniger als in anderen Ländern, dabei wird hier die größte Wertschöpfung erbracht.
Mir leuchtet daher nicht ein, warum man jetzt von unten die Barriere zum Nicht-Arbeiter noch weiter verringern soll, da sich dann die Arbeit dieser Gruppe noch weniger rechnet. Aber da sitzen eben die ganzen Ideenbringer.
muss ich dir voll und ganz zustimmen.
zum thema mindestlohn: ich bin nicht dafür einen mindestlohn gesetzlich zu regeln.
es gibt nun mal jobs die keine 7.50€ die stunde wert sind. ich seh's doch jeden tag bei mir in der firma was es da für bimbo jobs gibt. wird jetzt ein mindestlohn eingeführt werden diese arbeitsplätze ins ausland verlagert oder noch mehr automatisiert. ich seh's doch bei uns was mitlerweile alles automatisiert wird und was nach china ausgelagert wird.
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Nicht 200 Euro mehr. Grundeinkommen und Arbeitseinkommen addieren sich doch. f'`8k
Gruß, TGGC (making great games since 1992)
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Ist das bedingungslose Grundeinkommen ein zusätzliches Einkommen?
Nein. Das Einkommen kann um den Betrag des Grundeinkommens gesenkt werden. Für den einzelnen Bürger ist es ein Sockelbetrag. Es wird also grundsätzlich an jeden gezahlt, ohne Ansehen sonstiger Einkünfte und Tätigkeiten. Der Mensch und seine Arbeitskraft haben also keinen Warencharakter mehr.Arbeitsverträge werden dann im gegenseitigen Einvernehmen geschlossen. Durch Vertragsfreiheit kann je nach Qualifikation und Arbeitspräferenz des Einzelnen ein auf das Grundeinkommen aufbauendes Erwerbseinkommen erzielt werden.
Klingt gummiartig, aber Deine Interpretation sehe ich nicht wg "Das Einkommen kann um den Betrag des Grundeinkommens gesenkt werden" und dann der schöne Nachsatz "wer schlau genug ist kann diese Senkung durch Verhandlungstaktik vermeiden".
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Badestrand schrieb:
Ben04 schrieb:
@Badestrand Ich glaub da werden wohl einige Leute dann zu faul sein um überhaupt zu arbeiten. Ich sehe jedenfalls nicht ein wieso ich die durchfüttern soll.
Das Problem besteht sicherlich, vor allem wenn das Grundeinkommen sogar eine gewisse gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wie z.B. gelegentliche Theaterbesuche. Eine Möglichkeit wäre, das "bedingungslos" zu streichen, sodass alle Menschen zwischen 18 und 65 Jahren in irgendeiner Art und Weise "nützlich" oder "produktiv" sein müssen. Oder aber man versucht, bereits in der Schule eine Art Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft aufzubauen - in der Hoffnung oder mit dem Glauben, dass sich Menschen wirklich gerne engagieren und mitwirken.
Ich hab eine bessere Idee : Wer das Grundeinkommen will der soll 40 Stunden die Woche Steine kloppen und auch Nachtschichten einlegen. Wer körperlich behindert ist darf den Duden abschreiben. Wer dazu nicht in der Lage ist der darf 40 Stunden lang Teletubbies schauen. Ist eine völlig sinnlose Betätigung allerdings bringt sie Leute dazu Jobs anzunehmen wenn sie dies können auch wenn diese nur minimal mehr Geld bringen.
Und dann gibt es noch ein weiteres sehr ernsthaftes wirtschaftliches Problem : Geht es der Wirtschaft schlecht sinken die Löhne und die arbeitenden Leute zahlen proporzionell um so mehr Abgaben da die Anzahl der Empfänger sicher nicht kleiner wird. Die arbeitenden Leute wandern aus und dann geht es der Wirtschaft noch mieser. Ein Teufelskreis halt.
Selbst wenn es heute vielleicht möglich wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen ohne die Wirtschaft gegen die Wand zu fahren dann bricht die spätestens bei der nächsten größeren Weltkrise zusammen.
Wenn Geld knapp wird muss man halt Nützlichkeit der Gerechtigkeit vorziehen.
