Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen



  • Hier nochmal meine modifizierte Version:

    ich schrieb:

    Das bedingungslose Grundeinkommen
    Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Stundenlohn / stundenabhängiges Gehalt, der / das an jeden Angestellten vom Arbeitgeber ausbezahlt wird. Das bedingungslose Grundeinkommen ist somit die Grundsicherung, die dem Menschen seine Würde lässt.

    Haut doch hin oder?

    Irgendwer hatte hier geschrieben, dass es Arbeit gibt, die einen gewissen Minderwert hat. Richtig! Sie muss aber auch einen bestimmten MINDESTWERT haben, damit ein Mensch davon würdig leben kann! Was soll die besch*** Sklavenhaltermentalität von Einigen hier? Es geht doch nicht darum, jedem Penner 1000€ zu zahlen, erst recht nicht vom Staat, sondern der arbeitenden Bevölkerung ein Leben zu ermöglichen.
    Ich habe 80% meines Gehaltes laufende Kosten im Monat, dafür das ich Abi, Bundeswehr, Studium und dämliche Praktika hinter mich gebracht habe. Ich habe einen Haufen Schulden, weil meine Eltern nicht reich sind und ich Aufgrund der schlechten regionalen Wirtschaftslage keinen vernünftigen Nebenjob im Studium gefunden habe, aber meiner Heimat treu geblieben bin. Jetzt zahle ich bis Mitte 30 (!) meine Schulden ab und wenn ich daran denke ist es mir egal, wie interessant mein Job ist. Ich werde gehen! Das ist ein Sch...Staat, hier haut nichts hin - egal wo ich hinschaue (und ich schaue noch nichteinmal in die Zeitung, sondern rede nur von meinen Erfahrungen). Der Gewinner sind die Strippenzieher in der Wirtschaft, es gibt immer genug Leute die nicht gehen. Ich könnte auch schon reich sein, intelligent genug bin ich - aber es ekelt mich an Leute zu bescheißen!
    Da die Politik von der Wirtschaft gelenkt wird und nicht umgekehrt, wird sich hier nie groß etwas ändern - die Exkrementhaufen werden nur umbenannt und neu lackiert - Reformen nennen die das! Ich gehe, Schnauze voll! Meine Partnerin hat 5 Jahre gelernt, eine tolle Frau, "staatlich anerkannte examinierte Erzieherin", hat ein goldenes Händchen für junge Menschen - arbeitslos. Sie hat's mit nem Studium probiert, studieren ist aber nicht für jeden das Richtige. Dann wieder in einem Unternehmen tolle Arbeit gemacht, allen geholfen, Chef sehr zufrieden, war kurz vor der Festanstellung - seit gestern wieder arbeitslos, Kostenstop! Anfang 30 und noch NIE Kohle gehabt. Und es liegt nicht daran, dass sie nicht will. Sie wird mit mir zusammen auswandern. Ich kann nur jedem empfehlen seine Sachen zu packen und auch zu gehen! Solange ich denken kann, werden alle um mich herum nur mit Füßen getreten - ich kenne NIEMANDEN in meinem Umfeld, der wirklich glücklich ist! Wir werden alle nur ausgebeutet und verarscht, immer auf einem Level, auf dem die Meisten gerade noch mitmachen.

    Habe fertig (erstmal 😉 )


  • Mod

    Das ist in anderen Ländern auch nicht anders, nur mit dem Unterschied, daß dort Mehrleistung direkt in Mehreinnahmen fliesst.



  • Hi,

    zu Deinem Thema hatte ich ja schon weiter vorne was geschrieben. Aber damit man da was machen kann, müssen ein paar Hardliner endlich mal von ihrem absoluten Verhinderungsstandpunkt runterkommen.
    Also LANGSAM in einen vernünftigen Mindestlohn reingleiten. Ihn nicht verdammen, aber auch nicht gleich mit Maximalforderungen ran.
    Und für die paar Jobs, die dann wirklich nicht mehr zu halten sind (werden wahrscheinlich gar nicht sooo viel sein) muß dann der Staat einspringen und die auf dem Nonprofit-Sektor installieren. Zum Beispiel besser als Friseur in einer vom Arbeitsamt unterhaltenen Filiale für 8-10 Euro als in einer privatwirtschaftlichen für 3 Euro. Wer bereit ist was zu tun, soll auch einen gerechten Lohn dafür haben. Dazu gehört aber auch, daß WIR ALLE dann auch bereit sind reelle preise zu zahlen und endlich mit Geiz ist geil aufhören.

