Wieso verwenden Banken und Behörden noch Windows XP?
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Sqwan schrieb:
@Volkard
Naja, quellen habe ich jetzt keine. Die Clients in unserer FH verbrauchen laut beschriftung zwischen 13 und 25 Watt. Für 100 stück betreiben wir einen server. Der steht in einem normalen "Klassenraum".Da muß man nicht rechnen. Bei Euch spart es Strom.
An einer FH? 100 Programmierangfänger basteln Endlosschleifen und lassen sie auf der selben Maschinen gegeneinander antreten. Ja, das schafft Windows nicht. Schon mit 10 ging der Server in die Knie.
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Wo ich solche Zahlen hernehme? Bei Windows Server fällt es mir schwer, überhaupt 50 nutzer einfach zu verwalten. Über Unix komme ich mit mehreren hundert super klar. Das beispiel kommt mir nicht zuweit hergeholt vor.
Ach, hast du schon mal so nen Amt von innen gesehen. Behörde für soziales? Finanzamt vllt? Oder Arbeitsamt? Da sitzen ja wohl nur Tippsen rum. Die merken nicht mal wenn sie statt IE aufeinmal den FF haben!
Autocad? Welche behörde arbeitet denn mit sowas? Was will eine Behörde mit Matlab? Wie viele Propritäre softwareprojekte braucht schon so eine Behörde?
Wir sprechen hier ja nicht davon das system der T-Online Filliale in Köln am Parkin zu ändern, oder das von SAP! Und ja, ich war in beiden schon mal drin. Deshalb das beispiel.
Bei Banken wird es sicher schwerer, aber auch da ist es sicher machbar.
Auf große unternehmen kann man das beispiel garnicht anwenden. Die stellen spezielle sachen her. Damit verdienen die einen haufen Geld. Um das herzustellen brauchen die Software die nur für sie gemacht ist. Jedenfalls für den Fachbereich. Das ist immer teurer. Warum die nicht auf Linux wechseln sollte jedem vorher klar gewesen sein.
@Volkard
Schön beschrieben, und sicher viel wahres dran
Was sind denn realistischere zahlen für Thin-Clients pro server? Und was kostet der server in der Regel dafür?
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* Fenster gehen in "Vollbild" wenn man sie an den Oberen rand zieht!
braucht man nicht.
* Diese kleinen Viereckigen Tabs statt langer!
braucht man nicht.
* Minivorschau aller Tabs wenn mehrere einer Anwendung offen sind!
braucht man nicht.
sind zwar alles tolle funktionen aber ohne die hat es vorher doch auch schon funktioniert
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Sqwan schrieb:
@Volkard
Schön beschrieben, und sicher viel wahres dran
Was sind denn realistischere zahlen für Thin-Clients pro server? Und was kostet der server in der Regel dafür?Ich weiß es nicht. Höhere Behörden kaufen das bei Femdanbietern; bei uns kommt der Server aus der Steckdose (und läßt sich nicht überlasten).
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Sqwan schrieb:
Ach, hast du schon mal so nen Amt von innen gesehen. Behörde für soziales? Finanzamt vllt? Oder Arbeitsamt? Da sitzen ja wohl nur Tippsen rum. Die merken nicht mal wenn sie statt IE aufeinmal den FF haben!
Wo arbeitest du, daß du so tiefe Einblicke in die Innereien einer Behörde hast?
Selbst wenn dort solche Tools wie Autocad oder Matlab selten sind, werden die genug andere Programme haben, die speziell für ihre Zwecke geschrieben wurden (und dafür gibt es teilweise auch Mitarbeiter, die diese Programme entwickeln - diese siehst du als Besucher natürlich nicht).
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zwutz schrieb:
_-- schrieb:
wenn ein quelloffenes system verfügbar ist, so sollte es doch auch verwendet werden.
was hat ein quelloffenes System mit verantwortungsvollem Umgang mit Geld zu tun?
Ein Umstieg kostet immer Zeit und Geld, egal welches Zielsystem man im Blick hat. DIe Lizenzkosten eines Windows sind da wohl noch der kleinere Batzen
Deswegen ist die Migrationsfreudigkeit des AA zumindest seltsam.
Ich habe vor etwa 10 Jahren eine völlig verkorkste Lösung zur Produktionsüberwachung eines Schweißautomaten auf Basis NT4/VB3 übernommen und nach 2K/XP/VB6 migriert. Letztlich ist das Drucksystem dabei teilweise rausgeflogen, weil es mit sinnvollem Aufwand nicht vollständig zu portieren war. Ich habe damals schon vorgeschlagen, die Kiste unter Linux neu aufzuziehen, aber die hatten davor zuviel Angst, keiner kennt sich damit aus usw.
Wenn eine Win- Kiste bockt, dafür haben die ihren Betriebsfuzzi, der kriegt das meist wieder hin. Nachvollziehbar, daß die nichtmal eine Linux- Schachtel haben wollen.Zwischenzeitlich wollten sie die Erfassung auf eine vorverlagerte SPS setzen, sie haben das aber nie hinbekommen und dabei das ganze Migrationsbudget verbraten.