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Ben04 schrieb:
Und dann gibt es noch ein weiteres sehr ernsthaftes wirtschaftliches Problem : Geht es der Wirtschaft schlecht sinken die Löhne und die arbeitenden Leute zahlen proporzionell um so mehr Abgaben da die Anzahl der Empfänger sicher nicht kleiner wird. Die arbeitenden Leute wandern aus und dann geht es der Wirtschaft noch mieser. Ein Teufelskreis halt.
Na das finde ich aber eine merkwürdige Argumentation.. Seit wann wandern denn alle arbeitenden Menschen aus wenn die Wirtschaft stagniert
Wenn, dann ist das ein so geringer Prozentsatz, dass es nicht (oder nur kaum) ins Gewicht fällt. Abgesehen davon, dass die Wirtschaft auch exportiert. Und abgesehen davon, dass mit einem BGE sowieso keiner mehr auswandern will 
Ben04 schrieb:
Selbst wenn es heute vielleicht möglich wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen ohne die Wirtschaft gegen die Wand zu fahren dann bricht die spätestens bei der nächsten größeren Weltkrise zusammen.
Pure Spekulation...
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Badestrand schrieb:
Und abgesehen davon, dass mit einem BGE sowieso keiner mehr auswandern will

Nimm mal eine Tüte Realismus zu Deinem Abendessen.
Auswandern tun in Deutschland die Akademiker aus der von mir beschriebenen Mitte - und das sind die Nettozahler für Dein Bürgergeld. Die wandern heute schon aus, weil man mit ihrer Qualifikation und Leistung in anderen Ländern mehr verdient. Die Wirtschaft klagt über Ingenieurmangel, die Unis bekommen keine Profs mehr, und die Kliniken haben Probleme, weil die Ärzte lieber in anderen Ländern arbeiten. Und die gesuchten Leute wandern nicht ein oder gehen weg.
Glaubst Du im Ernst, Du kannst jemanden aus dem Bereich wg lumpigen 1000 EUR vom Auswandern abhalten? Wenn Du heute als Akademiker ins Ausland gehst, hast Du sofort 1500 EUR mehr pro Monat in der Tasche, schon alleine deswegen, weil Du aus dem Sozialsystem rauskommst.
Das einzige was passiert ist, daß jeder, der heute für 1400 EUR arbeitet, lieber zuhause bleibt und 40 Stunden pro Woche vor der Glotze hockt, für 400 EUR mehr geht doch keiner einen Monat arbeiten.
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Badestrand schrieb:
Ben04 schrieb:
Und dann gibt es noch ein weiteres sehr ernsthaftes wirtschaftliches Problem : Geht es der Wirtschaft schlecht sinken die Löhne und die arbeitenden Leute zahlen proporzionell um so mehr Abgaben da die Anzahl der Empfänger sicher nicht kleiner wird. Die arbeitenden Leute wandern aus und dann geht es der Wirtschaft noch mieser. Ein Teufelskreis halt.
Na das finde ich aber eine merkwürdige Argumentation.. Seit wann wandern denn alle arbeitenden Menschen aus wenn die Wirtschaft stagniert

Da sie im Nachbarstaat eben mehr kriegen da sie keine Arbeitsverweigerer Durchfüttern müssen?
Badestrand schrieb:
Wenn, dann ist das ein so geringer Prozentsatz, dass es nicht (oder nur kaum) ins Gewicht fällt.
Um es mit deinen Worten zu sagen : "Pure Spekulation" Allerdings willst du es hier wirklich drauf ankommen lassen? Mir wäre der Einsatz viel zu hoch.
Badestrand schrieb:
Abgesehen davon, dass die Wirtschaft auch exportiert.
Das ist heute der Fall, ob das morgen auch so sein wird kann keiner sagen.
Badestrand schrieb:
Und abgesehen davon, dass mit einem BGE sowieso keiner mehr auswandern will

Ich hoffe das
steht für fehlende Ironietags.Badestrand schrieb:
Ben04 schrieb:
Selbst wenn es heute vielleicht möglich wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen ohne die Wirtschaft gegen die Wand zu fahren dann bricht die spätestens bei der nächsten größeren Weltkrise zusammen.
Pure Spekulation...