    Gruß Mümmel das Mümmel



  • Das Grundeinkommen gilt dann doh für ALLE, oder? 😕
    Also nicht nur Leute in dem Alter die auch arbeiten könnten, sondern auch Kinder und Alte.

    Und was das angeht fände ich es richtig klasse, denn die Rente scheint oft hinten und vorne nicht mehr zu reichen. Ich hab mal nen Artikel gelesen (war bei Readers Edition glaub ich), wo jemand ne Omi beim Apfelklauen im Supermarkt beobachtet hat und sich so seine Gedanken machte.
    Und wenn das auch pro Kind ist, dann kann man sich auch endlich wieder leisten Mama/Papa zu sein.

    Okay, ich kenne eine Familie, deren Einkommen wäre dann 11.000 Euro im Monat - aber ich glaube nicht, dass es das so extrem dann vermehrt geben wird.
    Andererseits wollen ein großes Haus und ein oder zwei große Autos (karrt mal 11 Leute durch die Gegend) auch bezahlt werden.

    Man könnte es evtl. so staffeln:
    500 Euro pro Haushalt (ist grob die Miete) + 500 Euro pro Person.
    Sind für einen Single die genannten 1000 Euro.
    Je größer die Familie umso besser wird es. Wer also eine Familie hat, ist rel. gut abgesichert.

    Es dürfte zum Leben reichen, aber nicht für große Sprünge. Wer mehr will der geht eben arbeiten.

    Andererseits wäre es evtl. wichtiger als so ein Grundeinkommen, dass die wirklich wichtigen Sachen wieder billiger werden.
    Lebensmittel sind doch einfach viel zu teuer heute. 👎
    Dafür kann man sich so viel PCs und Fernseher oder wasauchimmer günstig kaufen. 😞

    Fernseher lieber teurer und dafür Essen wieder billiger. Am besten: Je gesünder desto billiger.
    Es kann doch nicht sein, dass ich mit einer Tafel Schokolade fürs gleiche Geld satter werde als wenn ich mir Salat kaufe. 😮


  • Mod

    @muemmel: das was Du hier beschreibst, wurde bereits ausprobiert (z.B. staatliche Filiale, um nicht arbeitslos zu sein). Das nannte sich "DDR" und wurde 1990 eigentlich als komplett gescheitertes Experiment bereits einmal abgehakt. Willst Du das unbedingt wiederholen, nur weil Du damals nicht dabei warst?

    @estartu: diese Art der Kinderförderung ist ein FEHLanreiz. Denn, wie schon vorher angedeutet, haben ärmere Familien nur einen geringen Betrag übrig, z.B. 100 EUR pro Monat. Eine Kinderförderung von 500 EUR stellt also dann die Möglichkeit dar, mit einem Schlag sein verfügbares Einkommen zu VERFÜNFFACHEN. Bei mir (und Leuten meiner Gehaltsgruppe) ist die Entscheidung pro/contra Kind aber nicht von 500 EUR im Monat abhängig, sondern von anderen Faktoren, z.B. Kinderbetreuung, verfügbare Schulen im Umfeld, etc.

    Es kann nicht im Sinne der gesellschaftlichen Stabilität sein, wenn man die ärmeren und am Rande der Arbeitslosigkeit stehenden Familien weiter anreizt, zur Erhöhung ihres Einkommens Kinder zu bekommen und damit einen überproportionalen Reiz schafft. Will man das wirklich steuern, so sollte der Reiz möglichst gleichmäßig erfolgen - und damit also nicht über finanzielle Anreize.

    @estartu: ein Salat ist in der Herstellung eben teurer als eine Tafel Schokolade. Diese kann man industriell herstellen, den Salat nicht.



  • @estartu
    Lebensmittel sind doch extrem billig.



  • Naja, wenn man in meiner Gehaltsklasse ist, kann man sich ein Kind aber einfach nicht leisten, da die Betreuung zu teuer ist.
    Ich bin weder wirklich arm noch reich genug um zig Hunterte Euros in einen Kindergarten zu versenken.

    Und Schulen sind doch eigentlich überall, oder? Was ist denn das für eine seltsame Überlegung? 😮
    Bei uns fährt von jedem Pupskaff ein extra Bus für die Schüler (und Kindergartenkinder!) - selbst wenn sonst nix fährt.

