Petition gegen die Indizierung des Internet in der geplanten Form



  • eMpTy schrieb:

    es geht einzig darum dem bka die möglichkeit zu geben zu entscheiden was du dir im internet anschauen darfst und was nicht ... kp ist lediglich der aufhänger der ganzen sache ... du hast nämlich ganricht die möglichkeit zu kontrollieren ob wirklich nur kp seiten gesperrt werden

    Warum eigentlich nicht? Hey, es haben 70000 Leute unterschrieben -- die sind vermutlich alle darüber besorgt.

    Diese 70000 Leute sollten doch wohl "mehr sehen" als die paar Heinis beim BKA. Was man braucht, ist eine Plattform, wo man monitoren kann, was wirklich gefiltert wird, wie viel gefiltert wird und wie das Gesetz überhaupt ausgelegt wird.

    "Wir"(TM) sind technisch fitter als "die"(TM). Wir kennen das Internet besser. Also erscheint mir irgendso eine Plattform als komplett logischer nächster Schritt um den Zensoren auf die Finger zu schauen. Daran bastelt doch bestimmt schon irgendwer irgendwo -- hoffe ich.

    Wenn nicht: let's do it!

    (Als Namen des Projekts würde ich von Kinderporno-Watch dringend abraten.)



  • Ben04 schrieb:

    Was ist denn bitte schön der Unterschied ob Mann ein Kind oder eine erwachsene Frau vergewaltigt? Das ist ein und das selbe Verbrechen.

    Wer sagt eigentlich, dass nur Männer vergewaltigen? (nur mal so)



  • Daniel E. schrieb:

    eMpTy schrieb:

    es geht einzig darum dem bka die möglichkeit zu geben zu entscheiden was du dir im internet anschauen darfst und was nicht ... kp ist lediglich der aufhänger der ganzen sache ... du hast nämlich ganricht die möglichkeit zu kontrollieren ob wirklich nur kp seiten gesperrt werden

    Warum eigentlich nicht? Hey, es haben 70000 Leute unterschrieben -- die sind vermutlich alle darüber besorgt.

    Diese 70000 Leute sollten doch wohl "mehr sehen" als die paar Heinis beim BKA. Was man braucht, ist eine Plattform, wo man monitoren kann, was wirklich gefiltert wird, wie viel gefiltert wird und wie das Gesetz überhaupt ausgelegt wird.

    "Wir"(TM) sind technisch fitter als "die"(TM). Wir kennen das Internet besser. Also erscheint mir irgendso eine Plattform als komplett logischer nächster Schritt um den Zensoren auf die Finger zu schauen. Daran bastelt doch bestimmt schon irgendwer irgendwo -- hoffe ich.

    Wenn nicht: let's do it!

    (Als Namen des Projekts würde ich von Kinderporno-Watch dringend abraten.)

    Wäre ja technisch kein Ding, organisieren und austauschen kann man sich ja über www.freenetproject.org
    Allerdings wird von den 70.000 nur ein sehr sehr geringer Teil übrig bleiben die da so dahinter her sind, dass sie ihren Hintern hochbekommen und an so etwas aktiv mitarbeiten.



  • Wer sagt eigentlich, dass nur Männer vergewaltigen? (nur mal so)

    Herr Niemand und Frau Keiner?



  • Das Problem einer Beobachtungsplattform dürfte sein, daß die geheime Liste, selbst wenn sie irgendwann hervorkommt (wovon auszugehen ist), ein Tabu sein wird: Wer sie kennt, wird sie nicht verwenden dürfen (sonst ergibt das doch keinen Sinn?) oder er macht sich auch strafbar.

    Walli schrieb:

    Wer sagt eigentlich, dass nur Männer vergewaltigen? (nur mal so)

    Vermutlich irgendeine Statistik. Kommt halt drauf an, wie man so ein Verhältnis interpretiert - sei es 100000 : 1, ist dann die 1 (der vergewaltigte Mann) vernachlässigbar?

    Zynischerweise könnte man gegen die Argumentation für das Gesetz auch einwenden, daß sie auf der falschen Annahme beruht, Kinderpornographie sei ein schlimmes Verbrechen. Wenn man sich mal die möglichen Strafen ansieht, z.B. auch die Mindeststrafe, sieht das plötzlich gar nicht mehr so schlimm aus. Naja, aber das können unsere Abgeordneten auch nicht wissen, die stimmen ja nur ab. Lesen gehört anscheinend nicht zur Arbeit.