Wenn du wirklich glaubst, dass es ohne vereinzelte Wirtschaftskrisen für immer weiter gehen wird dann bist du äußerst weltfremd.
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Marc++us schrieb:
Badestrand schrieb:
Und abgesehen davon, dass mit einem BGE sowieso keiner mehr auswandern will

Nimm mal eine Tüte Realismus zu Deinem Abendessen.
Das
war ironisch gemeint, vielleicht solltet du und Ben mal nen Ironie-Nachhilfestunde bei Tim und minhen nehmen 
Marc++us schrieb:
Das einzige was passiert ist, daß jeder, der heute für 1400 EUR arbeitet, lieber zuhause bleibt und 40 Stunden pro Woche vor der Glotze hockt, für 400 EUR mehr geht doch keiner einen Monat arbeiten.
Nein, das glaube ich nicht. Es gibt genug Menschen, die Hartz IV beziehen und sich 100€ im Monat dazuverdienen - Warum? Weil sie nicht arbeitslos sein wollen, weil sie nicht nur vom Staat nehmen wollen. Und es gibt auch genug Menschen, die für 1000€ im Monat arbeiten gehen, anstatt mit Hartz IV, Wohngeld und ab und zu einem neuen Sofa vom Sozialamt vielleicht sogar darüber kommen würden!
Ben04 schrieb:
Badestrand schrieb:
Seit wann wandern denn alle arbeitenden Menschen aus wenn die Wirtschaft stagniert

Da sie im Nachbarstaat eben mehr kriegen da sie keine Arbeitsverweigerer Durchfüttern müssen?
Hm. Überall wo es ein funktionierendes Sozialwesen gibt, füttert man Arbeitsverweigerer durch. Als ob alle Hartz IV-Bezieher zur Zeit einfach nur keine Arbeit finden würden...
Ben04 schrieb:
Wenn du wirklich glaubst, dass es ohne vereinzelte Wirtschaftskrisen für immer weiter gehen wird dann bist du äußerst weltfremd.
Ich verstehe nur nicht, warum das System bei der nächsten größeren (Welt-)Wirtschaftskrise zusammenbrechen sollte

Im Ausland verdient man teilweise einfach mehr, weil dort die Lohnnebenkosten _viel_ geringer sind. Laut mehreren BGE-Modellen würden die Lohnnebenkosten hier aber ziemlich stark sinken - womit höhere Gehälter gezahlt würden und Deutschland als Wirtschaftsstandort attraktiver werden würde.
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Im Übrigen finde ich schade, in welche Richtung die Diskussion verläuft. Statt darüber zu diskutieren oder spekulieren, was am BGE suboptimal ist, könnte man doch darüber nachdenken, was besser sein könnte, was Lösungen für dieses oder jenes Problem wären usw. Ich sage nicht, dass das BGE ein perfektes und wasserdichtes System ist, ich finde es aber um Längen besser als das bisherige.
Ich will in dieser Diskussion auch nicht der Allein-Verfechter dieses Modells sein, während alle anderen versuchen, mich in irgendeine Ecke zu drängen und ich will auch nicht in diese Rolle gedrückt werden.
Mit anständiger Diskussion meine ich so etwas, was z.B. mümmel geschrieben hat, konstruktive Vorschläge.Was wäre denn, wenn man beim BGE-Modell wenigstens zu Teilen eine Eigen-Nützlichkeit nachweisen müsste? Überhaupt sehe ich "nur" zwei grundlegende Probleme beim BGE: Ob die Finanzierbarkeit hinhaut und ob es viele Schmarotzer geben würde. Klar kann die Wirtschaft stagnieren oder oder oder, aber das stellt imho keine Gefahr da.
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Ich werfe mal in den Thread:
http://bg.drpietsch.net/
(Simpler Rechner fürs "Solidarische Bürgergeld")
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Marc++us schrieb:
Badestrand schrieb:
Und abgesehen davon, dass mit einem BGE sowieso keiner mehr auswandern will

Nimm mal eine Tüte Realismus zu Deinem Abendessen.