    Eine ärmere Familie darf also kein Grundeinkommen haben, weil sie dann noch mehr Kinder hätte? Würde sich denn dann nicht das Problem mit der umgekehrten Alterspyramide in Deutschland lösen?
    Klar, es gibt noch reichlich andere offene Baustellen wie Lehrstellen, gute Bildung und und und. Aber auch das kann man durchdenken. 🙂

    Okay, du kannst die Kindersache auch anders angehen: Für ALLE Eltern die einen Job vorweisen können sind zu den Arbeitszeiten (+- Fahrzeit zur Krippe) Krippenplätze KOSTENFREI zur Verfügung zu stellen.
    Je nach Einkommen ist es heute halt nix mehr mit "Ganztagsmami". Die Mami muss arbeiten und wohin mit dem Kind und wovon?
    Mami sein kann man dann nach Feierabend umso besser. 😉


  • Mod

    estartu schrieb:

    Naja, wenn man in meiner Gehaltsklasse ist, kann man sich ein Kind aber einfach nicht leisten, da die Betreuung zu teuer ist.

    Aber genau da drehen wir uns im Kreis, die Betreuung ist teuer, da personalintensive Dienstleistungen in Deutschland einfach zu teuer sind - da diese Jobs

    a) wg des Abstands zum Lohn für "Nicht-Arbeit" relativ teuer sind
    b) die Lohnnebenkosten abartig hoch sind, was sich direkt auf solche Dinge wie Betreuung auswirkt

    estartu schrieb:

    Und Schulen sind doch eigentlich überall, oder? Was ist denn das für eine seltsame Überlegung?

    Großstadtüberlegung. In Frankfurt wohnt man üblicherweise eher in der Stadt, solange das Kind klein ist, sobald es aber in die Grundschule kommt, zieht man in einen Vorort, wo der Anteil deutscher Kinder >70% ist, damit es 4 Jahre später nicht in die Sonderschule muß. Oder man schickt das Kind auf eine Privatschule, was in letzter Zeit ebenfalls ein neuer Boom ist.



  • Warum wollt Ihr den unbedingt das Kinder-Kriegen fördern? Das ist doch mittel bis langfristig grober Unfug. Grade Länder wie Deutschland müssen ja langfristig eher kleiner als größer werden, um Volkswirtschaftlich weiter bestehen zu können.

    Um das Problem mit der Überalterung und den Rentenkassen zu lösen, wäre es schlauer, man würde das Gesundheitswesen runter schrauben (Folge: Leute werden nicht mehr so alt), die Lebensarbeitszeit erhöhen (Folgen: Rentenkasse wird später belastet und Menschen sterben früher) und die Menge der Transferleistungsempfänger künstlich überhöhen (Folge: Mehr Leute in der Verwaltung beschäftigt).

    Aus diesem Blickwinkel betrachtet wäre dann natürlich auch ein Bürgergeld sinnvoll. Solange man es bürokratisch genug gestaltet, kann man es als Mittel zur Erhöhung der Kosten für den Faktor Arbeit einsetzen. Das wiederum treibt die Preise in die Höhe und kommt über die Mehrwert- und Umsatzsteuer Vater Staat zu gute. Davon kann Vater Staat dann ja wieder die Rentenkasse auffüllen (solange er nicht durch o.g. Maßnahmen drum herum kommt). Währenddessen passen Staat und Länder auf, möglichst viele Stellen nicht mehr mit Beamten zu befüllen, sondern mit angestellten Mitarbeitern. Außerdem wird alles was an Industrie noch so überlebt quasi nebenbei immer weiter automatisiert.

    Das ganze lassen wir zwanzig bis dreißig Jahre so laufen. Spätestens dann dürfte die Bevölkerungsmenge in etwa hinkommen, so daß man die Verwaltung wieder runter fahren kann. Das wird erstmal nur langsam gehen, weil man die Verwalter erstmal zu Bürgergeld-Empfängern umschulen muss.

    Erst wenn diese Umschulung durch ist, muss man das Kinderkriegen wieder fördern. Dann ist nähmlich die Situation so, daß man aufpassen muss, daß noch genug 20% Maschinenbediener übrig bleiben, um die restlichen 80% zu finanzieren.

    Nur von EU und Co muss man sich dann noch rechtzeitig wieder lösen, aber das sollte in 50 Jahren ja vielleicht machbar sein...