Nur jetzt stehen sie wieder vor dem gleichen Problem, das olle Ding läuft nicht unter Vista/W7, also haben sie mich wieder gefragt, ob ich das Teil wieder für ein paar Jahre am Leben erhalten kann. Sie grübeln noch, was sie machen wollen, aber das Billigste war erstmal, ein paar Rechner zu kaufen, die von XP vollständig unterstützt werden, um eine absehbare Überbrückungszeit überstehen zu können. Erfahrungsgemäß kommen sie immer erst dann wieder, wenn der Hut lichterloh brennt.
Und die Moral von der Geschicht: Ohne Not migriert man nicht.
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Für eine erfolgreiche Migration braucht man natürlich auch eine gewisse Flexibilität bei den Mitarbeitern. Gerade bei Behörden würde ich jedoch keine große Flexibilität von Mitarbeitern erwarten.
@Tim
Matlab gibt es auch für Linux.
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pointercrash() schrieb:
aber das Billigste war erstmal, ein paar Rechner zu kaufen
Das kommt mir bekannt vor.
pointercrash() schrieb:
Letztlich ist das Drucksystem dabei teilweise rausgeflogen
Das auch.
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rüdiger schrieb:
Matlab gibt es auch für Linux.
Naja, es ging Sqwan ja darum alle kostenpflichtige SW durch freie SW zu ersetzen.
Und Matlab unter Linux ist naja... Simulink sieht da aus wie aus den 80ern.
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rüdiger schrieb:
Für eine erfolgreiche Migration braucht man natürlich auch eine gewisse Flexibilität bei den Mitarbeitern. Gerade bei Behörden würde ich jedoch keine große Flexibilität von Mitarbeitern erwarten.
Die würde ich auch außerhalb von Behörden nicht voraussetzen. Warum auch? Die meisten Anwenderklagen kommen meiner Erfahrung nach über irgendeine Software und nicht über das Betriebssystem. Außerdem ist so ein Umstieg immer mit Ärger und Umgewöhnung vorhanden, damit macht man sich keine Freunde.
Und nur weil ein Mitarbeiter jetzt mit Linux unter'm Arsch arbeitet, wird der nicht von alleine produktiver. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Herr Schmidt auf dem Einwohnermeldeamt damit beginnt, sachen zu greppen oder endlich den org-mode von emacs entdeckt
Insofern müsste die Produktivitätssteigerung schon in der verwendeten Anwendersoftware liegen. Und die kann man auch für ein bestehendes System produktiver gestalten.
Ach ja, zahlreiche Behörden nutzen AutoCAD... z.B. sehr viele, die Wasser- und Abwassersysteme grafisch bearbeiten. Oder die, die Geodaten verwalten.
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Die Office-Programme Word, Excel, Powerpoint und Mail-Programme wie Lotus Notes sind die Vehikel, mit denen vorwiegend gearbeitet wird. Dort entscheidet sich die Produktivität.
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Ich persönlich glaube ja immernoch, dass Lotus Notes ein groß angelegter Troll ist.
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Sqwan schrieb:
Auf große unternehmen kann man das beispiel garnicht anwenden. [...] Um das herzustellen brauchen die Software die nur für sie gemacht ist. Jedenfalls für den Fachbereich. Das ist immer teurer. Warum die nicht auf Linux wechseln sollte jedem vorher klar gewesen sein.
Die Ämter nutzen auch sehr viel individuell erstellte Software. Warum lässt du das Argument hier nicht gelten?
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robusto schrieb:
Die Office-Programme Word, Excel, Powerpoint und Mail-Programme wie Lotus Notes sind die Vehikel, mit denen vorwiegend gearbeitet wird. Dort entscheidet sich die Produktivität.
Höchstens im Sekretariat. Du unterschätzt die Bedeutung spezieller Softwarelösungen, bzw. individuell anpassbarer Lösungen (wie SAP ERP). Das ist es, was bei geschäftlich genutzter Software wirklich wichtig ist. Und das ist es auch, was die Betriebssystemwahl einschränkt, denn eine Migration der kritischen Unternehmenssoftware ist noch viel teurer als jeder Betriebssystemwechsel. Und wenn diese Software aus irgendwelchen auf den IE 6 optimierten Javascripts besteht, dann ist man eben sehr eingeschränkt in seinen Möglichkeiten.
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neuer_user schrieb:
* Fenster gehen in "Vollbild" wenn man sie an den Oberen rand zieht!
braucht man nicht.
* Diese kleinen Viereckigen Tabs statt langer!
braucht man nicht.
* Minivorschau aller Tabs wenn mehrere einer Anwendung offen sind!
braucht man nicht.
sind zwar alles tolle funktionen aber ohne die hat es vorher doch auch schon funktioniert
Ja, wie gesagt, du kannst auch von Wasser und Brot leben. Das hat auch funktioniert.
@CStoll
Das Bauamt kenne ich ganz gut von innen. Und die in Köln Deutz an der Kölnarena auch. Da werden zu hauf zimmerwiese reiturkunden abgestempelt und Gesundheitsuntersuchungen dokumentiert. Die habe ich noch keine spezielle Software nutzen sehen.