Auswandern tun in Deutschland die Akademiker aus der von mir beschriebenen Mitte - und das sind die Nettozahler für Dein Bürgergeld. Die wandern heute schon aus, weil man mit ihrer Qualifikation und Leistung in anderen Ländern mehr verdient. Die Wirtschaft klagt über Ingenieurmangel, die Unis bekommen keine Profs mehr, und die Kliniken haben Probleme, weil die Ärzte lieber in anderen Ländern arbeiten. Und die gesuchten Leute wandern nicht ein oder gehen weg.
vielleicht können sich mit 1000€ fix in der tasche aber auch mehr leute eine hochschulausbildung leisten

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Badestrand schrieb:
Was wäre denn, wenn man beim BGE-Modell wenigstens zu Teilen eine Eigen-Nützlichkeit nachweisen müsste? Überhaupt sehe ich "nur" zwei grundlegende Probleme beim BGE: Ob die Finanzierbarkeit hinhaut und ob es viele Schmarotzer geben würde. Klar kann die Wirtschaft stagnieren oder oder oder, aber das stellt imho keine Gefahr da.
wie schon gesagt, mehr geld in der tasche bleibt nicht in der tasche. mehr geld heißt mehr ausgaben, heißt mehr investitionen; das einzige, was passieren kann, ist, dass eine arbeit ganz unten in der hierarchie (etwa: putzhilfen) plötzlich mehr wert sein würde, weil es sonst niemand machen würde, denn irgendjemand muss diese arbeit ja machen. würde wahrscheinlich auch eine aufwertung der sozialberufe mit sich bringen. wem schadets? (disclaimer: ich glaube nicht, das leute nur deshalb studieren, um einmal mehr geld zu verdienen)
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Marc++us schrieb:
Klingt gummiartig, aber Deine Interpretation sehe ich nicht wg "Das Einkommen kann um den Betrag des Grundeinkommens gesenkt werden" und dann der schöne Nachsatz "wer schlau genug ist kann diese Senkung durch Verhandlungstaktik vermeiden".
Ok, dann brauchen wir doch gar nicht darueber diskutieren, denn das _ist_ das aktuelle System. Der Betrag ist vielleicht nicht 1000 Euro, aber das ist auch nur eine Zahl. Von "bedingungslos" kann dann keine Rede sein, die Bedingung ist Beduertigkeit. f'`8k
Gruß, TGGC (making great games since 1992)
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Hi,
machen wir uns doch mal nichts vor, es gibt immer drei Gruppen vom am Produkt beteiligten. Auch wenn das jetzt vielleicht überheblich wirkt.
1. die Ausführer, das produktive Fußfolk. Im allgemeinen die Mehrheit. Nach marxschen Definitionen die Arbeiterklasse und (moralisch) wertvollste.
Die müssen einfach nur die Arbeit erledigen, bzw. ihre Erledigung organisieren und veranlassen. Hier würde ich neben den eigentlichen Arbeitern auch die Ungelernten, Meister, Disponenten... dazurechnen. Augenblicklicher Einflußfakter auf Gesamtergebnis sehr hoch, z.B. bei Sonderschichten, Streiks... langfristiger Einflußfaktor gegen Null gehend. Da sind durch mehr Fleiß maximal so 5 bis 10 % Steigerung längerfristig drin.
Im Bedarfsfalle kurz- bis mittelfirstig zu ersetzen. Je anspruchsloser die Arbeit und je geringer die eigene Qualifikation ist, um so problemloser zu ersetzen oder durch Arbeitsauslagerung zu entbehren.
Für diese Gruppe ist die Arbeit fast immer als Belastung zu sehen. Einfach eine Pflichtenliste, die abgearbeitet werden muß2. die Entwickler die akademische Mittelschicht oder Intelligenz. Hierrunter würde ich alles zählen, was irgendwie in Richtung Forschung, Entwicklung, Technologie... zählt.
Kurzfristiger Einflußfaktor gleich null. Wer merkt schon was, wenn in der Forschungsabteilung mal ne Woche gestreikt wird. langfristiger Einflußfaktor gewaltig. Die Gruppe, die die Weiterexistenz am Markt sichert und absichert daß konkurrenzfähige Produkte und Technologien entwickelt und platziert werden können. Kann durchaus Produktivitätssprünge im 2 - 3-Stelligen Bereich erarbeiten. Ersatz meist nur langfristig, aufwendig und teuer. Leistungen können aber gegebenenfalls zugekauft werden. Ihr Anteil an der Gesamtbelegschaft bestimmt, wie innovativ die Firma ist. Beispiel Porsche, da liegt der Anteil bei ca 30% -> technologischer Leuchtturm.
