Wie steht Ihr zu Dijkstra's Brandmauer der Informatik?
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Optimizer schrieb:
Du kannst einen Informatiker einfach nicht mit Photoshop arbeiten oder ein GUI programmieren lassen.
Bezüglich Photoshop gebe ich dir Recht. Das ist kein Aufgabengebiet eines Informatikers. Bei den GUIs sehe ich das allerdings etwas anders. An unserer Uni gibt es durchaus die Möglichkeit, sich in eine Richtung zu spezialisieren, die einen erheblichen Anteil an "Softwareergonomie" als Studieninhalt hat. Das hängt bei uns sehr nah an der Softwaretechnik dran. Auch in anderen Bereichen des Studiums gibt es Studieninhalte, die man durchaus für GUIs gebrauchen kann: Zum Beispiel gibt es eine Vorlesung im Grundstudium, in der es teilweise um die visuelle Wahrnehmung des Menschen geht.
Naja, zugegebenermaßen kann man sich auch in Richtungen spezialisieren, die eher gar nichts mit der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu tun haben.
Aber wen würdest du denn an die GUI setzen? Wahrscheinlich einen Fachinformatiker oder besser noch einen Praktikanten, heh? Naja, dann sind wir wieder an der Stelle, an der man davon ausgeht, dass das nichts relevantes ist. IMHO ist das eine Fehleinschätzung, wie ich weiter oben schon gesagt habe. Weiterhin hat eine GUI natürlich viel mit dem jeweiligen Aufgabengebiet des Nutzers zu tun. Dieser hat gewisse Arbeitsweisen, bei denen er jetzt durch eine Software unterstützt werden soll. Da ist es dann wichtig, dass die Vorstellungen des Informatikers mit denen des Kunden übereinstimmen. Wenn die Software dem Nutzer eine Arbeitsweise aufdrängt, die der Nutzer normalerweise nicht so durchführt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Softwaresystem vom Nutzer komplett abgelehnt wird und somit zum Fehlschlag wird.
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Hallo,
es gibt eine Rolle, die ein Bildeglied zwischen den Kunden, OEM, Kunden-, Produkt- und Projektmanagement sogar TOP Management und den Mitarbeitern und Zulieferfirmen darstellt - den sogenannten Anforderungsmanager!
Im Anforderungsmanagement gibt es auch Unterstufen, jene die Requests der Stakeholder nur verwalten und zu Anforderungen formulieren (CMMI Level 2) und jene die sogenannten Anforderungsanalytiker aka Requirements Engineer (CMMI Level > 2), die Anforderungen selbst erarbeiten, ein Architektur-Modell des Projektes entwerfen, an dem sie sämtliche Arbeitsergebnisse des Engineering Bereichs bi-direktional mappen (tracen), die nochmals angefasst oder wiederverwendet werden sollen.
Diese Kaste balanciert sämtliche Einflussnahmen, Ergebnisse und Aufwendungen zwischen den Projektbeteidigten aus und hält alle Arbeitergebnisse, Ziele, Entscheidungen und Modelle (auch off-shore) transparent und nutzbar.
Die Ansprüche für den Aufstieg zu dieser Kaste sind entsprechend hoch:
- mehrjährige Erfahrungen im Kunden-, Produkt-, Projekt- und Processmanagement
- mehrjährige Erfahrung als System Engineer
- und dazu mehrjährige Erfahrung als Designer, Coder und Tester SW ggf auch HW.
- hinreichende Kenntnisse der unternehmenseignen Lösungen
- hinreichende Kenntnisse der betroffenden Fachdomainen
- 2-3 Jahre Erfahrungen mit zugehörigen Tools und IT-Landschaft.Deshalb können nur die besten Leute in einen Unternehnem diese Aufgabe erfüllen. Aber natürlich will man diese gerade nicht abstellen um "Verwaltungsaufgaben" zu übernehmen und erst Recht nicht, abhängig von der Unternehmensgröße, Duzende davon.
Außerdem muss die gesamte Toollandschaft umgestellt werden und die Mitarbeiter so geschult, dass mit Process, Methode und Design eine solche domain-getriebe Entwicklung unterstützen können.
<side-kick>... damit würde man Eigenbrödler volkard wohl zur Detonation bringen!..</side-kick>
Deshalb gibt es bisher auch nur wenige Unternehmen die ein SCAMPI Assessment für Level 3 und höher bestanden haben:
http://seir.sei.cmu.edu/pars/pars_list.asp?s=&m=0Deshalb werden solche Diskussionen wohl bis zum Nimmerleinstag geführt.
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P84@work: Glaubst du das das hier jemand versteht was du schreibst?
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............. schrieb:
P84@work: Glaubst du das das hier jemand versteht was du schreibst?
oder verstehen will?
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das hört sich alles so realitätsfremd an.
