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SeppJ schrieb:
Niemand kaufte um die Zeit mehr was anderes als einen IBM kompatiblen PC.
Naja, doch. Ich weiß noch ziemlich gut, dass genau zu dieser Zeit ein Freund, der schon studierte, überlegte, was für einen Computer er sich kauft.
Das war in Braunschweig, und zu dieser Zeit wurden Ataris auch noch in Braunschweig hergestellt (gutes Turnschuhnetzwerk...). Die Entscheidung war schwierig, beide Systeme (68000, Atari ST vs IBM) hatten ihre Vorzüge und Nachteile. Der er Musiker war, und der Atari in BS so verbreitet war, und auch technisch herausfordernder als der IBM (Lötbasteleien und so Zeug), oder aus unbekannten Gründen, kaufte er einen Atari - obwohl viele Studenten schon IBMs so - 33MHz hatten (die auch an den Unis verbreitet sein dürften). Die (noch nicht so wirklich verhersehbare) Durchsetzfrage entschied sich erst so richtig ein zwei oder drei Jahre später, u.a. weil die 68000er sich nicht vernünftig weiterentwickelt hatten, teilweise aufgrund marketingtechnischer Fehlentscheidungen, und auch technische Gründe bei der Prozessorenfertigung spielten eine Rolle. Hervorragende Rückwärtskompatibilität wie bei Intel war nicht gegeben (und das war Scheiße, gute Programme waren nicht billig) und die Intels wurden immer schneller und billiger, und schnellere Rechner wollten alle haben, da war der Unterschied noch bedeutsam.
(Zum Komponieren waren die Ataris auch später noch sinnvoller, da timinggenauer)
(Softwareemulation von Synths und Plugins eh noch kein Thema)
(Noch ein paar Jahre später, so um 1997/98 hatte ich einen 500Mhz Alpha-PC im Laden gesehen. Ein paar Killerapps (auch für die Geschäftswelt) und Spielchen + intuitives Unix + pragmatische Schnittstellen und wer weiß...)
Eine recht fesselnde Diskussion, die so einiges aufklärt, gibt es in der
Mikrocontrollerseite, auf die Frage, warum sich DOS durchsetzte:
http://www.mikrocontroller.net/topic/wie-konnte-sich-ms-dos-durchsetzen#new
http://www.mikrocontroller.net/topic/wie-konnte-sich-ms-dos-durchsetzen#3001660