Eine Gruppe, die vielfach neben dem Geldverdienen aus hohen bis höchsten eigenen fachlichen bzw. wissenschaftlichen Ehrgeiz arbeitet.3. die Entscheider oder die Macher, also die Chefs. Direktoren, Vorstände, Besitzer...
Im Gegensatz zu allen anderen sowohl kurz- als auch langfristiger Einfluß.
Sie realisieren die Aufstellung des Unternehmens am Markt, die Zurverfügungstellung liquider Mittel, die Vorgabe der Richtung, das Setzen von Trends und Zielen, die Motivation der Mitarbeiter sowie die Schaffunf oder Schließung von Unternehmen überhaupt. Ohne die geht nun mal gar nichts.
Eine Gruppe, die neben dem direkten eigenen Gewinn vor allem den Ergeiz der Machterringung und Machterhaltung treibt.Aus der Wirkung auf die Gesamtentwicklung resultiert letztlich auch die Höhe der Bezahlung. Wobei Deutschland hier noch recht harmonisch funktioniert. in den USA sind die Verdienstunterschiede zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 wesentlich höher. Wohin es führt, wenn man aber die unterschiede gegen Null gehen läßt, das ist am Zusammenbruch des sozialistischen Wirtschaftssystems speziell hier der DDR gut zu beobachten.
und letztlich noch eine zusätzliche Gruppe, ich nenne sie mal die 0-te Gruppe weil sie nciht unmittelbar zum Betrieb gehören. Das sind alle diejenigen, die nicht in der Firma arbeiten, aber Transferkosten verursachen. Sie haben überhaupt keinen direkten Einflus auf das Geschehen in der Firma, aber indirekt über die Kosten. Das wären all diejenigen, die nur das bedingungslose Grundeinkommen bekommen würden.
Letzlich sind sie genau so ein Kostenfaktor wie Gruppe 1 und 2, aber nicht namentlich zuordenbar. Eigentlich ist es für die Betriebe fast gleich, von den Kosten her, ob sie die Leute bezahlen und für sich arbeiten lassen, oder als Arbeitslose indirekt finanzieren. Eigentlich müsste doch die Regel lauten, bevor ich jemanden fürs nichts finanziere, lasse ich ihn doch lieber für mich arbeiten. Problem daran ist nur, die Leute aus Gruppe 1 und 2 verursachen direkte ihrer Anzahl im jeweiligen Betrieb proportioneale Kosten. All diejenigen die ich aber in Gruppe 0 abschiebe werden von der Allgemeinheit bezahlt und verursachen nur eigene Mehrkosten im Mikro-Cent-Bereich. Grob gerechnet stehen der Menge der Gruppe 1 im Gesamtvolkswirtschaftsmasstab eine etwa gleich große Gruppe 0 gegenüber. Somit sind auch die Kosten für beide Gruppen in etwa gleich, die Gruppe 0 hat zwar ein geringeres Einkommen, aber überproportionale Verwaltungskosten.
Wenn ich aber von angenommen 100 Mitarbeitern der Gruppe 1 50 in Gruppe 0 abschiebe, dann habe ich damit meine direkten Kosten um die Hälfte gesenkt. Den Anstieg der Gesamtkosten bei Gruppe 0 merke ich aber durch die minimale Veränderung von 1 zu 100000 fast gar nicht. Auch der Kaufkraftschwund für meine Erzeugnisse ist nur um den Faktor 1 zu 1000000 zurückgegangen. Daher ist es für jeden Betrieb derzeit lukrativ, zu versuchen, so viele Beschäftigte wie nur möglich von Gruppe 1 in Gruppe 0 zu überführen.Um diesen "Entlastungsstrom" in Richtung Gruppe 0 zu stoppen gibt es im Prinzip 2 Möglichkeiten.
1. Man beteiligt die Betriebe an den Kosten der von ihnen verursachten Entlassungen. Das kann zum Beispiel durch proportional ansteigende zuführungen zur Arbeitsagentur geschehen, durch den Wegfall der Abschreibbarkeit von Abfindungen...
