Religion in diesem Forum
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life schrieb:
Liest du meinen Betrag gerade tatsächlich oder träumst du nur, dass du ihn liest? Kannst du beweisen, dass du ihn nicht träumst? Wenn nein, bist du nicht trotzdem davon überzeugt, dass du _nicht_ nur träumst? Wenn ja, macht dich das dann zu einem Idioten?
Mir selbst muss ich das nicht beweisen, weil ich Traum von "Realität" unterscheiden kann (ich gebe zu, nur aus Beobachtung; aber wir schließen hier mal extrem unwahrscheinlich Sonderfälle aus; außerdem müsste die Definition von Traum geändert werden; jetzt fangt nicht mit luzidem Träumen an oder so). Für andere ist es bewiesen, weil ich im Traum diesen Beitrag nicht ins Internet schreiben könnte.
-> Falsches BeispielWenn du darauf hinaus willst, dass sich im Grunde gar nichts beweisen lässt, kann ich das Ende der Diskussion schon vorweg nehmen:
- Der Beweis ist nur ein menschliches Konstrukt
- Cartesianischer Dämon und so
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Ich will darauf hinaus, dass man auch von etwas überzeugt sein kann, obwohl man es nicht beweisen kann.
So bin ich ggf. davon überzeugt, dass P!=NP gilt, auch wenn ich es nicht beweisen kann. So bin ich davon überzeugt, dass ich gerade nicht träume, auch wenn ich es nicht beweisen kann. So bin ich davon überzeugt, dass kein Gott existiert, auch wenn ich es nicht beweisen kann. Nicht zuletzt bin ich auch davon überzeugt, dass ich kein Idiot bin, auch wenn ich es vielleicht nicht beweisen kann :P.
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life schrieb:
Ich will darauf hinaus, dass man auch von etwas überzeugt sein kann, obwohl man es nicht beweisen kann.
So bin ich ggf. davon überzeugt, dass P!=NP gilt, obwohl ich es nicht beweisen kann. So bin ich davon überzeugt, dass ich gerade nicht träume, obwohl ich es nicht beweisen kann. So bin ich davon überzeugt, dass kein Gott existiert, obwohl ich es nicht beweisen kann. Nicht zuletzt bin ich auch davon überzeugt, dass ich kein Idiot bin, obwohl ich es vielleicht nicht beweisen kann :P.
Oh sag uns doch nicht die Lösung, da wir alle Intelligent sind, hätte wir auch von allein drauf kommen!
P.S.: Wer hat mir wasn in den Kaffee getan - so gehässig - Unglaublich!
noch ein P.S.: in verallgemeinte wir/ uns zu schreiben, ist verdammt schwer!
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life schrieb:
Ich will darauf hinaus, dass man auch von etwas überzeugt sein kann, obwohl man es nicht beweisen kann.
Es scheitert wie fast immer an der unterschiedlichen Definition von Begriffen. Unter "Überzeugung" verstehe ich die zweifelsfreihe Gewissenheit einer Sache. Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit eines Gottes in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
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TyRoXx schrieb:
Unter "Überzeugung" verstehe ich die zweifelsfreihe Gewissenheit einer Sache.
Ich auch.
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TyRoXx schrieb:
Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit eines Gottes in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
Eigentlich alles. Ich halte die Idee von Göttern für absolut abwegig.
Wenn ich niemals von Göttern gehört hätte, ich selbst hätte zu wenig Einbildungskraft, um mir selbst etwas derartig Phantastisches vorzustellen. :p
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Z schrieb:
Wenn ich niemals von Göttern gehört hätte, ich selbst hätte zu wenig Einbildungskraft, um mir selbst etwas derartig Phantastisches vorzustellen. :p
Warst Du schon mal bei Neumond alleine in einem dunklen Wald und bist durch ihn durchgewandert?
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TyRoXx schrieb:
Was spricht denn dagegen?
Occam's Razor?
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Z schrieb:
Wenn ich niemals von Göttern gehört hätte, ich selbst hätte zu wenig Einbildungskraft, um mir selbst etwas derartig Phantastisches vorzustellen. :p
Schön und wenn du jetzt vor 3000 Jahren gelebt hättest und auf einmal knallt neben dir ein Blitz in einen Baum und du hast keine aber auch gar keine Ahnung warum?