  • scrub schrieb:

    Walli schrieb:

    Wer sagt eigentlich, dass nur Männer vergewaltigen? (nur mal so)

    Vermutlich irgendeine Statistik. Kommt halt drauf an, wie man so ein Verhältnis interpretiert - sei es 100000 : 1, ist dann die 1 (der vergewaltigte Mann) vernachlässigbar?

    1,2% der Opfer sind mämmlich, sagt Wikipedia. Außerdem: http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung#Vergewaltigung_von_Jungen_und_von_M.C3.A4nnern



  • scrub schrieb:

    Das Problem einer Beobachtungsplattform dürfte sein, daß die geheime Liste, selbst wenn sie irgendwann hervorkommt (wovon auszugehen ist), ein Tabu sein wird: Wer sie kennt, wird sie nicht verwenden dürfen (sonst ergibt das doch keinen Sinn?) oder er macht sich auch strafbar.

    Richtig, sich auf die offiziellen Kanäle zu verlassen, macht offenbar keinen Sinn, wenn man Zensur vorbeugen möchte.

    Aber zu sagen, "vorletzte Woche wurde eine Website XYZ gesperrt, wer da dahintersteckt, ist noch unklar" und "ich habe eben einen Brief bekommen, wo drinsteht, daß ..." ist sicher nicht strafbar, aber die beste Approximation der "geheimen Liste", die wir haben und auch haben sollten ("Watch the Watchmen" :)). Es sind eben gerade die Grenzfälle(?) interessant, wo der Staat seinen selbstgesteckten Rahmen der KiPo-Zensur verläßt. Das sollte man doch ganz gut von verschiedenen Betroffenen und "Augenzeugen" kommentieren und dokumentieren können, wenn so etwas passiert.

    Im wesentlichen passiert es ja jetzt schon, irgendjemand schreibt irgendwas von "meine Seite zensiert" in irgendeiner dubiosen Newsgroup, wo es jemand zitiert, was ein Hacker vom CCC liest, der es bei Heise einreicht. Oder so. Die Idee ist, die Sache abzukürzen und eine möglichst zentrale Sammelstelle für sowas einzurichten, wobei die Mitmachhürden selbst einen Fall zur Diskussion zu stellen, niedrig sein müssen ("Wikipedia"). Und dann muß man eben halbwegs seriöses Faktchecking betreiben, in dem Rahmen, wie es die Ressourcen zulassen.

    Das ist jedenfalls meine so eben eingefallene Idee. Wenigstens halbwegs.



  • eMpTy schrieb:

    es geht einzig darum dem bka die möglichkeit zu geben zu entscheiden was du dir im internet anschauen darfst und was nicht ... kp ist lediglich der aufhänger der ganzen sache ... du hast nämlich ganricht die möglichkeit zu kontrollieren ob wirklich nur kp seiten gesperrt werden

    Alles richtig. Andererseits kann ich verstehen, warum die Sperrlisten geheim gehalten werden. Wäre es nicht so, dann bräuchten Pädophile nur die Listen und ein wenig technisches Know-how, um ihre Lieblingsseiten anzusurfen. Geheimhaltung sorgt dafür, daß bestimmte Leute gar nicht erst von der Existenz gewisser Seiten erfahren, die sie brennend interessieren.



  • Leprechaun schrieb:

    Alles richtig. Andererseits kann ich verstehen, warum die Sperrlisten geheim gehalten werden. Wäre es nicht so, dann bräuchten Pädophile nur die Listen und ein wenig technisches Know-how, um ihre Lieblingsseiten anzusurfen. Geheimhaltung sorgt dafür, daß bestimmte Leute gar nicht erst von der Existenz gewisser Seiten erfahren, die sie brennend interessieren.

    Und gleichzeitig dafür, dass es unrechtsstaatlich wird...



  • Heinzelotto schrieb:

    1,2% der Opfer sind mämmlich, sagt Wikipedia.

    Da gehören sicher auch viele Fälle von "Seife aufheben" dazu, über den Anteil von Frauen an den Tätern sagt das noch nicht sehr viel aus.



  • Daniel E. schrieb:

    Das ist jedenfalls meine so eben eingefallene Idee. Wenigstens halbwegs.

    ..., daß man sich gar nicht direkt die gesperrten Domains vornimmt. Ok, dann gibts da wahrscheinlich kaum Probleme. Solange die Berichterstattung in beliebiger Form darüber noch erlaubt ist. Wenn nicht, müssen sich halt genug Leute darüber hinwegsetzen. 🙂

    Leprechaun schrieb:

    Andererseits kann ich verstehen, warum die Sperrlisten geheim gehalten werden. Wäre es nicht so, dann bräuchten Pädophile nur die Listen und ein wenig technisches Know-how, um ihre Lieblingsseiten anzusurfen. Geheimhaltung sorgt dafür, daß bestimmte Leute gar nicht erst von der Existenz gewisser Seiten erfahren, die sie brennend interessieren.