Beim Bauamt habe ich auch einige Büros gesehen, die mit AutoCAD nichts am hut hatten.
Muss man halt gucken wo es sich lohnt.@Michael E.
Wenn sie die nutzen, dann ist dem halt so. Ggf ist das leicht zu portieren. Beim Amt für soziales sieht die Software nicht so drastisch schwer aus. Man hat ja schon alle formeln und so drin. Die Machen ja sonst nichts aufwändiges. Halt berechnen wer wie viel verdient hat, anhand der eingaben. Das ist doch eigentlich wie geschaffen für Java, oder nicht?@GPC
Flexibal sind sie wohl nicht, aber man könnte in einem Haus ja immer die grade nicht genutzten Rechner umstellen. Oder übernacht. Das hab ich immer gern gemacht. Das geht eigentlich ganz gut. Dafür muss nur der Admin Flexible Arbeitszeit haben.pointercrash() schrieb:
Und die Moral von der Geschicht: Ohne Not migriert man nicht.
Naja, eine vernünftige migrattion würde das problem langfrist bessern...
Das problem das sich da keiner mit Linux auskennt ist natürlich bissel kacke.@SeppJ
Ich war einmal in einer Firma die spezielle Maschienen herstellte. Die brauchten SAP für ihre Buchhaltung. Ich fand die Software eine absolute Krankheit ^^ Aber das hat mit dem Thema jetzt nichts zu tun.
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Ich mag das Wort "DAU" eigentlich nicht aber es gibt einfach keine bessere Beschreibung für Bürotussen mit qualifizierten "Office- und EDV-Kentnissen" im Lebenslauf. Jede nicht mehr vorhandene Verknüpfung auf dem Desktop erfordert einen Anruf bei den IT-Leuten. Das Programm ist "weg". Jeder Mailanhang wird unreflektiert geöffnet, angeklickt, ausgeführt. Und hinterher ist die Seuche ausgebrochen.
Von solchen Mitarbeitern zu erwarten, dass sie mit Linux, uns selbst wenn es Ubuntu ist, klarkommen, ist illusorisch. Selbst der Wechsel von XP zu Vista/7 tut so weh und kostet so viel Geld während der Einarbeitung, dass es verständlich ist diesen Schritt bis zum bitteren Supportende zu verschieben.
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@Sqwan: Arbeiten die echt noch mit Papier? Wie läuft es da ab, wenn sie einen bestimmten Vorgang suchen wollen?
Um mal ein paar Beispiele zu bringen:
* Meine Mutter arbeitet beim statistischen Landesamt und schreibt dort Programme, um die ganzen statistischen Daten erfassen und auswerten zu können. Die Systeme, die sie dort verwenden, dürften nicht gerade von der Stange zu haben sein.
* Ich arbeite selber an Programmen, die in der Abfallwirtschaft (ja, das sind inzwischen Privat-Unernehmen) genutzt werden, um die Kundendaten zu organisieren und die Müllabfuhr zu planen. Die Entwicklungsumgebung, die wir verwenden, ist teilweise sub-optimal, aber das System ist schon so weit gewachsen, daß kaum es wagen würde, das Ganze für eine Linux-Umgebung lauffähig zu bekommen.
* Und das Programm, mit dem die Sachbearbeiterin im Bürger-Service meinen Reisepass-Antrag aufgenommen hat, sah auch nicht gerade aus wie austauschbare Allerwelts-Sofware.
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CStoll schrieb:
* Und das Programm, mit dem die Sachbearbeiterin im Bürger-Service meinen Reisepass-Antrag aufgenommen hat, sah auch nicht gerade aus wie austauschbare Allerwelts-Sofware.
da fehlt dem fingerabdruckscanner sicher ein linux treiber.
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Sqwan schrieb:
@Michael E.
Wenn sie die nutzen, dann ist dem halt so. Ggf ist das leicht zu portieren. Beim Amt für soziales sieht die Software nicht so drastisch schwer aus. Man hat ja schon alle formeln und so drin. Die Machen ja sonst nichts aufwändiges. Halt berechnen wer wie viel verdient hat, anhand der eingaben. Das ist doch eigentlich wie geschaffen für Java, oder nicht?Du kennst die Software nicht, weißt aber schonmal, dass die schnell portiert ist? Klar, lass uns alles schnell in Java neuschreiben, kostet ja nichts. Im Artikel wurde doch sogar eine Behörde mit nicht trivialer Software genannt: das Finanzamt.
Ich für meinen Teil denke, dass ich und andere in diesem Thread mittlerweile genug auf Trollereien eingegangen sind.
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Michael E. schrieb:
Klar, lass uns alles schnell in Java neuschreiben, kostet ja nichts.
freu dich doch, dass es was zum arbeiten gibt
btw. grundsätzlich ist jede software leicht portierbar, wenn man bei der erstellung schon darauf achtet. wurde das nicht gemacht, ists eh nicht schad wenns gleich ganz neu gemacht wird