Solange Menschen vor etwas Angst haben wird es auch Religionen und Götter geben.
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TyRoXx schrieb:
life schrieb:
Ich hätte mal wieder Google bemühen sollen, bevor ich etwas schreibe. Was soll dieses "Problem" mit dem Thema zu tun haben? Ob das nun irgendjemand glaubt oder nicht ist doch etwas ganz anderes als die Frage nach Gott.
Man kann die Existenz eines allmächtigen Gottes nicht widerlegen, weil dieser ja mächtig genug wäre, um alle Spuren seiner Existenz zu beseitigen. Dennoch könnte er Einfluss als das Universum nehmen, wodurch seine mögliche, unerkannte Existenz nicht irrelevant ist.Ist das nicht ein Widerspruch, wie, kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass nicht mal Gott selber ihn hoch heben kann?
Wenn er alle Spuren seiner Existenz beseitigt, dann nimmt er auch alle Einflüsse weg, die seine Existenz relevant machen.
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life schrieb:
Was es so alles gibt...
Wikipedia schrieb:
... Es stellt die Frage, ob Probleme existieren, für die eine gegebene Lösung leicht überprüft werden kann, das Finden einer solchen Lösung jedoch extrem schwierig ist.
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TyRoXx schrieb:
Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit eines Gottes in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit von Elfen und Trollen in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
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Das hier ist auch interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn_im_Tank
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"Staatliche anerkannte Religion" bringt mich zum Lachen. Als Kind wird man zum Psychologen geschickt, wenn man sich zu sehr mit seinen imaginären Freunden beschäftigt. Als Erwachsener hingegen kann man sie sogar staatlich zertifizieren lassen.
DEvent schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch, wie, kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass nicht mal Gott selber ihn hoch heben kann?
Eigentlich ist das kein Widerspruch. Es kann einen solchen Stein erschaffen. Danach kann es sich stark genug machen um ihn doch heben zu können.
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SG1 schrieb:
TyRoXx schrieb:
Was spricht denn dagegen?
Occam's Razor?
Die einfachste Erklärung ist nicht unbedingt die richtige. Außerdem: Welche Theorie setzt weniger voraus:
- ein allmächtiger "Gott" schuf das Universum
- das Universum war einfach so da
Die Erschaffung des Universums ist nur ein Beispiel.DEvent schrieb:
Wenn er alle Spuren seiner Existenz beseitigt, dann nimmt er auch alle Einflüsse weg, die seine Existenz relevant machen.
Nein, eben nicht. Er ist praktisch allwissend, kann jede Begegnung mit Beobachtern vermeiden. Durch subatomare Einflussnahme müsste er sogar nicht einmal die Physiker meiden. Durch die Unschärfe könnte es möglich sein, unbemerkt das Geschehen zu steuern.
DEvent schrieb:
TyRoXx schrieb:
Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit eines Gottes in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
Jeder vernünftige Mensch muss aber die Möglichkeit von Elfen und Trollen in Betracht ziehen. Was spricht denn dagegen?
Dagegen spricht, dass solche Wesen von Menschen erfunden wurden. Genauso wie alle Götter. Ich spreche hier aber von "Göttern", die sich niemand ausgedacht hat, die aber dennoch existieren.
Nukularfüsiker schrieb:
DEvent schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch, wie, kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass nicht mal Gott selber ihn hoch heben kann?
Eigentlich ist das kein Widerspruch. Es kann einen solchen Stein erschaffen. Danach kann es sich stark genug machen um ihn doch heben zu können.
Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Willens. Da die Kräfte eines Gottes nicht den Naturgesetzen gehorchen, spielt es keine Rolle, wie schwer etwas ist. Entweder bewegt er den Stein durch seinen Willen oder eben nicht.
