Alternative zum Kernkraftwerk
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Gute Frage, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.. Ich schätze einfach mal, dass das Wasser schon tief genug sein muss, allerdings kann man die Kraftwerke ja sicherlich auch weiter vor der Küste bauen.
Ich hab auch eben bei Wikipedia rumgeschnüffelt, interessant was es alles so gibt. Am vielversprechendsten scheint mir das Meereesströmungskraftwerk zu sein, jedenfalls für England (man könnte dort anscheinend 20% des Strombedarfs damit decken), für Deutschland siehts da düsterer aus ("In Deutschland ist das Potential aber verschwindend gering.").
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Badestrand schrieb:
Optimizer schrieb:
(2) das die Wasserkraft als ähnlich leistungsfähig angesehen wird, obwohl rein standortmäßig Deutschland dafür nicht gerade ideal ist (im Gegensatz zum Beispiel zu Österreich und Schweiz). Ich hätte nie vermutet, dass die Wasserkraft so gut eingeschätzt wird.
Vielleicht zählen Gezeitenkraftwerke auch zu Wasserkraft, dann wären wir Meer-mäßig wohl besser dran als Österreich und Schweiz
Kennst Du nicht diese Werbung, die in letzter Zeit andauernd im Fernsehen läuft? "...man sieht es nicht, man hört es nicht." (genau wie radioaktive Strahlung).
Naja, ich habe auch Wasserkraft gewählt. Allerdings ist das Potential bezüglich der gesamten Stromerzeugungsleistung in Deutschland nicht in meine Überlegungen eingeflossen. Ich habe die Fragestellung auch nicht in diese Richtung verstanden. Stattdessen ging es mir mehr um Dinge wie Berechenbarkeit usw.: WENN man Wasserkraft nutzen kann, dann ist sie sicherlich gegenüber der Solarenergie die bessere Alternative. ...IMHO.
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Die Solarenergie hat jedenfalls einen gravierenden Nachteil, man kann sie nicht frei regeln wie beispielsweise ein Gaskraftwerk. Man stelle ich vor, der vor Monaten abgeschaltete Induktionsschmelzofen soll wieder angefahren werden, der Werksleiter ruft bei Strom&Söhne an: "Ich brauche in zwei Wochen ein bißchen Strom für meinen Ofen hier, können Sie mir weiterhelfen?" - "Weiß nicht, ob in zwei Wochen die Sonne scheint."
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Die Briten bauen wohl gerade stark die Nutzung der Windenergie aus http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/politics/7135930.stm
@Badestrand
Der Golfstrom hat eine Leistung von 5 PW laut Wikipedia.Optimizer schrieb:
Interessant ist doch btw. dass die Solarenergie bei dieser Umfrage gerade ziemlich abstinkt.
Die Umfrage ist eigentlich wenig interessant.
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Gregor schrieb:
Kennst Du nicht diese Werbung, die in letzter Zeit andauernd im Fernsehen läuft? "...man sieht es nicht, man hört es nicht." (genau wie radioaktive Strahlung).
Nur dass die Werbung nicht dazu sagt, dass in den Meeren unserer naeheren Umgebung nicht der noetige Tidenhub herrscht um Stroemungen zu erzeugen die derartige Kraftwerke in Schwung bringen koennten. Einzige Ausnahme ist evtl der englische Kanal, aber ich wuesste da so einige, die den Betreibern den Kopf abreissen wuerden, wenn die Viertelmeile Fahrwasser wegen eines Gezeitenkraftwerks noch mehr eingeengt wuerde
Noch eine kleine Anekdote zum Thema umweltfreundiche Energiegewinnung: wusstet ihr, dass die ach so tollen Windkraftwerke in den Windparks vor unserer Kueste in ihrer gesamten Lebenszeit gerademal so viel Strom erzeugen, wie fuer ihre Herstellung benoetigt wurde? Man nehme also ein paar Millionen Euro, verbuddle sie im Watt udn freue sich, dass die Energiebilanz nicht allzu arg negativ ausfaellt. Des weiteren freuen sich die Bewohner einiger Halligen jetzt ueber versalzene Brunnenanlagen, da fuer die Fundamente der Windkraftwerke die wasserfuehrenden Bodenschichten angebohrt wurden. Und wo genau der Schlick bleibt, der um die Fundamente herum weggespuelt wird, (den Effekt kennt jeder, der mal am Strand ne Weile an der Wasserkante gestanden hat), weiss niemand so genau (vermutlich in der Elbe und im Hamburger Hafen, das schafft Arbeitsplaetze bei den Elbbaggern). Und all das in unserem Naturschutzpark Wattenmeer...
