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Elektronix schrieb:
Abgesehen davon frage ich mich dann schon, warum die ganzen doofen Leute nicht reihenweise Rasierklingen essen oder Rohrreiniger trinken. Nur wegen dem schlechten Geschmack? Oder vielleicht, weil es recht klar ist, das es ne doofe Idee ist?
Richtig, auch Dummheit hat ihre Grenzen. Aber beantworte mir mal, warum sich in den Krankenhäusern immer mehr multiresistente Bakterienstämme breit machen. Solche Stämme entstehen nicht zuletzt dadurch, daß Patienten zu oft ihre Antibiotikatherapie zu früh abbrechen- also ein klarer Beweis für Nichteinhaltung der Therapievorschriften.
Vielleicht haben eure Anti-Medikamenten-Beiträge einfach nur eine zu große Wirkung ;).
Was mich ganz besonders interessiert, ist übrigens, wie Du großer Elektronix, den Fängen des doofen Menschentums entflohen bist und den geistigen hohen Ansprüchen eines Halbgottes genügst? Gibt es da irgendeine Yoga-Übung, die Du einfachen Sterblichen wie mit empfehlen kannst? Oder einen Gesundheitstee, den man bei Vollmond trinken muß? Ich bin schrecklich interessiert!
Ja. Denk einfach mal ein bißchen nach.
Abgesehen davon: Was bringt Dir diese ätzende Ironie? Gefällt Dir meine Meinung nicht? Niemand zwingt Dich, darauf zu antworten.
Richtig. Also, warum bist Du so viel kompetenter als alle und schreibst Du trotzdem so viel Schund?
Wenn sich die Leute deiner Meinung nach nur schädigen wollen, warum tun sie es dann nicht mit den verschiedenen aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln?
Tun sie Doch: Zigarretten, Schmerzmittel, Schlafmittel, Doping im Breitensport- weißt Du, wieviel Jugendliche heutzutage Schmerzmittelabhängig sind? Auch dafür gibt es haufenweise Belege.
Als großes soziales Problem ist das ja noch nicht aufgefallen, eben weil sie legal sind. Mensch, das ist doch wirklich nicht so schwer.
Du meinst, die Gesundheitskosten für Lungenkrebs-Therapieen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle durch Rauchen, Raucherbeine ect. fallen sozial nicht auf? Vielleicht nur deshalb, weil die Steuereinnahmen für Tabaksteuer höher sind.
Ich versuche (wie jeder vernünftige Mensch) zwischen sozialen Folgen und medizinischen Folgen zu unterscheiden. Medizinische Folgen hat Rauchen und Alkohol natürlich -- so what? Die sozialen Konsequenzen sind andere, nämlich wenn sich alkoholisierte Banden deswegen durch die Gegend ziehen und Leute verprügeln würden, wäre das ein soziales Problem: es belästigt Leute recht stark, die nicht beteiligt sein wollen.
Du merkst, das es da ein Kontinuum gibt: Alkoholunfälle oder vom Zigarettenrauch gestörte Restaurantbesucher sind eher soziale Probleme.
Und ich denke nicht, das unsere Gesellschaft sehr stark an den negativen sozialen Konsequenzen von "Zigarretten, Schmerzmittel, Schlafmittel, Doping im Breitensport" leidet.
Ich probier's nochmal: Hin und wieder gibt es so lustige EU-Pressemitteilungen, die im wesentlichen sagen: "jetzt wurde ein neues Medikament zugelassen, das jedes Jahr 7000 Menschen das Leben retten wird. Das Medikament war 10 Jahre in der Testphase."
Wie schön einfach man sich die Welt machen kann... Du solltest Dich bei Beyer bewerben.
Diese Aussage zeigt nur, wie wenig Ahnung Du von den Problemen in der Arzneimittelzulassung hast.
Gut. Wenn vorher nur 6000 gerettet wurden, ist das eine Steigerung von satten 16%. Wenn aber vorher 600.000 Gerettet wurden, geht es nur noch um ein paar Promille. Das ist nicht einmal signifikant.
Tatsächlich? Ich dachte schon, das Verhältnis von 6000/7000 ist das gleiche, wie 60000/70000. Naja, so kann man sich täuschen.
Abgesehen davon waren die 7000 natürlich als Nettogewinn gemeint. Aber egal. Dann halt nur 1000/Jahr.