    Gruß Jens
    P.S.: Nach belieben mit Ironie-Tags zu würzen.



  • 1000 Euro Grundeinkommen ist doch viel zu viel. Es muss schon wehtun, nicht zu arbeiten.

    Sandmann schrieb:

    Warum wollt Ihr den unbedingt das Kinder-Kriegen fördern? Das ist doch mittel bis langfristig grober Unfug. Grade Länder wie Deutschland müssen ja langfristig eher kleiner als größer werden, um Volkswirtschaftlich weiter bestehen zu können.

    Warum?



  • queer_boy schrieb:

    vielleicht können sich mit 1000€ fix in der tasche aber auch mehr leute eine hochschulausbildung leisten 💡

    Bildung sollte frei sein und gefördert werden. Dies ist aber ein anderes Thema.



  • Dem Namen nach hat diese Idee etwas von "der Strom kommt einfach für alle aus der Steckdose".



  • scrub schrieb:

    Dem Namen nach hat diese Idee etwas von "der Strom kommt einfach für alle aus der Steckdose".

    Naja, Fernsehen wird auch für alle ausm Himmel gestrahlt 🙂



  • Hi Marc++us,

    Du wirst es nciht glauben, aber ich bin altes DDR-Kind und kenne das noch aus eigener Anschauung.
    Mit ist aber nichts bekannt, daß man dort die Arbeiten, die privatwirtschaftlich nicht zu finanzieren wären staatlich gemacht hat. Eher war es umgedreht. Alles war staatlich, und an den Rändern wo nichts zu holen war konnten noch ein paar private "gedeihen".
    1000 Euro für Kinder wären das vollkommen falsche Signal. Dann fährt in Zukunft der Pöbel mit nem Rolls-Royce vor und die Kinder hungern trotzdem.
    Die hatten vor einiger zeit nen Beitrag von so ner Assifamilie, wo der Kleine nicht in den Kindergarten gehen konnte, weil die zwei Euro Essengeld am Tag nicht da waren. Die bekommen für das Kind jeden Monat 208 Euro Harz VI und 154 Euro Kindergeld. Macht zusammen 362 Euro im Monat für das Kind. Wirklich ausgegeben für das Kind ausgegeben wurden aber nur 60 Euro. Macht eine Differenz von 302 Euro im Monat, von denen die alten es sich gut gehen lassen. Trotz eines riesigen Fernsehers mußte es ein neuer riesiger mit Flachbildschirm sein, man wollte ja mal was gutes haben und trotz schon 2 Viedeorecordern mußte es noch ein dritter sein, weil die anderen beiden das Umschaltsignal für 16:9 nicht mit aufzeichneten und sie da selber auf den Knopf drücken mussten. Kaffee und Alkohol war in dieser "Familie" auch kein Problem, das war auch immer genügend da, blos Essengeld für den Kleinen, dafür war kein Geld da.
    Wollt IHR SOWAS etwa noch fördern?
    Solche Leute sind schlimmer wie Puffmütter, denn die lassen Kinder Geld für sich ranschaffen. Wenn sogar die 2 Euro Essengeld für den Kleinen zu viel sind, dann könnt ihr Euch ja denken, was der so den Tag über zu essen bekommt. Da ist schon vorprogrammiert, daß der mal ein Versager wird, weil der infolge von Mangelernährung garantiert geistige und körperliche Defizite hat.
    Wichtiger als immer mehr mit dem Füllhorn rumzulaufen ist doch, das was man den Leuten zukommen läßt versaufsicher zu machen. Also Kindergarten, Hort, Essengeld... generell kostenlos machen, in der Schule zum Herstellen einer weitestmöglichen Chancengleichheit einheitliche Schulkleidung einführen, und auch die kostenlos ausgeben, Lehrbücher kostenlos ausgeben...
    Dazu wieder Kopfnoten verteilen (also Fleis, Ordnung, Betragen, Mitarbeit...) und die Bezüge der Eltern davon abhängig machen. Wenn sie ihre Sprösslinge so erziehen, daß die im Unterricht top mitmachen, dann gibts nen Aufschlag, und wenn die nicht spuren dann den Geldhahn entsprechend zudrehen.
    Auch sollte man vielleicht bestimmte Sachen aus der DDR wieder reanimieren. Wenn man sie von dem ideologischen Ballast befreit, dann sind Sachen wie Pioniere, FDJ, GST... sicher auch ein Schritt in die richtige Richtung. Generell sollte man anstreben, daß Kinder mindestens in einer Interessengruppe/Arbeitsgemeinschaft und einer Sportgruppe sind. Damit das klappt, muß man das dann aber auch kostenlos bereitstellen.
    Eine wirkliche Chance wird dieses Land nur haben/bekommen wenn wirklich jedes Kind das gebohren wird auch optimal an seine persönliche Leistungsgrenze herangeführt wird. Sicher hat nicht jedes die Anlagen um ein Genie zu werden, aber kein Kind muß unterhalb seiner Möglichkeiten hängen bleiben.