    Und weil diese Geheimhaltung so unglaublich gut funktioniert, sind die Sperrlisten anderer Länder ja auch immer noch geheim. 🤡 👍



  • scrub schrieb:

    Leprechaun schrieb:

    Andererseits kann ich verstehen, warum die Sperrlisten geheim gehalten werden. Wäre es nicht so, dann bräuchten Pädophile nur die Listen und ein wenig technisches Know-how, um ihre Lieblingsseiten anzusurfen. Geheimhaltung sorgt dafür, daß bestimmte Leute gar nicht erst von der Existenz gewisser Seiten erfahren, die sie brennend interessieren.

    Und weil diese Geheimhaltung so unglaublich gut funktioniert, sind die Sperrlisten anderer Länder ja auch immer noch geheim.

    Aber ohne, zumindest den Versuch einer Geheimhaltung, können sie die Sache gleich vergessen.



  • Können sie doch sowieso. Glaubt eigentlich irgendwer noch wirklich, dass das ganze gegen KiPo gerichtet ist?



  • Ja, habe vorgestern mit so einem geredet. Solange es nur gegen Kinderpornos ist, ist es ihm egal, daß das BKA nach Belieben zensieren kann. Sperren kann man ja sowieso immer umgehen, aber immerhin werden ja auch Nutzer abgehalten.



  • ein böser anbieter habe bisher eine adresse wie http://www.c-plusplus.net/geschichte.htm und weil man in google eh keine kipos findet, muß man die links eh im chat oder per mail kriegen. sobald der dns-filter an ist, werden die links einfach umgeschrieben zu http://87.106.19.147/geschichte.htm und jeder kann sich jetzt die seite anschauen, ohne daß ein dns-filter davon etwas mitkriegen kann.
    das erfordert nichtmal die oft genannten 30 sekunden, um als versierter benutzer den filter zu umgehen. es besteht absolut kein erhöhter aufwand für den konsumenten.
    es erfordert nur, daß der böse anbieter statt ein wenig webspace für 0,99€/monat einen vserver für 9,90€/monat mietet.



  • scrub schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    Das ist jedenfalls meine so eben eingefallene Idee. Wenigstens halbwegs.

    ..., daß man sich gar nicht direkt die gesperrten Domains vornimmt. Ok, dann gibts da wahrscheinlich kaum Probleme. Solange die Berichterstattung in beliebiger Form darüber noch erlaubt ist. Wenn nicht, müssen sich halt genug Leute darüber hinwegsetzen. 🙂

    Und DAS wäre wirklich ein massiver Eingriff in die Grundrechte.

    Mich interessieren halt ein paar Sachen, nämlich falls das Gesetz (wie hier alle Skeptiker vermuten) nicht zur Kinderpornographiezensur dienen soll, wozu wird es dann eingesetzt? Außerdem das Verhalten gegenüber den Providern.

    Die Fälle, wo wirklich Kinderpornographie verdeckt/zensiert wird, "aufzudecken", ist recht witzlos, schließlich dient genau dazu das Gesetz den Buchstaben nach.



  • scrub schrieb:

    Und weil diese Geheimhaltung so unglaublich gut funktioniert, sind die Sperrlisten anderer Länder ja auch immer noch geheim. 🤡 👍

    Am geschicktesten wäre es wohl, wenn das BKA absichtlich ein paar Sperrlisten leaken würden, die tatsächlich nur Kinderpornografie-Websites enthalten. Am besten welche, die in den zwei oder drei Ländern gehostet werden, in denen man wirklich nicht dagegen vorgehen kann (wenn sich solche Websites nicht in ausreichender Zahl finden lassen, muss das BKA eben heimlich selbst kreativ werden, genug beschlagnahmtes Bildmaterial müsste ja vorrätig sein).

    Dann hätte zwar Pädophile auch eine komfortable Surfanleitung (egal, was solls), dafür wären aber die ganzen Ärger machenden Bürgerrechtler und Zensurkritiker ruhiggestellt, und es könnten nach Herzenslust beliebige andere Websites gesperrt werden, ohne dass jemand was merkt.



