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Cpp_Junky schrieb:
Hm, die Theorie mit den "Rest-Signaturen" der überschriebenen Bits hat aber IMHO einen Haken: Demnach müssten ja hunderte/tausende Bit-Reste ein absolut chaotisches Rest-Muster hinterlassen. Da sich jedes mal wenn irgendwo was geschrieben wird, diese Signatur wieder ändert. Wie soll man daraus wieder was herstellen können ?
Natürlich ist diese Methode der Rekonstruktion recht komplex und auch nicht zuverlässig. Man kann ja aber davon ausgehen, dass entweder das Bit, das zuletzt an diese Position geschrieben wurde oder eine sehr lange Zeit an dieser Position verweilt hat, die stärksten Restsignaturen hinterlässt, je nachdem, was bei Festplatten zutrifft. Und wenn man dann die Messwerte der Speicherstellen genommen hat und sich innerhalb des Wertebereiches für den aktuellen Zustand die Werte auf 2 gut voneinander trennbare Bereiche aufteilen, kann man daran die neuen Schwellwerte festsetzen für die 4 Zustände Jetzt 0/Vorher 0, Jetzt 0/Vorher 1,Jetzt 1/Vorher 0 und Jetzt 1/Vorher 1. Das wäre erstmal die einfachste Möglichkeit, die sich mir erschließt.
Natürlich könnte man solche Analysen noch viel weiter treiben, indem man die entsprechende Festplatte einem ausführlichen Test unterzieht um herauszufinden, wie sich die Restsignaturen in den unterschiedlichen Fällen verhalten und somit eine weitere Möglichkeit der Eingrenzung hat vielleicht sogar mit Ermittlung von mehr als nur dem vorherigen Bitzustand.
Anhand der Fehlerrate, die bei der Dekodierung auftritt könnte man ja schon eine Aussage über die Zuverlässigkeit der Wiederherstellung erhalten. Möglicherweise würde sich auch ein genetischer Algorithmus anbieten, um die Schwellwerte möglichst zuverlässig zu erhalten.
Es kann natürlich aber auch sein, dass bei heutigen Festplatten die Restsignaturen so schwach sind, dass selbst bei einmaligem Überschreiben mit zufälligen Werten keine Restsignaturen mehr gefunden werden können, das können wohl nur die Experten beantworten.