    Gruß Mümmel



  • Mr. N schrieb:

    1000 Euro Grundeinkommen ist doch viel zu viel. Es muss schon wehtun, nicht zu arbeiten.

    Warum? Es gibt einige Vertreter des Grundeinkommens, die sogar sagen, dass langfristig einfach nicht genug Arbeit für alle da sein wird. In dem Fall geht Dein letztes Argument schonmal garnicht.

    muemmel schrieb:

    Wollt IHR SOWAS etwa noch fördern?

    Ach komm, das ist doch billiges Stammtischgeblubber. Es gibt bestimmt auch irgendwelche Neonazis, die Sozialhilfe beziehen. Deswegen ist Sozialhilfe aber nicht automatisch schlecht. 🙄



  • Autobahn? 😉

    Gruß, TGGC (making great games since 1992)



  • Hi Jester,

    Sozialhilfe ist nur dann gut, wenn sie die erreicht, für die sie gedacht ist.
    Das war z.B. in dem Fall der im Fernsehen gezeigt wurde absolut nicht der Fall, und das wird immer mehr kein Einzelfall. Kindergeld und der Harz VI-Betrag lassen durchaus eine menschenwürdige Betreuung der Kinder zu. Aber wenn die Alten einen großen Teil davon versaufen oder für sich verkonsumieren, dann reichts eben dafür nicht mehr. Und bei denen kommt auch mit der nächsten und übernächsten Erhöhung nichts beim Kind an. Wieviele das sind ist völlig egal, es ist schlimm genug, DASS es das gibt.
    Im übrigen ist durchaus Arbeit genug für alle da, nur eben eventuell nicht genug auf dem Profit-Sector. Dafür muß eben ein starker Non-Profit-Sektor aufgebaut werden, in dem Arbeitslose nicht nur zwischengelagert und ruhiggestellt sondern wirklich mit echter Arbeit beschäftigt und auch fair bezahlt werden.
    Wenn man "Sozialhilfe" auf die beschränkt, die es wirklich brauchen, dann ist auch für alle genug Geld da.
    Ich weiß, daß es in Deutschland politisch inkorrekt ist, Arbeitslosen Faulheit zu unterstellen. Aber es gibt eben nicht nur die verzweifelt nach irgend einer Arbeit suchenden, die alles tun würden um ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten und keinem Danke sagen zu müssen, sondern auch die anderen, von denen schon mal einer gesagt hat, daß sie nur ein Kissen ins Fenster legen und aus dem Fenster gucken. Wer das bestreitet diskriminiert die, die wirklich wollen, denn er schüttet sie alle in einen Topf.

    Gruß Mümmel



  • Mr. N schrieb:

    Sandmann schrieb:

    Warum wollt Ihr den unbedingt das Kinder-Kriegen fördern? Das ist doch mittel bis langfristig grober Unfug. Grade Länder wie Deutschland müssen ja langfristig eher kleiner als größer werden, um Volkswirtschaftlich weiter bestehen zu können.

    Warum?

    Die Hypothese, daß 20% die weiteren 80% langfristig ernähren können, ging von einer prognostizierten Bevölkerungsgröße aus. Sie umfasste IIRC die Produktion aller lebensnotwendigen Güter, sowie den Überhang der zur Kapitalgenerierung durch Exporte notwendig war. Außerdem ging die Hypothese davon aus, daß ein gewisses Maß an Kapital durch Selbstverwaltung und interne Dienstleistung umverteilt werden kann.