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Ich hab für Atheist gestimmt, obwohl ich nicht "zweifelsfrei" davon überzeugt bin, dass kein Gott existiert. Ich halte diese Fixierung auf Zweifelsfreiheit für fehlgeleitet. Ein Gläubiger ist ja auch nicht "zweifelsfrei" davon überzeugt, dass es seinen Gott gibt. Ich mein, vielleicht hat er ja persönlich keine Zweifel, aber rational sollte er diese Zweifel haben. Es gibt so viele unterschiedliche Gottesvorstellungen, dass diese nicht alle wahr sein können. Ist also "mein" Gott wahr, so ist automatisch der Gott vieler anderer "zweifelsfrei überzeugter" Gläubiger falsch.
Entscheidend ist nicht die Abwesenheit jeglichen Zweifels. Theoretisch könnte es sein, dass wir in einer Simulation leben. Oder dass ein Gott existiert, der sich mit uns einen Spaß erlaubt. Oder andere Dinge, die wir uns vielleicht nichtmal vorstellen können. Kann sein, kann nicht sein, aber was ich definitiv nicht tun werde: Mir nur basierend auf solchen Zweifeln ein Gottesbild ausdenken und dann so tun, als ob es wahr wäre. Alle Gottesbilder, denen Gläubige auf der Welt anhängen, sind meiner Überzeugung nach von Menschen erdacht. Und deshalb bezeichne ich mich als Atheisten.
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DEvent schrieb:
Ist das nicht ein Widerspruch, wie, kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass nicht mal Gott selber ihn hoch heben kann?
Wo ist das Problem? Danach ist er dann halt nicht mehr Allmächtig.
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Bashar schrieb:
Ich hab für Atheist gestimmt, obwohl ich nicht "zweifelsfrei" davon überzeugt bin, dass kein Gott existiert. Ich halte diese Fixierung auf Zweifelsfreiheit für fehlgeleitet. Ein Gläubiger ist ja auch nicht "zweifelsfrei" davon überzeugt, dass es seinen Gott gibt. Ich mein, vielleicht hat er ja persönlich keine Zweifel, aber rational sollte er diese Zweifel haben. Es gibt so viele unterschiedliche Gottesvorstellungen, dass diese nicht alle wahr sein können. Ist also "mein" Gott wahr, so ist automatisch der Gott vieler anderer "zweifelsfrei überzeugter" Gläubiger falsch.
Entscheidend ist nicht die Abwesenheit jeglichen Zweifels. Theoretisch könnte es sein, dass wir in einer Simulation leben. Oder dass ein Gott existiert, der sich mit uns einen Spaß erlaubt. Oder andere Dinge, die wir uns vielleicht nichtmal vorstellen können. Kann sein, kann nicht sein, aber was ich definitiv nicht tun werde: Mir nur basierend auf solchen Zweifeln ein Gottesbild ausdenken und dann so tun, als ob es wahr wäre. Alle Gottesbilder, denen Gläubige auf der Welt anhängen, sind meiner Überzeugung nach von Menschen erdacht. Und deshalb bezeichne ich mich als Atheisten.Was hält dich davon ab, dich als Agnostiker zu bezeichnen?
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Marc++us schrieb:
Z schrieb:
Wenn ich niemals von Göttern gehört hätte, ich selbst hätte zu wenig Einbildungskraft, um mir selbst etwas derartig Phantastisches vorzustellen. :p
Warst Du schon mal bei Neumond alleine in einem dunklen Wald und bist durch ihn durchgewandert?
Das ist sicherlich mal vorgekommen, ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern.
An einen Gott habe ich aber nicht dabei gedacht, höchstens an Räuber, die mir auflauern könnten.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus
"Der Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzendenter Wesen oder Prinzipien wird vom Agnostizismus nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott möglich ist, selbst wenn man die Möglichkeit der rationalen Erkenntnis Gottes verneint."
Agnostizismus hat ja nichts mit "Gott" zu tun, sondern mit "Wissen".
Ich bezeichne mich als agnotischer Atheist. Die meisten Leute, die sich als agnostisch bezeichnen, sind eigentlich Atheisten. Wer "sich nicht sicher ist" ob Gott existiert, glaubt nicht an Gott und ist damit kein Theist, punkt aus.