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Es läuft wohl auf eine grundlegende Kopierschutzdebatte hinaus.
Aus Anwendersicht akzeptiere ich noch die Sache mit dem Lizenzschlüssel und daß die Software nach Hause telefonieren darf, wenn das Internet gerade offen ist, mehr nicht.
In den 90ern hatte ich so einen absurden Turm an Parallelportdongles hinten am Rechner stecken und weil sich die Dinger trotz aller Beteuerungen der Kopierschützer nicht miteinander vertragen haben, mußte ich für einen Applikationsstart oft unter den Schreibtisch kriechen, um die Dinger umzuschrauben. Ein Abriß der Buchse mittels Staubsauger hat mich zum Erwerb eines "Dongle- Switchers" bewogen, aber so richtig die Schnauze voll hatte ich, als mehrere PCB-Layouts so halbfertig waren und der Ultiboard-Dongle verreckt ist. Der Austausch war dann auch noch durch postalische Schlamperei (Sendung verlorengegangen) soweit verzögert, daß ich alle Aufträge außer Haus geben mußte, um mit vertretbaren Verzögerungen liefern zu können. Finanziell war's ein Totalschaden.
Auch die sonstige Verdongelung mit Hardware ist übel. Als so um 2004 herum alles auf bleifreie Produktion umgestiegen ist (idiotische Idee), sind mir in zwei Jahren im selben Rechner fünf Mainboards abgekratzt. Zuletzt wollten die Microsoftler Sreit mit mir anfangen wegen des neuen Aktivierungscodes. Als Gegenreaktion habe ich alles auf virtuelle Maschinen verteilt, was mir wichtig ist und ein Linux als Alternativsystem. Was als "mission critical" in der virtuellen Maschine nicht tut, wird nicht gekauft.
Aus Programmierersicht muß ich aber auch einräumen, daß pures Vertrauen auf Fairness der User sich nicht unbedingt auszahlt. Zu Win 3.1- Zeiten habe ich mal einen ComPort- Tracker als Donationware hergegeben, in zwei Jahren (das Ding lief nicht mehr unter W95 und da hatten andere schon Besseres für W95 gebastelt) sind nicht mal 20 Mark dafür eingegangen. Ich spende hin und wieder für Tools, die mir ans Herz gewachsen sind, aber das macht wohl doch nicht jeder.
Um wieder zur Frage zurückzukehren: Das Verfahren müßte auch eine Weitergabe innerhalb einer VM erkennen können, ab da wird's dann wirklich knifflig. :p
Probat und gleichermaßen nutzerfreundlich wäre die Nachhause- Telefoniererei, sobald eine Internetverbindung steht - verbunden vielleicht mit einer Autoupdate - Funktion. Das machen die Leute doch freiwillig. Damit kann man die Zahl der Installationen aufm gleichen Key erkennen, abgleichen und abgestufte Maßnahmen treffen. Sowas ist auch leichter zu implementieren als die Hardwareverdongelung. Die Inet- Verbindung nicht zwingend, aber wenn da, dann einfach nachfragen, wann wieviele Kisten sich mit dem Key angemeldet haben. Lizenz- Mißbrauch erkennt man auch so prima.