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pumuckl schrieb:
wusstet ihr, dass die ach so tollen Windkraftwerke in den Windparks vor unserer Kueste in ihrer gesamten Lebenszeit gerademal so viel Strom erzeugen, wie fuer ihre Herstellung benoetigt wurde?
Nachdem über Solarzellen der gleiche Quatsch immer noch verbreitet wird, tendiere ich dazu, das ebenfalls als Märchen einzustufen.
Wir können natürlich auch sämtliche Umweltschäden aufzählen, die unsere Energiegewinnung verursacht, aber dann wird lediglich herauskommen:
1. Es gibt graduelle Unterschiede
2. Wenn die Umwelt nicht hier zerstört wird, wird sie woanders zerstört
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Ich weiss nicht, was die Leute hier an der Atomkraft so toll finden, abgesehen von der Technik
Sie ist nur so billig, weil eine Lobby dafür sorgt, das ein gewisser Teil der Kosten von der Allgemeinheit getragen wird. (Entsorgung und Entlagerung werden extrem Teuer werden, sieht man ja wenn wir unsere Atommeiler demontieren müssen.)
Auch unabhängig vom Atomausstieg hätte man dies tun müssen, da viele Reaktoren ihre vorgesehen Lebenszeit erreichen würden in Kürze. Und wie es um die Sicherheit steht, hat man ja im Sommer bei Vattenfall gesehen.Ich denke das Biomasse noch am meisten Potential hat, abgesehen von Windenergie, wo ja gerade über all an den Autobahnen gebaut wird.
Energie lässt sich speichern, in Pumpkraftwerken z.B. Ist sicher nicht das Effizienteste, aber die Grundlast des Netzes lässt sich auch mit alternativen Methoden herstellen. Emmissionsfrei.
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phlox81 schrieb:
Und wie es um die Sicherheit steht, hat man ja im Sommer bei Vattenfall gesehen.
Nein, hat man nicht. Ein Trafohaus hat gebrannt, oh mein Gott. Ein gefundenes Fressen für die BILD und RTL.
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Ich denke das Biomasse noch am meisten Potential hat
Die Imitation natürlicher Kreisläufe ist ein interessanter Weg nicht nur für die Energiegewinnung. Das hat sicher wachsende Bedeutung für die Zukunft, insbesondere wenn uns die fossilen Reserven wirklich ausgehen.
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Optimizer schrieb:
Ein Trafohaus hat gebrannt, oh mein Gott. Ein gefundenes Fressen für die BILD und RTL.
Ja, und bei der Schnellabschaltung gab es "Kommunikationsprobleme".
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scrub schrieb:
Optimizer schrieb:
Ein Trafohaus hat gebrannt, oh mein Gott. Ein gefundenes Fressen für die BILD und RTL.
Ja, und bei der Schnellabschaltung gab es "Kommunikationsprobleme".
...und "Kommunikationsprobleme" hört sich IMHO wirklich sehr gefährlich an. Wenn man sich im Fernsehen Berichte von Unglücken, Katastrophen und so ansieht, dann ist es ganz oft so, dass Kommunikationsprobleme diesbezüglich eine sehr relevante Rolle spielen. Die Sicherheitsmechanismen können noch so gut sein, wenn die Betreiber eines AKWs durch Kommunikationsprobleme ein Unglück selbst in Gang bringen. AFAIK war auch beim Tschernobyl-Unglück ein Kommunikationsproblem eine der Ursachen.
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Genau das wollte ich andeuten.
Natürlich war das Gekreische um den Transformator nicht ganz nachvollziehbar, aber was großes brennendes mit tollen Qualmwolken läßt sich halt besser in Szene setzen.
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Gregor schrieb:
scrub schrieb:
Optimizer schrieb:
Ein Trafohaus hat gebrannt, oh mein Gott. Ein gefundenes Fressen für die BILD und RTL.
Ja, und bei der Schnellabschaltung gab es "Kommunikationsprobleme".
...und "Kommunikationsprobleme" hört sich IMHO wirklich sehr gefährlich an. Wenn man sich im Fernsehen Berichte von Unglücken, Katastrophen und so ansieht, dann ist es ganz oft so, dass Kommunikationsprobleme diesbezüglich eine sehr relevante Rolle spielen. Die Sicherheitsmechanismen können noch so gut sein, wenn die Betreiber eines AKWs durch Kommunikationsprobleme ein Unglück selbst in Gang bringen. AFAIK war auch beim Tschernobyl-Unglück ein Kommunikationsproblem eine der Ursachen.