2. Man macht die Arbeiter und Angestellten wertvoll. Das erfolgt zum einen durch die sich immer mehr abzeichnende Verknappung von guten Kräften. Außerdem auch durch ständige eigene Qualifizierung der betroffenen Mitarbeiter. Und letztlich durch Übernahme von Ausbildungskosten durch die Betriebe. Was sich jetzt bei uns langsam abzuzeichnen beginnt, daß Betriebe potentiellen Spitzenkräften die Kosten für Ausbildung und Studium erstatten wird in Zeiten ständig schrumpfender Personalmärkte immer mehr zunehmen um überhaupt noch gute Leute zu bekommen.Unter diesem Gesichtspunkt ist es aber für jeden erstrebenswert, SEINENE EIGENEN Wert ständig kontinuirlich zu erhöhen. Das heißt aber, alles was er in sich selbst investiert ist eine Investition für uns alle. Er stellt somit für uns alle eine sich im Wert ständig erhöhende Ressource dar. Daher muß ALLES was diesem Ziel dient von der Gesellschaft unterstützt und mit finanziert werden.
Demgegenüber steht aber das bedingungslose Grundeinkommen. Hier wird die Finanzierung nicht an einen Beitrag für uns alle geknüpft, sondern das Geld einfach so rübergereicht. Der unbedingte Anreiz etwas für die Gesamtheit zu tun, sich qualifizieren, Kinder erziehen, künstlerisch oder gesellschaftlich tätig zu sein schwindet. Es ist jetzt schon abzusehen, daß das für viele eine willkommene Möglichkeit geben wird, sich durchhängen zu lassen und die gegenleistungslos zufliegenden Früchte zu genießen. Das aber ist etwas, was uns in der Gesamtheit keine Schritt weiter bringt und insgesamt den Topf aus dem verteilt werden kann progressiv leert.Gruß Mümmel das Mümmel
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Hier nochmal meine modifizierte Version:
ich schrieb:
Das bedingungslose Grundeinkommen
Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Stundenlohn / stundenabhängiges Gehalt, der / das an jeden Angestellten vom Arbeitgeber ausbezahlt wird. Das bedingungslose Grundeinkommen ist somit die Grundsicherung, die dem Menschen seine Würde lässt.Haut doch hin oder?
Irgendwer hatte hier geschrieben, dass es Arbeit gibt, die einen gewissen Minderwert hat. Richtig! Sie muss aber auch einen bestimmten MINDESTWERT haben, damit ein Mensch davon würdig leben kann! Was soll die besch*** Sklavenhaltermentalität von Einigen hier? Es geht doch nicht darum, jedem Penner 1000€ zu zahlen, erst recht nicht vom Staat, sondern der arbeitenden Bevölkerung ein Leben zu ermöglichen.
Ich habe 80% meines Gehaltes laufende Kosten im Monat, dafür das ich Abi, Bundeswehr, Studium und dämliche Praktika hinter mich gebracht habe. Ich habe einen Haufen Schulden, weil meine Eltern nicht reich sind und ich Aufgrund der schlechten regionalen Wirtschaftslage keinen vernünftigen Nebenjob im Studium gefunden habe, aber meiner Heimat treu geblieben bin. Jetzt zahle ich bis Mitte 30 (!) meine Schulden ab und wenn ich daran denke ist es mir egal, wie interessant mein Job ist. Ich werde gehen! Das ist ein Sch...Staat, hier haut nichts hin - egal wo ich hinschaue (und ich schaue noch nichteinmal in die Zeitung, sondern rede nur von meinen Erfahrungen). Der Gewinner sind die Strippenzieher in der Wirtschaft, es gibt immer genug Leute die nicht gehen. Ich könnte auch schon reich sein, intelligent genug bin ich - aber es ekelt mich an Leute zu bescheißen!