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............. schrieb:
P84@work: Glaubst du das das hier jemand versteht was du schreibst?
Ja!
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@P84: Du bist in einem BWL-Forum besser aufgehoben. Da kannst du dann abg'schafteln, wie man in Bayern sagt.
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Optimizer schrieb:
@P84: Du bist in einem BWL-Forum besser aufgehoben. Da kannst du dann abg'schafteln, wie man in Bayern sagt.
Das hat überhaupt nichts mit BWL zu tunen. Du kannst Dich gerne von meinen alten Posts überzeugen, dass ich kein klassischer "BWLer" bin. Deswegen ist "abrollen" in einer anderen Domaine bei mir nicht drin ...
Euch fehlt es klar an einer strategischen Sichtweise, die notwendig ist wenn man als eine Hand voll Entwickler zu hütten hat. Wir haben aber auch eine Menge Leute hier bei dem das nicht so ist.
Nicht jeder der den Entwicklern sagt wo es lang geht (was wohl keiner gerne mag) ist BWLer.
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Hier im Forum scheint es nicht viele von deiner Sorte zu geben. Oder die zeigen das nicht...
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P84@work schrieb:
Optimizer schrieb:
@P84: Du bist in einem BWL-Forum besser aufgehoben. Da kannst du dann abg'schafteln, wie man in Bayern sagt.
Das hat überhaupt nichts mit BWL zu tunen. Du kannst Dich gerne von meinen alten Posts überzeugen, dass ich kein klassischer "BWLer" bin. Deswegen ist "abrollen" in einer anderen Domaine bei mir nicht drin ...
Euch fehlt es klar an einer strategischen Sichtweise, die notwendig ist wenn man als eine Hand voll Entwickler zu hütten hat. Wir haben aber auch eine Menge Leute hier bei dem das nicht so ist.
Nicht jeder der den Entwicklern sagt wo es lang geht (was wohl keiner gerne mag) ist BWLer.trotzdem kann man sich das schnösel gelaber sparen
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BWLer schrieb:
Hier im Forum scheint es nicht viele von deiner Sorte zu geben. Oder die zeigen das nicht...
Liegt an der zumindest latenten Ablehnung von BWLern bei vielen Infos.
Und auch wenn sich der Post auf Seite 1 für BS-Bingo wegen den vielen Top-Notch-Wörtern qualifiziert gibt es, sagen wir, Schnittstellen (Nein, nicht Programmtechnisch ) die vielleicht nicht unbedingt von einem reinen Informatiker bedient werden sollten.
Ob es den Infos gefällt oder nicht.. BWL gehört zum realen Leben dazu.
Btw. das soll nicht implizieren, dass alle Infos zu weit vom realen Leben entfernt sind bzw. Ihnen der Gesamtüberblick fehlt, aber eine Menge der Infos die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte sind durch systematischen Sparwahn was Fortbildungen anging sehr abgeschottet worden.
Diese Kollegen kann man wirklich nichtmehr ohne Filter an den Kunden ranlassen.
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MikeSPK schrieb:
Btw. das soll nicht implizieren, dass alle Infos zu weit vom realen Leben entfernt sind bzw. Ihnen der Gesamtüberblick fehlt, aber eine Menge der Infos die ich in den letzten Jahren kennenlernen durfte sind durch systematischen Sparwahn was Fortbildungen anging sehr abgeschottet worden.
Diese Kollegen kann man wirklich nichtmehr ohne Filter an den Kunden ranlassen.Ist doch heute auch nicht mehr nötig.
Unsere Code-Sklaven sitzen in Indien, Romänien, Bulgarien oder China. Für jeden FI bekomme ich im Ausland ein Sixpack Dipl.-Inf.'s, aber dreimal so gut ausgebildet.Die BWL1 sitzen am Vertriebsstandort - Schlips, Anzug, Ever-smile.
Die HW irgendwo anders - CAD, Schaltplan, Layoutplan, Testlabor...
Die Wissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure entwerfen Ihre Modelle.
Dann gibt es die FO'S (BWL2) für die Kohle.
Das D-, P- oder C- Management (BWL3) gibt seine Modelle vor.Wovon ich rede ist alle diese Nase - Vorgaben und Arbeitsergebnisse - aneinander zu bekommen ...
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P84@work schrieb:
Unsere Code-Sklaven sitzen in Indien, Romänien, Bulgarien oder China.
- Es gibt keine Code-Sklaven wenn das System stimmt!
- Es heißt Rumänien
:p
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Mr. N schrieb:
P84@work schrieb:
Unsere Code-Sklaven sitzen in Indien, Romänien, Bulgarien oder China.
- Es gibt keine Code-Sklaven wenn das System stimmt!
....
:p
Stimmt, das gibt dann eine gewaltige Arbeitslosenwelle in Indien.