Deswegen wird der Reaktorkern auch von einem Computer abgeschaltet. Und wenn's der nicht schafft, dann die Physik. AFAIK gibt es in D kein Kernkraftwerk, dessen Kettenreaktion nicht automatisch zum Erliegen kommt, sobald der Kern zu heiß wird (Moderator verdampft, man kennt das ja).
Ich propagiere hier nicht die 100%ige Sicherheit. Ich stimme euch auch zu, dass Kommunikationsprobleme ernst zu nehmen sind. Aber die Kernkraftwerke sind auch in Hinblick auf die Schwachstelle Mensch designed worden und es ist eben nicht so, dass Menschen das Sicherheitssystem einfach so zunichte machen können. Die beiden Vattenfall-Vorfälle waren nach meinem Wissen sicherheitstechnisch überhaupt nicht relevant, werden aber immer wieder so dargestellt.
scrub schrieb:
Genau das wollte ich andeuten.
Natürlich war das Gekreische um den Transformator nicht ganz nachvollziehbar, aber was großes brennendes mit tollen Qualmwolken läßt sich halt besser in Szene setzen.
Klar.
Ich glaube eine richtige Kernschmelze würde eher unspektakulär aussehen. In Tschernobyl war es meines Wissens nach auch eine Dampfexplosion die den Block so zerstört hat.
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@Optimizer: Bezüglich der Sicherheit durch Technik haben sich die Menschen schon immer falsche Hoffnungen gemacht. Man denke an die Titanik, die als unsinkbar galt. Oder an den Transrapid, der auch als unglaublich sicher galt.
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Der Transrapid _ist_ sicher.
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scrub schrieb:
Der Transrapid _ist_ sicher.
Hast Du das da schon vergessen?
http://www.focus.de/panorama/welt/transrapid-unglueck_aid_116054.html
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Ja, aber das Ding war ja quasi wie ein Fahrradfahrer auf der Autobahn. Aber niemand wird behaupten wollen, daß Autos grundsätzlich gefährlich sind, weil mal ein Fahrradfahrer auf der Autobahn umgefahren wurde, oder? Dieser Unfall war eindeutig auf menschliches Versagen zurückzuführen, die Technik hat exakt funktioniert.
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Das Problem ist hier eben der Preisdruck. Man versucht eben an allen Ecken und Enden zu sparen und am Ende kommt der Wartungsdienst seltener etc. Hinzu kommt, dass einige der Kernkraftwerke einfach verdammt alt sind. Es würde mich gar nicht wundern, wenn dort Bauteile vom "Schrott" gesucht werden müssen, wenn man eine Kleinigkeit kaputt geht. Bei der Vattenfall-Geschichte war doch auch so etwas, dass der Transformator ein extrem altes Modell war, den niemand mehr wirklich warten konnte (oder gewartet hat).
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scrub schrieb:
Ja, aber das Ding war ja quasi wie ein Fahrradfahrer auf der Autobahn. Aber niemand wird behaupten wollen, daß Autos grundsätzlich gefährlich sind, weil mal ein Fahrradfahrer auf der Autobahn umgefahren wurde, oder? Dieser Unfall war eindeutig auf menschliches Versagen zurückzuführen, die Technik hat exakt funktioniert.
Mein Beitrag war eine Antwort auf Optimizers Äußerung, dass die Technik die KKWs unglaublich sicher mache. Soetwas schreibt man der Technik oft zu. Technik gilt ein bischen als "unfehlbar". Aber irgendwas passiert ja doch immer: Auch wenn es nicht an der Technik alleine liegt, sondern im Zusammenspiel aus Technik und Mensch.
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rüdiger schrieb:
Bei der Vattenfall-Geschichte war doch auch so etwas, dass der Transformator ein extrem altes Modell war, den niemand mehr wirklich warten konnte (oder gewartet hat).
Hm, also meinen Informationen zufolge hat das Ding eine Spannungsspitze nicht verkraftet, das Öl wurde gezündet und das Teil ist dann naürlich abgefackelt. Lustigerweise hätte das aber genausogut an einem Kohlekraftwerk passieren können. Und der absolute Höhepunkt waren Fragen wie die, was denn dieses brennbare Öl dort zu suchen habe.
@Gregor: Gut, dann habe ich Dich vielleicht mißverstanden. Allein dadurch, daß alle Technik von Menschen gemacht ist, sind die meisten Pannen auf "menschliches Versagen" zurückzuführen. Aber die Frage, ob etwas sicher ist, sollte man schon nur isoliert betrachten- sonst gibt es ja so gut wie kein sicheres System, und die Frage wäre sinnlos.