Da die Politik von der Wirtschaft gelenkt wird und nicht umgekehrt, wird sich hier nie groß etwas ändern - die Exkrementhaufen werden nur umbenannt und neu lackiert - Reformen nennen die das! Ich gehe, Schnauze voll! Meine Partnerin hat 5 Jahre gelernt, eine tolle Frau, "staatlich anerkannte examinierte Erzieherin", hat ein goldenes Händchen für junge Menschen - arbeitslos. Sie hat's mit nem Studium probiert, studieren ist aber nicht für jeden das Richtige. Dann wieder in einem Unternehmen tolle Arbeit gemacht, allen geholfen, Chef sehr zufrieden, war kurz vor der Festanstellung - seit gestern wieder arbeitslos, Kostenstop! Anfang 30 und noch NIE Kohle gehabt. Und es liegt nicht daran, dass sie nicht will. Sie wird mit mir zusammen auswandern. Ich kann nur jedem empfehlen seine Sachen zu packen und auch zu gehen! Solange ich denken kann, werden alle um mich herum nur mit Füßen getreten - ich kenne NIEMANDEN in meinem Umfeld, der wirklich glücklich ist! Wir werden alle nur ausgebeutet und verarscht, immer auf einem Level, auf dem die Meisten gerade noch mitmachen.Habe fertig (erstmal
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Das ist in anderen Ländern auch nicht anders, nur mit dem Unterschied, daß dort Mehrleistung direkt in Mehreinnahmen fliesst.
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Hi,
zu Deinem Thema hatte ich ja schon weiter vorne was geschrieben. Aber damit man da was machen kann, müssen ein paar Hardliner endlich mal von ihrem absoluten Verhinderungsstandpunkt runterkommen.
Also LANGSAM in einen vernünftigen Mindestlohn reingleiten. Ihn nicht verdammen, aber auch nicht gleich mit Maximalforderungen ran.
Und für die paar Jobs, die dann wirklich nicht mehr zu halten sind (werden wahrscheinlich gar nicht sooo viel sein) muß dann der Staat einspringen und die auf dem Nonprofit-Sektor installieren. Zum Beispiel besser als Friseur in einer vom Arbeitsamt unterhaltenen Filiale für 8-10 Euro als in einer privatwirtschaftlichen für 3 Euro. Wer bereit ist was zu tun, soll auch einen gerechten Lohn dafür haben. Dazu gehört aber auch, daß WIR ALLE dann auch bereit sind reelle preise zu zahlen und endlich mit Geiz ist geil aufhören.Gruß Mümmel das Mümmel
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Das Grundeinkommen gilt dann doh für ALLE, oder?

Also nicht nur Leute in dem Alter die auch arbeiten könnten, sondern auch Kinder und Alte.Und was das angeht fände ich es richtig klasse, denn die Rente scheint oft hinten und vorne nicht mehr zu reichen. Ich hab mal nen Artikel gelesen (war bei Readers Edition glaub ich), wo jemand ne Omi beim Apfelklauen im Supermarkt beobachtet hat und sich so seine Gedanken machte.
Und wenn das auch pro Kind ist, dann kann man sich auch endlich wieder leisten Mama/Papa zu sein.Okay, ich kenne eine Familie, deren Einkommen wäre dann 11.000 Euro im Monat - aber ich glaube nicht, dass es das so extrem dann vermehrt geben wird.
Andererseits wollen ein großes Haus und ein oder zwei große Autos (karrt mal 11 Leute durch die Gegend) auch bezahlt werden.Man könnte es evtl. so staffeln:
500 Euro pro Haushalt (ist grob die Miete) + 500 Euro pro Person.
Sind für einen Single die genannten 1000 Euro.
Je größer die Familie umso besser wird es. Wer also eine Familie hat, ist rel. gut abgesichert.Es dürfte zum Leben reichen, aber nicht für große Sprünge. Wer mehr will der geht eben arbeiten.
Andererseits wäre es evtl. wichtiger als so ein Grundeinkommen, dass die wirklich wichtigen Sachen wieder billiger werden.
Lebensmittel sind doch einfach viel zu teuer heute.
Dafür kann man sich so viel PCs und Fernseher oder wasauchimmer günstig kaufen.
Fernseher lieber teurer und dafür Essen wieder billiger. Am besten: Je gesünder desto billiger.
Es kann doch nicht sein, dass ich mit einer Tafel Schokolade fürs gleiche Geld satter werde als wenn ich mir Salat kaufe.