Und ja: Ich argumentiere jetzt wirtschaftlich. Aber ein neues Medikament auf den Makrt zu bringen (das dann meistens noch besonders teuer ist) ist immer noch ein größeres Risiko bezogen auf Langzeitwirkungen ect. als der Rückgriff auf Altbewährtes. Da gilt es, Mehr-Nutzen gegen Risiken genau abzuwägen. Nicht alles, was neu ist, ist deswegen besser.
Ich hoffe, das Reicht als Antwort.
Naja, es ist wenigstens eine Antwort. Aber "ein neues Medikament auf den Markt zu bringen ist immer noch ein größeres Risiko als der Rückgriff auf Altbewährtes" ist eine Behauptung deinerseits, die ziemlich falsch ist.
Schau dir nur mal die Risiken an, die die beiden Zulassungsprozesse (kürzere vs. lange Zeiten) wirklich da sind. Ich kann dir wieder mal hier die Artikel von Nobelpreisträger Gary Becker zum Thema der amerikanischen Lizensierungsbehörde FDA empfehlen. Ich habe einen ziemlichen Haufen solcher Papers gelesen und eigentlich(?) jedes sagt, das frühere Lizensierungen mehr Leben retten.
Oder wo ist deine Analyse zu dem Thema? Ich warte gespannt.
Wie kommt es dann, das die meisten Medikamente nie zugelassen werden und nie aus dem elementaren Forschungsstadium herauskommen? Das ist halt einfach mal wieder kompletter Unfug, was Du da so schreibst.
Weil schon von Anfang an klar ist, daß selbst mit den üblichen Manipulationsmethoden keine signifikant bessere Wirkung nachweisbar ist oder weil der neue Wirkstoff sich sogar als gefährlich erweist.
Relevant ist für die Konzerne nicht, was zugelassen wird, sondern was verkauft wird. Was in Europa nicht zulassungsfähig ist, wird eben nach Timbuktu verschifft. Aber ich wiederhole mich. Muß wohl sein...
Seufz. Wie kommt es dann, das die Pharmaindustrie in wesentlichen nur in den USA (stark reguliert) Gewinne macht und nicht in Timbuktu?
Warum hältst Du es für eine gute Business-Strategie, seine Kunden zu schädigen? Das lernt man am ersten Tag bei McDonald's: "Don't kill the customer." Die Konsequenzen von schädlichen Medikamenten sind enorm, nicht nur von den Kosten, auf die man verklagt wird, sondern vor allem die dauerhafte Reputationsschäden.
Ja, bezogen auf Mexico mag das stimmen. Was ist mit Afrika, Thailand, Peru...? Dort gibt es nämlich auch Prostituierte, und gerade in Afrika ist die AIDS-Rate erschreckend hoch.
Ja, was ist damit? Tritt da das Phänomen überhaupt auf? Oder nicht? Und warum nicht? Vielleicht weil die Risiken hier so groß sind, das man überhaupt keinen so großen Aufpreis verlangen kann, ohne aus dem Markt zu fliegen? Oder überhaupt keine Kondome zur Verfügung stehen? Oder es einfach alle ohne Kondom machen? Oder "Prostitution" ganz anders funktioniert, als wir uns das hier so vorstellen?
Welches Phänomen tritt nicht auf? Ist AIDS in Afrika gefährlicher als in Lateinamerika? Oder ist nur die Bevölkerung weniger aufgeklärt?
In Mexiko ist die AIDS-Quote niedriger als in den USA. In Afrika ist sie signifikant höher. Könnte das eine Rolle spielen? Wie läuft Prostitution da ab? Was sind die Verhandlungsbasen? Und: werden zusätzliche Risiken einfach eingepreis oder nicht? Ich weiß dazu nicht viel, aber Du weißt doch sonst immer alles.
[Risiko führt zu Preiskompensation]
Mit dem Unterschied, daß manche gefählrichen Jobs notwenidg sind für das Wohl der Allgemeinheit. Söldner und Prostitution mit ungeschütztem Sex sind es definitiv nicht.
Also stimmst Du meiner hese, das höhere Risiken von Menschen tendentiell zu höherer Bezahlung führen, zu? Schön. Was das mit dem Allgemeinwohl zu tun hat, bleibt mir leider verschlossen.