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Es wird von vielen bemängelt, dass Kredite oder zum Beispiel Zahlungsarten bei Bestellungen, von sozialen Faktoren wie Wohnlage, familiäre Verhältnisse, Herkunft abhängig gemacht werden. Allerdings ist es aus mathematischer Sicht völlig logisch, die gesamte Information, die eine Auskunft über die Zahlungslage des Kunden geben kann, auszunutzen. Es kann dem Unternehmer aus statistischer Sicht völlig gleichgültig sein, ob Herr A aus X genau so zahlungsfähig ist, wie Frau B aus Y -- solange die Zahlungsausfälle in X fünf mal höher sind, als in Y wird bei genügend hohen Transferraten das Gesetz der großen Zahlen zuschlagen und der Verlust durch Nichtzahlung in X fünf mal höher sein als in Y. Der Unternehmer könnte nun das ganze ausgleichen, indem er alle seine Kunden etwas mehr zahlen lässt, oder die Kunden aus X einen höheren Betrag als die Kunden aus Y.
Nun ist es so, dass die zweite Praktik intuitiv als sozial ungerecht empfunden wird. Ist das deshalb der Fall, weil man jedem a priori die gleiche "Chance" geben will? Oder, weil es unmoralisch ist, einen Menschen nach dem Verhalten anderer mit ähnlichen Attributen zu beurteilen?