Und der Traffic in diesen Forum nimmt dann auch rapide ab.Aber ich arbeite leider noch an den System. :p
- Es gibt keine Code-Sklaven wenn das System stimmt!
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Sixpack Dipl.-Inf.'s, aber dreimal so gut ausgebildet.
glaubt dir hier niemand
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ungläubiger schrieb:
Sixpack Dipl.-Inf.'s, aber dreimal so gut ausgebildet.
glaubt dir hier niemand
Ich schon.
Vor allem ist der Unterschied, daß die Leute wirklich noch was bewegen wollen, die versprühen eine sehr starke Motivation, mehr machen zu wollen. Das ist kein Thema, wenn am Freitag um 14:00 noch ein Problem aufpoppt, daß der Mann das noch VOR dem Wochenende zu lösen versucht... und nicht einfach sagt "wir seh'n uns Montag". Das kommt noch zur Ausbildung dazu.
Diese Einstellung macht einige Defizite bezüglich der Phantasie und eigenständigen Arbeitsweise wett.
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Und wieso sind die besser ausgebildet, lässt sich das belegen? Ist nämlich keine angenehme Aussicht für mich, also möchte ich jetzt schon wissen, warum ich mich erschießen sollte.
P84@work schrieb:
Die BWL1 sitzen am Vertriebsstandort - Schlips, Anzug, Ever-smile.
Die HW irgendwo anders - CAD, Schaltplan, Layoutplan, Testlabor...
Die Wissenschaftler, Mathematiker und Ingenieure entwerfen Ihre Modelle.
Dann gibt es die FO'S (BWL2) für die Kohle.
Das D-, P- oder C- Management (BWL3) gibt seine Modelle vor.Wovon ich rede ist alle diese Nase - Vorgaben und Arbeitsergebnisse - aneinander zu bekommen ...
Genau, und jetzt noch mal zum Thema: Du bist ja scheinbar ein toller Manager. Aber sollte sowas Aufgabe eines _Informatikers_ sein?
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Optimizer schrieb:
Und wieso sind die besser ausgebildet, lässt sich das belegen? Ist nämlich keine angenehme Aussicht für mich, also möchte ich jetzt schon wissen, warum ich mich erschießen sollte.
Ich kann nicht für P84 sprechen, das mit der besseren Ausbildung glaube ich auch nicht. Aber die Ausbildung ist weitgehend identisch, und wurde bei den meisten Leuten mit wesentlich höherer Motivation absolviert - und da kommt meines Erachtens die Bedrohung her.
Die Idee der Brandmauer erscheint mir in die falsche Richtung gedacht. Natürlich trifft so was auf eine Gruppe zu, wie in jeder technischen Fachrichtung, aber irgendwie scheint der Gedanke doch sehr elitär: warum sollten Informatiker so eine Trennung für sich in Anspruch nehmen können, wo sie doch für keinen anderen technischen Akademiker existiert? Physiker dotieren doch auch nicht im Alltag nur irgendwelche Halbleiter unter dem Mikroskop, sondern arbeiten in der technischen Doku, schreiben Software, oder machen Prozess- und Verfahrensentwicklung im Maschinenbau. Das hat doch mit der reinen Lehre auch nicht so viel zu tun. Ein Informatiker, der sich nur um Algorithmen und Korrektheit kümmert, hat die Bodenhaftung für den praktischen Einsatz nicht mehr. Natürlich braucht man die Leute, um die Forschung und Wissenschaft voranzutreiben und neue Grundlagen zu schaffen, aber für 99% der Absolventen ist das völlig bedeutungslos.
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Marc++us schrieb:
warum sollten Informatiker so eine Trennung für sich in Anspruch nehmen können, wo sie doch für keinen anderen technischen Akademiker existiert?
vielleicht michen sich die BWL-er nicht so tief in die anderen fächer rein?
Physiker dotieren doch auch nicht im Alltag nur irgendwelche Halbleiter unter dem Mikroskop, sondern arbeiten in der technischen Doku, schreiben Software, oder machen Prozess- und Verfahrensentwicklung im Maschinenbau.
jo. und die BWL-er machen die vorgaben und definieren ziele. aber bei den informatikern entwerfen sie sogar (ihr wiß schon, mit uml) und erwarten, daß informatiker schlechte entwürfe ausfüllen.
ja, und da liegt der gedanke nah, daß man sagt: nix gibt's mehr, ich hab es satt. zwar nicht mein stil, aber nachvollziehen kann ich das.
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volkard schrieb:
Marc++us schrieb:
warum sollten Informatiker so eine Trennung für sich in Anspruch nehmen können, wo sie doch für keinen anderen technischen Akademiker existiert?
vielleicht michen sich die BWL-er nicht so tief in die anderen fächer rein?
Wenn Du das ernsthaft glaubst, so kannst Du mir sicher die Antwort auf die Frage geben, warum die A-Klasse umgekippt ist?