  • Daniel E. schrieb:

    Mich interessieren halt ein paar Sachen, nämlich falls das Gesetz (wie hier alle Skeptiker vermuten) nicht zur Kinderpornographiezensur dienen soll, wozu wird es dann eingesetzt?

    also die frau da nimmt es nicht zur Kinderpornographiezensur, sondern um sich mal ordentlich in den mittelpunkt zu stellen. die musikindustrie nimmt es als guten anfang, um raubkopien zu verfolgen. die sicherer nehmen es als guten anfang, um die innere sicherheit zu vergrößern. sag mir einfach ein problem und sich sage dir, wie es durfch zensur gelöst wird. ah, amokläufer. ja, killerspiele zensieren. ah, klimawandel. ja, sportwagenwebung zensieren. ah, armut. alle politisch extremen seiten zensieren.
    keiner der zensurbefürworter für sich möchte in irgend einer weise die bürgerrechte einschränken, außer einem klitzekleinen berechtigten interesse, das übrigens keinem schadet, der ein gutes gewissen haben sollte. ein dummer zufall (nicht zuletzt die aus den USA rübergeschwappte angst-vor-allem) sorgt dafür, daß viele bisher alleinstehende zensurminderheiten an einem strang ziehen und wir wähler das auch noch toll finden.
    ich habe ein paar der intelligenteren leute in meinem umfeld gefragt. ALLE nichtprogrammierer sagten sofort zu "jetzt sollen ja kinderpornoseiten vom staat blockiert werden" sowas wie "ja, endlich passiert mal was".



  • namespace invader schrieb:

    Am geschicktesten wäre es wohl, wenn das BKA absichtlich ein paar Sperrlisten leaken würden, die tatsächlich nur Kinderpornografie-Websites enthalten. Am besten welche, die in den zwei oder drei Ländern gehostet werden, in denen man wirklich nicht dagegen vorgehen kann (wenn sich solche Websites nicht in ausreichender Zahl finden lassen, muss das BKA eben heimlich selbst kreativ werden, genug beschlagnahmtes Bildmaterial müsste ja vorrätig sein).

    das dürfen die nicht. da gibts so komische beschränkungen, wie daß polizisten keine entführer foltern dürfen, daß geheimdienstler keine verdächtigen aus versehen umschießen dürfen, daß die polizei keine minderjährigen testkäufer losschicken darf, um kaufläden zu prüfen, ob sie schnapps an kinder verkloppen.

    aber in der tat, warum nicht deine idee aufgreifen?
    antrag auf gesetz: die strafverfolgungsbehörden dürfen kriminelle inhalte (kinderpornos, bombenbau, auschwitzlüge oder so) veröffentlichen und in geschlossenen benutzerkreisen injizieren, um konsumenten oder multiplikatoren zu erwischen.

    das würde mit einem minimum an aufwand den vielfachen erfolg haben und ganz ohne grundrechtseinschränkung gehen.



  • volkard schrieb:

    es besteht absolut kein erhöhter aufwand für den konsumenten.

    Das ist das Hauptproblem. Es reicht, dass sich dieser "Trick" bei den Produzenten klar wird, die Konsumenten müssen NULL machen.

    Wozu man übergehen könnte ist content-basierte Sperrung. Heutzutage gibt es ja durchaus brauchbare Algorithmen zur heuristischen Bilderkennung. Also einfach pro Nutzer die Kinderpornograf-Wahrscheinlichkeit schätzen und die Top N zur Verifizierung durch einen Menschen/Beamten zur Verfügung stellen. Vielleicht auch mit sowas wie Amazon Mechanical Turk, um auch einen freien Wettbewerb auf dem Kinderpornographieerkennungsmarkt zu schaffen und die Kosten für den Steuerzahler niedrig zu halten.

    Natürlich sind geschlossene Tauschringe ein Problem, aber alles was offen zugänglich ist, ist erstmal zugreifbar. Verschlüsselte Dateien sollten auch kein großes Problem sein, weil sie ja irgendwo beworben werden müssen. Mit ein bisschen data-mining geht das sicher auch.

    Das klingt nach einem interessanten Konzept für ein open source Projekt: OpenPornR -- a framework for content-based interest estimation using static and real-time data.

    Wenn man das ganze modular genug macht, kann man auch trivial Fetisch-Pornoseiten-Verzeichnisse erstellen, oder eine Persönliche Rekomendations-Engine für Webseiten...

    volkard schrieb:

    ah, armut. alle politisch extremen seiten zensieren.

    Versteh' ich nicht. Damit die Armen nicht mehr organisiert gewalttätig werden, sondern unorganisiert?


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