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SeppJ schrieb:
Ich sehe jedoch einen großen Vorteil an Religionsuntericht und Schöpfungslehre: Nichts überzeugt Schüler besser vom Gegenteil. Der Religionsuntericht an meiner Schule hat fleißig Atheisten produziert. Und da es mir ganz lieb wäre, in einer säkularen Gesellschaft zu leben, fände ich dies toll.
Ich mag einen aktuellen Vorschlag aus den USA sehr: Religionsunterricht nicht als Bekenntnisunterricht der Kirchen, sondern nur einfaches Allgemeinwissen über alle verbreiteten Religionen.
Also Sachen, die niemand bestreitet, z.B.:
- Welche Religionen gibt es?
- Wie viele Anhänger haben sie?
- Wo haben sie die meisten Anhänger?
- Was sind deren heilige Schriften?
- Was sind deren heilige Orte?
- Was sind deren Feiertage?
Dieser Vorschlag wurde gemacht, damit Eltern ihre Kinder nicht ignorant halten können. Ich glaube, dieser Vorschlag entspricht sehr nah der Situation in Deutschland. Denn der deutsche Religionsunterricht kommt zwar von den Kirchen, aber man lernt auch, dass es andere Religionen gibt. Das ist sogar der Hauptunterschied zum Religionsunterricht, den meine Großeltern mal hatten.
Man kann die Kinder jeden Tag der Woche in die Bibel- oder Koranschule schicken, das ist nicht das Problem. Das Problem tritt erst auf, wenn sie nicht mitbekommen, dass es noch andere Meinungen über den Sinn des Universums gibt. Das ist in Deutschland relativ selten, aber in vielen Ländern Realität, nicht nur im Iran.
In England ist es gerade ziemlich krass. Da gibt es "faith schools". Das sind ganz normale öffentliche Schulen, deren Kontrolle an die Religionen übergeben wurde. Es gibt christliche, islamische, hinduistische und jüdische "faith schools".
Das Problem ist, dass es in vielen Orten nur noch "faith schools" gibt. Das ist so weit voran geschritten, dass Eltern ein paar Jahre vor der Einschulung ihrer Kinder in den Sonntagsgottesdienst gehen, weil sonst ihr Kind keinen Platz auf der örtlichen Schule bekommen kann. Wie gesagt, es handelt sich um öffentliche Schulen, vom Staat durch Steuern bezahlt.
Mal abgesehen davon, dass das Kinder verschiedener kultureller Hintergründe trennt, statt sie zusammen zu bringen.
The Independent: 'I faked religion to find a school'