    Nehmen wir diese Hypothese als gegeben an für ein Bevölkerungsvolumen von 80 Mio. Auch lassen wir sie gelten für sagen wir 70 Mio und 90 Mio. Nehmen wir zum einen an, daß das Exportvolumen unabhängig von der eigenen Größe einer relativ konstanten Nachfrage unterliegt. Zum anderen unterstelle ich mal, daß die Produktionsmenge an Eigenbedarf sich einigermaßen proportional zur Bevölkerungsgröße des Wirtschaftsraums verhält. Hinzu kommt noch der Faktor Selbstverwaltung, der sich ab einem gewissen Sockel ebenfalls einigermaßen proportional zur Bevölkerungsgröße verhalten sollte.

    Die Funktion zur Ermittlung des optimalen Verhältnisses zwischen arbeitender Bevölkerung und Gesamtbevölkerung, die weiterhin den optimalen Profit generiert, wird also zwar streng monoton steigend, es wird aber eine Dämpfung geben.

    Wenn eine Volkswirtschaft X Einheiten nach außen vergeben kann um Profit zu generieren, und wenn alle anderen Aufwendungen quasi zum Selbsterhalt dienen, dann benötigt man nur genau die Menge Y an Leuten, die besagte X Einheiten generieren können. Jedes plus an Y ist überflüssiger Faktor. Einzige Ausnahme sind ist die Menge an Y, die man zur Sicherstellung benötigt, um zu einem jeden Zeitpunkt Z genau die Produktionsfaktoren Y vorrätig zu haben, um wiederum X Einheiten zu generieren.

    Das Y da optimalerweise eher strikt kleiner als 82.400.996 sein sollte, erscheint irgendwie logisch...

    Gruß Jens
    P.S.: Es bleibt nach wie vor jedem selbst überlassen, wie ernst er das ganze nimmt, und wo mit Ironie nachgewürzt werden sollte.



  • Jester schrieb:

    Mr. N schrieb:

    1000 Euro Grundeinkommen ist doch viel zu viel. Es muss schon wehtun, nicht zu arbeiten.

    Warum? Es gibt einige Vertreter des Grundeinkommens, die sogar sagen, dass langfristig einfach nicht genug Arbeit für alle da sein wird. In dem Fall geht Dein letztes Argument schonmal garnicht.

    Noch ist ganz sicher genug Arbeit für so ziemlich alle da. Und ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändert.

    Wenn irgendwann kaum arbeitende Menschen mehr benötigt werden kann man meinetwegen ein hohes BGE einsetzen, aber nicht vorher.

    Sandmann schrieb:

    Die Hypothese, daß 20% die weiteren 80% langfristig ernähren können, ging von einer prognostizierten Bevölkerungsgröße aus. Sie umfasste IIRC die Produktion aller lebensnotwendigen Güter, sowie den Überhang der zur Kapitalgenerierung durch Exporte notwendig war. Außerdem ging die Hypothese davon aus, daß ein gewisses Maß an Kapital durch Selbstverwaltung und interne Dienstleistung umverteilt werden kann.

    Lebensnotwendige Güter? Ist es also das Ziel, dass wir alle vegetieren? 😮

    Es gibt doch ein paar mehr Bedürfnisse als nur die Ernährung.

    Sandmann schrieb:

    Nehmen wir diese Hypothese als gegeben an für ein Bevölkerungsvolumen von 80 Mio. Auch lassen wir sie gelten für sagen wir 70 Mio und 90 Mio. Nehmen wir zum einen an, daß das Exportvolumen unabhängig von der eigenen Größe einer relativ konstanten Nachfrage unterliegt.

    Naaja.

    Sandmann schrieb:

    Zum anderen unterstelle ich mal, daß die Produktionsmenge an Eigenbedarf sich einigermaßen proportional zur Bevölkerungsgröße des Wirtschaftsraums verhält. Hinzu kommt noch der Faktor Selbstverwaltung, der sich ab einem gewissen Sockel ebenfalls einigermaßen proportional zur Bevölkerungsgröße verhalten sollte.

    Die Funktion zur Ermittlung des optimalen Verhältnisses zwischen arbeitender Bevölkerung und Gesamtbevölkerung, die weiterhin den optimalen Profit generiert, wird also zwar streng monoton steigend, es wird aber eine Dämpfung geben.

    Profitgenerierung ist auf volkswirtschaftlicher Ebene kein Ziel.

    Und da haben wir auch schon deinen Fehler. 🙂



  • Mr. N schrieb:

    Noch ist ganz sicher genug Arbeit für so ziemlich alle da. Und ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändert.

    😕
    Was ist Arbeit?


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